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Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?: Die Berliner Dörfertour
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Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?: Die Berliner Dörfertour
eBook76 Seiten50 Minuten

Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?: Die Berliner Dörfertour

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Über dieses E-Book

Was, Ihnen reicht die übliche Sightseeingtour für Berlin-Touris nicht aus? Sie meinen, eine Stadt wie Berlin muss mehr zu bieten haben als immer die gleichen Ecken wie Mauerpark, Kudamm, City-Ost, City-West, Potsdamer Platz, Hackescher Markt usw.? Sie wollen nicht nur dort sein, wo ohnehin schon alle sind? Das oberflächliche Wissen reicht Ihnen nicht?
Gut, dann kommen Sie mit! Egal, ob Sie die Stadt besuchen, zugezogen sind oder aber immer schon hier leben und nun endlich mal mehr als Ihren Kiez kennenlernen wollen - sie alle sind herzlich willkommen zu einer Entdeckungsreise über die Dörfer in Berlin, einer Stadt, die erst seit 1920 in der heutigen Grösse existiert.
Mit dem Auto, dem Fahrrad oder der BVG - erfahren Sie Neues, Interessantes auf der "Berliner Dörfertour", aufgeschrieben von einem Ur-Berliner!
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum29. Sept. 2015
ISBN9783738041552
Wo bitte, geht's zur Berliner Straße?: Die Berliner Dörfertour

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    Buchvorschau

    Wo bitte, geht's zur Berliner Straße? - Achim Kranz

    Bevor die Tour beginnt

    Ja, wo geht es denn nun zur Berliner Straße?

    Aber welche Berliner Straße meinen Sie denn? Ist es die Berliner Straße in Berlin-Heinersdorf, in Pankow, Tegel oder Zehlendorf? Nicht so einfach, die dazu gehörende Postleitzahl zu wissen wäre sinnvoll. Es gibt tatsächlich acht Berliner Straßen in Berlin sowie eine Berliner Allee.

    Zeigen Sie mir eine andere Großstadt in Deutschland, die Vergleichbares vorzuweisen hätte!

    Aber wie kommt das? Warum tragen acht bzw. neun Straßen den Namen der Stadt, in der sie verlaufen?

    Viele Fragen also.

    Im Verlauf der Berliner Dörfertour werden wir sie beantworten. Versprochen.

    Vor einigen Jahren fuhr ich im Auto etwas gedankenverloren den Tauentzien entlang, und zwar versehentlich (ehrlich!) auf der Busspur. Es kam wie es kommen musste, mein Auto klemmte zwischen zwei Sightseeing-Bussen und es ging gaaanz langsam weiter.

    Ich hatte also Zeit zum Nachdenken. Also dachte ich darüber nach, was denn den Touristen beim Sightseeing so geboten würde. Ja, klar, Tauentzien und Ku'damm, Potsdamer Platz, Brandenburger Tor, Kanzleramt, Reichstag, Eastside-Gallery und vielleicht der Mauerpark.

    Sicher, dachte ich mir, das kann man so machen, das interessiert die meisten Besucher. Aber ist das wirklich Berlin, zeigt das mehr von der Stadt, als ein wenig Oberfläche?

    Natürlich nicht. Es bedient den Mainstream, die Masse der Touristen, denen das ausreicht. Einige geschichtliche Eckdaten werden dabei auch geliefert, das reicht aus, schließlich soll es ja nicht anstrengend sein.

    Aber meine Stadt ist doch viel, viel mehr! Meine Stadt, denn ich wurde in Berlin geboren, so wie meine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern auch. Und, verdammt, da habe ich schon mal gelogen: Meine Mutter wurde im Jahr 1916 in Schöneberg geboren, und das war damals nicht Berlin, doch dazu gleich mehr. Ich tröste mich mit meinem Vater, denn der erblickte in Prenzlauer Berg das Licht der Welt, und, jawoll!, das war Berlin!

    Wie gesagt, das Mainstream-Sightseeing hat seine Daseinsberechtigung, aber, so dachte ich mir, ganz sicher wird es auch Besucher dieser Stadt, aber auch Einheimische und Zugezogene geben, die mehr sehen und wissen wollen von der einzigartigen Geschichte Berlins, die so spannend und manchmal kaum zu fassen ist.

    Berlin ist bloß eine Ansammlung von lauter Dörfern, die durch Straßenbahnen verbunden sind.

    Dieser Satz ist nicht etwa auf meinem Mist gewachsen, zumal die Aussage bezüglich der Straßenbahnen heute so nicht mehr stimmt. Nein, er stammt vom berühmten Pinsel-Heinrich, wie die Berliner ihren Heinrich Zille mit berlintypischem Respekt nannten. Übrigens, dieser urtypische Berliner stammte aus dem sächsischen Radeburg. So profan der Satz von Zille auch klingen mag, trifft er doch den Nagel auf den Kopf. Die heutige Hauptstadt der Bundesrepublik existiert in ihrer derzeitigen Ausdehnung (mit kleinen Abweichungen) erst seit dem 1. Oktober 1920.

    Der Satz von Zille und das Datum 01. Oktober 1920 fielen mir ein, als ich zwischen den Bussen auf dem Tauentzien klemmte, und damit war meine Idee geboren:

    Die Berliner Dörfertour!

    Viele Städte und Gemeinden rings um Berlin wuchsen während der Industrialisierung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts rasend schnell an, die Bevölkerungszahlen vervielfachten sich. In der flächenmäßig noch kleinen Stadt Berlin (sie umfasste noch nicht einmal den heutigen S-Bahnring) wurde es immer enger. Doch dazu mehr bei der Tour.

    Hier nur soviel: Vor allem infrastrukturelle Probleme der zusammengeballten, aber verwaltungstechnisch getrennten Städte und Gemeinden führten im Jahr 1912 zur Bildung des Zweckverbandes Groß-Berlin. Dieser Zweckverband sollte die Probleme lösen, konnte es aber nicht, da er einerseits viel zu lose war und andererseits der Beginn des I. Weltkrieges im Jahr 1914 alle positiven Ansätze zunichtemachte. Erst nach Kriegsende, zum 01. Oktober 1920, entstand die Stadt Groß-Berlin. Über Nacht wurden sieben Städte, siebenundzwanzig Gutsbezirke und neunundfünfzig Gemeinden mit Berlin vereinigt; die Fläche der Stadt verdreizehnfachte sich und aus 1,9 Millionen Einwohnern wurden 3,8 Millionen! Wohlgemerkt, auf der zwölffach so großen Fläche des kleinen Berlins lebten genauso viele Menschen wie in dem kleinen Berlin! Zu den eingemeindeten Städten zählte neben Charlottenburg, Neukölln, Schöneberg, Lichtenberg, Köpenick und Wilmersdorf auch die Stadt Spandau, die mit dem Gründungsjahr 1232 nach offizieller Geschichtsschreibung fünf Jahre älter als Berlin ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Spandauer heute noch nach Berlin fahren, wenn sie in die City wollen. Meine Schwiegertochter ist in Spandau aufgewachsen. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt erzählte sie mir, dass die meisten ihrer Freundinnen aus dem Gymnasium heute in Berlin arbeiten würden. Sie hat es nicht bemerkt.

    Vielleicht

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