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Plot & Struktur: Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen: Meisterkurs Romane schreiben
Plot & Struktur: Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen: Meisterkurs Romane schreiben
Plot & Struktur: Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen: Meisterkurs Romane schreiben
eBook335 Seiten4 Stunden

Plot & Struktur: Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen: Meisterkurs Romane schreiben

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Über dieses E-Book

So plotten Sie dank perfekter Dramaturgie Ihren Romanbestseller

"Ihre Schreibratgeber sind die besten mir bekannten auf dem Markt." -- Isabell Schmitt-Egner

Optimieren Sie Struktur & Dramaturgie Ihres Romans

In mehr als siebzig Kapiteln enthüllt dieser Ratgeber Schreibtipps und Tricks, wie Sie Plot und Struktur Ihres Romans optimieren – bei der Planung, beim Schreiben, bei der Überarbeitung. Jedes Kapitel macht Ihren Roman sofort besser.

Die wichtigsten Vorteile von "Plot & Struktur"

+ praktisch und sofort auf Ihren Roman anwendbar
+ viele Beispiele aus Romanen und Filmen
+ Tipps, die Sie in keinem anderen Ratgeber finden
+ Lösungen statt Regeln
+ Inspiration und Anregungen für Ihre Ideen
+ verständlich & unterhaltsam

Überblick

Erzählen & Plotten
Erster Akt: Anfang & Exposition
Zweiter Akt: Eskalation
Dritter Akt: Resolution & Ende
Erzählstränge & Subplots
Szenen
Dichtere Geschichten weben

Meisterkurs Romane schreiben -- Schreibratgeber für Fortgeschrittene

"Wer klug ist und die richtigen Tipps für die schreibende Zunft haben will, sollte sich alle Bücher von Stephan Waldscheidt zulegen." -- Bell Butterworth

Ich freue mich auf Ihren (bald noch besseren) Roman. Lassen Sie's krachen!
Stephan Waldscheidt
schriftzeit.de
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum12. Apr. 2016
ISBN9783738066395
Plot & Struktur: Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen: Meisterkurs Romane schreiben

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    Buchvorschau

    Plot & Struktur - Stephan Waldscheidt

    Inhaltsverzeichnis

    Intro

    Erzählen & Plotten

    Die Grundlagen des Erzählens oder: Wie ich letzten Sommer von einer Ente attackiert wurde

    Die Drei-Akte-Struktur und warum Sie für Ihren Roman so sinnvoll ist – Ein kurzer Überblick

    Der einfachste Weg, einen Roman zu plotten

    Wie dumm darf Ihre Heldin sein? — Warum ein plotgetriebener Roman scheitert – und wie Sie ihn retten

    Die improvisierende Mörderin — Erfolgreich mit Erzählregeln brechen

    Was Apple, Google, Facebook und Amazon wirklich wollen — Konkrete Ziele im Roman

    Unsere Aufgabe ist klar: Wir müssen die Daemonen finden — Warum Sie Ziele und Bedrohungen aussprechen sollten

    Der Blutdurst der Zentauren — Wie Entscheidungen des Helden Ihren Roman besser machen

    Das ganze Leben Verstellung? — Veränderungen im Roman zeigen, indem Sie sie nicht zeigen

    Weg mit dem Verband, der Ruth die Brust abschnürt! — Die Wandlung des Protagonisten zeigen

    He, Sie Gott, passen Sie auf, dass Sie nicht fallen — So planen und plotten Sie Ihren Roman richtig

    Die Antwort auf die Frage nach der Henne und dem Ei — Noch mehr Tipps zum Plotten

    Meine Liebe, Sie sehen heute Morgen aus wie ein Panzernashorn — Wie Sie von hinten nach vorn arbeiten

    Protagonist und Antagonist — Der Zauber der ersten Seite – und all der Seiten danach

    Wann sage ich dem Leser, dass Michelle eine Mörderin ist? — Entscheidungen und Opfer beim Plotten Ihres Romans

    Erster Akt: Anfang & Exposition

    Der Ruf der Toten — Der Ruf des Abenteuers bei der Heldenreise – warum er funktioniert

    Der schwierige Sprung in die Nussschale — So verstärken Sie die Widerstände Ihrer Heldin gegen die Annahme des Rufs

    Entschuldigen Sie bitte die Vergewaltigung — Die Risiken von Schockszenen zu Anfang eines Romans

    »Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam«* — Von lauten und leisen Anfängen

    Teilchen mit Apfelfüllung und ein Schlag auf den Kopf — So machen Sie den ersten Satz Ihres Romans noch besser

    Heldin, Wald und Bösewicht — So ziehen Sie Leser in Ihren Roman – garantiert

    Es muss nicht immer eine Katastrophe sein — Das perfekte auslösende Ereignis für Ihren Roman

    Wenn deine Freundin Schluss macht, während du noch bei der Leiche stehst — Leser fangen Sie wie Wale

    Nur zwei Tage für die Begutachtung eines Mörders — Die Bedeutung von Zielen schon im ersten Akt Ihres Romans

    Der Prolog im Roman — Falsche und richtige Gründe, ihn zu schreiben

    Vom Autodieb zum Verfolgten — Die (Selbst-)Erkenntnis vor dem ersten Plotpoint

    Jetzt geht es nicht mehr nur um ein Pferd — Wendepunkte kenntlich machen

    Der Knall vor dem Wendepunkt. Oder der Kuss. — Was den Wendepunkten Ihres Romans vorausgehen sollte

    Pimp your Plotpoint — So machen Sie die Wendepunkte in Ihrem Roman eindringlicher

    Zweiter Akt: Eskalation

    Von Crumbles, einem Hamster und Rissen in der Fassade der Zivilisation — Der Gott des Gemetzels – nichts als Eskalation

    Die wunderbare Langeweile der Universität — Fehlende Eskalation – und wann ein Roman dennoch funktioniert

    Ich weiß, was du letzten Pinchpoint getan hast — Warum Sie die Leser an Ihren Schurken erinnern sollten

    CERN hilft gegen Dämonen — Der Midpoint Ihres Romans

    Von Schlüsselszenen und Spionen — Wie Sie den Midpoint in Ihrem Roman noch stärker machen

    Sex at sixty – Sex mit sechzig? — Ein wichtiger Punkt in der Romanstruktur

    Sie werden uns abschlachten wie Vieh. Danach erobern sie die ganze Welt. — Die Krise und Rekapitulation am Ende des zweiten Akts

    Wenn Engel Clarence kommt – Erläuterungen und Beispiele zum zweiten Plotpoint

    Schüsse! – Schnitt – »Ich bin deine Mutter!« – Schnitt – Schüsse! — Wie Sie das Finale Ihres Romans noch aufregender machen

    Der fremde Mann auf dem Foto, Hand in Hand mit Ihrer Mutter — Die Stummschaltung für den Schurkenmonolog

    Märtyrer und Ihr Helden-Upgrade — Wie Sie alles aus dem Höhepunkt Ihres Romans herausholen

    Die Leichen der Schuldigen aufgereiht wie Jagdtrophäen — So schreiben Sie ein ungewöhnliches Ende für Ihren Roman

    Ist der Hai auch wirklich futsch? — Weitere Gedanken zu einem offenen Ende in Ihrem Roman

    Erzählstränge & Subplots

    Besessen oder bloß Folie à deux? — Wie Sie einen mageren Erzählstrang aufwerten – und retten

    Unfallschwerpunkte im Roman — Konflikte beim Zusammenführen von Erzählsträngen

    Warum Jeff den Fensterladen reparieren sollte — Die Kraft von Rahmenhandlungen in Ihrem Roman

    Von Torten und Toten — Wie Sie mit einer zweiten Ebene Ihren Roman tiefer und besser machen

    Ehen, Heroin und ein Todesurteil — Der Trimaran-Plot

    Hund Rosalie ist tot, es lebe Rosalie! — Erzählbögen wie Regenbögen

    Ja, ich will — Der perfekte Einstieg in eine Szene

    Zwei Szenen zum Preis von einer — Wie ein Twist am Szenenende Ihren Roman lesenswerter macht

    Auch Odysseus wollte nur ein Bier — Die Bedeutung von Szenenzielen für Ihren Roman

    Der Vizegouverneur in seinem Pool, ertränkt — Aktion und Reaktion in Szenen-Enden

    Ist Ihr Roman Frankenstein oder Schneewittchen? — Nahtlose Übergänge

    »Nimm dein Ohr und halt den Mund.« — Die Sterbeszene im Roman

    Wendepunkte im Roman — Tipps, wie Sie Wendepunkte in den Szenen Ihres Romans schreiben

    Dichtere Geschichten weben

    Bambus, Crystal Meth und Sex mit Schuldgefühlen — Wie Sie mit Assoziationen Ihren Roman dichter machen – und besser

    Gefährliche Kerzen und Magie im Goldenen Pony — Bezüge und Retourkutschen im Roman

    Hier ist alles, was Sie brauchen, hier wissen Sie, wer Sie sind — Wann viel Backstory zu Beginn einen Roman besser macht

    Ist das Heute wirklich wichtiger als das Gestern? — Mehr Backstory versus mehr Handlung

    »Äh.« – »Gute Antwort.« — Mit Rückbezügen Emotionen transportieren und dichtere Romane weben

    Militante Abtreibungsgegner und gebackene Brötchen — Wie Sie mit Leitmotiven Ihren Roman besser machen

    Morgen richtet der Mann im Aufzug die Waffe auf Sie — Echte Vorausblenden und spekulative Vorausblenden

    Die tote Sau kennt den Mörder — Wie Sie Hinweise verstecken und den Leser auf die falsche Fährte locken

    Vampire? Aber das weiß ich doch längst — Enthüllungen für Leser oder Romanfigur optimal präsentieren

    Allein in der Höhle, die schon zu zweit unüberwindlich war — Über Aussaat und Ernte im Roman

    Zahltag: Wie Sie sich mit Auszahlungen bei den Lesern bedanken — Ein anderer Blick auf Plant und Pay-off

    Wir lesen uns ...

    Crowdfinding – Fehlersuche für einen guten Zweck

    Außerdem danke ich ...

    Über Stephan Waldscheidt

    Intro

    Der südliche Pylon der Golden Gate Bridge steht auf einem zehn Stockwerke hohen Fundament. Eine starke Strömung und das salzige Wasser des Pazifik nagen am Fundament – rund um die Uhr, jeden Tag, Jahr um Jahr. Die Brücke selbst sieht sich der Erosion starker Winde ausgesetzt, die Sonne belastet und noch mehr der unaufhörliche Verkehrsstrom, der permanent von Nordkalifornien nach San Francisco hineindrängt oder von der Stadt hinaus Richtung Nationalparks, Wine Country, Seattle.

    Das ist nichts gegen die Kräfte, denen Ihr Roman ausgesetzt ist. Charaktere leiden und lieben, Kriege werden ausgefochten, ganze Völker sterben, Horden von Orks plündern und brandschatzen, Weltmächte gehen unter, ja, ganze Planeten verschwinden unter dem Ansturm kosmischer Katastrophen.

    Klingt für mich ganz so, als bräuchte Ihr Roman eine besonders stabile Bauweise. Das Buch »Plot & Struktur« unterstützt Sie beim Stabilisieren.

    Darüber hinaus sieht Ihr Roman sich kritischen Lesern ausgesetzt, die keine Logikfehler oder psychologische Unstimmigkeiten durchgehen lassen. Er soll Leser begeistern, die schwer zu begeistern sind, Leserinnen zu Tränen rühren, die selten weinen, Hartgesottenen eine emotionale Achterbahnfahrt bieten, neue Erkenntnisse über das Wesen des Menschen und ihrer Beziehungen. Für ein paar Stunden Lese- und Lebenszeit soll er Sinn und Ordnung in einer chaotischen Welt schaffen, Wissen vermitteln, Neugier befriedigen, Spaß machen, eine Flucht aus der Realität bieten oder die Realität realistischer und wahrhaftiger abbilden, als es das Leben selbst tun kann.

    Um zumindest einiges davon zu leisten, braucht Ihr Roman eine Struktur, die dies ermöglicht, vereinfacht oder optimiert. Das Buch »Plot & Struktur« unterstützt Sie beim Optimieren.

    Wie viele Pylonen Sie bei Ihrer Brücke verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Letztlich auch die komplette Konstruktion. Die Meilensteine im Plot sind keine Bauvorschriften, sondern seit Generationen bewährte Überlieferungen erfahrener Architekten. Greifen Sie sich das heraus, was Ihnen für den Bau Ihrer Romanbrücke sinnvoll erscheint. Aber seien Sie sich bei jeder Abweichung im Klaren darüber, dass Statik nicht zuletzt auf Naturgesetzen beruht, an denen Sie nichts ändern können.

    Dieser Schreibratgeber setzt voraus, dass Sie die Grundlagen der klassischen Romanstruktur – das Drei-Akte-Schema und seine Meilensteine (Plotpoints, Wendepunkte usw.) – wenigstens einigermaßen kennen. Er beschränkt sich dabei nicht nur auf diese eine von vielen denkbaren Strukturen. In diesem Buch beziehe ich mich vorwiegend auf diese einfache Struktur, weil sich daran das Meiste auch am einfachsten erläutern und veranschaulichen lässt.

    Das heißt jedoch nicht, dass nur diese Struktur für Ihren Roman die beste oder die richtige wäre. Es geht nicht darum, ob Sie etwas richtig oder falsch machen – beim Schreiben eines Romans bedeuten solche Etiketten nichts. Wichtig ist allein, ob die von Ihnen gewählte Struktur es Ihnen erlaubt, Ihre Ziele bestmöglich zu erreichen. Dabei unterstützt Sie dieser Ratgeber.

    In mehr als siebzig Kapiteln enthüllt dieser Ratgeber Schreibtipps und Tricks, wie Sie Plot und Struktur Ihres Romans optimieren – bei der Planung, beim Schreiben, bei der Überarbeitung. Mir war es wichtig, Ihnen vor allem die Dinge zu verraten und zu erläutern, die Sie nicht schon aus anderen Ratgebern kennen. Insofern bietet dieses Buch auch dann noch viele Wege zur Verbesserung Ihres Romans, wenn Sie bereits einiges zum Thema gelesen haben. Hier finden Sie Informationen, Wissen, Anregungen, die gerade Ihnen als erfahrenem Autor, erfahrener Autorin gezielt und unmittelbar weiterhelfen. Je erfahrener Sie sind, desto mehr werden Sie von diesem Buch profitieren. Daher auch der Reihentitel »Meisterkurs« – dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie zur Meisterschaft beim Schreiben eines Romans gelangen.

    Mit rein theoretischen Überlegungen dürfen andere Sie langweilen. Dagegen bietet Ihnen »Plot & Struktur« konkrete, praktische und mit Beispielen aus Literatur und Film anschaulich belegte Tipps. Jeden davon können Sie sofort in Ihrem Roman anwenden. Die einzelnen Kapitel bauen nicht aufeinander auf. Lesen Sie die Kapitel in ihrer Abfolge, nach Themen sortiert oder greifen Sie gezielt auf die Schreibtipps zu, die gerade zum Stand Ihres Romanprojekts passen.

    Wer mein Blog schriftzeit.de in den Jahren 2011 bis 2014 verfolgt hat oder meine Artikel auf selfpublisherbibel.de liest, wird einiges wiedererkennen. Dieser Ratgeber bietet dennoch mehr als nur eine willkommene Wiederholung – was für sich schon eine Menge wäre.

    Meiner Erfahrung nach entdeckt man bei jedem Romanprojekt andere Aspekte, die man verbessern möchte, stößt auf neue Knackpunkte, die nach Lösungen verlangen. Auch entwickeln Sie sich als Autorin oder Autor permanent weiter, sodass ein Artikel, der Ihnen vor zwei Jahren nur wenig weitergeholfen hat, Ihnen jetzt die perfekte Antwort auf eine aktuelle Frage liefert. So habe auch ich einige Ratgeber, die ich immer wieder konsultiere – jedes Mal mit Gewinn.

    Diesen Gewinn für einen besseren Roman wünsche und verspreche ich Ihnen mit diesem Buch.

    Stephan Waldscheidt, im April 2016

    PS: Weitere Bände vom »Meisterkurs Romane schreiben« sind erhältlich oder in Vorbereitung. Sie sind themenspezifisch und können unabhängig voneinander gelesen werden. Noch mehr zu »Plot & Struktur« finden Sie in meinen anderen Schreibratgebern: schriftzeit.de/rat

    Übrigens: Was unterscheidet Geschichte und Plot? Als Unterscheidung sinnvoll erscheint mir folgende einfache Abgrenzung: Eine Geschichte erzählt, was passiert. Der Plot beschreibt, auf welche Weise es erzählt wird.

    Lassen Sie’s krachen!

    Erzählen & Plotten

    Die Grundlagen des Erzählen

    Die Drei-Akte-Struktur und warum Sie für Ihren Roman so sinnvoll ist

    Der einfachste Weg, einen Roman zu plotten

    Warum ein plotgetriebener Roman scheitert – und wie Sie ihn retten

    Erfolgreich mit Erzählregeln brechen

    Konkrete Ziele im Roman

    Warum Sie Ziele und Bedrohungen aussprechen sollten

    Wie Entscheidungen des Helden Ihren Roman besser machen

    Veränderungen im Roman zeigen, indem Sie sie nicht zeigen

    Die Wandlung des Protagonisten zeigen

    So planen und plotten Sie Ihren Roman richtig

    Noch mehr Tipps zum Plotten

    Wie Sie von hinten nach vorn arbeiten

    Der Zauber der ersten Seite – und all der Seiten danach

    Entscheidungen und Opfer beim Plotten Ihres Romans

    Die Grundlagen des Erzählens oder: Wie ich letzten Sommer von einer Ente attackiert wurde

    Es gibt zwei Arten von Romanen. Solche, die vor allem eine Geschichte erzählen wollen. Und solche, bei denen die Geschichte Nebensache ist. Letztere nennt man gelegentlich »anspruchsvolle Literatur« – »Literaturbetriebsliteratur« nennt sie mein Agent. Ich nenne sie falsch etikettiert. Ein Roman, der keine Geschichte erzählt, ist keiner. Überlassen wir sie dem Feuilleton und kümmern uns um das, was unsere Leser lieben sollen: um Geschichten und die Charaktere, von denen wir erzählen wollen.

    Mit Erschrecken und mit Erstaunen stelle ich bei meinen Romangutachten immer wieder fest, dass viele Autoren gar nicht wissen, was überhaupt eine Geschichte ist. Aber auch erfahrenen Autoren kann es einen kreativen Schub und Schubs verleihen, wenn sie sich dann und wann an das Fundament erinnern, auf das sie ihre Geschichte bauen.

    Ein amerikanischer Kollege hat das Wesen einer Geschichte sehr anschaulich erklärt. Als Lehrer hatte er seinen Schülern nach den Ferien die übliche Aufgabe gegeben: »Schreibt auf, was ihr in den Ferien erlebt habt.« Die Ergebnisse waren vorhersehbar langweilige Episoden über Ausschlafen, ins Schwimmbad gehen, zelten. Eines Tages aber kam der Lehrer auf die Idee, die alles veränderte. Er formulierte seine Frage um: »Schreibt auf, was in euren Ferien schiefging

    Auf einmal inspiriert, produzierten die gelangweilten Fünftklässler Anekdoten, die in der Bandbreite alles aufwiesen, was man von einer guten Geschichte erwartet: Emotionen, Drama, Witz und Leidenschaft, eine Handlung, eine Dramaturgie. Da wurde von Kissenschlachten erzählt, die ein ganzes Zimmer zerlegten, von abbrechenden Ästen und schreienden Stürzen in eiskaltes Wasser. Autoreifen quietschten, Stewardessen schrien und einem dicken Mann platzte mitten im Restaurant die Hose. Die Kinder, die bislang den Geschichten ihrer Mitschüler mit sackenden Augenlidern und zum Gähnen oder Quasseln aufgerissenen Mündern beigewohnt hatten, hörten auf einmal still und gebannt oder auch mal kichernd zu. Aber sie hörten zu.

    Muss in einer Geschichte also immer etwas schiefgehen? Nicht unbedingt. Nehmen wir das Beispiel mit dem Sturz in eiskaltes Wasser.

    Der neunjährige Niko balanciert auf einem Baumstamm über einen Bach. Am Ufer stehen seine Freunde und schreien und bewerfen ihn mit Matsch, Hauptsache, Niko klatscht ins Wasser und liefert ihnen eine Show. Immer wieder rutscht Niko aus, er wird von Dreckklumpen getroffen, sogar eine um ihre Brut im Ufergras besorgte Entenmutter attackiert ihn. Aber Niko schafft es gegen alle Widrigkeiten trockenen Fußes ans Ende des Baumstamms, ans andere Ufer.

    Die Geschichte hat dennoch gleich mehrere Aspekte, die sie zur Geschichte machen.

    1. Niko hat ein Ziel. Er will ans andere Ufer. Und wir Leser können das Ziel verstehen und können genau erkennen, ob er es erreicht.

    2. Je mehr ihn seine Freunde verspotten, desto stärker wird sein Wunsch. Dadurch wird uns Niko sympathisch: Er kämpft für sein Ziel. Und wir feuern ihn in Gedanken an, identifizieren uns vielleicht sogar mit ihm. In jedem Fall können wir uns in ihn hineinversetzen, sind empathisch.

    3. Niko setzt etwas aufs Spiel: Er könnte klatschnass werden, sich vielleicht sogar wehtun. Und er würde die nächsten Tage immer wieder wegen seines Sturzes verspottet werden.

    4. Niko muss Hindernisse überwinden: den Spott, den Matsch, die Ente.

    5. Die Hindernisse nehmen an Bedrohlichkeit zu: erst Spott, dann Matsch, dann die Ente. Auf Deutsch: Es gibt eine klare Eskalation.

    6. Die Geschichte enthält eine Überraschung. Denn der Leser oder Zuhörer rechnet damit, dass Niko ins Wasser fällt. Denn wie jeder von uns zumindest instinktiv weiß, gehört das Schiefgehen zu einer Geschichte. Wir erwarten das Misslingen. In Nikos Fall hingegen überrascht uns das Gelingen. Und genau das kann ebenfalls eine Geschichte ausmachen: dass etwas auf überraschende, unerwartete Weise gelingt. Ein guter Geschichtenerzähler weiß, was seine Leser erwarten, nur so kann er sie überraschen.

    Etwas Entscheidendes aber fehlt dieser Geschichte noch: ein für den Leser oder Zuhörer befriedigendes Ende. Das Ende hängt auch von den Erwartungen ab und damit, bei Romanen, vom Genre. Sprich: Genreleser erwarten bei einer Liebesschnulze ein Happy End, bei einem Horrorroman ein Ende, bei dem das Grauen noch weiterwirkt ... Und was erwarten die Kids bei einer lustigen Story über ihre Ferien? Wie wäre es damit:

    Niko kommt sicher auf der anderen Seite an. Er verbeugt sich spöttisch zu seinen Klassenkameraden. Darauf aber hat die Ente nur gewartet. Sie fegt schnatternd von hinten heran. Niko erschrickt sich so, dass er stolpert, nur weg von dem Federviech – und ins Wasser klatscht.

    Sie sehen, eine funktionierende Geschichte zu erzählen, ist ganz einfach – und zugleich das Schwerste auf der Welt. Wann immer Sie im Zweifel sind, ob Sie mit Ihrem Roman noch auf dem richtigen Kurs steuern, treten Sie einen großen Schritt zurück und fragen Sie sich, ob Sie diese Basics mit den aktuellen Szenen noch erfüllen.

    Im Zweifel lassen Sie einfach noch etwas schiefgehen.

    Die Drei-Akte-Struktur und warum Sie für Ihren Roman so sinnvoll ist – Ein kurzer Überblick

    Manche Autoren fürchten sich vor Struktur. Dabei wird das Chaos der Kreativität erst durch Struktur lesbar – und erst durch Struktur kann eine Geschichte ihr volles Potenzial entfalten. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Potenzial des Autors.

    Die Drei-Akte-Struktur ist eine von vielen möglichen Strukturen, die in Ihrem Roman Ordnung schafft. Wenn Ihnen die Sache mit den Akten zu viel Respekt einflößt oder gar Angst macht, nennen Sie die Akte einfach um: in Anfang, Mitte und Schluss. Wer würde bestreiten, dass eine Geschichte diese drei Elemente braucht?

    Die Struktur hat kein Schreibratgeber erfunden, um Autoren zu ärgern. Sie hat sich im Lauf der Menschheitsgeschichte, die immer auch eine Geschichte von Geschichten war, als bewährte Strukturierung entwickelt. Sprich: Sie war schon lange vor den Schreibratgebern da. Und nach vielen tausend Jahren der Entwicklung sollte sie doch recht ausgereift sein.

    Das ist sie.

    Das heißt: Wann immer Sie von dieser Struktur abweichen, betreten Sie ein Risikogebiet. In den meisten Fällen gehen Autoren dieses Risiko ohne Grund ein. Die meisten Romane jedweden Genres funktionieren wunderbar bis optimal mit der Drei-Akte-Struktur.

    Manche Autoren sehen die Struktur als ein Korsett. Das ist sie nicht. Betrachten Sie diese Ordnung vielmehr als das Knochengerüst Ihres Romans. Sie brauchen die Knochen, damit der Körper sich bewegen kann, ja, damit er überhaupt lebt und funktioniert. Doch in welches Fleisch Sie ihn hüllen, in welche Klamotten Sie ihn kleiden und wie Sie ihn schminken, das alles bleibt Ihnen überlassen – und damit alles, was die Leser von Ihrem Roman zu lesen bekommen. Struktur ist für den Leser unsichtbar. Und das ist gut so.

    Eine Struktur sorgt für formelhafte Romane? Wie viele Menschen kennen Sie, die genau gleich aussehen, sich genau gleich kleiden, sich gleich schminken, gleich reden, gleich gestikulieren? Die das gleiche fühlen und denken? Obwohl wir alle das gleiche Skelett haben, so ist doch keiner von uns wie der andere. So ist das auch bei Romanen.

    Tatsächlich sind Meilensteine im Roman für Sie als pragmatische Autorin oder effektiv arbeitender Autor vor allem eins: wunderbare Hilfsmittel. Sie sind wie rote Stangen, die in hohem Schnee stecken und die Straße markieren. Folgen Sie ihnen, können Sie zwar immer noch vom Weg abkommen und einen Abhang herunterrutschen, aber das Risiko ist deutlich geringer.

    Falls Sie zu den Autoren gehören, die sich nicht Trivialitätsverdacht aussetzen möchten und deshalb auf alles verzichten, was nur entfernt nach »Formel« riecht, kann ich Sie beruhigen: Kein Leser und kein Kritiker und nur wenige Lektoren werden es überhaupt bemerken, wenn Sie sich grob an solchen Meilensteinen orientieren (so wenig, wie sie erkennen, ob Sie mit Word oder Papyrus schreiben). Aber sehr viele von ihnen werden es bemerken, wenn Sie es nicht tun.

    Den Finger werden die Wenigsten genau auf die Wunde legen können, aber spüren, dass mit dem Roman etwas nicht stimmt, das werden viele.

    Die drei Akte heißen nach ihrer Funktion im Plot auch:

    1. Exposition: Stellt die Welt, den Protagonisten samt Bedürfnis, Motiv und Fehlern vor sowie weitere Charaktere und das zentrale Problem des Romans.

    2. Eskalation: Der Protagonist muss auf dem Weg zu seinem zentralen Ziel zunehmend größere Hindernisse überwinden. Er wandelt sich vom Wanderer zum Krieger und erlebt eine bittere Niederlage, die infrage stellt, was für ein Mensch er ist.

    3. Resolution: Nach dem Durchstehen eines Höhepunkts erreicht der Protagonist das zentrale Ziel. Oder er scheitert.

    In diesem Meisterkurs setze ich voraus, dass Sie die einzelnen Plotelemente (Meilensteine) zumindest vom Namen her kennen. Da jedoch keine einheitliche Nomenklatur existiert, gebe ich Ihnen hier kurz einen Überblick über die – nach meiner Auffassung – wichtigsten

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