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Überraschende Wendungen: So schreiben Sie atemberaubende Twists (Meisterkurs Romane schreiben)
Überraschende Wendungen: So schreiben Sie atemberaubende Twists (Meisterkurs Romane schreiben)
Überraschende Wendungen: So schreiben Sie atemberaubende Twists (Meisterkurs Romane schreiben)
eBook187 Seiten2 Stunden

Überraschende Wendungen: So schreiben Sie atemberaubende Twists (Meisterkurs Romane schreiben)

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Über dieses E-Book

Was machte aus "Gone Girl" oder "Girl on the Train" Bestseller? Was machte aus "Game of Thrones" ein Gesprächsthema, aus "Sieben" einen Klassiker, aus "Memento" eine unvergessliche Geschichte?
Atemberaubende Wendungen.
Solche Twists verwandeln einen guten in einen großartigen Roman. Sie verbessern Ihre Chancen auf einen Agentur- und Verlagsvertrag. Und auf einen Bestseller.
Nichts versorgt Ihren Roman mit mehr Energie als eine überraschende Wendung – und Ihre Leser gleich mit. Ob Sie Thriller schreiben oder anspruchsvolle Literatur, historische Romane oder Fantasy, Young-Adult-Romanzen oder Krimis, Science-Fiction oder Horror, überraschende Wendungen begeistern Leser jedes Alters und in jedem Genre und Genre-Mix.
Dieser Schreibratgeber zeigt Ihnen anhand zahlreicher Beispiele aus Büchern, Filmen und Fernsehserien, wie Sie Twists vorbereiten und schreiben und ihr Potenzial nutzen.

Dieses Buch erklärt Ihnen:
*** Was überraschende Wendungen (Twists) sind und was sie von Überraschungen unterscheidet.
*** Wie sie eine überraschende Wendung mit Hinweisen und falschen Fährten geschickt vorbereiten.
*** Wie Sie die Erwartungen Ihrer Leser steuern oder unterlaufen, um sie zu überraschen, zu schockieren, zu rühren und ihnen ein intensiveres Lese-Erlebnis verschaffen.
*** Wie sie Twists organisch in Ihren Roman einbauen und ihr großes Potenzial nutzen
*** Welche Twists Sie für Ihren Roman wählen sollten und warum.
*** Welche Fehler mit überraschenden Wendungen drohen und wie Sie sie vermeiden.

Dieser Schreibratgeber erläutert ausführlich und praxisorientiert:
*** 20+ Arten von Hinweisen und falschen Fährten.
*** 55+ Arten von überraschenden Wendungen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum3. Dez. 2018
ISBN9783742713100
Überraschende Wendungen: So schreiben Sie atemberaubende Twists (Meisterkurs Romane schreiben)

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    Buchvorschau

    Überraschende Wendungen - Stephan Waldscheidt

    Energie & Spoiler

    Überraschende Wendungen

    Überblick

    Das hättest du nicht erwartet, was?

    Spannung und Suspense

    Plot und Struktur

    Charaktere

    So nicht! – Überraschende Wendungen als großes Ätsch. Oder Flop.

    Let’s twist!

    Überblick

    Die Vorbereitung

    Der Leser und der Twist

    Im Fokus: Der unzuverlässige Erzähler

    Subplots

    Im Fokus: Der Twist in einer Szene

    Hinweise streuen

    20+ Arten von Hinweisen

    Die überraschende Wendung

    Die Wahrheit als Ausgangspunkt für den Twist

    Plot und Handlung als Ausgangspunkt für den Twist

    Das Thema als Ausgangspunkt für den Twist

    Ein Charakter als Ausgangspunkt für den Twist

    Das Ziel des Protagonisten als Ausgangspunkt für den Twist

    Setting und Schauplatz als Ausgangspunkt für den Twist

    Eine weitere Art, Typen von Twists zu unterscheiden

    Welche Twists sollten Sie wählen?

    55+ Arten von Twists (mit Überschneidungen)

    Die Konsequenzen

    Dank, gebührend

    Über Waldscheidt

    Impressum

    Energie & Spoiler

    Nichts versorgt Ihren Roman mit mehr Energie als eine überraschende Wendung – und Ihre Leser gleich mit. Ob Sie einen Thriller schreiben oder anspruchsvolle Literatur, einen historischen Roman oder Fantasy, eine Young-Adult-Romanze oder einen Krimi, Science-Fiction oder Horror, überraschende Wendungen begeistern Leser jedes Alters und in jedem Genre und Genre-Mix. Eine atemberaubende Wendung kann Ihren Roman in der Lesergunst von geht so zu gut befördern und von gut zu großartig. Und Ihre Chancen auf einen Agentur- und Verlagsvertrag verbessern.

    Das Beste: Eine überraschende Wendung versorgt auch Sie als Autorin oder Autor mit Energie und neuen Ideen und erleichtert Ihnen das Schreiben Ihres Romans. Denn auf eine Wahnsinnswendung zuzuschreiben, ist einfacher und interessanter, als sich schreiberisch ins Nichts voranzutasten. Und flotter fließen die Wörter auch.

    Wendungen machen Spaß. Ihnen, den Verlagen, den Lesern. Schreiben Sie sie!

    Ein Buch, das sich mit den Techniken überraschender Wendungen befasst, muss spoilern. Das hilft Ihnen auch dann weiter, wenn Sie die angesprochenen Bücher oder Filme noch nicht kennen. Nehmen Sie diese Geschichten auf Ihre To-Read-or-Watch-Liste, anhand derer Sie das Streuen von Hinweisen und allgemein die Vorbereitung eines Twists studieren können. Um diese falschen Fährten zu erkennen oder die subtilen Veränderungen der Sprache, reicht eine erste, ungespoilerte Lektüre nicht aus. Sehen Sie die Spoiler daher als Dienst am Kunden: Ich hab’s schon mal gelesen oder mir angesehen, damit Sie sich den ersten Durchgang sparen. Gern geschehen.

    Spoiler können Ihnen auch dabei helfen, den größten Twist eines Buchs oder Films zu finden und zu analysieren. Fragen Sie sich einfach, was Sie, wenn Sie spoilern, Ihrer besten Freundin oder Ihrem dicksten Kumpel über den Film verraten würden. Denn oftmals sind es die überraschenden Wendungen, die einen Roman zum Gesprächsthema machen.

    Demnächst dann auch Ihren.

    Teil 1

    Grundlagen

    überraschender

    Wendungen

    Überraschende Wendungen

    Überblick

    »Jede Geschichte, die je erzählt wurde, kann in drei Teile heruntergebrochen werden. Den Anfang. Die Mitte. Und den Plot-Twist.«

    (R. L. Stine, Autor von mehr als 400 Büchern, verkaufte Auflage: über 400 Millionen)

    Was kann es Aufregenderes für ein Publikum geben, als zu erfahren, dass Pamela Ewing die komplette neunte Staffel von »Dallas« einschließlich Bobbys Tod nur geträumt hat? Was für eine Wendung! Äh ... nein? Aber es ist doch klasse, wenn ein neuer Charakter wie aus dem Nichts überraschend auftaucht und der Heldin das Leben rettet! Wie, auch nicht?

    Ihre Leser lieben Überraschungen. Die richtigen, auf die richtige Weise überbracht, auf der Mikroebene einer Szene ebenso wie auf der Makroebene des Romans.

    Während Überraschungen (und dazu gehört auch der Schock) bloß ein zu Literatur gewordenes »Hu!« sind, lenkt die überraschende Wendung (Twist) die Story oder Szene in eine neue Bahn. Der Leser bekommt, was er von Ihrem Roman will – ohne zu wissen, dass er es wollte. Ein gelungener Twist spricht den Verstand ebenso an wie Herz und Seele.

    Die Rate an kleinen und großen Twists in Ihrem Roman und das Ausmaß der jeweiligen Wendung bestimmen entscheidend das Tempo der Story und das Pageturner-Potenzial Ihres Buchs mit. Das heißt eben auch, dass Sie sich nicht auf zwei, drei große Twists in Ihrem Roman verlassen dürfen. Ein zumindest kleiner Twist gehört in jede Szene, die es wert sein soll, geschrieben zu werden.

    Twists sind wie Stromstöße, mit denen Sie Ihren Roman auf der einen und die Leser auf der anderen Seite wieder und wieder neu beleben, mit Energie versorgen, sie nach vorne treiben. Twists sind eine besonders starke Form von Veränderung, und erst durch Veränderungen gewinnt Ihr Roman überhaupt an Kraft und Lebendigkeit, ja, Lebensnähe. Ein Roman, in dem sich nichts verändert, tritt auf der Stelle.

    Ziellose Charaktere interessieren sich offenbar nicht mal selbst für die eigene, traurig-passive Existenz, nicht genug, um in die Pötte zu kommen und endlich die Handlung voranzutreiben. Warum sollte sich ein Leser für diese Existenzen interessieren? Leser schlafen ein, manch einer soll schon vor Langeweile gestorben sein, wenn fünfzig Seiten lang keine Veränderung, kein Twist kam und ihm zeigte, dass das Leben lesenswert und das Lesen lebenswert ist.

    Wenn jede Veränderung für den Leser wie ein Griff an den Elektrozaun ist, so sind Twists wie eine volle Ladung vom Defibrillator. Nur die Energie, nicht die Schmerzen.

    Die Strom-Metapher macht es deutlich: Twists sorgen immer auch für (mehr) Spannung.

    Ein gelungener Twist ist immer auch ein Punkt ohne Wiederkehr. Denn hinter die Erkenntnis der Wahrheit können Sie Ihre Leser nicht mehr zurückschicken. Das ist wie bei dieser berühmtesten aller optischen Täuschungen, »My Wife and My Mother-In-Law« von W. E. Hill. Egal, welches der beiden möglichen Bilder Sie zuerst sehen, die junge oder die alte Frau – sobald Sie beide sehen, können Sie es nicht mehr ungesehen machen. Die Bilder werden in ihrer Wahrnehmung hin- und herspringen. (Das Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4b/My_Wife_and_My_Mother-in-Law.jpg/640px-My_Wife_and_My_Mother-in-Law.jpg)

    Bei den meisten Twists arbeiten Sie mit diesem Prinzip der Täuschung: Sie verkaufen dem Leser Ihre Story als »junge Frau« und enthüllen im Twist »die alte Frau«. Was der Leser bislang für eine Wange gehalten wird, entpuppt sich als Nase, die Halskette als Mund, das Ohr als Auge.

    Manchmal kann der komplette Roman auf einen Twist hinauslaufen und jedes Wort ist ein Hinweis. Wie in John Irvings »Owen Meany«, dessen Twist und zugleich Höhepunkt dem ganzen, sehr langen Roman zuvor sofort einen (neuen) Sinn gibt. Das nennt man auch umdeutendes Ende.

    Oder wie in Yann Martels »Schiffbruch mit Tiger«, wo der unzuverlässige Erzähler am Ende eine erschütternde Wahrheit enthüllt: Die Tiere, die mit ihm das Rettungsboot teilten, waren keine. Und der Tiger? Das war der Erzähler selbst. Aber darf der Leser ihm glauben?

    Es kann hilfreich sein, zwischen Wendung und Umkehrung zu unterscheiden. Eine Wendung ist es, wenn Sie dem Leser den Mörder enthüllen. Eine Umkehrung liegt vor, wenn der unbescholtene und freundliche Assistent des Kommissars, den die Leser genau so wahrgenommen und akzeptiert haben, sich als der Mörder entpuppt. Also sich nicht nur etwas anderes offenbart, als der Leser erwartete – sondern das Gegenteil: Der vermeintlich an der Aufklärung des Verbrechens arbeitende Assistent war tatsächlich die ganze Zeit damit beschäftigt, die Aufklärung zu verhindern.

    Manche Schreibratgeber unterscheiden Twists (überraschende Wendungen) und Reversals (überraschende Umkehrungen). Ein Reversal ist jedoch nichts anderes als eine Sonderform des Twists. Sprich: In diesem Buch ist stets auch Reversal mit gemeint, wenn Twist dasteht.

    Ein Twist kann alle wichtigen Story-Aspekte wenden. Die Grenzen sind fließend und beliebige sowie mehrfache Kombinationen sind nicht nur möglich, sondern sorgen für einen noch dichteren Roman.

    Eine Auswahl:

    • Wissen

    Beispiel: Die Heldin erfährt im Twist, wem sie den Rauswurf aus dem Mode-Unternehmen verdankt.

    • Emotionen

    Beispiel: Die vor der Wende hoffnungsvolle Stimmung der jugendlichen Schatzsucher schlägt nach der Wende in Verzweiflung um, als sie sehen, wie das Boot mit dem Schatz versinkt. Und damit auch ihre letzte Chance, die unbewohnte Insel zu verlassen.

    • Handlung

    Beispiel: Die Suche nach dem Drachen erfährt mit dem Finden des Drachens in seiner Höhle eine Wendung. Denn jetzt macht der Drache Jagd auf die, die ihn aufgeweckt haben.

    • Thema

    Beispiel: Das vermeintliche Thema Eifersucht, das den Roman bis zum Twist angetrieben hat, schlägt nach der Wende in einen Rache-Plot um.

    • Charakter

    Beispiel: Im Twist offenbart sich überraschend das wahre Gesicht der scheinbar so gastfreundlichen alten Dame. Sie ist eine Vampirhexe und sie will das Blut ihrer Besucher trinken.

    • Sprache

    Beispiel: Nach den Enthüllungen des Twists wechselt die Sprache von einem nüchternen in einen spannungssteigernden Ton.

    Eine besondere Form eines Twists ist die Pointe. Doch nicht jede Pointe ist ein Twist. Zwar überrascht die Pointe immer. Zum Twist wird sie erst dann, wenn sie dem Davor oder Danach einen Dreh verpasst. Eine Pointe braucht zudem nur eine kurze Vorbereitung, wie ja auch die besten Witze kurz sind. Sie eignet sich also ideal für Szenen und steht dort am wirkungsvollsten am Ende. Genau wie bei einem gelungenen Witz.

    Das hättest du nicht erwartet, was?

    Von Ihnen erwarten die Leser jeden noch so schmutzigen Trick: falsche Fährten, Täuschungen, Auslassungen, Lügen. Sie erwarten, dass Sie sie an der Nase herumführen und immer noch ein weiteres Ass im Ärmel stecken haben. Und eine weitere Kugel in Ihrer vermeintlich leergeschossenen Flinte. Die Leser erwarten Überraschungen, sie erwarten beste Unterhaltung. Sie erwarten aber auch, dass Sie sie bei all dieser Trickserei immer fair behandeln. Weitgehend fair. Sie sind ein Entertainer, die Leser verzeihen Ihnen so einiges. Nur keine Langeweile.

    Damit Ihr Twist funktioniert, müssen Sie vor allem wissen, was die Leser von Ihrem Roman erwarten. Erst dann können Sie diese Erwartungen auf positive Weise übererfüllen oder brechen. Lassen Sie die Leser ruhig mal eine Überraschung vorhersehen – dann fühlen sie sich gut –, aber sorgen Sie dafür, dass das Wie der Überraschung die Leser umhaut. Dann fühlen sie sich besser.

    Erwartungen werden zunächst vom Genre bestimmt. Einem Thriller-Leser brauchen Sie nicht mit einer überraschenden Wende im Liebesleben zweier Charaktere zu kommen, ein Leser anspruchsvoller Literatur freut sich mehr über einen überraschenden Wechsel auf die Meta-Ebene Ihres Textes als über ein unerwartet auftauchendes Monster. Diese Erwartungen sollten Sie kennen, um Ihren Twist möglichst wirkungsvoll vorzubereiten.

    Dazu gehört es, Erwartungen zu steuern, etwa über falsche Fährten. So ist Bischof Aringarosa in Dan Browns »Sakrileg« von Beginn an ein zwielichtiger Charakter, den der Leser für den Antagonisten hält. Doch Aringarosa ist nicht nur

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