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Das Lebenslust-Prinzip: Praktische Strategien für Frauen mit Krebs
Das Lebenslust-Prinzip: Praktische Strategien für Frauen mit Krebs
Das Lebenslust-Prinzip: Praktische Strategien für Frauen mit Krebs
eBook216 Seiten2 Stunden

Das Lebenslust-Prinzip: Praktische Strategien für Frauen mit Krebs

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Über dieses E-Book

Der Überlebenshelfer für Frauen mit Krebs vermittelt eine innere Haltung, einen praktischen Umgang und eine Perspektive für das Leben während und nach der Krebserkrankung. Aus eigener Erfahrung bezieht die Autorin ihre Übungen, Tipps und Rituale direkt auf die täglich zu bestehenden Situationen und Gefühle: sie wirken sofort und aktivieren die positiven Ressourcen und Selbstheilungskräfte. Ein Tagesbegleiter während und nach einer Krebserkrankung, der die psycho-soziale Gesundheit stärkt. Mit über 70 Lebenslust-Strategien können Frauen jeden Tag Lebenslust erleben und so auf dem Weg der Genesung weiter kommen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum2. Okt. 2016
ISBN9783741853944
Das Lebenslust-Prinzip: Praktische Strategien für Frauen mit Krebs

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    Buchvorschau

    Das Lebenslust-Prinzip - Andrea Länger

    cover.jpg

    Andrea Länger

    Das Lebenslust-Prinzip

    Andrea Länger

    Das Lebenslust-Prinzip

    Praktische Strategien für Frauen mit Krebs

    www.lebenslustprinzip.de

    © Andrea Länger, Lebenslustagentur, Georg-Brach-Str. 3, 86152 Augsburg, e-Book, September 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    www.lebenslustprinzip.de

    Original erschienen im Kreuz Verlag in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2010

    Umschlaggestaltung: Andrea Länger

    Umschlagillustrationen: © Adi Pfeil

    (mit freundlicher Genehmigung)

    Autorenfoto: © privat

    Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

    Inhalt

    Vorwort         11

    1. Einführung        13

    2. Schwierige Situationen, Gefühle und

    Herausforderungen      19

    Schock         23

    Ängste         28

    Wut          34

    Körper und Schmerzen      38

    Einsamkeit        43

    Traurigkeit         48

    Abschied und Tod       51

    Überforderung       58

    Entscheidungen       60

    Familie, Freunde und Kollegen    63

    Krebskranke Frauen mit Kindern     68

    Krebs in der Familie       69

    Ärzte und Therapien      70

    Lebensgestaltung       77

    Geldsorgen        79

    3. Das Lebenslust-Prinzip      82

    Lebenslust und Krebs      82

    Die drei Schritte des Lebenslust-Prinzips  83

    1. Schritt: Bewusst werden        83

    2. Schritt: Verantwortung übernehmen   86

    3. Schritt: Entscheidungen treffen     90

    Meine Entscheidung für die Lebenslust   92

    Lebenslust als Lebenshaltung     96

    4. Die Lebenslust-Strategien      98

    Mut für die Ängste      99

    Sich den Ängsten stellen     100

    Mit Ängsten verhandeln      101

    Das Schlimmste annehmen      101

    Lachen - wenn die Luft wieder rein ist   102

    Was Sie noch bei Ängsten tun können    102

    Elefantentanz       102

    Ort der Ruhe        103

    Körperbemalung      103

    Lassen Sie sich begleiten     104

    Sprechen Sie über Ihre Ängste    104

    Wut ist Lebensenergie      104

    Bravo, Sie sind wütend!      105

    Die Lösung heißt Loslassen     106

    Wut macht aktiv       106

    Was Sie noch bei Wut tun können     107

    Auto fahren        107

    Heavy Metall Musik      108

    Kissenschlagen      108

    Wasserfallmeditation     108

    Im Hier und Jetzt leben     109

    Es gibt nichts zu tun       110

    Heute leben        110

    Geben Sie sich der Situation hin    111

    Was Sie noch tun können, um im Hier und Jetzt

    zu leben        112

    Stoppmeditation      112

    Ein Schutzschild malen     112

    Unter der Weide sitzen     113

    Weinen ist gesund       113

    Nehmen Sie sich Zeit für die nicht so schönen

    Momente        114

    Weinen befreit und reinigt      115

    Lachen und Weinen sind wie Geschwister  116

    Verabschieden Sie sich      117

    Anderen vergeben       118

    Im Herzen verbunden       119

    Was Sie noch tun können, wenn Sie traurig sind 119

    Tränen-T-Shirt       119

    Das innere Kind an die Hand nehmen   120

    Rückzug         120

    Dankesbrief       121

    Post-It Ritual        121

    Liebe verbindet       122

    Lieben Sie sich selbst      123

    Entdecken Sie Ihre Stärken     124

    Erlauben Sie sich, zu versagen    125

    Lassen Sie sich Zeit       125

    Nehmen Sie sich selbst ernst     125

    Seien Sie geduldig mit sich      126

    Lieben Sie bedingungslos      126

    Nehmen Sie Liebe an      127

    Was sie noch für Ihre Selbstliebe tun können  128

    Beschenken Sie sich selbst     128

    Selbstlob-Übung      129

    Tagesschau       129

    Lebensjahresritual       130

    Vertrauen bei Schmerzen    130

    Schmerztherapie       131

    Vertrauen Sie Ihrer Intuition     132

    Vertrauen Sie Ihrer Seele     133

    Traumtagebuch       134

    Alles geht vorbei       135

    Was Sie noch bei Schmerzen und für Vertrauen

    tun können        135

    Alltagsrituale       135

    Einen Altar bauen      135

    Heilungssätze        136

    Mantren singen       136

    Rückenentspannungslage     136

    Einfach nur da sein      137

    Genießen Sie Ihren Körper     137

    Neues Vertrauen zum Körper     138

    Reinigen Sie den Körper von innen    138

    Sich in seiner Haut wohlfühlen    139

    Berührungen        139

    Haare und Haarersatz      140

    Wohlfühlkleidung       141

    Bewegung         141

    Ernährung        142

    Sexualität und Lust      142

    Was Sie noch für ein gutes Körpergefühl tun können 144

    Körperzeit        144

    Ritualisieren Sie Ihre Übungen    144

    Entspannung       144

    Tanzen         145

    Lichtkugel        145

    Die Natur als Freundin      145

    Das Innere spüren       146

    Die Natur relativiert Ihre Situation    146

    Ihr persönlicher Kraftort     147

    Die Kraft der Tiere      148

    Was Sie noch in der Natur tun können   148

    Einen Baum umarmen     148

    Flussmeditation      149

    Himmelsmeditation      149

    Warten auf die Sonne      149

    Meeresmeditation       149

    Mutter Erde danken      150

    Zusammen tanzen       150

    Sprechen Sie darüber       151

    Sie sind nicht die Einzige     152

    Professionelle Beratung und Therapie   152

    Für andere da sein       153

    Was Sie noch zusammen tun können   154

    Lassen Sie sich begleiten     154

    Bitten Sie um konkrete Hilfe     154

    Bitten Sie um Zuwendung     155

    Gemeinsam Rituale      155

    Feiern Sie Therapieabschlüsse     155

    Veränderungen begrüßen    156

    Sie haben nichts zu verlieren       157

    Sie dürfen sich verändern      158

    Dinge, Menschen und Situationen dürfen sich ändern 158

    Auf neue Situationen bewusst zugehen   159

    Sie müssen nicht       159

    Galgenhumor       160

    Was Sie noch bei Veränderungen tun können  160

    Dankbar sein       160

    Neues wagen       160

    Altes loslassen – Neues einladen   161

    Das Leben vereinfachen     161

    Feuerritual        162

    Der alte Garten       162

    Entscheidungen bringen Glück   163

    Nehmen Sie sich Zeit        164

    Informieren Sie sich genau      164

    Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl    166

    Was sagt Ihr gesunder Menschenverstand?  166

    Was Sie noch zur Entscheidungsfindung tun können 167

    Eine Münze werfen      167

    Entscheidungsliste       167

    Abwarten und Tee trinken     167

    Außenansicht       168

    Träume und Ziele      168

    Traum und Realität      169

    Ziele finden        170

    Ihr 90. Geburtstag       171

    Werteliste        172

    Traumarbeitsplatz        173

    Was Sie noch für Ihre Träume und Ziele tun können 174

    Verrückte Sachen machen     174

    Traumstunde       174

    Kleine und große Wünsche     174

    Wunsch- und Traumbuch      175

    Wunschrituale       175

    Lebenslust-Album      175

    Literatur         177

    Danke         178

    Veranstaltungen        179

    Liebe alles, lebe alles und lache über alles.

    Vorwort

    „Durch den Krebs fürs Leben lernen" ist das Motto dieses Buches. Krebs ist heute kein Todesurteil mehr. Die mit dem Krebs verbundenen schwierigen Situationen und Gefühle sind die größte Herausforderung für Sie als Betroffene. Nach der Diagnose Krebs ist vieles schlagartig anders. Ihre private und berufliche Lebenssituation stellt sich plötzlich völlig verändert dar. Angst, Schmerz, Wut, Traurigkeit, Einsamkeit und Überforderung tauchen immer wieder auf. Sie kämpfen sich durch anstrengende Therapien, Arztgespräche und schlaflose Nächte. Neben der Krankheit müssen Familie, Kinder, Freunde, Partnerschaft, Job und Haushalt auch noch gemeistert werden.

    Die Medizin bietet engmaschige Therapien, Behandlungen, Kuren und Nachsorge. Doch mit der emotionalen Verarbeitung und Integration einer Krebserkrankung in ein „normales" Leben danach stehen Sie alleine da. Während dieser Zeit fehlt oft das Vertrauen in die eigene Intuition sowie die Orientierung und das Wissen, wie das Leben neu gestaltet werden kann. Krebs wird heute vielfach als Lebenskrise und als Chance begriffen. Frauen reflektieren ihr bisheriges Leben, werden zu verantwortungsbewussten Patientinnen und gestalten ihr Leben nach einer Krebserkrankung oft bewusst neu.

    Wie kann dies gelingen? Welche Stärken haben Sie? Wie überleben Sie den Krebs und bleiben gesund? Welche Strategien, Übungen, Rituale unterstützen Sie bei der emotionalen Bewältigung? Was können Sie für Ihre seelische Heilung tun?

    Auf diese Fragen finden Sie in diesem Buch Antworten und Anregungen.

    Heilung ist das Ziel. Doch was ist Heilung? Wann sind wir geheilt? Jede Frau hat ihre eigene Geschichte und geht ihren individuellen Weg. Heilung benötigt über die körperliche Gesundheit hinaus auch eine Seelenbehandlung. Achtsam und selbstverantwortlich das eigene Leben in der Zukunft gestalten – unabhängig davon wie diese Zukunft aussieht und wie lange sie dauert – ist der Anfang. Heilung bedeutet zu vertrauen lernen, sich über sich selbst bewusst zu werden und die Verantwortung für das eigene Leben voll und ganz zu übernehmen. Dies gilt für mich noch immer, auch zehn Jahre nach meiner eigenen Erkrankung.

    Dieses Buch zeigt Ihnen, was Sie für Ihre Selbstheilung tun können, was in Ihnen steckt, welche Stärken Sie besitzen, welche Ressourcen Sie aus Ihrem Umfeld nutzen können und wie Sie Ihr Leben neu gestalten können. In der Praxis erprobte Strategien, Übungen, Rituale und Tipps, die den am häufigsten auftretenden Situationen, Gefühlen und Herausforderungen zugeordnet sind, helfen Ihnen Ihre Lebenslust (wieder) zu gewinnen. Sie können das Buch von vorne nach hinten, Seite für Seite, lesen. Oder gehen Sie mithilfe des Inhaltsverzeichnisses zu dem Gefühl, mit dem Sie sich gerade befassen möchten. Oder schlagen Sie es einfach irgendwo auf und lassen Sie sich nach dem Zufallsprinzip einen Lebenslust-Impuls für den Moment geben.

    Lebenslust ist das Rezept. Die über 70 Lebenslust-Strategien in diesem Buch sind die Medizin. Finden Sie Ihre eigenen Lebenslust-Helfer und beginnen Sie, Ihr Leben neu zu gestalten. Lebenslust und Krebs – das passt zusammen, das ist lebenswichtig.

    Alles Gute für Ihre Eigenheilung wünscht Ihnen

    Ihre

    Andrea Länger

    1. Einführung

    Immer mehr Menschen erkranken an Krebs, müssen damit leben und überleben eine Krebserkrankung. Die Gründe sind: Krebs wird heute durch verbesserte Untersuchungsmethoden früher erkannt. Die Menschen werden immer älter und Krebs betrifft viele ältere Menschen. Moderne Therapiemöglichkeiten tragen zu steigenden Überlebenschancen bei.

    In Deutschland erhalten jährlich etwa 210.000 Frauen eine Krebsdiagnose, in der Schweiz und in Österreich sind es jeweils annähernd 17.000 Frauen. Eine viertel Million Frauen sind also pro Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz neu von Krebs betroffen. Hochgerechnet auf zehn Jahre müssen sich 2,5 Millionen Frauen der Diagnose Krebs stellen; sie lernen mit dem Krebs zu leben und hoffen auf ein Überleben.

    Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Jährlich erkranken daran in Deutschland 60.000 Frauen. An zweiter Stelle liegt Darmkrebs mit etwa 36.000 Neuerkrankungen, an dritter Lungenkrebs mit über 13.000 Frauen pro Jahr. In der Reihenfolge der Erkrankungszahlen in Deutschland folgen Gebärmutterkörper-, Eierstock-, Haut-, Magen-, Harnblasen-, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren- und Gebärmutterhalskrebs. Zu den selteneren Krebsarten bei Frauen gehören Non-Hodgkin-Lymphome, Leukämien und Schilddrüsenkrebs.

    Moderne Früherkennungsuntersuchungen führen zu einem Anstieg der Krebsdiagnosen. Durch das flächendeckende Mammografie-Screening werden in Deutschland beispiels-weise mehr Brustkrebstumore entdeckt als noch vor einigen Jahren. Gleichzeitig wird dadurch das Überleben vieler Frauen gesichert. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Dies gilt für alle Tumorarten.

    Die steigende Lebenserwartung erhöht zudem die Anzahl von Frauen mit Krebs. Im Alter über 60 Jahre steigt die Zahl der Neuerkrankungen bei Frauen rapide an. Krebs jedoch nur als Alterskrankheit zu sehen wäre fatal und wird der persönlich erlebten Dramatik einer Krebserkrankung als junge oder jüngere Frau nicht gerecht. Wer mit 50 oder 60 Jahren an Krebs erkrankt und den Krebs überlebt, hat noch Jahrzehnte mit dieser Erfahrung und möglichen Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele zu leben.

    Nicht wenige Frauen erkranken sogar doppelt oder mehrfach an Krebs – wohl auch, weil wir immer älter werden. Sie sind mehrfach mit der Diagnose, mit Fragen zur Lebensgestaltung und zur Lebensqualität konfrontiert. Krebsrückfälle und Metastasen fordern Frauen heraus, sich oftmals über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte mit dem Krebs zu beschäftigen und so ganze Phasen des Lebens unter dem Eindruck dieser Krankheit zu erleben. Neben den körperlichen Herausforderungen sind auch die emotionalen Belastungen enorm. Krebs lässt sich nicht in einigen Wochen oder Monaten abhaken. Krebs ist immer ein einschneidendes Lebensereignis und erfordert auch eine seelische Bewältigung dieser Krise.

    Die Verbesserung der Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahrzehnten haben die Überlebensraten von Frauen mit Krebs wesentlich erhöht. Chemo-, Strahlen- und Hormontherapie sind heute Standard und sichern das Überleben vieler Betroffener. Auch setzen Frauen mit Krebs auf ein breites, nicht nur schulmedizinisches Wissen. Sie nutzen alternative Behandlungsmöglichkeiten und verfolgen Wege zur Stärkung Ihrer Selbstheilungskräfte. Psychoonkologische, biologische, psycho-soziale, naturheilkundliche und ganzheitliche Therapieansätze werden von Frauen mit Krebs für ihr Gesundwerden und ihre Heilung ergänzend in Anspruch genommen.

    Immer mehr Frauen sind in unterschiedlichen Lebensaltern und in verschiedenen Stadien von einer Krebserkrankung betroffen. Sie müssen sich mit Fragen zu ihrer Lebensgestaltung während der Behandlung und der Integration dieser Krise in ihr Leben „danach" auseinander setzen. Frauen mit Krebs tun dies aktiv. Sie sind quasi Vorreiterinnen, was die Beschäftigung mit Sinn- und Lebensfragen betrifft. In Selbsthilfegruppen und geleiteten Gruppen, in Seminaren und Beratungsgesprächen sind Frauen in der Überzahl. Zahlreiche Initiativen, Vereine, Stiftungen und Organisationen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sowie weltweit wurden von Frauen (mit Krebs) gegründet. Die Palette ihres Engagements umspannt Forschung, Fortbildung, Beratung, Begleitung, Unterstützung für Familien und Kinder, Vorsorge, Nachsorge, Existenzsicherung, Leben mit Krebs, Sport, Bewegung, Ernährung, Selbstheilung, alternative Behandlungsmethoden bis zur Sterbebegleitung und Hospizbewegung. Verantwortungsbewusst und mitunter kritisch stellen sich Frauen ihrer Erkrankung und den Folgen für ihr Leben. Sie fordern Verbesserungen im Umgang mit Patientinnen sowie in der Kommunikation und der Wahrnehmung von Patientinnen. Frauen mit Krebs sehen sich selbst nicht als Opfer. Selbstbewusst und meist ehrenamtlich verbessern sie Therapiebedingungen, Früherkennung und Nachsorge sowie die psycho-sozialen Bedingungen für nachfolgende Krebspatientinnen.

    Wenn sich immer mehr Menschen mit der Endlichkeit des Lebens auseinander setzen (müssen), dann können wir alle daran wachsen und reifen. Wir können uns bewusst werden, was für unser individuelles Leben und unser Zusammenleben in der Gesellschaft wertvoll ist. Krebs ist die Chance, Themen wie Krankheit, Sterben und Tod zu integrieren, mit dem Ziel einer lebenswerten und sozialeren Gesellschaft, in der ein bewusstes Leben vor Krankheiten und vor dem Tod möglich ist. Wertediskussionen, Fragen zu Nachhaltigkeit, zum Umgang miteinander und mit unserer Umwelt sowie zur Erhaltung der Lebensqualität insgesamt, nicht nur bezogen auf die Krankheit, haben sich Frauen mit Krebs längst gestellt. Schneller, höher, weiter sind für uns keine Werte mehr. Dieses Bewusstsein haben Frauen durch den Krebs entwickelt. Der Krebs hält auch für unsere Gesellschaft ein Geschenk bereit.

    Die Frage nach dem Nutzen und die Frage „Was würde fehlen?" wird in Therapiesitzungen und in Seminaren zur Persönlichkeitsentwicklung häufig gestellt. Was ist der Nutzen von Krebs? Was würde fehlen, wenn es die Krankheit Krebs nicht gäbe?

    Fehlen würde vor allem der finanzielle Nutzen für die Pharma- und Medizinindustrie. Die Pharmaindustrie verdient mit Krebstherapien eine Menge Geld. Doch ist wirklich jede Chemotherapie, Bestrahlung oder Hormontherapie bei der einzelnen Frau notwendig? Oder ist der Einsatz dieser Therapien, bei denen der individuelle Nutzen für jede einzelne Frau nie hundertprozentig sichergestellt ist, nur der Versuch, die kollektive Angst vor Krankheit und Tod zu verdrängen? Die Pharmaindustrie verfügt bereits über Tests, mit denen vor der Therapie deren Wirksamkeit festgestellt werden könnte. Werden die Tests nicht eingesetzt, weil die Krankenkassen sie nicht bezahlen oder weil die Pharmaindustrie kein Interesse daran hat? Womöglich würde deutlich werden, dass viel weniger Frauen

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