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Auszeit in Ebergötzen
Auszeit in Ebergötzen
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eBook133 Seiten1 Stunde

Auszeit in Ebergötzen

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Über dieses E-Book

Nach dem spurlosen Verschwinden seiner Ehefrau Helene erleidet der 57-Jährige Hagen Schuster einen Nervenzusammenbruch und wird in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort vegetiert er zweieinhalb Jahre vor sich hin, bevor er als psychisch stabil wieder in die sogenannte Freiheit entlassen wird. Eines Tages entdeckt er in der Zeitung eine Stellenanzeige des "Cafe´s auszeit" in Ebergötzen und bewirbt sich für den Job als "Mädchen für alles". Der neue Inhaber ahnt nicht, dass Hagens Ehefrau in diesem Cafe´ vor drei Jahren das letzte Mal lebend gesehen wurde, bevor ihr Ehemann sie als vermisst gemeldet hat.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum23. Apr. 2021
ISBN9783753185842
Auszeit in Ebergötzen
Autor

Renate Gatzemeier

Die Autorin Renate Gatzemeier wurde am 30. April 1951 in Herzberg am Harz geboren. Seit Anfang der achtziger Jahre lebt sie mit ihrem Ehemann in Duderstadt, einer beschaulichen mittelalterlichen Kleinstadt in Südniedersachsen. In ihrer Freizeit schreibt sie leidenschaftlich gern Thriller, aber manchmal auch Geschichten für Groß und Klein.

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    Buchvorschau

    Auszeit in Ebergötzen - Renate Gatzemeier

    Vita:

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    Auszeit in Ebergötzen

    Ein spannender Regional-Thriller aus der Feder der Fuhrbacher Buchautorin Renate Gatzemeier.

    Weitere Beteiligte: Torsten und Diana Liebscher als Thore und Kira Liebherr, sowie die beiden Töchter Alina als Merle und Luisa als Yara.

    Die Handlung beginnt in Fuhrbach und verlagert sich nach Ebergötzen. 

    Die Idee, ein Buch über das Cafe´ zu schreiben, stammt von Torsten, der zusammen mit seiner Familie das Cafe´„auszeit" neu eröffnet hat und dafür eine schaurige Geschichte benötigt, die im Oberstübchen des Cafe´s in Form einer Lesung präsentiert werden soll. Ich werde auf jeden Fall dabei sein ;-)

    Eure Renate Gatzemeier

    Renate Gatzemeier wurde am 30. April 1951 in Herzberg am Harz geboren. Seit Anfang der achtziger Jahre lebt sie mit ihrem Mann in Fuhrbach, einem idyllisch gelegenen Ortsteil von Duderstadt. In ihrer Freizeit schreibt sie leidenschaftlich gerne Thriller, aber manchmal auch Geschichten mitten aus dem Leben.

    Impressum:

    Copyright Text: Renate Gatzemeier, Am Mönchberg 17 A, 37115 Duderstadt

    Copyright Bild: Renate Gatzemeier

    Homepage: https://autorinrenategatzemeier.jimdo.com/

    E-Mail: rebecker.rezi@web.de Handy: 01 75 42 90 513

    Die Personen und die Handlung sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit ist rein zufällig und nicht gewollt.

    Inhalt

    Vita: 2

    Impressum 5

    Sonntag, der 31. März 2019, morgens um 03:00 Uhr in Fuhrbach 8

    Sonntag, der 31. März 2019, 11:00 Uhr in Ebergötzen 20

    Sonntag, der 31. März 2019, abends nach 20:00 Uhr im Cafe´ auszeit 37

    Sonntag, der 31. März 2019, kurz vor Mitternacht im Cafe´ auszeit 49

    Montag, der 1. April 2019, morgens gegen 05:00 Uhr 66

    Montag, der 1. April 2019, 06:30 Uhr, in Fuhrbach, bei Familie Liebherr 74

    Montag, der 1. April 2019, morgens im Cafe´ auszeit in Ebergötzen, noch bevor Kira eintraf 83

    Montag, der 1. April 2019, gegen 09:30 Uhr im Cafe´ „auszeit" 102

    Montag, der 1. April 2019, um 11:00 Uhr im Gastraum des Cafe´s 117

    Montag, der 1. April 2019, gegen Mittag in Duderstadt 138

    Dienstag, der 2. April 2019, morgens um 09:00 Uhr in Fuhrbach 150

    Dienstag, der 2. April 2019, nachmittags gegen 17:00 Uhr in Hagen Schusters Wohnung 165

    Dienstag, der 2. April 2019, abends um 22:00 Uhr 177

    Dienstag, 2. April 2019, kurz nach 23.00 Uhr in Ebergötzen 187

    Sonntag, der 31. März 2019, morgens um 03:00 Uhr in Fuhrbach

    Hagen Schuster saß in seiner möblierten Zwei-Zimmer-Parterre- Wohnung auf einem Stuhl am Küchenfenster und starrte durch die beschlagene Scheibe nach draußen in die Dunkelheit. Das Licht hatte er vorsichtshalber ausgelassen, weil er von niemandem gesehen werden wollte. Die Beleuchtung der Straßenlaterne auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Waldrand reichte aus, um das Wesentliche erkennen zu können. Dabei störte es den Mann nicht, dass der Schmutz der letzten Monate an den Fensterscheiben haftete und ihm nur einen begrenzten Blick in sämtliche Richtungen erlaubte, weil hier in Fuhrbach ohnehin nichts Spannendes passierte und weil ihn das Dorfleben nicht sonderlich interessierte. Er war keiner von ihnen, gehörte lediglich auf dem Papier dieser Gemeinde an und das auch nur vorübergehend. Aber heute machte er sich

    darüber keine Gedanken, denn er wartete voller Ungeduld auf den Zeitungsboten, der ihm die kostenlose Sonntagszeitung „Hallo Wochenende" in den Briefkasten werfen würde. Normalerweise war der Zusteller pünktlich und erledigte seinen Job stets zwischen zwei und drei Uhr nachts, aber ausgerechnet heute schien er sich verspätet zu haben. Immer öfter schaute Hagen Schuster verstohlen zur Wanduhr, deren Sekundenzeiger sich unaufhörlich im Kreis drehten. Das laute Ticken erinnerte ihn an eine Zeitbombe, die jeden Augenblick zu explodieren drohte. Um sich abzulenken griff er nach seiner in der Fensterbank liegenden Zigarettenschachtel und zerrte eine selbst gestopfte Zigarette daraus hervor. Das Anzünden mit dem Feuerzeug geschah rein mechanisch und bedurfte keiner sonderlichen Beachtung.

    Der Großteil der Asche landete während des Rauchens ohnehin auf dem Linoleum Fußboden, weil er den Aschenbecher lediglich zum Ausdrücken der Kippe benutzte. Schließlich kam es auf ein Brandloch mehr oder weniger nicht an, denn er war der Einzige, der es zu sehen

    bekam. Die Wohnung machte insgesamt einen herunter gekommenen Eindruck und musste unbedingt renoviert werden.

    Momentan zählte jedoch nur, dass er ein Dach über dem Kopf hatte, welches vom Amt finanziert wurde. Die Kanne mit dem Kaffee war mittlerweile leer und der klägliche Rest in der Tasse schon lange erkaltet. Missmutig trommelte er mit den Fingern seiner rechten Hand an die Fensterscheibe. Der dumpfe Ton steigerte seinen Unmut um ein Vielfaches und er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich Gewissheit zu erlangen. Im selben Moment läutete die Kirchturmuhr exakt drei Mal zur vollen Stunde und erinnerte Hagen an das Ende seiner Geduld. Ruckartig stand er vom Stuhl auf und schob ihn lautstark zurück, sodass zu befürchten war, dass er gleich scheppernd zu Boden fallen würde. Auf dem Weg zur Haustür schaltete er auf dem Flur die kleine Beleuchtung ein und schnappte sich den auf der Kommode liegenden Haustürschlüssel. Eisige Kälte empfing ihn und ließ ihn erschauern. Die wenigen Meter bis zur Kreuzung erschienen ihm unendlich weit und er musste sich

    beeilen, um sie hinter sich zu bringen. Sein Herz vollführte einen Freudensprung, als er plötzlich vor sich den Strahl einer Taschenlampe bemerkte, der sich auf und ab bewegte. Das musste der Zeitungsbote sein. Nun würde es nur noch wenige Augenblicke dauern, bis er die ersehnte Zeitung erhielt. Fröstelnd blieb er auf der Straße stehen und schaute dem Mann erwartungsvoll entgegen.

    „Guten Morgen", krächzte Hagen Schuster und streckte seinen Arm aus.

    „Morgen", erwiderte der Zeitungsbote sichtlich irritiert und musterte den Mann im gestreiften Schlafanzug von oben bis unten.

    „Warten Sie etwa auf mich?"

    „Ja, antwortete Hagen Schuster, wobei seine Stimme leicht vibrierte. „Warum kommen Sie denn ausgerechnet heute so spät?

    „Wieso spät? Es ist doch gerade einmal drei Uhr in der Früh."

    „Eben, es ist drei und nicht zwei", erwiderte

    Hagen gereizt und entriss dem verdutzen

    Boten die Zeitung. Flink wie ein Wiesel huschte er damit die Straße entlang zurück ins Haus und knallte die Haustür lautstark hinter sich zu.

    „Also nee", stöhnte der Zeitungsbote und schüttelte ungläubig den Kopf. „So etwas ist mir ja noch nie passiert. Der Typ scheint nicht alle Tassen im Schrank zu haben.

    Immerhin habe ich bis sechs Uhr Zeit, um alle Briefkästen des Oberdorfes mit den Zeitungen zu bestücken." Bei diesen Worten trottete er weiter und dachte über das seltsame Verhalten des neuen Dorfbewohners nach.

    Wieder in seiner Wohnung angelangt faltete Hagen Schuster die Zeitung sorgsam auseinander und studierte beinahe ehrfürchtig die Kleinanzeigen, genauer gesagt die Stellenangebote. Mit dem Zeigefinger fuhr er auf dem Papier entlang und durchforstete jede einzelne Anzeige.

    Innerhalb weniger Augenblicke war er fündig geworden und pustete die angestaute Luft aus.

    „Tatsächlich, sagte er mehr zu sich selbst und beeilte sich die wenigen Zeilen durchzulesen. „Die Anzeige vom Mittwoch steht wieder drin. Demzufolge scheint sich noch niemand für den Job gemeldet zu haben.

    Zur Neueröffnung des Cafe´s „auszeit" in Ebergötzen suchen wir noch einen engagierten Mitarbeiter mit handwerklichem Geschick für Haus und Garten auf 450€ Basis. Gern auch einen Rentner. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter der Telefonnummer …

    Wie paralysiert stierte Hagen Schuster auf die in der Mitte des Blattes befindliche Annonce und strich sich dabei immer wieder über das unrasierte Kinn. Seine einst schwarzen Haare waren an den Schläfen längst ergraut und ließen die ohnehin schon fahle Gesichtsfarbe des Sechzigjährigen noch eine Spur blasser erscheinen. Hohle Wangen zeugten von mangelnder Ernährung und fanden ihre Bestätigung im ausgemergelten Körper.

    Lediglich die stahlgraue Farbe seiner Augen hatte allen Anforderungen der letzten

    Monate Stand gehalten und sorgte für einen wachen Blick. Er wusste, dass er wieder einmal am Scheidepunkt seines Lebens angekommen war und kramte gedankenverloren eine Schere aus der obersten Schublade des Küchenschrankes hervor, um die Annonce auszuschneiden.

    Beinahe liebevoll betrachtete er das Stück Papier, bevor er es auf den Küchentisch neben sein Handy legte. Noch war es für einen Anruf zu früh, aber in vier Stunden wollte er sein Glück auf jeden Fall versuchen. Bis dahin musste er sein Augenmerk auf die Zukunft richten und durfte sich nicht in Erinnerungen verlieren. Nahezu beschwingt eilte er in sein Schlafzimmer, um die erforderliche Kleidung für ein Vorstellungsgespräch aus dem Schrank hervor zu holen. Die Auswahl seiner Klamotten hielt sich in Grenzen und deshalb dauerte es nicht lange, bis er sich für eine schwarze Jeanshose und ein weißes T-Shirt entschieden hatte. Darüber wollte er die schwarze Strickjacke ziehen, die er nur bei besonderen Anlässen trug.

    Doch bevor es soweit war, musste er sich einer ausgiebigen Körperreinigung

    unterziehen, die er in den letzten Tagen ziemlich vernachlässigt hatte. Dazu gehörten vor dem Duschen eine gründliche Rasur und das Putzen der Zähne. Im Grunde genommen alles Selbstverständlichkeiten, die für ihn jedoch bedeutungslos geworden waren. Seit Mittwoch trug er unentwegt ein und denselben Schlafanzug, um keine maßgeblichen Veränderungen herbei zu führen, die womöglich das Endergebnis negativ beeinflussen könnten. Seit Mittwoch drehte sich alles nur noch um die Stellenanzeige, bei der er sich unschlüssig gewesen war, ob er sich um den Job bemühen sollte oder nicht. Das

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