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Der Gipfel: Worauf kannst du verzichten?
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eBook321 Seiten4 Stunden

Der Gipfel: Worauf kannst du verzichten?

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Über dieses E-Book

Schon der Beginn des G8-Gipfels war so ungewöhnlich, wie kein anderer vor ihm. Nicht der Präsident, sondern sein zweiter Stellvertreter musste ihn eröffnen. Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was noch auf die Gipfel-Teilnehmer zukommen würde. Als Terroristen bekannt geben, dass sie im Besitz einer Atombombe sind, verwandelt sich der Wirtschaftsgipfel in einen Krisenstab. Doch wie verhandelt man mit Terroristen, die nicht die Absicht haben, zu verhandeln? Und wie gewinnt man die Kontrolle über einen atomaren Sprengkopf, der sich in einer Umlaufbahn um den blauen Planeten befindet? Antworten auf diese Fragen erwarten sich die Gipfel-Teilnehmer von Dr. Aaron Hunley. Der NASA-Mitarbeiter wird zur Schlüsselfigur der Ereignisse und gerät immer weiter in die direkte Schusslinie der Terroristen. Aaron hat nicht nur die Aufgabe, einen atomaren Sprengkopf aus der Hand von Terroristen zu befreien, sondern muss nun auch der Welt erklären, dass die Bedrohung weitaus größer ist, als die meisten Menschen sich überhaupt vorstellen können...
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum10. Jan. 2021
ISBN9783753145761
Der Gipfel: Worauf kannst du verzichten?

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    Buchvorschau

    Der Gipfel - Christian Brondke

    Der Gipfel - Worauf kannst du verzichten?

    Impressum

    Wahrheit und Fiktion

    Prolog

    1. Teil - Vorbereitungen

    1. Kapitel

    2. Kapitel

    3. Kapitel

    4. Kapitel

    5. Kapitel

    6. Kapitel

    7. Kapitel

    8. Kapitel

    9. Kapitel

    10. Kapitel

    11. Kapitel

    12. Kapitel

    13. Kapitel

    14. Kapitel

    15. Kapitel

    2. Teil - Anfänge

    16. Kapitel

    17. Kapitel

    18. Kapitel

    19. Kapitel

    20. Kapitel

    21. Kapitel

    22. Kapitel

    23. Kapitel

    24. Kapitel

    25. Kapitel

    26. Kapitel

    27. Kapitel

    28. Kapitel

    29. Kapitel

    30. Kapitel

    3. Teil - Katastrophen

    31. Kapitel

    32. Kapitel

    33. Kapitel

    34. Kapitel

    35. Kapitel

    36. Kapitel

    37. Kapitel

    38. Kapitel

    39. Kapitel

    40. Kapitel

    41. Kapitel

    42. Kapitel

    43. Kapitel

    44. Kapitel

    45. Kapitel

    46. Kapitel

    47. Kapitel

    Fortsetzung folgt!

    Impressum

    Christian Brondke

    Der Gipfel – Worauf kannst du verzichten?

    E-Book Epub

    Alle Rechte beim Autor.

    Herstellung: Selfpublishing, 2021

    Überarbeitete Fassung

    © 2014, Christian Brondke

    www.weltenpilger.net

    Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten! Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden, wie zum Beispiel manuell oder mithilfe elektronischer und mechanischer Systeme inklusive Fotokopieren, Bandaufzeichnung und Datenspeicherung, sowie heute noch unbekannter Verfahren. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz.

    Titelbild »Weltkarte bei Nacht«

    Freie Nutzung laut Homepage: http://pixabay.com/de/photos/welt-karte-satellitenbild-140304/

    Wahrheit und Fiktion

    - Wahrheit und Fiktion -

    Die Geschichte in diesem Buch ist Fiktion. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind Zufall und nicht beabsichtigt.

    Die in diesem Roman dargelegten physikalischen Grundsätze entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft und sind bereits seit den späten 50er Jahren des 20. Jahrhunderts bekannt.

    Die genannten Organisationen, Vereinigungen und Behörden existieren tatsächlich.

    Prolog

    Ort: Technisches Forschungszentrum der National Aeronautics and Space Administration (NASA), Washington, D.C.

    Zeit: Samstag, 31. Mai, 22:23 Uhr EST

    Der Techniker Jeffrey Newman hatte Angst. Und diese Angst war ihm anzusehen. Seine Stirn und seine Hände schwitzten und er zitterte am ganzen Körper, denn er wusste, dass er diese Nacht wahrscheinlich nicht überleben würde.

    Wie hatte er sich nur in dieser Frau täuschen können? Seine Menschenkenntnis hatte ihn bisher noch nie im Stich gelassen, doch in diesem Fall schien sie versagt zu haben.

    Er spürte den Lauf der Waffe, die ihm in den Nacken gedrückt wurde, während er am Computer saß und das tat, was von ihm verlangt wurde. Die Arbeit, zu der er gezwungen wurde, war illegal. Auch wenn er nicht wirklich wusste, was genau er da tat, so konnte er sich ausmalen, dass er unter normalen Umständen für dieses Vorgehen im Gefängnis landen würde.

    Er befolgte die Anweisungen, die er bekam auf das Genaueste. Hätte er das nicht getan, wäre er wahrscheinlich schon längst tot. Er überlegte sich, ob dies vielleicht sogar besser gewesen wäre, doch sein Überlebensdrang war stärker gewesen und so hatte er eingewilligt, das von ihm Verlangte zu tun.

       »Ich bin fertig.«, sagte Jeffrey, ohne sich umzudrehen.

    Die Frau blickte auf den Monitor und nickte zufrieden. Der erste Schritt war gemacht. Ab sofort konnte die Operation, die sie monatelang vorbereitet hatte, gestartet werden. Jetzt musste nur noch ein lästiger Zeuge verschwinden – und das war Jeffrey.

       »Das hast du gut gemacht, Jeff.«, antwortete die Frau mit einer kühlen und gefühllosen Stimme.

       »Was jetzt?«, fragte er und drehte seinen Kopf langsam, doch die Mündung der Waffe zwang in wieder nach vorne zu sehen.

       »Was glaubst du denn, was jetzt passieren wird?«

       »Sag es einfach. Ich rechne sowieso mit allem.«

       »Dir ist bewusst, dass ich keine Zeugen gebrauchen kann und dass ich dich mit einem Bild meines Gesichtes im Gedächtnis nicht am Leben lassen kann.«

       »Du wirst mich also wirklich töten? Nach all dem, was zwischen uns war?«, fragte er.

       »Jeffrey, denk nach. Bist du wirklich so naiv? Du warst Teil eines Plans und jetzt wirst du nicht mehr gebraucht. Es ist unausweichlich.«

    Die Kälte in ihrer Stimme ließ ihn frösteln und Jeffrey wusste nun, dass es für ihn zu spät war.

       »Steh auf und geh aus dem Raum. Tu, was ich dir sage und ich verspreche dir, dass es schnell geht.«

    Jeffrey tat, was ihm befohlen wurde und stand auf. Dann verließ er den Raum. Die Frau folgte ihm, ohne damit aufzuhören, die Waffe auf ihn zu richten.

    Als Jeffrey den Flur des Gebäudes entlang ging, fragte er sich, wo er eigentlich hingehen sollte. Doch die Frage wurde unmittelbar beantwortet.

       »Dort hinein.«

    Jeffrey starrte auf das Schild, dass den Inhalt des Raumes ankündigte und seine Angst vergrößerte sich erneut.

       »Kannst du mich nicht einfach erschießen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das da schneller geht.«

       »Wenn ich dich erschieße, wird es nicht wie Selbstmord aussehen. Wir müssen den Schein waren, sonst hat das alles keinen Sinn. Also stell keine Fragen. Tu einfach, was ich dir sage. Ich tue dir jetzt einen Gefallen.«

       »Einen Gefallen? Das kann ich mir nicht vorstellen.«

       »Wenn ich dich am Leben lasse, verbringst du den Rest deines Lebens im Gefängnis. Du hast soeben geheime Informationen an Terroristen weitergegeben. Niemand wird dir glauben, dass du dazu gezwungen wurdest. Das, zusammen mit dem Video würde ausreichen, um dir die Giftspritze zu geben. Aber davor sitzt du noch jahrelang in einer kleinen Zelle und versuchst, den täglichen Vergewaltigungen aus dem Weg zu gehen. Na los, mach schon.«

    Jeffrey öffnete die Tür. Zu seiner Überraschung war sie nicht verschlossen. Er wusste, dass die Sicherheitsbestimmungen dies nicht erlaubten, doch irgendwie passte das zum bisherigen Ablauf dieses Abends. Dann ging er in den Raum und wartete auf das, was nun folgen sollte. Unbewusst fasste er sich an seine linke Brust und ihm überkam ein Gefühl der Panik.

    »Diese Tür müsste verschlossen sein.«, bemerkte er. Die Frau lächelte, was er nicht sehen konnte.

    Das waren die letzten Worte von Jeffrey Newman. Es dauerte nur einen kleinen Moment. Er spürte einen Stoß in seinem Rücken und fiel nach vorne. Nur ein paar Sekunden später war er tot.

    Doch Jeffrey sollte nicht der Einzige sein, der in dieser Nacht sterben würde. Zwei Menschen, die weitaus wichtiger waren, als er, standen am Anfang einer Liste von Ereignissen, die an diesem Abend ihren Anfang nehmen sollten.

    1. Teil - Vorbereitungen

    Freitag, 13. Juni

    (08:45 Uhr bis 10:30 Uhr)

    »Einem kleinen Funken folgt eine große Flamme.«

    - Dante Alighieri -

    »Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.«

    - Edward A. Murphy -

    1. Kapitel

    15 Stunden und 45 Minuten bis zur Ewigkeit

    Ort: Mehrere hundert Kilometer über der Erdoberfläche

    Zeit: 08:45 Uhr EST

    Einen schöneren Arbeitsplatz, als den von Phil Morgan, Anton Makarov und Peter Beneke konnte es nicht geben. Die körperliche Anstrengung würde sich hier nicht bemerkbar machen, sondern erst, wenn sie sich wieder bei ihren Familien befanden. Jede Bewegung war anstrengend, das war keine Frage. Aber dennoch schwebten sie im wahrsten Sinne des Wortes durch den Raum. Es war ein riesiger Spielplatz, der Millionen von Dollar verschlungen hatte und sie waren die einzigen, die ihn derzeit ihr Eigen nennen durften. Gleichzeitig befanden sie sich aber an einem der gefährlichsten Orte, die man sich vorstellen konnte. Eine falsche Bewegung, ein falscher Handgriff und sie wären innerhalb von Sekunden tot. Trotz der Kälte, die sich außerhalb ihrer Hülle befand, würde ihr Blut innerhalb kürzester Zeit anfangen zu kochen.

    Doch wenn sie aus dem Fenster blickten, wurden sie jedes Mal für diese Gefahr entschädigt. Der Ausblick, den sie genießen konnten, wenn sie nach draußen sahen, war beispiellos und unbezahlbar. Und das Beste war, dass die Sonne hier bis zu sechzehn Mal am Tag auf- und wieder unterging. Das Leben an Bord der internationalen Raumstation war atemberaubend. Nur wenige Menschen konnten diesen Blick bisher genießen und so wie es den Anschein hatte, würde es noch eine sehr lange Zeit dauern, bis wieder jemand hier oben sein würde.

    Die drei Astronauten wurden von einem Großteil der Bevölkerung, die sich zu diesem Zeitpunkt mehrere hundert Meilen unter ihnen befand, bewundert. Doch nichts desto trotz war das Leben an Bord der Station alles andere als ein Vergnügen. Die Arbeit in der Schwerelosigkeit war mühsam und dauerte seine Zeit. Doch sie wurden immer wieder von Neuem für ihre Anstrengungen entschädigt, wenn sie sich die Erde aus dieser Entfernung ansahen. Die Erde war so groß und sah gleichzeitig so zerbrechlich aus.

    Sie wussten aber auch, dass dieser Tag der letzte war, an dem Sie diese Aussicht genießen konnten. In ein paar Stunden sollten sie die Station verlassen und zur Erde zurückkehren. Doch bis dahin gab es noch ein Menge an Arbeit, die erledigt werden musste. Und wenn diese Arbeiten erledigt waren, würden sie die Station verlassen und niemand würde hier in nächster Zeit die Nachfolge antreten.

       »Ich werde das hier vermissen.«, sagte Peter Beneke, als er aus dem Fenster blickte.

       »Das geht uns allen so.«, antwortete ihm Phil Morgan, der das Kommando auf der Station hatte.

       »Vergesst nicht, dass wir in Russland das Programm nicht einstellen. Vielleicht schaffen es ja auch die Chinesen irgendwann, euch zu überreden, dass ihr eine gemeinsame Mission startet. Dann könntest du vielleicht schon bald wieder hier sein.«, sagte Anton Makarov.

       »Ich glaube nicht, dass es dazu jemals kommen wird, Anton.«, sagte Phil.

       »Warum heißt diese Station dann international, wenn immer nur die selben Nationen hier oben sind?«

       »Ich bin kein Politiker. Ich habe davon keine Ahnung. Diese Entscheidungen werden da unten getroffen, Anton.«

    Keiner dieser drei Männer hätte beim Aufstehen an diesem Tag daran geglaubt, dass die nächsten Stunden die längsten werden könnten, die sie je erlebt hatten. Und niemand auf der Erde hätte es zu diesem Zeitpunkt für möglich gehalten, dass diese drei Astronauten das Schicksal der gesamten Menschheit in ihren Händen halten würden. Doch der Preis, der dafür einfordert werden sollte, würde für niemanden leicht aufzubringen sein.

    2. Kapitel

    15 Stunden und 30 Minuten bis zur Ewigkeit

    Ort: im Garten des Weißen Hauses, Washington D.C.

    Zeit: 09:00 Uhr EST

    Von der Pennsylvania Avenue waren es knapp sechzig Meilen bis zum Konferenzort. John Todd musste diese Strecke schnell hinter sich bringen, denn er wurde bereits erwartet. Der Helikopter stand bereits im Garten bereit und er brauchte nur noch einzusteigen.

    Er flog nicht gerne, denn irgendwie vertraute er diesen motorisierten Vögeln nicht über den Weg. Statistisch gesehen ist fliegen zwar immer noch weitaus ungefährlicher als Autofahren, doch das war ihm egal. Was sagten Statistiken schon über die Realität aus?

    Aber John hatte keine Wahl. Er befand sich in einer Position, in der es zum täglichen Geschäft gehörte, dass man reisen musste und das ging nun einmal am schnellsten mit einem Flugzeug oder einem Helikopter. Auch wenn er diese Position, die er gerade einmal dreizehn Tage inne hatte, sich heimlich schon immer gewünscht hatte, so war die Art und Weise wie er sie bekommen hatte, nicht gerade der normale Werdegang. Er wurde nicht gewählt, er wurde in diesen Job hineingeschoben und das behagte ihm nicht.

    Als er aus dem Gebäude in den Garten ging sah er einen Mann, der immer an der selben Stelle stand, wenn der Helikopter bereit war, abzuheben. Als der Marine, der wie immer in Galauniform bereit stand, den Fluggast sah, stand er stramm. Er salutierte nicht, den John Todd war nur vorübergehend in dem Amt und war auch nicht vereidigt. Er war ein Stellvertreter und machte diesen Job nur solange, bis der Präsident wieder einsatzfähig war. Allerdings wusste an diesem Tag niemand, wann das wieder der Fall sein würde. Was passiert war, war in der Geschichte dieses Landes noch nie passiert und einige der Personen, die für die Sicherheit des Präsidenten verantwortlich waren, hatten dafür bereits die Konsequenzen gezogen. Sowohl freiwillig, als auch unfreiwillig.

    Und heute musste John Todd eines der wichtigsten Treffen des Jahres leiten. Ein Treffen, das anders verlaufen sollte, als es ursprünglich geplant war.

    Sobald der Helikopter abhob, setzen sich zwei weitere Hubschrauber in Bewegung, die den ersten Helikopter, der die Bezeichnung Marine One trug, begleiteten. Diese Prozedur war Standard. Alle drei Maschinen waren baugleich und niemand konnte auf den ersten Blick einen Unterschied erkennen. Damit sollte verhindert werden, dass zu erkennen war, in welchem der Helikopter der Präsident saß. Es war eine Sicherheitsmaßnahme, die es Attentätern unmöglich machen sollte, die Maschine des Präsidenten abzuschießen.

    John Todd fragte den Piloten, wie lange der Flug dauern würde und bekam als Antwort, dass es nur etwa zwanzig Minuten sein würden. Das beruhigte ihn nicht besonders, doch er war zuversichtlich, dass er auch diesen Flug überstehen würde.

    Washington sah von oben noch schöner aus, als vom Boden. John schaute zwar aus dem Fenster, doch er genoss den Flug aufgrund seiner Angst nicht. Er schaute nur hinaus, um darüber nachzudenken, wie lange es dauern würde, bis er bei einem Absturz auf der Erde aufprallen und sterben würde.

       »Zwanzig Minuten, John. Das ist zu schaffen.«, dachte er sich und versuchte sich zu beruhigen.

    3. Kapitel

    15 Stunden und 15 Minuten bis zur Ewigkeit

    Ort: Mehrere hundert Kilometer über der Erdoberfläche

    Zeit: 09:15 Uhr EST

    Das Schiff mit dem Namen Nexus näherte sich langsam aber sicher der Raumstation. Als es in Sichtweite kam, hatten die drei Astronauten ihre Positionen im Kontrollmodul bereits eingenommen, um die Steuerung der Nexus zu übernehmen.

       »Houston, ich übernehme jetzt die Kontrolle des Versorgungsschiffes. Halten Sie sich bereit, die Automatik abzuschalten.«, sagte Kommandant Phil Morgan.

    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

       »Verstanden, ISS. Ist das Schiff auf planmäßigem Kurs?«

       »Roger, Houston. Sieht alles sehr gut aus.«, antwortete Phil.

       »Sehr gut, ISS. Die Automatik wird in zehn Sekunden abgeschaltet.«

    Die Stimme, die aus dem Lautsprecher über dem Kopf von Phil Morgan kam, zählte die Sekunden runter und als sie bei Null angekommen war, schaltete er die Steuerung ein und übernahm die Kontrolle über das Versorgungsschiff.

       »Houston, habe Kontrolle übernommen. Läuft alles planmäßig.«

       »Okay, Phil. Aber denken Sie dran. Schön langsam. Das ist kein Spielzeugauto, sondern ein Raumschiff.«

       »Wir müssen es ja nicht bezahlen, wenn es eine Delle abbekommt, oder?«, scherzte Peter Beneke in Richtung seines Kommandanten.

       »Ich würde dafür nicht meine Hand ins Feuer legen, Peter. Aber es muss ja nicht sein.«

       »Dann fahr das Ding aber nicht so, wie deinen Mercedes. Dann überlebt das Schiff die Reise vielleicht.«

    Phil blickte Peter mit einem Grinsen an, antwortete jedoch nicht. Er wusste, wie er mit seinem Auto umging und wenn er das Raumschiff, das mehrere Millionen Dollar gekostet hatte, auch so behandeln würde, dann müsste er sich wahrscheinlich bald einen neuen Job suchen.

       »Verstanden Houston. Ihr kennt mich doch.«, reagierte Phil auf die Anweisung mit dem selben kindischen Grinsen im Gesicht.

    Die Antwort auf seine Bemerkung blieb aus. Phil war nun hochkonzentriert und ließ das Schiff nicht mehr aus den Augen.

       »Anton? Sind die Instrumentendaten okay?«, wollte er von dem russischen Mitglied der Besatzung wissen.

       »Ja, alles so wie es sein soll, Kommandant.«, antwortete Anton in perfektem Englisch, aber mit einem eindeutig russischen Akzent. Er blickte erneut auf seine Instrumentenanzeigen, um sich noch einmal davon zu überzeugen, dass alles nach Plan lief.

    Phil hielt die Bodencrew über jeden seiner Schritte auf dem Laufenden und ließ das Schiff nun einen Vorwärtslooping machen. Es waren noch etwa zweihundert Meter, bis das Schiff an die Raumstation andocken sollte.

       »Houston, die Nexus steht jetzt auf dem Kopf. Es sind noch etwas über einhundert Meter, die sie zurücklegen muss. Wir leiten jetzt das Andocken ein.«

       »Verstanden.«

    Das Andockmanöver im All war schon zu Beginn der Raumfahrt eines der schwierigsten Manöver, die eine Crew zu absolvieren hatte. Und auch bis heute hatte sich nichts daran geändert. Es reichte schon eine kleine Unachtsamkeit und das Raumschiff kam nicht nur vom Kurs ab, sondern es bestand die Gefahr, dass das Schiff in den Tiefen des Weltalls verschwand. Die Treibstoffkapazitäten waren so berechnet, dass nur wenige Kurskorrekturen durchgeführt werden konnten.

    Phil forderte den dritten Astronauten, Peter Beneke, auf, die letzten Vorbereitungen abzuschließen. Der Deutsche hatte bereits alles, was für das Rendezvous nötig war, vorbereitet, so dass Phil nun die letzten Schritte seiner Arbeit einleiten konnte.

       »Na gut. Spannung bis zur letzten Sekunde. Wie immer.«, sagte er.

       »Schön vorsichtig, ISS. Ihr macht das nicht zum ersten Mal, es soll aber auch nicht das letzte Mal sein.«, kam es aus dem Lautsprecher.

    Als die Nexus an die Außenhülle der Raumstation andockte, gab es das typische Geräusch, dass den Männern sagte, dass das Andockmanöver beendet war und ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden konnte.

       »Capture.«, sagte Peter und signalisierte seinem Kommandanten damit, dass er die Handsteuerung abschalten und das Versorgungsschiff in den Ruhemodus versetzen konnte.

    Phil informierte die Bodencrew darüber, dass der Vorgang abgeschlossen war. Die Bodenstation gratulierte den drei Astronauten zum erfolgreichen Manöver und informierte sie darüber, dass sie nun eine Stunde Zeit hatten, die Versorgungsgüter aus dem Schiff zu holen und in der Raumstation an den dafür vorgesehenen Plätzen zu verstauen.

       »Verstanden Houston. Wir machen uns jetzt an die Arbeit. Melden uns wieder, wenn wir fertig sind.«

    Mit diesem Satz beendete Phil das Gespräch und die drei Astronauten machten sich auf den Weg zur Nexus.

    4. Kapitel

    15 Stunden und 15 Minuten bis zur Ewigkeit

    Ort: National Aeronautics and Space Administration (NASA), Washington, D.C.

    Zeit: 09:15 Uhr EST – zur selben Zeit

    Zur selben Zeit befand sich Dr. Aaron Hundley in seinem Büro im Hauptgebäude der National Aeronautics and Space Administration, die weltweit nur unter dem Namen NASA bekannt war. Genau wie das gesamte Personal der Behörde, wartete er darauf, dass die drei Astronauten in der ISS ihre Arbeiten beendeten, damit er mit seiner anfangen konnte.

    Er hatte sich schon seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet, denn dieser Tag würde das gesamte Weltraumprogramm revolutionieren. Wenn heute alles so laufen würde, wie es die jahrelange Planung vorgesehen hatte, dann würde das für die Behörde eine Einsparung an Kosten in Millionenhöhe bedeuten.

    In der letzten Nacht hatte er so gut wie nicht geschlafen, und das spiegelte sich nun in seinem Gesicht wieder. Eigentlich hätte er es an diesem Tag ruhig angehen können, denn seine Arbeit war getan. Das Programm lief während der letzten Wochen in allen Testdurchläufen hervorragend an und es schien, als hätte er alles bedacht. Aber dennoch war er nervös und ging im Gedanken wieder und wieder jeden möglichen Fehler durch. Die Was-wäre-wenn-Szenarios, die er mit seinen Kollegen in den letzten Wochen durchgegangen war, hatten ihn nicht nur den Schlaf, sondern auch sehr häufig den letzten Nerv geraubt. Doch nun war alles abgeschlossen und er wusste, dass er jetzt nicht mehr in die Prozeduren eingreifen konnte. Wenn das Programm noch irgendwo Fehler aufwies, dann mussten Updates geschrieben werden, die, wenn sie fertig waren, zwar schnell eingespielt werden konnten, aber dennoch die Arbeitsleistung an Bord der ISS beeinträchtigen konnten.

    Aaron Hundley sollte sich zu diesem Zeitpunkt zwar in Houston befinden, wo die Mission direkt überwacht wurde, doch er hatte sich dafür entschieden, das Projekt, dass er zum größten Teil selbst entwickelt hatte, von seinem Büro in Washington aus zu verfolgen. Er konnte in Houston in diesem Moment sowieso nicht eingreifen. Alles, was zu tun war, konnte er von dem zehn Quadratmeter großen Büro aus genauso gut erledigen, als wenn er sich im Mission Control Center befinden würde. Genau dies war der Sinn und Zweck der Arbeit, die er schon so lange betrieben hatte.

    Als Aaron sich durch einen großen Stapel von Akten wühlte und noch einmal die letzten Handbücher zur Inbetriebnahme des neuen Systems durchging, die er alle selbst geschrieben hatte, wäre er beinahe eingeschlafen. Doch kurz bevor sein Kopf auf den Tisch fiel wurde er durch das laute Klingeln seines Telefons wieder aus dem Land der Träume gerissen.

    Er nahm nicht den Hörer ab, sondern betätigte die Freisprechtaste.

       »Hundley.«

       »Hey Aaron. Die Jungs fangen gerade mit dem Auspacken an. In etwa zwei Stunden dürfte deine große Stunde schlagen. Kommst du?«, fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung, die eindeutig männlich war.

       »Bin unterwegs.«

       »Alles klar. Bis gleich.«

    Aaron's Gesprächspartner wollte gerade auflegen, als er noch um einen Gefallen gebeten wurde.

       »Mike?«

       »Ja?«

       »Kaffee, bitte.«

    Mike lachte und versprach ihm, dass er sich sofort darum kümmern würde. Er wusste, dass Aaron ein paar schlaflose Nächte hinter sich hatte und sehr lange auf diesen Augenblick gewartet hatte.

    Dann betätigte Aaron erneut die Freisprechtaste und beendete damit das Gespräch.

    Aaron blickte auf seinem Schreibtisch auf einen Bilderrahmen, in dem sich nicht wie es normalerweise üblich war ein Foto von einer Freundin oder Frau befand. Er hatte keine Familie

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