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Eltern auf Augenhöhe: Mal du, mal ich – meist wir
Eltern auf Augenhöhe: Mal du, mal ich – meist wir
Eltern auf Augenhöhe: Mal du, mal ich – meist wir
eBook173 Seiten2 Stunden

Eltern auf Augenhöhe: Mal du, mal ich – meist wir

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Über dieses E-Book

Gleichberechtigung bei jungen Eltern – nur Theorie? Was passiert mit einem Paar, wenn Kinder kommen? Von der ersten Zeit nach der Geburt bis zur Schulzeit der Kinder benennen die Autoren systematisch die typischen Herausforderungen für junge Eltern in Deutschland und zeigen, wie man vermeidet, unbeabsichtigt in die typischen Rollenmuster zu verfallen.
Es gibt viele Fallstricke zu umgehen, aber es ist möglich, das alles zu beider Zufriedenheit hinzubekommen, ohne sich dabei aufzureiben und die Beziehung zu riskieren. Es kann gelingen, in dem man sich sowohl die Verantwortung für die Kinder als auch die Möglichkeit, berufliche Chancen wahrzunehmen, teilt.
Dieses Buch ist kein Ergebnis täglicher Diskussionen und klein karierten Aufrechnens, sondern die Darstellung bewusster Aufgabenverteilung. Es geht darum, Automatismen zu vermeiden und stattdessen mit klarem Blick zu planen und sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Jeder soll Chancen wahrnehmen können und mit 60 nicht bereuen, zögerlich gewesen zu sein – oder seine Familie zu wenig gesehen zu haben. Und jeder soll den familiären Fahrersitz kennen, aber auch mal verlassen dürfen und den anderen machen lassen.
Die Autoren lassen ihre persönliche Erfahrung einfließen und verdeutlichen ihre Gedanken und Vorschläge mit zahlreichen Beispielen aus dem persönlichen Umfeld. –
"Auch aus Sicht eines Personalers ein ganz wertvoller Beitrag! Das Buch ist in keinem Fall eines der vielen ›quick fix / easy solution‹-Bücher, sondern vielmehr eine inspirierende Geschichte, die den Leser einlädt, in aller Unvorhersehbarkeit das Elternwerden und vor allem das Elternsein zu planen, zu diskutieren und gemeinsam zu meistern. Das gehört in jede (werdende) Familie." (Dr. Simon Haug, Leiter Zentralbereich Personal, Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH)
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum21. Juni 2021
ISBN9783754134993
Eltern auf Augenhöhe: Mal du, mal ich – meist wir

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    Buchvorschau

    Eltern auf Augenhöhe - Anke Moroder

    Anke Moroder

    Klaus Moroder

    Eltern auf Augenhöhe

    Mal du, mal ich – meist wir

    Eltern auf Augenhöhe

    Anke und Klaus Moroder

    Copyright: © 2021 Anke und Klaus Moroder

    Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net

    Umschlaggestaltung: Anneke Bieger

    published by: epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, die über den Rahmen des Zitatrechtes bei korrekter vollständiger Quellenangabe hinausgeht, ist honorarpflichtig und bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors.

    Für Carlotta und Isabella

    Über die Autoren

    Dr. jur. Anke Moroder

    geboren 1984 in München, Rechtsanwältin,

    verheiratet, zwei Töchter, ein und vier Jahre alt,

    Studium in Würzburg, Promotionsstudium in Köln, Referendariat in Hamburg,

    diverse Anwaltsstationen in Hamburg und München; zuletzt in einer Kanzlei für Medizinrecht in München,

    arbeitet als Syndikusanwältin in der deutschen Rechtsabteilung eines amerikanischen Konzerns.

    Anke Moroder hat in der ersten Schwangerschaft einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben und nach dem Mutterschutz Anfang 2017 wieder in Vollzeit gearbeitet, von 01/2018–11/2019 mit vorübergehender Reduktion auf 80 Prozent, von 11/2019–06/2020 Mutterschutz und Elternzeit für die zweite Tochter. Seit Juni 2020 ist sie wieder in Vollzeit tätig.

    Dipl.-Ing. Dott. Arch. Klaus Moroder (M. Eng.)

    geboren 1982 in Bozen (Italien), Architekt,

    verheiratet, zwei Töchter, ein und vier Jahre alt,

    Studium der Architektur in München und Venedig,

    berufsbegleitendes Masterstudium für Projektmanagement in Augsburg,

    Mitarbeit in international tätigen Architekturbüros in Hamburg und München,

    Arbeitet als Architekt bei einem Münchner Immobilien-Projektentwickler.

    Klaus Moroder hat nach der Geburt seiner ersten Tochter ein ganzes Jahr Elternzeit genommen sowie ein halbes Jahr Elternzeit für seine zweite Tochter.

    1. Einführung

    »Willst Du wirklich Elternzeit machen? Ich hab’ das beim ersten Kind gemacht, aber meine Frau wusste eigentlich schnell Bescheid, wie es geht. Beim zweiten Kind war es dann nicht mehr nötig, dass ich zu Hause bleibe.« Mit derartigen Vorstellungen von Familienleben waren wir plötzlich konfrontiert, als wir im Freundes- und Bekanntenkreis sowie in den Büros die erste Schwangerschaft und die geplante längere Elternzeit von Klaus bekannt gaben. Wir waren erstaunt – und naiv! –, welch starke Auffassungen von richtig und falsch herrschten, welche Rollen wir spielen sollten, sobald wir nicht mehr nur ein Paar waren, sondern eine Familie wurden. Plötzlich hatte jeder eine Meinung und beurteilte unsere bis dahin erst grob skizzierte Planung – insbesondere im Hinblick auf unsere Jobs und die angeblich fehlende beziehungsweise mögliche Vereinbarkeit mit der Familie. Und zugegeben: Wie so viele andere junge Eltern wussten wir nicht so recht, was mit Kindern wirklich auf uns zukam.

    Wer also gerade überlegt, ob er oder sie Kinder möchte, lege dieses Buch bitte sofort aus den Händen, denn es könnte sein, dass der Alltag von berufstätigen Eltern etwas abschreckend wirkt, auch wenn wir schwören, dass es herrlich ist. Herrlich auch deshalb, weil beide Welten – sowohl der Job als auch die Familie beziehungsweise die Kinder – ihre Ernsthaftigkeit verlieren können und sich die Chance bietet, beides zu relativieren: das trotzende Kind genauso wie den nervigen Kollegen. Man fängt an, Parallelen zu sehen. Man stellt fest, dass Konflikte manchmal auf die exakt gleiche Art lösbar sind. Selten kann man die Zeit an einem gewöhnlichen Montagmorgen (05:30 Uhr) so sehr genießen wie beim Schnellstart durch einen dreijährigen Finger in der eigenen Nase – und das in dem Wissen, dass drei Stunden später in einem gekühlten Meeting-Raum ernsthafte Gesichter eine gut vorbereitete, diplomatisch formulierte Antwort auf eine möglicherweise aktienkursrelevante Frage erwarten. Wenn man überlegt, wie man den dreijährigen Finger aus der Nase argumentiert hat, hilft die Antwort vielleicht auch im Job, Chancen und Risiken aufzuzeigen und dabei nicht allzu vehement den Kopf zu schütteln.

    Im Jahre 2016, als unsere erste Tochter geboren wurde, waren in Deutschland die Möglichkeiten für die Verwirklichung individueller Familienkonstellationen längst geschaffen. Dass Mütter die Kinder betreuenmüssen und Väter das Geld nach Hause bringen müssen ist heutzutage nicht mehr der einzige gangbare Weg: Weder die Regelungen zum Elterngeld (bzw. zur Elternzeit) noch zur Teilzeit gelten nur für eines der Geschlechter. Bis auf Ausnahmesituationen ist es also jedem Paar und jeder Familie möglich, persönliche Vorlieben (wer möchte denn länger zu Hause bleiben oder eben nicht, wer braucht eine Auszeit vom Job, will sich vielleicht selbstständig machen etc.?), wirtschaftliche Vorteile (können wir uns leisten, dass beide Elternzeit nehmen, oder ist das Gehalt eines Ehepartners unverzichtbar, ist einer gar aus verschiedenen Gründen Alleinverdiener?) und andere Faktoren (beispielsweise gesundheitlicher Art) zu berücksichtigen, um den täglichen Kampf gegen Trotzanfälle, rote Beete an der Wand und Knoten in den Haaren zu fechten.

    Eines dürfte bei aller Jongliererei klar sein: Kinder sind wunderbar. Auf sie zu verzichten, nur weil die Rahmenbedingungen, insbesondere die beruflichen, zu herausfordernd erscheinen, wäre unglaublich schade. Wir sind uns sicher, dass man eine solche Entscheidung irgendwann bereut und als Verlust empfindet. Es wäre auch volkswirtschaftlich schlimm, wie man in anderen Ländern beobachten kann. Nicht nur, dass in Ländern wie Italien oder Griechenland insgesamt wenig Kinder geboren werden, es gibt – besonders im Vergleich zu den nordischen und osteuropäischen Ländern wie Schweden, Dänemark oder Slowenien – auch sehr geringe Quoten an erwerbstätigen Müttern (zum Vergleich: 85 % aller Mütter in Schweden arbeiten, während dies in Italien und Griechenland nur 56 % tun). In Krisenzeiten fehlt dann gegebenenfalls ein Einkommen.

    Die zentrale Herausforderung von Eltern ist unseres Erachtens, jegliche Verbissenheit an die so viel beschworene Vereinbarkeit von Beruf- und Familienleben abzuschütteln und mutig ein individuelles Modell zu entwickeln, das echten Teamgeist bedeutet. Wir leben in Zeiten, in denen wir uns den Luxus leisten können, die eigenen Lebensprioritäten im Verlauf der Familiengründung und der ersten Jahre mit Kindern immer wieder nachzujustieren. Warum tun wir es nicht? Warum hinterfragen wir unsere jeweilige Situation nicht ab und zu, schonungslos ehrlich? Stehe ich um 14 Uhr auf dem Spielplatz an der Wasserpumpe im Matsch, weil ich genau das wollte und richtig finde, oder hat sich das irgendwie so ergeben? Erst wenn man derartige Fragen ehrlich beantwortet, kann man gemeinsam definieren, welche Aufgaben wie übernommen, wo und wie lange Kinder fremdbetreut und welche Kompromisse geschlossen werden müssen.

    Seitdem wir uns erstmals mit diesem Thema auseinanderzusetzen hatten, sind wir erstaunt, wie häufig – trotz der weitgehenden Freiheit des Systems, das Familienleben zu organisieren – immer noch so oft Mütter hauptsächlich die Verantwortung für die Kinder und plötzlich auch vollständig den Haushalt übernehmen und Väter sich um das wirtschaftliche Wohl der Familie kümmern. – Und das unabhängig von der persönlichen Entwicklungsmöglichkeit sowie der wirtschaftlichen Perspektive der jeweiligen Jobs und ohne andere Optionen durchgespielt zu haben. Die Aufgabenverteilung wird selten so benannt und entstammt selten einem klar getroffenen Einverständnis … sie ergibt sich einfach im Verlauf der ersten Lebensmonate des Kindes. Fragt man die Paare während der (ersten) Schwangerschaft der Frau, ob sie die bislang ernsthaft vorgenommene und meist auch gelebte Gleichberechtigung aufgeben wollen, zugunsten einer klassischen Rollenverteilung, wird man Lachen und Kopfschütteln ernten. Natürlich teilt man sich auch weiterhin die Verantwortung, auch wenn am Anfang das Kind ein bisschen mehr bei der Mama sein wird. – Und aus dem Anfang wird der familiäre Alltag.

    Zugespitzt hat sich diese mangelnde Entschlossenheit, sich bewusst für ein individuell passendes Modell zu entscheiden, während der im Jahr 2020/2021 Corona-bedingt geschlossenen Schulen und Kindergärten beziehungsweise Kitas. Haben viele Familien entschieden, ob beziehungsweise wie sich die Eltern die Aufgabe Kinderbetreuung teilen? Oder haben die Väter sich wie selbstverständlich zurückgezogene Arbeitsplätze eingerichtet, während die Mütter die Kinder versorgt haben, mit oder ohne beruflicher Nebentätigkeit? Wie auch immer improvisiert wurde – viel zu oft wurde gar nicht groß besprochen, wo und wie beispielsweise ein Bereich für Mama geschaffen werden muss, an dem sie sich zumindest ab und zu konzentrieren kann. Denn eines ist den heutigen Müttern gemein: Fast alle arbeiten irgendwie. Aber Priorität räumt man dem (noch) nicht ein. Dienstreisen der Mütter werden zu verhindern versucht, sie stören, sie führen zu Familienchaos. Aber Papa ist Vielflieger.

    Es ist zwar schön, zu sehen, dass mittlerweile viele Jungpapas die zwei Vätermonate Elternzeit nehmen, die Kinder morgens in den Kindergarten oder in die Schule bringen; Väter wechseln mittlerweile auch selbstverständlich Windeln und lesen Gutenachtgeschichten vor. Aber dass Mütter mit kleinen Kindern beruflich erfolgreich sind, weil Väter ihnen den Rücken freihalten, ist dennoch die absolute Ausnahme. Es ist in Deutschland immer noch genauso ungewöhnlich, dass Mütter und Väter mehr oder weniger zu gleichen Teilen die Kinder versorgen und beide zu gleichen Teilen arbeiten. Wir meinen, dass viele Väter sich Familienzeit entgehen lassen und Mütter wiederum berufliche Chancen nicht verwirklichen, weil der Einsatz für die Kinder vermeintlich keine Freiräume lässt oder man zu zögerlich an die Frage herangeht, wie viel berufliche Tätigkeit man der Familie zumuten kann. Angeblich kann man ja in der Zukunft noch den Fokus auf den Beruf legen, aber macht man das dann und geht es dann so einfach?

    Haben wir ein Patentrezept für die Aufteilung zwischen Frau und Mann, wenn sie Mutter und Vater werden? Nein.

    Ist 50:50 schon die Lösung? Wenn es in spitzfindigem Aufrechnen und täglichen Diskussionen endet, wird es anstrengend.

    Glauben wir, dass andere unser individuelles Modell kopieren sollten? Bestimmt nicht! Erstens passt es nicht für jede Familie, sondern vielleicht nur für uns mit unseren zwei kleinen Wirbelwinden und unseren zwei Jobs, von denen wir ein ganzes Buch lang behaupten werden, dass wir nicht auf sie verzichten wollen. Zweitens haben wir auch gelegentliche Planänderungen vorgenommen – vornehmen müssen. Es wird auch zu weiteren Anpassungen kommen, wenn die Kinder älter werden und die Bedürfnisse sich ändern; weg von der Glitzereinhorntapete hin zu regelmäßigem Irgendwas-Training. Weg von ein bisschen Zeit zum abendlichen Toben mit Papa hin zu Antworten auf Fragen in der Pubertät (das globale Warum von Vierjährigen wird mit Sicherheit spezifischer).

    Schlussendlich muss es jedes Paar selbst wissen und niemandem steht es zu, zu beurteilen, wer es richtig macht und wer falsch. So ist vor allem der Vorwurf an Frauen, die die Familie (zeitweise) über die Karriere beziehungsweise den Beruf stellen, ungerechtfertigt, denn viele Frauen – und Männer – sind mit dieser Prioritätensetzung zufrieden. Mütter unserer Zeit organisieren oft hauptsächlich den Haushalt und die Kinder; man möchte meinen, der Alltag ist nicht anders als damals derjenige der eigenen Mutter. Allerdings kommt heutzutage die berufliche Tätigkeit hinzu, denn natürlich will man zurück in den Job. Das ist hoch anerkennenswert – aber auch sehr kräftezehrend.

    Wir beobachten, dass die Zufriedenheit mit diesen vielfältig geschulterten Aufgaben im Verlauf der Monate beziehungsweise Jahre

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