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Das konsumistische Money-Fest
Das konsumistische Money-Fest
Das konsumistische Money-Fest
eBook229 Seiten3 Stunden

Das konsumistische Money-Fest

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Über dieses E-Book

Sport ist Mord? Nun ja, in einigen Ländern scheint Mord eher Sport zu sein, zum Beispiel in den USA oder in Mord-, äh, Nordkorea. Bei uns hier in Deutschland ist Sport (schauen) das Hobby schlechthin. Ein satirischer Rückblick auf die Fußball WM 2018 und die politischen Ereignisse, die während jener Zeit stattfanden. Außerdem viel Wissenswertes über den Konsumismus und alles, was dazugehört.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum17. Juli 2018
ISBN9783742729989
Das konsumistische Money-Fest
Autor

Pseudo Nym

Schreibt seit über 20 Jahren Romane, Satiren, Krimis und vieles Andere.

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    Buchvorschau

    Das konsumistische Money-Fest - Pseudo Nym

    15.06.2018 - 0:15 Uhr

    Ein Geh spinnst! weht dumm in Euerm Opa. Es ist das Gespinst des Konsumismus. Passend zur Geisterstunde kommt hier das Hohelied auf das Geld, mit dem wir leben und alle seine Freunde. Wir haben ein Eröffnungsspiel gesehen, das so spannend war, wie noch keines in der Geschichte jemals zuvor! Rußland gegen Saudi-Arabien, zwei Länder, in denen man unbedingt liebend gerne sofort Urlaub machen möchte, denn das ist immer noch wesentlich besser, als dort leben zu müssen. Bei Ländern mit Doppelnamen frage ich mich ja immer, muß das unbedingt sein? Zugegeben, bei deutschen Bundesländern wie Schwesig-Holzbein, Waden-Bürzelberg und Mordrein-Festwahlen seh ich das ja noch irgendwie ein, aber Saudi-Arabien? Warum dann nicht gleich Audi-Sarrazin? An bayerischen Stammtischen hört man ja inzwischen immer öfter: Dou houts heimlich wida a Bombn baut, die Sau, die arabische. Bitte auf keinen Fall verwechseln mit der saudiarabischen Nationalmannschaft, denn die hat in ihrem Sturm keinen Bomber. 5:0 endete das erste Spiel der WM 2018 für den WM-Gas(t)geber. Und da sage noch einer, Doping würde im Fußball nichts bringen! Aber waren jetzt die Russen so stark oder die Saudis so schwach? Also gegen Deutschland waren die Araber jedenfalls besser gewesen, oder die Deutschen schwächer? Sind wir drei Tore und ein Gegentor schlechter als die Russen? Warum sollte man sich denn darüber aufregen, daß eine der schönsten osteuropäischen Frauen der Welt, eine gewisse Anna Bolika, mit sämtlichen russischen Spitzensportlern gut befreundet zu sein scheint? Wie dem auch sei, die Russen sind auf alle Fälle furios in die Fußball-Weltmeisterschaft gestartet und weil die FIFA ja ähnlich vertrauenswürdig ist wie solche autokratische Staaten, passen die Freunde doch alle wirklich unheimlich gut zusammen, oder etwa nicht? Kommen wir nun aber wieder zum Hauptthema der ganzen Abhandlung hier, nämlich dem Konsumismus: Wer da behauptet, daß ehemalige Kommunisten die besten Konsumisten überhaupt wären, liegt damit natürlich völlig richtig. Wobei, eigentlich hatten die alle ja nur den Sozialismus, bis zum Kommunismus haben die es seinerzeit ja überhaupt nicht geschafft, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Also, der Konsumismus war für die angeblichen Kommunisten ja das Schlimmste, das sie sich vorstellen konnten. Davon wollten sie nichts wissen und den bekämpften sie bis auf ihr rotes Blut. Kaum war es aber mit dem Pseudo-Kommunismus im Ostblock vorbei, schon erwiesen sich insbesondere die Oligarchen als die talentiertesten Konsumisten aller Zeiten. Und irgendwie war das ja auch völlig nachvollziehbar: Früher war Geld für sie etwas Abstoßendes gewesen, nun zog es sie natürlich magisch an. Das Schönste daran ist selbstverständlich, daß die einfache russische Bevölkerung ebenfalls ganz begeistert vom tollen westlichen Konsumismus ist. Die teuren Läden schießen nur so wie Pilze aus dem Boden und alle gehen dort gern einkaufen, denn die Russen leben ja jetzt nicht mehr im sozialistischen, sondern im konsumistischen Paradies, wo Dir alle Deine Wünsche sofort erfüllt werden, wenn Du dafür bezahlen kannst. Den Russen geht es so gut wie seit 100 Jahren nicht mehr und das verdanken sie alles einzig und allein dem segensreichen Wirken des Konsumismus, der es in wenigen Jahren geschafft hat, aus zwielichtigen Unterweltgestalten Milliardäre zu machen. Was für ein Aufstieg, das ist ja noch viel grandioser als dieser American dream, wo man es vom Wäscheteller zum Müllionär bringt. Also, die Russen, die haben es wirklich drauf. Sie verteidigen in Syrien tapfer die Menschenrechte, in Frankreich, Österreich und Deutschland verteidigen sie die rechten Menschen und in der Ukraine, da zeigen sie eindrucksvoll, was Nachbarschaftshilfe bedeutet. Wenn es der Nachbar alleine nicht mehr schafft, dann hilft man gerne mal ein bißchen nach. Nun aber an dieser Stelle ein bißchen Geschichtsunterricht für alle Krim-Inellen: Früher hieß das ganze Gebilde ja mal Sowjetunion und angelegt war jenes Projekt vielleicht nicht gerade auf 1000 Jahre, aber schon länger als auf die gut 70 Jahre, die es letztlich gehalten hat. Einer von den Bossen hieß Chruschtschew, bei uns Chruschtschow und der war mal ziemlich besoffen (vom Krim-Sekt? Wohl eher nicht), weshalb er im Vollrausch die Krim der Ukraine schenkte. Das war damals nichts Schlimmes oder Besonderes, denn es gehörte ja eh alles zusammen, nämlich zur UdSSR. Damals konnte ja auch noch niemand ahnen, daß aus Rußland und der Ukraine irgendwann mal zwei getrennte Staaten werden würden, sonst hätte es jene tolle Suffschenkung garantiert niemals gegeben. Jedenfalls gehören die Russen gleich nach den Amerikanern momentan zu den beliebtesten Völkern auf dem Klobus und von daher würde es nicht verwundern, wenn die Chefs der beiden Länder zukünftig immer ihren G2-Gipfel (wird am 16.07.2018 stattfinden) abhalten, wo sie dann die Welt unter sich aufteilen, hat ja früher auch ziemlich gut funktioniert.

    Jetzt aber zum erbarmungswürdigen Gegner, unserem wichtigsten Waffenkäufer. Wir und die Saudis, das paßt halt einfach, sowohl zwischenmenschlich als auch finanziell. Syrische Flüchtlinge hätten die Ölscheichs auch brauchen können, aber sie haben sich gesagt: Ach, darauf verzichten wir großzügig, wir würden die ja eh nur versklaven und gnadenlos ausbeuten, da sollen die doch lieber nach Deutschland, dort können sie dann in den Waffenfabriken arbeiten und die Waffen produzieren, die wir den Deutschen dann abkaufen, um Länder wie den Jemen zu bombardieren, damit von dort wieder ganz viele Flüchtlinge kommen, welche dann die ganzen unbesetzten Stellen auf dem florierenden deutschen Arbeitsmarkt besetzen. Genial, wie da ein Rädchen ins andere greift, der Konsumismus ist einfach das perfekte System für de gesamte Weltgemeinschaft. In Saudi-Arabien findet ja intern auch gerade so eine richtige Revolution statt und das bedeutet, daß dort irgendwann die Frauen schon bald Auto fahren dürfen. Allerdings wird das wohl nur ein kurzes Intermezzo bleiben, denn wie wußte schon unser Sosama Bin Schaden: Frau am Steuer, das kommt teuer. Deswegen hat er ja auch nur lauter Männer die Flugzeuge am 11.September fliegen lassen. Keine Sorge, die Frau, die arabische, die saudische, die wird nicht lange Unfälle verursachen, denn schon in ein paar Jahren wird sie von den selbstfahrenden Autos abgelöst werden. Das autonome Fahren hat ja leider nicht überall den besten Ruf, denn die Unions-Innenminister zum Beispiel befürchten, daß es da linksextreme Randale geben könnte, wenn die Autonomen fahren. Zurück zum Glück: Warum haben die Russen die Saudis so zerlegt? Der Akku war aller, nicht Allah. Ramadan heißt nicht friß die Hälfte, sondern stopf Dich erst voll, wenn die Sonne untergegangen ist, denn dann sieht Dich niemand beim Fressen und deshalb haben die Fußballer, die gläubige Moslems sind, da natürlich ein Problem. Vielleicht wurde deswegen bislang noch nie ein arabisches Nationalteam Weltmeister, weil die blöde WM sich immer mit dem Fastenmonat der Muselmanen überschneidet. Wer weiß, womöglich steckt da sogar eine böse Absicht dahinter? Egal, der Konsumismus aber ist auch auf der arabischen Halbinsel weit verbreitet und überaus beliebt. Die Ölscheichs und ihre Kollegen sind ja im Grunde die großartigsten Konsumisten überhaupt, denn die haben so viel Kohle, also Öl, und deswegen Schotter, Kies, beziehungsweise Knete, daß sie gar nicht wissen, wohin mit den Kröten. Die schlucken zum Beispiel arme Mieter in München, die sich ihre luxussanierte Wohnung nicht mehr leisten können. Der Scheich dagegen kauft sich gleich so ein Luxuseigenheim und verbringt dann drei Wochen im Jahr in der Hauptstadt von Bayern. Fest steht, daß es den saudischen Milliardären definitiv nicht gelungen ist, den Schiedsrichter zu bestechen, aber vielleicht waren die Geschenke der Russen wesentlich überzeugender. Oder am Ende haben einfach zwei Mannschaften gegeneinander Fußball gespielt und die Eine von denen hat gewonnen, weil sie besser war als ihr Gegner. So etwas soll es manchmal tatsächlich auch noch geben. Die WM 2026 soll ja übrigens in den USA stattfinden, schon wieder hat sich eine Diktatur gegen eine Demokratie (Marokko) durchgesetzt. Was hat das zu bedeuten? Erst Rußland, danach Katar und dann die Mittelamerikanische Wirtschaftsunion, es wird also jedesmal schlimmer. Was läßt das dann für 2030 erwarten? Natürlich Nordkorea, denn Sport ist bekanntlich Mord, und damit kennen sich die Jungs dort oben wohl mit am allerbesten aus. So, jetzt hab ich die Geisterstunde auch noch verspukt.

    Die Eröffnungspartie folgt ja im Grunde gleich auf die Eröffnungsparty und manchmal sieht man den Gastgeber, der das Auftaktspiel bestreiten darf, auch noch in der letzten Partie, dem Endspiel, wieder. Aber halt, Quatsch, so einfach ist es dann nun doch wieder nicht, denn das Reglement wurde ja geändert. Früher war es nämlich so gewesen, daß man als Weltmeister das Eröffnungsspiel bestreiten durfte, so zum Beispiel 1994 Deutschland. Ja, diese FIFA ist im Grunde auch nichts Anderes als die Mafia des Fußballs. Ich finde es nur immer wieder erstaunlich, daß alle Leute darüber schimpfen, aber niemand mal etwas dagegen unternimmt. Da bereichern sich Funktionäre auf Kosten der Allgemeinheit schamlos an fremdem Eigentum und nicht einmal ein Staatsanwalt interessiert sich dafür. Es bräuchten ja nur mal die Fußballer sagen, da machen wir nicht mehr mit, aber das werden wir bestimmt nicht erleben. Wenn jede/r an sich denkt, dann ist auch an alle gedacht, so lautet das Motto jener bestechlichen Kaste und wir belohnen solches Verhalten auch noch, indem wir all den abhängig Beschäftigten jener obskuren Institution begeistert zujubeln. Es ist halt unsere Lieblingssucht, das Spiel um die Millionen.

    Womit wir auch schon beim zweiten Spiel der Gruppe A wären. Ägypten trat ohne seinen Wunderstürmer an, denn der hatte an jenem Tag Geburtstag und deshalb frei. Nein, er hatte seine Verletzung aus dem Champions League Finale noch nicht vollständig auskuriert und gegen die Urus wollte man also irgendwie auch ohne ihn gewinnen. Na ja, herausgekommen ist am Ende eine bittere 0:1 Niederlage, denn der Gegentreffer fiel erst kurz vor dem Abpfiff. Vorher hatten sich die Stürmer von Uruguay dadurch ausgezeichnet, daß sie beste Einschußmöglichkeiten nicht nutzen konnten. Salah hätte die Dinger womöglich verwandelt, aber wer weiß, ob der so gut freigespielt worden wäre wie seine gegnerischen Pendants. Die Ägypter hatten also am Ende wieder nichts zu lachen und das kennen sie ja von daheim im Grunde auch nicht anders. Der politische Frühling, den es dort mal für eine kurze Zeit gegeben hatte, ist lange her und im Grunde hast Du dort nur zwei Möglichkeiten: Entweder brav die Schnauze halten oder im Gefängnis sitzen. Ein Machthaber namens Sisi hat mit Hilfe des Militärs im ehemaligen Pharaonen-Staat alles im Griff und wer jetzt romantisch verklärt an die gute alte Kaiserin Sissi denken möchte, sollte sich das ganz schnell wieder abschminken, denn im Folterkeller wird auch nachts gearbeitet. Politisch stabile Verhältnisse werden oft und gerne gewünscht, vor allem natürlich von der heiligen Wirtschaft, die den ganzen Planeten mit ihren phantastischen Produkten zu völlig unterteuerten Preisen beglückt und deswegen nimmt man das Ende von Meinungs- und Pressefreiheit gerne in Kauf, wenn es darum geht, mit einem befreundeten Autokraten gute Geschäfte zu machen.

    Ach, wo wir gerade bei autoritär geführten Staaten sind, da paßt das Spiel Marokko gegen den Iran ja super ins Gesamtkonzept. Der Iran ist ja auch so eine sympathische Diktatur, ein Gottesstaat sogar, weshalb man sich am Ende natürlich die völlig berechtigte Frage stellt: Alles Mullah, oder was? Selbst in Deutschland ist der Islam nach wie vor und weiterhin auf dem Vormarsch, was man an folgender Pressemitteilung deutlich erkennen konnte, wenn man denn wollte: Verteidigungsministerium verschleiert Mängel bei der Bundeswehr. Na, wenn bei uns jetzt sogar schon die Mängel verschleiert werden, dann ist man mit der Islamisierung des Abendlandes schon viel weiter als gedacht. Zurück zum Fück: Allah Anfang ist bekanntlich schwer und so ging es den iranischen Fußballern gegen die Marokkaner zunächst auch. Die begannen nämlich mit einem wahren Chancenbombardement auf den iranischen Kasten, weshalb sich mancher Mullah (nein, nicht Gerd oder Thomas Müller) gewünscht haben könnte, doch eine Atombombe zu besitzen, um da gleich mal ordentlich zurückschlagen zu können. Das Spiel plätscherte später so vor sich hin, bei beiden Teams handelt es sich auch nicht gerade um Geheimfavoriten auf den WM-Titel; außer das wäre so geheim, daß die Mannschaften selbst noch gar nichts davon wissen. Eigentlich wäre das Ganze ein typisches 0:0 gewesen, aber am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit erzielte ein Marokkaner dann noch den Siegtreffer für den Iran. Der hatte vielleicht Mitleid mit den gegnerischen Spielern, weil er gemerkt gehabt hatte, daß die den Ball ums Verrecken nicht über die Linie bringen und da wollte er ein wenig nachhelfen und den Jungs mal zeigen, wie Toreschießen geht. Völlig unbedrängt köpfte der Mann den Ball ins eigene Tor und wie man das bei seinem deutschen Arbeitgeber gefunden hat, darüber kann ich nur spekulieren, will ich jetzt aber nicht. Fakt ist und bleibt, daß der Iran durchaus glücklich und insgesamt betrachtet wahrscheinlich sogar etwas unverdient das Spiel gegen Marokko mit 1:0 gewinnt und damit die Tabellenführung in der Gruppe B übernimmt. Für die Marokkaner ein weiterer Tiefschlag, nachdem ihnen die (Ma)FIFA erst wenige Tage zuvor die WM 2026 nicht zuerkannt hat, weil sich all die geldgierigen Funktionäre dort die Taschen nicht ganz so fett vollstopfen könnten wie in den USA, Kanada und Mexiko.

    Manchmal laufen einem sogar in der Vorrunde einer WM versehentlich Spiele über den Weg, die irgendwie nicht zu den ganz normalen Vorrundenpartien passen. Das hat oft viele verschiedene Gründe, in dem Fall handelte es sich halt um einen Klassiker, der erst in den letzten Jahren dazu geworden war. Das Spiel Portugal gegen Spanien begann mit einer Standardsituation für Portugal und endete quasi auch damit. Beide Male fiel danach ein Tor und am Ende stand es dann 3:3, wow, Wahnsinn, Sensation! Was war passiert? 3.Spielminute und gleich Elfmeter für die Portugiesen, die sich in Gestalt des eben noch gefoulten Ronaldo so eine Chance natürlich nicht entgehen ließen. Aber dann kam die Antwort der Spanier in Gestalt von Diego Costa, der seinem Gegenspieler erst mal den Ellbogen an den Hals rammte, weshalb der ihn nicht länger aufhalten konnte. Der Schiri ließ weiterspielen, denn jedes Foul gleich abpfeifen macht ja irgendwie auch keinen Spaß und so dribbelte sich der spanische Stürmer durch die portugiesische Abwehr und erzielte den 1:1 Ausgleich. Kurz vor der Pause gelang Ronaldo das große Kunststück, den gegnerischen Torhüter mit einem harmlosen Schüßchen zu überlisten, ich habe keine Ahnung, ob das Absicht oder nur Unvermögen des spanischen Keepers war. Aber nach dem Seitenwechsel drehten die Spanier auf und es gelang ihnen sogar, mit 3:2 in Führung zu gehen. Nun dachten die Iberer, sie hätten das Spiel für sich entschieden, aber zwei Minuten vor dem Spielende verwandelte Ronaldo noch einen Freistoß und damit hatten sich die Favoriten in Gruppe B am Ende wohl doch leistungsgerecht mit 3:3 voneinander getrennt.

    Spanien hat ja jetzt inzwischen einen neuen Ministerpräsidenten und die Welt atmete erleichtert auf, denn der Vorgänger des Sozialisten Sanchez war ja auch so ein Typ gewesen, dem man lieber nicht tagsüber auf der Straße begegnet wäre. Selbstgefällig, arrogant und Chef einer durch und durch korrupten Partei, außerdem auch noch unheimlich unsympathisch, man fragt sich manchmal schon, was da für Nasen in der Politik oft ganz nach oben gespült werden. Wobei, dessen Vorvorgänger, ein gewisser Aznar, war ja noch schlimmer gewesen, von daher hatten sich die Konservativen so gesehen sogar etwas verbessert gehabt. Freiheit für Katalonien, fordern immer mehr Leute und ich als ein überzeugter Bayer, der sehnsüchtig darauf wartet, daß sich der Freistaat endlich von der BRD lossagt, kann nur hoffen, daß das Selbstbestimmungsrecht der Völker endlich mal wieder ernst genommen und angemessen berücksichtigt wird. Sollen sich die ganzen EU-Bürokraten in Brüssel doch ruhig an ihren tollen Vereinigten Staaten von Europa aufgeilen, die werden sich noch schwer wundern, wenn ihnen die ganzen Völker in Scharen davonlaufen, weil sie nichts von so einem Alptraum wissen wollen. Spanien und Portugal sind ja hoch verschuldete Länder, aber das hat im Grunde nicht viel zu bedeuten. Das heißt nämlich bloß, daß der jeweilige Staat zu wenig Kohle hat, aber noch lange nicht, daß die Leute dort nichts hätten. Der Kapitalismus ist so ein Segen für die Welt, er begeistert uns alle dermaßen, daß sogar Flüchtlinge aus Afrika keine Kosten und Mühen scheuen, um ins konsumistische Paradies zu kommen, wo jede Sekunde Milch und Honig fließen, auch wenn die Landwirte davon leider nicht so richtig leben können.

    Ohne Hollande fahrn wir zur WM! sangen sie in Frankreich, meinten damit aber nicht ihr kleines Nachbarland, sondern ihren ehemaligen Präsidenten. Mittlerweile hat den ja so ein Jungspund abgelöst, der den Franzosen mit seinem streberhaften Reformeifer schön langsam ziemlich auf den Sack geht. Nichtsdestotrotz hat der Kerl frischen Wind in die französische, aber auch in die ganze europäische Politik gebracht und will den Etablierten mit En Marche gewaltig den Marsch blasen. Auf dem Fußballplatz sind die Franzosen nach der Niederlage im EM-Endspiel vor zwei Jahren in Paris, wie ein guter Wein noch mehr gereift und zählen nun zu den Titelfavoriten. Warum das so ist, konnte man im Spiel gegen Australien noch nicht so richtig erkennen, dafür durfte sich da dann mal der Videobeweis von seiner allerbesten Seite zeigen. Frankreich und Australien begannen die WM mit einem Elfmeterschießen, dem ersten, das es in einem Vorrundenspiel bisher gegeben hat, aber der FIFA Boß Gianni Elefantino will ja dafür sorgen, daß es zukünftig nach jedem Vorrundenspiel, das Unentschieden endet, ein Elfmeterschießen gibt. 1:1 stand es nach dem Elfmeterschießen, das noch während des Spiels der Franzosen gegen die Australier stattgefunden hatte und wenn nicht Pogba mit einem abgefälschten Schuß, der kurz hinter der Linie aufhüpfte und dann wieder aus dem Tor heraussprang, erfolgreich gewesen wäre, dann hätte es wohl für die favorisierten Franzmänner nur zu einem Remis gereicht. So aber siegten die reichen Franken mit 2:1 und setzten sich an die Tabellenspitze der Gruppe C.

    Peru war gegen Dänemark die bessere Mannschaft, traf aber nicht, verschoß dazu einen Elfmeter und kassierte zu allem Unglück auch noch einen Gegentreffer. So wird das nichts mit dem Einzug ins Achtelfinale; den Dänen, denen eine bestenfalls durchschnittliche Leistung zum Sieg reichte, wird es recht sein.

    Und dann war da ja auch noch die absolute Wahnsinnshammersensation! Argentinien gelang gegen den WM-Favoriten Island ein nie für möglich gehaltenes 1:1! Nicht nur das, die Gauchos waren als klarer Außenseiter sogar mit 1:0 in Führung gegangen und hätten per Strafstoß später beinahe sogar auch noch das 2:1 erzielt. Unfaßbar, das hätte niemand im Vorfeld dieses Spiels auch nur ansatzweise für möglich gehalten. Außerdem standen die Titelfavoriten aus Island in der zweiten Halbzeit fast nur noch hinten drin und verteidigten das Unentschieden, mit dem sie ihren eigenen

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