Johanna Tesch Briefwechsel 1909 - 1945: Dokumentation
Von Sonja Tesch
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Über dieses E-Book
Das Kernstück umfasst die Jahre 1919 bis 1924, den Zeitraum, in dem Johanna Tesch für die SPD als eine der ersten deutschen Frauen zunächst Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Weimar und dann des Deutschen Reichstags in Berlin war. Die Eheleute wechselten in der Zeit Hunderte Briefe und Postkarten, die einen detaillierten Einblick in die Lebensbedingungen und die politische Situation der ersten Jahre der Weimarer Republik vermitteln.
Im 1. Weltkrieg war der älteste Sohn an der Front. Den hoffnungsvollen Briefen der Eltern an ihn enden mit der Nachricht von seinem Tod. Im Nationalsozialismus musste der jüngste Sohn in die Schweiz fliehen. Der Briefwechsel der Eltern mit ihm ist vielfach mit Tusche zensiert.
1944 wurde Johanna Tesch verhaftet und starb am 13. März 1945 kurz vor ihrem 70. Geburtstag im KZ- Ravensbrück. Ihr Mann Richard Tesch versuchte verzweifelt bei Gestapo und Hitlers Staatskanzlei, die Freilassung seiner Frau zu erreichen. Er schrieb erschütternde Briefe an Johanna Tesch, selbst über ihren Tod hinaus, von dem er erst vier Monate später erfuhr.
Alle Briefe befinden sich als handschriftliche Originale im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main. Erstmals wird dieser Briefwechsel als Transkription der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
© Sonja Tesch und der Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V.
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Rezensionen für Johanna Tesch Briefwechsel 1909 - 1945
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Buchvorschau
Johanna Tesch Briefwechsel 1909 - 1945 - Sonja Tesch
Gefördert durch
Stadt Frankfurt am Main, Dezernat für Integration und Bildung
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
im Rahmen der Förderung der Projektarbeit des Vereins Weimarer Republik e.V.
Dieser Dokumentationsband enthält den gesamten noch erhaltenen Briefwechsel zwischen Johanna Tesch und ihrem Ehemann Richard und weiteren Mitgliedern der Familie. Er umfasst die Jahre 1909 bis 1945 und ist ein einzigartiges Zeitdokument der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das Kernstück umfasst die Jahre 1919 bis 1924, den Zeitraum, in dem Johanna Tesch für die SPD als eine der ersten deutschen Frauen zunächst Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Weimar und dann des Deutschen Reichstags in Berlin war. Die Eheleute wechselten in der Zeit Hunderte Briefe und Postkarten, die einen detaillierten Einblick in die Lebensbedingungen und die politische Situation der ersten Jahre der Weimarer Republik vermitteln.
Im 1. Weltkrieg war der älteste Sohn an der Front. Den hoffnungsvollen Briefen der Eltern an ihn enden mit der Nachricht von seinem Tod. Im Nationalsozialismus musste der jüngste Sohn in die Schweiz fliehen. Der Briefwechsel der Eltern mit ihm ist vielfach mit Tusche zensiert.
1944 wurde Johanna Tesch verhaftet und starb am 13. März 1945 kurz vor ihrem 70. Geburtstag im KZ- Ravensbrück. Ihr Mann Richard Tesch versuchte verzweifelt bei Gestapo und Hitlers Staatskanzlei, die Freilassung seiner Frau zu erreichen. Er schrieb erschütternde Briefe an Johanna Tesch, selbst über ihren Tod hinaus, von dem er erst vier Monate später erfuhr.
Alle Briefe befinden sich als handschriftliche Originale im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main. Erstmals wird dieser Briefwechsel als Transkription der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
© Sonja Tesch und der Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V.
Frankfurt am Main 2020
Umschlagfoto:
Johanna Tesch als Abgeordnete 1919
Foto Privatbesitz
Briefwechsel Johanna Tesch
1909 – 1945
Dokumentation
Herausgegeben von
Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V.
und Sonja Tesch
2020
Frankfurt am Main
© Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V. und Sonja Tesch
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliographie.
Detaillierte Informationen sind über https://portal.dnb.de/ abrufbar
Arbeitsgruppe Briefwechsel Johanna Tesch:
Sonja Tesch
Dieter Wesp
Jutta Roitsch
Lothar Wentzel
Bruni Marx
Harald Fiedler
Gestaltung, Layout und Umschlag:
Dieter Wesp
Diese Dokumentation ist gedruckt erschienen als:
Sonderausgabe Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte e.V.
ISBN 978-3-00-067761-8
1. Auflage 2020 in 150 Exemplaren
Dese Dokumentation ist im Buchhandel erhältlich als
Briefwechsel Johanna Tesch 1909 – 1945 Dokumentation
ISBN 978-3-753137-05-6 oder direkt beim
Verlag www.epubli.de als print-on-demand
2020
Einleitung
Faksimile einiger Briefe
Briefe (siehe separates Verzeichnis der Briefe)
Johanna Tesch 1920 Rückblick und Ausblick
Johanna Tesch 1923 Rede im Reichstag
Personenverzeichnis
Abkürzungen und Erläuterungen
Bibliografie zu Johanna Tesch
Danksagung
Impressum
VERZEICHNIS DER BRIEFE
[J.T. = Johanna Tesch, R.T. = Richard Tesch, T. = Tesch]
Nr. Datum Absender/Empfänger Art
1 03.09.1909 J.T. an R.T. Brief 32
2 07.09.1909 J.T. an R.T. Brief 33
3 14.09.1909 J.T. an R.T. Brief 35
4 14.04.1916 R.T. an Friedel T. Feldpostkarte 37
5 15.05.1916 R.T. an Friedel T. Feldpostbrief 37
6 10.07.1916 R.T. an Friedel T. Feldpostbrief 38
7 24.07.1916 J.T. an Friedel T. Brief 39
8 28.07.1916 J.T. an Friedel T. Brief 40
9 06.08.1916 J.T. an Friedel T. Brief 41
10 21.08.1916 R.T an Friedel T. Brief 42
11 22.08.1916 Schümann an R.T. Brief 44
12 20.08.1916 Schümann an R.T. Beilage 44
13 19.10.1916 Schmidt an J.T. Brief 45
14 06.11.1916 Falke an R.T. Brief 45
15 04.02.1919 R.T. an J.T. Brief 46
16 04.02.1919 R.T. an J.T. Brief 46
17 05.02.1919 J.T. an R.T. Brief 47
18 06.02.1919 R.T. an J.T. Brief 50
19 07.02.1919 R.T. an J.T. Brief 50
20 08.02.1919 J.T. an R.T. Brief 51
21 10.02.1919 J.T. an R.T. Brief 52
22 11.02.1919 R.T. an J.T. Brief 54
23 13.02.1919 J.T. an R.T. Brief 55
24 17.02.1919 J.T. an R.T. Brief 58
25 17.02.1919 R.T. an J.T. Brief 59
26 08.02.1919 R.T. an J.T. Brief 60
27 19.02.1919 R.T. an J.T. Brief 61
28 24.02.1919 Busch T. an R.T. Ansichtskarte 61
29 24.02.1919 J.T. an R.T. Brief 62
30 26.02.1919 J.T. an R.T. Brief 63
31 03.03.1919 R.T. an J.T. Brief 63
32 04.03.1919 R.T. an J.T. Brief 65
33 11.03.1919 J.T. an R.T. Brief 65
34 11.03.1919 R.T. an J.T. Brief 66
35 24.03.1919 R.T. an J.T. Brief 66
36 26.03.1919 R.T. an J.T. Brief 67
37 27.03.1919 J.T. an R.T. Brief 68
38 10.05.1919 J.T. an R.T. Brief 69
39 13.06.1919 J.T. + R.T. an Kinder Ansichtskarte 70
40 17.06.1919 J.T. + R.T. an Kinder Ansichtskarte 70
41 20.06.1919 R.T. an J.T. Ansichtskarte 70
42 20.06.1919 R.T. an J.T. Ansichtskarte 71
43 21.06.1919 J.T. an R.T. Brief 71
44 22.06.1919 J.T. an R.T. Brief 71
45 22.06.1919 J.T. an Familie Ansichtskarte 72
46 22.06.1919 Busch + Carl T. an Familie Ansichtskarte 72
47 22.06.1919 J.T. an Carl T. Ansichtskarte 73
48 07.07.1919 J.T. an R.T. Ansichtskarte 73
49 07.07.1919 R.T. an J.T. Brief 73
50 10.07.1919 R.T. an J.T. Brief 74
51 16.07.1919 R.T. an J.T. Brief 75
52 22.07.1919 J.T. an R.T. Brief 76
53 22.07.1919 R.T. an J.T. Brief 77
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55 13.08.1919 R.T. an J.T. Postkarte 78
56 14.08.1919 J.T. an R.T. Brief 79
57 01.10.1919 R.T. an J.T. Postkarte 79
58 02.10.1919 J.T. an Familie Brief 80
59 11.10.1919 J.T. an R.T. Brief 82
60 13.10.1919 R.T. an J.T. Brief 83
61 14.10.1919 J.T. an R.T. Brief 84
62 15.10.1919 J.T. an R.T. Brief 85
63 15.10.1919 R.T. an J.T. Brief 87
64 [ohne Datum] R.T. an J.T. Brief 89
65 29.10.1919 R.T. an J.T. Brief 89
66 29.10.1919 R.T. an J.T. Brief 90
67 21.11.1919 J.T. an R.T. Brief 90
68 25.11.1919 R.T. an J.T. Brief 92
69 03.12.1919 R.T. an J.T. Postkarte 93
70 04.12.1919 J.T. an R.T. Brief 93
71 06.12.1919 R.T. an J.T. Brief 94
72 08.12.1919 J.T. an R.T. Brief 95
73 11.12.1919 R.T. an J.T. Brief 95
74 13.12.1919 J.T. an R.T. Brief 96
75 15.12.1919 J.T. an R.T. Postkarte 97
76 16.12.1919 J.T. an R.T. Brief 97
77 13.01.1920 J.T. an R.T. Brief 99
78 14.01.1920 R.T. an J.T. Brief 100
79 15.01.1920 R.T. an J.T. Brief 101
80 17.01.1920 J.T. an R.T. Brief 102
81 27.02.1920 R.T. an J.T. Brief 103
82 03.03.1920 R.T. an J.T. Brief 104
83 17.03.1920 J.T. an R.T. Brief 104
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95 24.04.1920 R.T. an J.T. Brief 116
96 28.04.1920 J.T. an R.T. Brief 118
97 11.05.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 119
98 11.05.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 119
99 13.05.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 120
100 28.05.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 120
101 29.05.1920 J.T. an R.T. Brief 120
102 30.05.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 121
103 31.05.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 121
104 01.06.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 122
105 03.06.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 122
106 22.06.1920 J.T. an R.T. Brief 122
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119 26.09.1920 J.T. an R.T. Brief 130
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121 29.09.1920 J.T. an R.T. Brief 132
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123 01.10.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 133
124 20.10.1920 J.T. an R.T. Brief 134
125 05.11.1920 R.T. an J.T. Brief 134
126 07.11.1920 J.T. an R.T. Brief 135
127 08.11.1920 J.T. an R.T. Ansichtskarte 136
128 22.11.1920 J.T. an R.T. Brief 136
129 23.11.1920 R.T. an J.T. Brief 138
130 24.11.1920 J.T. an R.T. Brief 138
131 07.12.1920 J.T. an R.T. Brief 139
132 15.12.1920 R.T. an J.T. Brief 140
133 05.01.1921 J.T. an R.T. Brief 140
134 07.01.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 141
135 08.01.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 142
136 19.01.1921 J.T. an R.T. Brief 142
137 22.01.1921 R.T. an J.T. Brief 143
138 24.01.1921 J.T. an R.T. Brief 144
139 24.01.1921 R.T. an J.T. Brief 145
140 25.01.1921 R.T. an J.T. Postkarte 146
141 27.01.1921 J.T. an R.T. Brief 147
142 29.01.1921 R.T. an J.T. Brief 148
143 31.01.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 150
144 01.02.1921 J.T. an R.T. Brief 150
145 07.02.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 153
146 24.02.1921 J.T. an R.T. Brief 153
147 26.02.1921 R.T. an J.T. Brief 154
148 27.02.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 155
149 28.02.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 155
150 02.03.1921 R.T. an J.T. Brief 155
151 04.03.1921 J.T. an R.T. Brief 156
152 04.03.1921 R.T. an J.T. Brief 157
153 04.03.1921 J.T. an R.T. Postkarte 158
154 05.03.1921 R.T. an J.T. Brief 158
155 07.03.1921 J.T. an R.T. Brief 159
156 08.03.1921 R.T. an J.T. Brief 160
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162 28.04.1921 J.T. an R.T. Brief 165
163 04.05.1921 J.T. an R.T. Brief 166
164 06.05.1921 R.T. an J.T. Brief 167
165 08.05.1921 J.T. an R.T. Brief 168
166 09.05.1921 R.T. an J.T. Brief 169
167 10.05.1921 R.T. an J.T. Brief 171
168 31.05.1921 J.T. an R.T. Postkarte 172
169 13.06.1921 R.T. an J.T. Postkarte 172
170 14.06.1921 J.T. an R.T. Brief 173
171 15.06.1921 R.T. an J.T. Postkarte 174
172 16.06.1921 R.T. an J.T. Postkarte 174
173 17.06.1921 J.T. an R.T. Postkarte 175
174 21.06.1921 R.T. an J.T. Brief 175
175 22.06.1921 J.T. an R.T. Brief 176
176 27.06.1921 J.T. an R.T. Brief 177
177 30.06.1921 J.T. an R.T. Postkarte 178
178 06.07.1921 J.T. an R.T. Postkarte 178
179 17.09.1921 R.T. an J.T. Brief 179
180 19.09.1921 R.T. an J.T. Postkarte 179
181 21.09.1921 J.T. an Busch T. Ansichtskarte 180
182 21.09.1921 J.T. an R.T. Brief 180
183 22.09.1921 J.T. u.a. an R.T. Ansichtskarte 183
184 22.09.1921 R.T. an J.T. Brief 183
185 28.09.1921 J.T. an R.T. Brief 184
186 29.09.1921 R.T. an J.T. Brief 186
187 30.09.1921 J.T. an R.T. Brief 187
188 04.10.1921 J.T. an Carl T. Ansichtskarte 189
189 05.10.1921 R.T. an J.T. Brief 189
190 20.10.1921 J.T. an R.T. Brief 190
191 24.10.1921 R.T. an J.T. und Carl T. Brief 190
192 26.10.1921 J.T. an R.T. Brief 191
193 26.10.1921 J.T. an R.T. Postkarte 192
194 04.11.1921 J.T. an R.T. Brief 192
195 07.11.1921 J.T. an R.T. Postkarte 193
196 23.11.1921 J.T. an R.T. Brief 194
197 23.11.1921 R.T. an J.T. Postkarte 195
198 28.11.1921 J.T. an R.T. Brief 195
199 30.11.1921 J.T. an R.T. Brief 196
200 01.12.1921 R.T. an J.T. Brief 197
201 02.12.1921 J.T. an R.T. Brief 198
202 03.12.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 200
203 04.12.1921 J.T. an R.T. Ansichtskarte 200
204 05.12.1921 R.T. an J.T. Brief 200
205 15.12.1921 R.T. an J.T. Brief 200
206 16.12.1921 J.T. an R.T. Brief 201
207 16.12.1921 J.T. an Busch T. Brief 202
208 28.12.1921 J.T. an R.T. Brief 203
209 29.12.1921 J.T. an R.T. Brief 204
210 21.01.1922 J.T. an R.T. Brief 205
211 23.01.1922 R.T. an J.T. Brief 206
212 31.01.1922 J.T. an R.T. Brief 207
213 07.02.1922 J.T. an R.T. Brief 208
214 10.02.1922 J.T. an R.T. Brief 209
215 15.02.1922 J.T. an R.T. Brief 210
216 17.02.1922 R.T. an J.T. Brief 211
217 18.02.1922 J.T. an R.T. Postkarte 212
218 21.02.1922 J.T. an R.T. Brief 212
219 23.02.1922 J.T. an R.T. Postkarte 213
220 02.03.1922 J.T. an R.T. Brief 213
221 03.03.1922 J.T. an R.T. Postkarte 214
222 04.03.1922 J.T. an R.T. Brief 215
223 09.03.1922 J.T. an R.T. Postkarte 216
224 15.03.1922 J.T. an R.T. Brief 216
225 20.03.1922 J.T. an R.T. Brief 217
226 22.03.1922 R.T. an J.T. Brief 217
227 24.03.1922 J.T. an R.T. Brief 219
228 27.03.1922 R.T. an J.T. Brief 220
229 29.03.1922 J.T. an R.T. Brief 221
230 31.03.1922 J.T. an R.T. Postkarte 222
231 04.04.1922 J.T. an R.T. Brief 223
232 04.04.1922 J.T. an Glaab Brief 223
233 24.04.1922 J.T. an R.T. Ansichtskarte 224
234 23.05.1922 J.T. an R.T. Brief 224
235 25.05.1922 J.T. an Carl T. Ansichtskarte 225
236 26.05.1922 R.T. an J.T. Postkarte 226
237 09.06.1922 J.T. an R.T. Brief 226
238 20.06.1922 J.T. an R.T. Brief 228
239 24.06.1922 J.T. an R.T. Brief 229
240 25.06.1922 R.T. an J.T. Brief 230
241 26.06.1922 J.T. an R.T. Brief 231
242 27.06.1922 J.T. an R.T. Brief 232
243 28.06.1922 J.T. an R.T. Brief 235
244 28.06.1922 R.T. an J.T. Brief 236
245 10.07.1922 J.T. an R.T. Brief 237
246 14.07.1922 J.T. an R.T. Postkarte 238
247 17.07.1922 J.T. an R.T. Brief 238
248 04.09.1922 J.T. und R.T. an Kinder Brief 239
249 27.09.1922 J.T. an R.T. Ansichtskarte 241
250 29.09.1922 J.T. an R.T. Ansichtskarte 241
251 11.10.1922 J.T. an R.T. Brief 242
252 13.10.1922 J.T. an R.T. Brief 242
253 16.10.1922 J.T. an R.T. Brief 243
254 18.10.1922 J.T. an R.T. Brief 244
255 19.10.1922 R.T. an J.T. Brief 245
256 13.11.1922 J.T. an R.T. Brief 246
257 16.11.1922 R.T. an J.T. Brief 247
258 24.11.1922 J.T. an R.T. Brief 248
259 01.12.1922 J.T. an R.T. Ansichtskarte 249
260 04.12.1922 J.T. an R.T. Brief 249
261 05.12.1922 J.T. u.a. an R.T. Ansichtskarte 250
262 07.12.1922 J.T. an R.T. Brief 250
263 13.12.1922 J.T. an R.T. Brief 251
264 10.01.1923 J.T. an R.T. Brief 252
265 11.01.1923 R.T. an J.T. Brief 253
266 26.01.1923 J.T. an R.T. Brief 254
267 26.01.1923 R.T. an J.T. Brief 256
268 29.01.1923 R.T. an Außenhandelsstelle Brief 257
269 12.04.1923 J.T. an R.T. Brief 258
270 22.04.1923 J.T. an Kinder Brief 258
271 09.05.1923 J.T. an R.T. Brief 260
272 15.05.1923 J.T. an R.T. Brief 261
273 07.06.1923 J.T. an R.T. Brief 262
274 13.06.1923 R.T. an J.T. Brief 263
275 14.06.1923 J.T. an R.T. Brief 263
276 19.06.1923 J.T. an R.T. Brief 264
277 03.07.1923 R.T. an J.T. Brief 265
278 04.07.1923 J.T. an R.T. Brief 266
279 08.08.1923 J.T. an R.T. Postkarte 267
280 13.08.1923 J.T. an R.T. Brief 267
281 05.10.1923 J.T. an R.T. Brief 269
282 09.10.1923 R.T. an J.T. Brief 270
283 11.10.1923 J.T. an R.T. Brief 271
284 07.11.1923 J.T. an R.T. Brief 271
285 04.12.1923 J.T. an R.T. Brief 272
286 05.12.1923 R.T. an J.T. Brief 273
287 20.02.1924 J.T. an R.T. Brief 273
288 09.04.1924 J.T. an R.T. Brief 274
289 10.04.1924 R.T. an J.T. Postkarte 275
290 11.04.1924 J.T. an R.T. Ansichtskarte 276
291 14.04.1924 J.T. an R.T. Brief 276
292 30.04.1924 J.T. an R.T. Brief 277
293 03.10.1924 J.T. an R.T. Brief 278
294 06.10.1924 R.T. an J.T. Brief 279
295 06.10.1924 J.T. an R.T. Ansichtskarte 280
296 07.10.1924 J.T. an R.T. Postkarte 280
297 10.10.1924 J.T. an R.T. Brief 280
298 15.10.1924 J.T. an R.T. Brief 281
299 05.11.1925 J.T. an R.T. Postkarte 282
300 07.11.1925 J.T. an R.T. Brief 282
301 09.11.1925 R.T. an J.T. Brief 284
302 14.11.1925 J.T. an R.T. Brief 286
303 17.11.1925 R.T. an J.T. Brief 288
304 20.11.1925 J.T. an R.T. Brief 290
305 21.11.1925 J.T. an R.T. Brief 291
306 25.11.1925 J.T. an R.T. Brief 293
307 12.06.1926 J.T. an Familie Ansichtskarte 294
308 04.02.1927 J.T. an R.T. Ansichtskarte 294
309 30.05.1927 J.T. u. a. an R.T. Ansichtskarte 294
310 05.02.1928 R.T an J.T. Ansichtskarte 294
311 23.05.1930 R.T. an J.T. Brief 295
312 12.02.1932 R.T. an JT Ansichtskarte 296
313 04.11.1935 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 296
314 07.11.1935 Carl T. an R.T. Brief 297
315 11.11.1935 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 297
316 22.11.1935 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 299
317 04.12.1935 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 301
318 21.12.1935 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 302
319 09.01.1936 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 304
320 25.02.1936 J.T. an Margot Weyel Brief 305
321 03.03.1936 J.T. an Margot Weyel Brief 306
322 09.03.1936 J.T. an Margot Weyel Brief 307
323 11.04.1936 Carl T. an J.T., R.T. und Margot Brief 309
324 03.12.1937 R.T. an Carl und Margot T. Ansichtskarte 310
325 20.12.1937 J.T. an Carl und Margot T. Ansichtskarte 311
326 03.01.1938 J.T. an Carl und Margot T. Ansichtskarte 311
327 28.03.1939 R.T. an Carl und Margot Tesch Ansichtskarte 311
328 15.10.1939 R.T. an Carl und Margot T. Ansichtskarte 311
329 19.03.1942 J.T. 1.Teil + R.T. 2.Teil Brief 312
330 12.03.1943 J.T. an Carl und Margot T. Brief 314
331 07.10.1943 R.T. an Carl und Margot T. Brief 316
332 25.10.1943 R.T. an Carl und Margot T Brief 317
333 02.12.1943 J.T. + R.T. an Carl und Margot T. Brief 319
334 09.03.1944 J.T. an Sonja und Margot T. Brief 323
335 23.03.1944 R.T. an Carl und Margot T. Postkarte 324
336 30.03.1944 R.T. an Carl und Margot T. Brief 325
337 11.04.1944 J.T. an Carl und Margot T. Brief 326
338 12.06.1944 J.T. an Carl T. Brief 328
339 04.09.1944 R.T. an J.T. Brief 330
340 10.09.1944 Carl T. an J.T. und R.T. Brief 331
341 17.09.1944 R.T. an J.T. Brief 332
342 18.09.1944 R.T. an J.T. Brief 334
343 28.09.1944 R.T. an die Gestapo, Frankfurt am Main Brief 335
344 10.10.1944 R.T. an Leitung KZ Ravensbrück Brief 336
345 25.10.1944 R.T. an J.T. Brief 337
346 29.10.1944 Carl + Margot T. an R.T. Brief 338
347 22.11.1944 R.T. an J.T. Brief 339
348 27.11.1944 R.T. an die Kanzlei des Führers Brief 340
349 18.12.1944 R.T. an J.T. Brief 342
350 22.12.1944 R.T. an J.T. Brief 349
351 18.01.1945 R.T. an J.T. Brief 350
352 16.02.1945 R.T. an J.T. Brief 350
353 25.03.1945 R.T. an J.T. Brief 351
354 05.04.1945 R.T. an J.T. Brief 352
img1.jpgDie Familie Tesch 1915: Wilhelm „Busch, Johanna, Carl, Friedrich „Friedel
, Richard Tesch [v.l.n.r.]
Foto: Privatbesitz
img2.png1937 in der Schweiz: Wilhelm und Else Tesch, Margot und Carl Tesch, Johanna und Richard
Tesch [v.l.n.r.]. Foto: Privatbesitz
Einleitung
Der hier vorliegende Dokumentationsband enthält den gesamten noch erhaltenen Briefwechsel, zwischen Johanna Tesch und ihrem Ehemann Richard und weiteren Mitgliedern der Familie. Er umfasst die Jahre 1909 bis 1945 und ist ein einzigartiges Zeitdokument der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Alle Briefe befinden sich als handschriftliche Originale im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main. Die dortigen Signaturen sind unter den Briefen angegeben. Die Transkription folgt der Originalschreibweise der Briefe. Grammatik, Groß- bzw. Kleinschreibungen, Getrennt- und Zusammenschreibungen wurden nicht korrigiert.
Das Kernstück umfasst die Jahre 1919 bis 1924, den Zeitraum, in dem Johanna Tesch für die SPD zunächst Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Weimar und dann des 1. Deutschen Reichstags in Berlin war. Die Eheleute wechselten in der Zeit 278 Briefe und Postkarten, die einen detailreichen Einblick in die Lebensbedingungen und die politische Situation der ersten Jahre der Weimarer Republik ermöglichen. Johanna Tesch beschreibt anschaulich die politischen Ereignisse und ihre eigene Rolle als neue Parlamentarierin in Weimar. Vor allem aber geht es um den Alltag ihres Lebens als Abgeordnete in Weimar bzw. Berlin und die Schwierigkeiten der oft nächtlichen Bahnfahrten nach Frankfurt. Praktische Fragen der Haushaltsführung und der Bewirtschaftung der Kleingärten im Riederwald sind häufig Gegenstand des Briefwechsels. Auch die Beziehung der Eheleute und die Sorge um die Söhne spielt in den Briefen eine große Rolle.
Die ältesten drei überlieferten Briefe von Johanna Tesch stammen aus dem Jahr 1909. Danach schließen sich Briefe von Johanna und Richard aus dem Jahre 1916 an, gerichtet an den Sohn Friedel, der sich als Soldat in den Karpaten befand. Am 22. August 1916 erhielt das Ehepaar die Nachricht vom Tod ihres Sohnes.
Aus der Zeit nach ihrem Ausscheiden 1924 aus dem Reichstag gibt es Briefe und Postkarten, vor allem während der Agitationsreisen von Johanna Tesch.
Der letzte Teil umfasst Briefe von 1935 bis 1945. Erhalten sind Briefe an den in die Schweiz geflüchteten Sohn Carl und von diesem an seine Eltern. Nach der Verhaftung von Johanna Tesch gibt es die Briefe die Richard Tesch in das Gefängnis in Frankfurt und ins KZ-Ravensbrück schrieb und von denen er sich Abschriften gemacht hatte.
Johanna Tesch, war das 5. von 7 Kindern von Johann Bernhard Carillon und seiner Ehefrau Johanna Maria, geb. Pauli. Beide Familien waren hugenottischer Herkunft, die vor Verfolgungen in Frankreich nach Hessen geflüchtet waren. Johanna Tesch wurde am 24. März 1875 in Frankfurt-Sachsenhausen in der Dreikönigsstraße 28 geboren. Ihr Vater verdiente den Unterhalt der Familie als Schneidermeister. Sie besuchte die Souchayschule (heute: Textorschule) und war bis zu ihrer Heirat im Haushalt ihrer Familie tätig.
Am 12.11.1896 kam ihr erster Sohn Friedrich (genannt Friedel, 1896-1916) zur Welt. Vater war ihr Freund Philipp August Keßler, der kurz nach der Geburt des Kindes am 2.12.1896 an Schwindsucht starb. Mit der Familie Keßler blieben Johanna und Richard Tesch bis zu Richards Tod freundschaftlich verbunden.
Am 1. Mai, am „Kampftag der Arbeiterbewegung", 1899 heiratete sie den Schneider und Gewerkschafter Richard Tesch, den sie schon 1892 als Gesellen in der väterlichen Werkstatt kennengelernt hatte. Er nahm ihren Sohn Friedrich (1896-1916) an, und gemeinsam hatten sie die Söhne Wilhelm, genannt Busch (1899-1943), und Carl, genannt Carlemann (1902-1970).
Die Familie wohnte zunächst in Sachsenhausen in der Stegstraße 50 (4. Stock), dann in der Rohrbachstraße 40 (Parterre) und danach kurz in der Wittelsbacherallee 93 (3. Stock). 1911 übersiedelte die Familie in die neu entstandene Riederwaldsiedlung, zunächst in die Schulze-Delitzsch-Str. 15, kurz danach in die Max-Hirsch-Str. 32, 1. Stock, direkt neben dem damaligen „Volkshaus" (heutige Postadresse Am Volkshaus 1).
Tesch gehörte zu den frühen Aktivistinnen der sozialdemokratischen Frauenbewegung. Da es Frauen in Preußen erst 1908 offiziell gestattet war, Mitglied von Parteien und Gewerkschaften zu werden, musste sie andere Wege finden, sich für ihre und die Belange ihrer Geschlechtsgenossinnen einzusetzen. Sie war 1902 Mitbegründerin, ab 1904 Kassiererin, später Vorsitzende des Bildungsvereins für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse
. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Vereins war die Forderung nach dem Frauenwahlrecht. Gemeinsam mit Sophie Ennenbach, Anna Gehrke und Marie Bittdorf gründete sie am 11. November 1906 den „Verein für weibliche Hausangestellte, eine gewerkschaftliche Organisation zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entlohnung der weiblichen Hausbediensteten, der 1909 als Frankfurter Ortsgruppe in den
Zentralverband der Hausangestellten und Dienstboten eingegliedert wurde. 1909 war Tesch Frankfurts Vertreterin bei der Gründungsversammlung des Zentralverbands in Berlin. Zentrale Forderungen des Verbands waren: Beseitigung der Gesindeordnung und rechtliche Gleichstellung mit den gewerblichen Arbeitern und Arbeiterinnen, Unterstellung unter die Gewerbegerichte, Ausdehnung der Kranken- und Unfallversicherung auf die in der Hauswirtschaft berufsmäßig beschäftigten Personen. Tesch war ab 1906 Kassiererin, ab 1908 bezahlte Geschäftsführerin für den
Zentralverband der Hausangestellten". Sie leitete das Büro mit täglichen Sprechstunden von 15 bis 19 Uhr. Der Verband hatte sein Geschäftslokal in Frankfurt im alten Gewerkschaftshaus in der Allerheiligenstraße 51. Zwischen 1911 und 1918 amtierte Tesch mehrfach als Vorsitzende der Frankfurter Ortsgruppe.
Seit 1909 besaß Johanna ein Parteibuch der SPD, als Eintrittsdatum ist allerdings der 16.10.1902 verzeichnet. Ihr Engagement im Bildungsverein wurde rückwirkend als Parteimitgliedschaft anerkannt.
Ab 1916 war sie im Fürsorgeamt für Kriegshinterbliebene tätig. Daneben übernahm sie weitere ehrenamtliche sozialpolitische Verpflichtungen im kommunalen Bereich: Mitglied des Hausfrauenausschusses beim 1916 eingerichteten Lebensmittelamt, als Beisitzerin seit 1915 im städtischen Mieteinigungsamt, sowie - wahrscheinlich spätestens seit 1917 - als Mitglied in der Deputation für die städtischen Nervenheilanstalten und im Pflegeamt der Anstalt für Irre und Epileptische. Seit 1917 gehörte sie der Pressekommission der überregional erscheinenden sozialdemokratischen „Volksstimme" an. Richard Tesch und sie waren außerdem Gründungsmitglieder der Arbeiterwohlfahrt in Frankfurt.
Johannas politisches Engagement wurde trotz der Doppelbelastung
von Kinderbetreuung und Berufsleben nicht geringer. Sie wurde in Frankfurt für die Kandidatur zur Nationalversammlung auf der Landesliste vorgeschlagen, zog ihre Kandidatur aber gegen die sozialdemokratische Mitbewerberin Meta Quarck-Hammerschlag zurück. Trotzdem wurde Johanna Tesch vom Bezirksvorstand der SPD auf Platz 6 der Kandidatenliste des Wahlkreises 19 Hessen-Nassau und Waldeck gesetzt. Da die SPD für den Wahlkreis 7 Sitze gewann, gehörte Johanna Tesch zu den ersten 37 weiblichen Parlamentarierinnen der deutschen Geschichte.
Auch bei der ersten Reichstagswahl 1920 wurde sie wiedergewählt. Sie stand auf der Kandidatenliste der SPD auf Platz 2, direkt nach Philipp Scheidemann. Von Juni 1920 bis Mai 1924 vertrat sie den Wahlkreis 21 Hessen-Nassau im Deutschen Reichstag. Ihre erste und einzige Rede im Reichstag hielt sie am 5.5.1923. Es ging um die Situation der überwiegend weiblichen Hausangestellten. Johanna Tesch forderte eine Beschränkung der täglichen Arbeitszeit auf zehn Stunden und bessere Bildungsmöglichkeiten. (Rede siehe S. 362)
Die Wahl in die Nationalversammlung war ein gravierender Einschnitt in Johanna Teschs Leben. Sie arbeitete ab 1919 in Weimar, ab 1920 in Berlin und war höchstens ein- bis zweimal im Monat kurz in Frankfurt. Damit lebte sie ein damals neuartiges Rollenmodell: Die Frau machte politische Karriere, und der Ehemann musste neben seiner Berufstätigkeit bei der sozialdemokratischen „Volksstimme den Haushalt, den Garten und die Betreuung der herangewachsenen Söhne übernehmen. Wie sehr sie „die Hosen anhatte
, zeigt sich auch in den Grußformeln ihrer Briefe an Richard Tesch. Häufig unterschreibt sie mit „Hans", einer Anrede, die ihr Mann gelegentlich übernimmt.
Ihre eigene Rolle als neue Parlamentarierin in Weimar schätzt Tesch nüchtern ein: „In den engeren Ausschüßen wird alles vorher beraten, und wenn es in die Fraktionssitzungen kommt, ist schon ziemlich alles fertig. Und wenn auch hin und hergeredet wird, so wird im Grunde genommen doch nicht viel geändert. Wir sind mehr oder weniger dabei nur Statisten, und es kommt mir oft alles wie eine große Komödie vor. Innerhalb der sozialdemokratischen Fraktion beurteilt sie die interne Hierarchie mit den Worten: „In der Nationalversammlung sitzen die Größen, darunter auch Quarck und Sinzheimer, ziemlich nach vorne. Die anderen sitzen alle nach dem Alphabeth, so daß ich ziemlich nach hinten komme. Das hat aber auch sein Gutes, erstens wird man selbst nicht so viel beobachtet, und zweitens hat man die ganze Versammlung vor sich.
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Politisch stand Johanna Tesch auf der Linie der Mehrheitssozialdemokratie, die sich vor allem nach links gegen USPD und KPD abgrenzte und auf die Zusammenarbeit mit den Parteien der Mitte, DDP und Zentrum setzte. Besonders der Frankfurter USPD-Abgeordnete Robert Dißmann, früher SPD, war Zielscheibe spöttischer Betrachtungen in ihren Briefen.
Johanna Tesch kandidierte 1924 nicht mehr für ein Reichstagsmandat. Ob dafür die Konkurrenz um die Kandidatenplätze ausschlaggebend war oder ob sie sich wegen ihrer Belastung und familiäre Verpflichtungen nicht wieder um ein Mandat bewarb, lässt sich nicht mehr feststellen. Alle Unterlagen der SPD in Frankfurt wurden im Faschismus vernichtet. Auch die „Volksstimme" ist nicht vollständig erhalten. Belegt ist aber, dass die Frankfurter SPD sich bei der Kandidatenaufstellung für den Reichstag 1924 für Toni Sender entschied, die auch auf Platz 5 der Kandidatenliste für Hessen-Nassau gewählt wurde, die sich aber dafür entschied, den ebenfalls von ihr gewonnenen Listenplatz 2 für Dresden anzunehmen.
In ihrem Brief zum 25. Hochzeitstag im April 1924 schrieb Johanna an Richard Tesch „Aber ich freue mich doch, daß ich in künftiger Zeit wieder mehr zu Hause sein werde und mit Dir, mein lieber Pa, ein gemütliches Leben führen kann."{2} Johanna Tesch blieb weiterhin für die SPD politisch aktiv und unternahm Vortragsreisen im gesamten hessischen Raum, aber auch im Deutschen Reich, bei denen sie für die SPD und auch für die Arbeiterwohlfahrt über frauenpolitische Themen sprach. Die Erlebnisse auf diesen Agitationsreisen sind in mehreren Briefen vor allem aus dem Jahr 1925 hier dokumentiert.
Sie kandidierte 1928 und 1930 erneut für den Reichstag, errang aber, da auf hintere Listenplätze gesetzt, kein Mandat mehr. Bis 1933 war sie Vorstandsmitglied der SPD in Frankfurt.
Nach 1933 zogen Johanna und Richard Tesch sich aus dem politischen Leben zurück. Gemeinsam besuchten sie 1937 für mehrere Wochen und 1938 für einige Tage ihren Sohn Carl, der seit seiner Flucht aus Frankfurt 1935 in der Emigration in der Schweiz lebte. Zum Jahreswechsel 1937/38 war Johanna Tesch einmal allein in der Schweiz. Paul Müller, ebenfalls Emigrant in der Schweiz, wertet diese Kontakte und Briefwechsel über Deckadressen als illegale politische Arbeit.{3} Die Enkelin Sonja Tesch hält dies dagegen dies für eine Legende, da der ihr vorliegende und durch die Zensur gegangene Briefwechsel mit Carl Tesch, eher für eine normale familiäre Kommunikation spricht. Zudem wurde ihr auch später von ihrem Vater Carl Tesch und ihrem Großvater Richard Tesch, beides Sozialdemokraten, niemals etwas zu einer Widerstandstätigkeit Johanna Teschs berichtet, obwohl in der Familie häufig über sie gesprochen wurde.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde sie im Rahmen der „Aktion Gewitter am 22. August festgenommen, ins Untersuchungsgefängnis Klapperfeld in Frankfurt gesperrt und im Gestapo-Hauptquartier in der Lindenstraße verhört. Diese auch „Aktion Gitter
genannte Aktion wurde unabhängig von der Fahndung nach den Attentätern des 20. Juli reichsweit durchgeführt. Am 17. August 1944 erhielten alle Gestapostellen im Deutschen Reich ein geheimes Fernschreiben des Reichssicherheitshauptamtes. Festzunehmen seien alle früheren Reichs-, Landtags- und Stadtverordneten von KPD und SPD, sowie alle ehemaligen Gewerkschafts- und Parteifunktionäre der SPD, „gleichgültig …, ob diesen im Augenblick etwas nachzuweisen ist oder nicht."{4} Lediglich über 70-Jährige, Kranke und solche, die sich mittlerweile um das System „verdient" gemacht hätten, sollten verschont werden. Die Verhaftungen sollten reichsweit in den frühen Morgenstunden des 22. August erfolgen. Johanna Tesch gehörte zu den 120 Personen, die allein in Frankfurt am Main festgenommen wurden. Reichsweit wurden in der Aktion Gitter 6.000 Menschen verhaftet. Von Frankfurt am Main wurde sie am 18. September 1944 in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück eingewiesen und starb dort an Hunger und Entkräftung am 13. März 1945.
Die Mitgefangene Anna Stiegler hat die letzten Tage so beschrieben: Alt und gebrechlich sehe ich die Siebzigjährige in unserer Baracke 26 stehen, nur mit einem Hemd und einem alten Kleid - fast alles nur Lumpen bekleidet, und mit Schuhen, die man nicht Schuhe nennen darf. Unsere Baracke hatte Platz für 300 Personen und dennoch mussten sie 1300 beherbergen. Es fehlte uns fast der Platz zum Stehen. Tag und Nacht stand man vor den drei Toiletten Schlange. Um 3 Uhr morgens wurde schon zum Appell gerufen, und selbst Johanna Tesch musste, ungeachtet ihres hohen Alters, mit antreten. Wir halfen ihr, wo wir nur konnten, bekleideten und entkleideten sie, richteten ihr Strohlager her, wärmten ihre steif gewordenen Hände - und versteckten sie, wenn es uns eben möglich war. Sie nahm alles geduldig hin und war nur von dem einen Wunsch beseelt, noch einmal ihre Lieben wiederzusehen. Von Tag zu Tag magerte sie mehr ab, und es war ihr kaum mehr möglich, ihre Arbeitsbaracke zu erreichen. Nur noch wenige alte Frauen waren bei uns, die meisten waren schon ausgesucht und auf Transport geschickt, das heißt vernichtet worden. Es gelang uns oft - besonders an den früh dunkelnden Wintertagen - Johanna Tesch vor den prüfenden Augen der SS- Aufseherinnen des Lagers zu verbergen. Obwohl sich viele unserer Kameradinnen für Johanna Tesch einsetzten und sorgten, war es ihr am 10. März 1945 nicht mehr möglich, das Lager zu verlassen. Sie lag auf ihrer harten und verlausten Pritsche und ließ ihre Gedanken nach Hause schweifen. Dann mussten wir ihr Papier und Feder geben, mußten einen Schemel an ihr Lager rücken, und dann begann sie, mit schönen Lettern einen Abschiedsbrief zu schreiben.
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Seit 1995 erinnert eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus im Riederwald an Johanna Tesch. Die Stadt Frankfurt am Main ehrte sie mit der Umbenennung des Schulze-Delitzsch-Platzes in „Johanna-Tesch-Platz" und der gleichnamigen U-Bahnhaltestelle. Seit 2020 gibt es eine Johanna-Tesch-Schule (ehem. IGS im Frankfurter Norden). Der Ortsverband der SPD-Riederwald und die Arbeiterwohlfahrt Frankfurt stifteten einen Preis für soziales Engagement in ihrem Sinne.
Auch außerhalb Frankfurts ist das Gedenken an Johanna Tesch präsent: In Berlin steht ihr Name auf einer der 96 Gedenktafeln für diejenigen Reichstagsabgeordneten, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Zudem gibt es im Stadtteil Niederschöneweide eine „Johanna-Tesch-Straße" und eine Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt in Gummersbach ist nach ihr benannt.
Richard Tesch wurde am 9. 11.1870 in Freienwald in Pommern als 1. Kind der Schneiders Wilhelm Friedrich Tesch und seiner Ehefrau Wilhelmine Friederike, geb. Gennrich, geboren. Er hatte vier Brüder und eine Schwester. Mit den meisten seiner Brüder hatte er später keinen Kontakt mehr, da diese nicht akzeptierten, dass er eine Frau mit einem „Bastard" heiratete.
Richard Tesch machte eine Lehre als Schneider, ging danach als Geselle auf die Wanderschaft, kam so nach Frankfurt und arbeitete ab 1892 beim Schneidermeister Carillon, wo er dessen Tochter Johanna kennen lernte.
Er war politisch interessiert und engagiert. Seit 1892 war er Mitglied der SPD und arbeitete ab 1903 als Expedient bei der eng mit der Gewerkschaftsbewegung und Sozialdemokratie verbundenen Uniondruckerei und Verlagsanstalt für die dort erscheinende, überregionale Volksstimme
. 1933 wurde die Druckerei durch die nationalsozialistischen Machthaber liquidiert und Richard Tesch zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Richard Tesch engagierte sich sehr stark für die Arbeiterkulturvereine, insbesondere für die Volksbühnenbewegung. Er war bereits 1890 der Berliner Freien Volksbühne beigetreten und gilt als einer ihrer Gründer. Der Frankfurter Volksbühne gehörte er seit deren Gründung 1921 an.
Die Verhaftung seiner Frau stürzte Richard Tesch in tiefste Verzweiflung. Er schrieb mehrere Briefe an seine Frau, zunächst in die Untersuchungshaftanstalt Klapperfeld in Frankfurt am Main. Und dann ins KZ Ravensbrück.
Richard Tesch machte mehrere Versuche, Johanna Tesch aus der Haft zu bekommen. Er schrieb an die Gestapo in der Lindenstraße und dann auch direkt an das KZ Ravensbrück.
In seiner Verzweiflung griff Richard Tesch den Vorschlag auf, sich ganz nach oben zu wenden und schrieb am 27.11.1944 mit einem Einschreiben an die Kanzlei des Führers. Er erhielt darauf keine Antwort.
Richard Tesch bekam drei Nachrichten von Johanna Tesch aus dem Gefängnis und dem KZ-Ravensbrück. Den Abschiedsbrief seiner Frau erhielt Richard Tesch erst im August 1945. Er notierte in seinen Kalender am 27. August 1945 „Nachmittags letzten Brief von Ma durch Lore Wolf erhalten." Die Widerstandskämpferin Lore Wolf, eine gebürtige Frankfurterin, übergab ihm diesen Brief nach ihrer Rückkehr nach Frankfurt.
Richard Tesch, der 91 Jahre alt wurde, trug diesen Brief und sehr wahrscheinlich auch die drei Nachrichten seiner Frau aus der Gestapo-Haft und dem KZ-Ravensbrück immer in seiner Brieftasche bei sich. In den 50er Jahren wurde ihm diese Brieftasche gestohlen. Es gab Aufrufe in den Frankfurter Zeitungen an den Dieb, doch alles zu behalten, aber die Briefe zurückzugeben. Sie blieben erfolglos.
Richard Tesch klammerte sich bis in den Sommer 1945 an die Hoffnung, Johanna würde noch leben. In zwei langen Briefen vom 18.12.1944 und 5. April 1945 (fortgesetzt am 26.Juni 1945) beschrieb er sein Leben und seine Versuche, etwas über ihren Verbleib zu erfahren. Er hielt Zwiesprache mit seiner Frau und befand sich in einer verzweifelten Lage. Er schloss den ersten Brief mit einem Absatz, aus dem hervorgeht, dass er diesen Brief nicht abschicken wird, sondern dass er ihm als Ersatz für das fehlende Gespräch mit seiner Frau und als Erinnerungsstütze bei einem zukünftigen Wiedersehen dienen solle.
Erst am 15. Juli 1945 erfuhr er vom Tod seiner Frau: „Else, Lisbeth und Wilhelm brachten mir die traurigste Nachricht meines Lebens, daß Ma schon im März gestorben sei".
Richard Tesch lebte ab Januar 1946 in der Familie seines aus der Emigration zurückgekehrten Sohns Carl. Er war gesund und weiterhin politisch und kulturell interessiert. Mit der Tochter seines ehemaligen Kollegen Johann Schauerte, Marta war Richard Tesch eng befreundet. Gemeinsam besuchten sie Konzerte und Theateraufführungen. Richard Tesch starb am 21.2.1962 nach kurzer Krankheit.
Wilhelm Tesch, genannt Busch, wurde am 17.12.1899 geboren. Er lernte und arbeitete bei der Firma Voigt und Haeffner, wo er im Krieg Luftschutzwart wurde. Er kam dort am 4.10.1943 bei einem Luftangriff ums Leben. Er war in der Arbeiterjugendbewegung aktiv. Busch war befreundet mit Else Hansen, die er 1926 heiratete.
Carl Tesch, genannt Carlemann, wurde am 30.6.1902 geboren. Er besuchte die Brüder-Grimm-Mittelschule, die er nach dem 8. Schuljahr abbrach. Er absolvierte bei der Firma Voigt & Haeffner eine Schnittmacher-Lehre. Nach der Lehre wurde er entlassen.
Carl Tesch engagierte sich bereits in früher Jugend in der Arbeiterjugendbewegung, bei Gewerkschaften und der SPD. Seit 1917 war er Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ). Wegen der Abhängigkeit der SAJ von der SPD kam es 1920 in Frankfurt zu einer Abspaltung der Mehrheit der Mitglieder und zur Gründung des Arbeiter-Jugendbundes. Carl wurde dessen hauptamtlicher Sekretär. 1921 kehrten die Mitglieder aus dem Arbeiter-Jugendbund in die SAJ zurück. In den folgenden Jahren hielt er sich mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten über Wasser. 1923-1925 war er bei der SAJ beschäftigt. 1926 studierte er im 6. Lehrgang an der Frankfurter Akademie der Arbeit.
Sein Weg führte ihn 1928 nach Berlin, wo er bis 1932 bei der Verlagsanstalt Courier
beschäftigt war, einem Verlag des Verbands der Gemeinde - und Staatsarbeiter
(später Gewerkschaft ÖTV, heute Ver.di).
Nebenher besuchte er 1931-1932 Vorlesungen an der Deutschen Hochschule für Politik, u.a. bei Theodor Heuss. Bereits in Berlin betrieb er gewerkschaftliche Bildungsarbeit und wurde Leiter einer Volksbibliothek.
Zurück in Frankfurt verdiente er sich seinen Unterhalt als Abonnentenwerber für das damalige Neue Theater (Mainzer Landstr./Ecke Karlstr.). Arthur Hellmer, der Leiter des Theaters, war Jude und somit war das Theater ab Anfang April 1933 (am 3.April fand der erste Boykott jüdischer Geschäfte und Betriebe statt) Schikanen ausgesetzt und schließlich wurde das Theater den Städtischen Bühnen angeschlossen. Hellmer flüchtete ins Exil. Carl Tesch unterhielt konspirative Verbindungen zu anderen SPD-Mitgliedern. Man traf sich im Café Metz, das vom ehemaligen SPD-Reichstagsabgeordneten Franz Metz und seiner Tochter bewirtschaftet wurde. Bei diesen Treffen wurden die Schwerpunkte der illegalen Arbeit in Frankfurt festgelegt. Die illegale Gruppe wurde 1935 enttarnt und Carl Tesch konnte in letzter Minute fliehen. Er fand Unterschlupf im schweizerischen Herisau im Appenzell bei dortigen Genossen. In Frankfurt hatte er mit Margot Weyel in der Mansarde der Familie Tesch zusammengelebt. Nach Carls Flucht, wurde sie vorübergehend verhaftet. Nach ihrer Freilassung übersiedelte sie 1936 in unter dem Vorwand, eine Arbeitsstelle in Genf zu haben und Carl Tesch und Margot Weyel heirateten.
Carl Tesch arbeitete in einer Emigrantengruppe in St. Gallen mit, die aus Mitgliedern der SPD, SAP und KPD bestand. Diese organisierte bis 1940 politische Widerstandsarbeit nach Deutschland und betrieb auch Aufklärung in der Schweiz und im sonstigen Europa. Da den Emigranten in der Schweiz die politische Betätigung verboten war, wurde im Juni 1940 ein großer Teil der Gruppe verhaftet und wegen Vergehens gegen die innere und äußere Sicherheit der Eidgenossenschaft
angeklagt. Auch Carl Tesch gehörte zu ihnen und wurde im Zuchthaus in St. Gallen inhaftiert. Da die Zusammenarbeit von SPD, SAP und KPD einmalig in der Schweiz war, galten alle Mitglieder als Kommunisten. Die Anklage wegen „Durchführung von Schulungskursen, die der kommunistischen Propaganda oder Taktik dienen"{6}, wurde im Dezember 1940 eingestellt. Trotzdem blieb Carl Tesch in Haft. Von März 1941 bis Dezember 1944 war er in Arbeitslagern für politische Gefangene in Malvaglia und Gordola im Tessin sowie im Kriegsgefangenenlager Bassecourt im Schweizer Jura interniert.
Margot Tesch lebte weiter in Herisau und trotz Internierung konnte sich das Ehepaar in Urlauben treffen. 1942 wurde die Tochter Sonja geboren. Nach der Auflösung der Internierungslager im Dezember 1944 durften die Emigranten zur „Wiedereingliederung" ohne Bezahlung arbeiten. Carl verbrachte die Zeit bis zu seiner Rückkehr nach Frankfurt in der Stadtbibliothek Vadiana in St. Gallen.
Getragen vom Gedanken der Einheitsfront trat er nach seiner Rückkehr aus dem Exil im September 1945 nach Frankfurt am Main der KPD bei, die er aber enttäuscht wieder verließ. 1945 begann er gemeinsam mit Else Epstein den Wiederaufbau des 1919 aus dem Ausschuss für Volksvorlesungen hervorgegangenen Frankfurter Bundes für Volksbildung. Nach dem Tod Else Epsteins im Dezember 1948 war er Leitender Direktor des Frankfurter Bundes für Volksbildung und stand somit an der Spitze der Frankfurter Erwachsenenbildung. Er trat wieder der SPD bei.
Der Bund für Volksbildung (FBfV), begann 1945 mit Vorträgen und ersten Kursen mit der Erwachsenenbildung. 1947 begann er auch mit dem Wiederaufbau der Theaterbesucherorganisation „Volksbühne". 1953 gründete Carl Tesch als dritten Bereich im FBfV die Landesbühne Rhein-Main, die die Aufgabe hatte Theateraufführungen in die theaterlosen Landgemeinden und Kleinstädte Südhessens zu bringen. Aus der Landesbühne ging 1963 das Theater im Turm (TAT) hervor, mit eigener Spielstätte im Volksbildungsheim. Ebenfalls 1953 wurde das von Ulla Illing gegründete Seminar für Politik Teil des FBfV. 1956 wurde der Kernbereich Erwachsenenbildung in Volkshochschule umbenannt und als eigene Abteilung im FBfV geführt. Carl Tesch konnte im FBfV seine bildungs- und kulturpolitischen Vorstellungen nutzbringend für Frankfurt aber auch überregional, national und international einsetzen.{7}
Maßgeblich war er an der Wiederbegründung des Patronatsvereins für die Städtischen Bühnen im Jahre 1948 beteiligt und setzte sich für den Wiederaufbau des zerstörten Schauspielhauses, sowie des ebenfalls zerstörten Opernhauses, der heutigen Alten Oper ein.
Carl Tesch war 1950 auch an der Gründung von „Arbeit und Leben" beteiligt, einer Arbeitsgemeinschaft von DGB und Volkshochschulen.
Die Stadt Frankfurt verlieh ihm 1962 für seine Verdienste die Ehrenplakette und 1967 die Goetheplakette. Zum 1.12.1969 ging Carl in den Ruhestand und starb am 17.10.1970.
Margot Tesch, geboren am 31.1.1912 in Marburg als Tochter von Adolf Weyel und Jenny, geborene Lehmann. Ihr Vater fiel bereits 1914. Ihre Mutter zog 1917 mit ihr nach Frankfurt und arbeitete dort in einem Cafe in Bockenheim. Später eröffnete sie einen Modesalon. Margot Weyel besuchte die Viktoriaschule (heute Bettinaschule) und machte dort die mittlere Reife.
1929-1930 absolvierte sie eine Handelsschule und machte eine Bürolehre. Danach hatte sie verschiedene kurzzeitige Arbeitsstellen. Als ihre Mutter wieder heiratete, zog Margot Weyel aus, da sie sich mit dem neuen Mann nicht vertrug. Sie wohnte zunächst zur Untermiete in der Domstraße.
1932 lernte sie Carl Tesch kennen und zog später zu ihm in die Mansarde im Haus seiner Eltern. Ab 1934 arbeitete sie als Hollerith-Locherin bei den IG Farben. Diese Arbeit verlor sie wieder, da sie nach der Flucht von Carl Tesch 4 Wochen in Gestapohaft war. Am 18.10.1936 reiste sie unter dem Vorwand einer Arbeitsstelle in Genf in die Schweiz aus. Da Margot Weyel nicht als politischer Flüchtling galt, heirateten Carl Tesch und Margot Weyel, damit sie ein Aufenthaltsrecht erhielt. Da die Emigranten in der Schweiz nicht arbeiten durften, schneiderte sie für befreundete Familien, um etwas zu der offiziellen Unterstützung hinzu zu verdienen. 1942 wurde ihre Tochter Sonja geboren.
Da in Deutschland Seuchengefahr bestand, durfte sie mit Sonja nach der Rückkehr von Carl Tesch im September 1945 nach Deutschland noch bis zum März 1946 in der Schweiz bleiben. Dann kehrte auch sie nach Frankfurt zurück. 1947 wurde ihre zweite Tochter Yvonne geboren. Margot Tesch arbeitete in den ersten Jahren im Bund für Volksbildung im Anmeldebüro für die Kurse. Später leitet sie häufig Studienreisen.
Die Eheleute lebten sich auseinander und trennten sich 1955. Die formale Scheidung erfolgte jedoch erst 1969.
Margot Tesch engagierte sich kommunalpolitisch. Sie war von 1964 bis 1970 für die SPD als Stadtverordnete tätig. 1970 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand 1973 hatte sie die Funktion der freigestellten Vorsitzenden des Personalrats im Stadtschulamt inne. Von 1969 bis 1974 übte sie das Amt der Stadtbezirksvorsteherin in Bockenheim aus. Margot Tesch starb am 25.2.1988.
Faksimile einiger Briefe
img3.jpgNr. 52 Brief Johanna Tesch an Richard Tesch, 22.07.1919
img4.jpgimg5.jpgNr. 45 Postkarte Johanna Tesch an Richard Tesch, 22.06.1919
img6.jpgimg7.jpgNr. 54 Brief Richard Tesch an „Hans" (Johanna Tesch), 25.07.1919
img8.jpgimg9.jpgNr. 312 Postkarte Richard Tesch, Wilhelm Tesch und Else Tesch an Johanna Tesch, 12.02.1932 Die Bildseite zeigt Richard und Johanna Tesch am Fenster ihrer Wohnung im Riederwald.
img10.jpgNr. 332 Brief Richard und Johanna Tesch an Carl und Margot Tesch in der Schweiz, 25.10.1943
Der Brief enthält mit schwarzer Tusche zensierte Stellen
img11.jpgNr. 348 Richard Tesch an die Kanzlei des Führers, 27.11.1944
img12.jpgBriefe
img13.jpgEine der Mappen mit dem Briefwechsel Johanna Teschs im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main. Foto: Dieter Wesp
Erste vorhandene Briefe: J.T. war zur Kur in Bad Orb
1 03.09.1909 J.T. an R.T. Brief
Bad Orb, d. 3.9.09.
Mein lieber Richard!
Von meiner glücklichen Ankunft bist Du ja schon unterrichtet, nun will ich Dir mein weiteres Ergehen schildern. Bei meiner Ankunft in Orb, fragte ich nach dem Weg zur Kuppelsmühle und da wurde mir vom Stationsvorsteher mitgeteilt, daß es eine ½ Stunde Wegs ist. Mein Gepäck solle ich nur da lassen, es würde später abgeholt. Ich machte mich dann in sehr trübseliger Stimmung auf den Weg und erreichte in knapp einer ½ Stunde den Ort. Derselbe liegt wunderschön auf einer Anhöhe am Ende von Orb. Ich wurde in den Speisesaal geführt, da gabs dann gleich Mittag, Suppe Sauerbraten und Kartoffelgemüs meine Leibspeise, ich wurde dann auch gleich mit den andern Frauen bekannt, wir essen separat, es sind im Ganzen 12 Frauen hier, aber ziemlich viel Männer. Nach dem Essen ging ich mit den Frauen hinauf bis mein Zimmer fertig war. Ich wohne im Bienenhaus und zwar allein, was mir sehr angenehm ist. Um ½ 4 Uhr schellte es zum Kaffee, da giebts Brödchen und Kaffee oder Milch, was man sich aber nimmt u. soviel wie man will. Ich trinke Milch, aber die trocknen Brödchen munden nicht dazu, wenn Du kommst, so bringe mir ein Glas Gelee und ein Messer mit. Ich habe noch mehr Wünsche, aber immer hübsch der Reihe nach. Mittags war ich dann mit einer Dame die in Pension hier ist und einem Fräulein im Kurpark zum Konzert, dann am Sprudel, ich habe mich wiegen lassen und wiege 110 £. Ich hatte allerdings meinen Paletot an, aber Du siehst, ich habe doch gegen früher bedeutend zugenommen. Ich habe jetzt kein Schneidergewicht mehr. Zum Abendessen waren wir zu Hause. Da gabs eine Portion sehr gute Wurst, Butter u. Brod und ein Becher Milch. Die Nacht schlief ich furchtbar schlecht, habe sehr viel an Euch gedacht. Ich glaube, ich konnte keine Ruhe finden, weil ich so jämmerlich fror, trotzdem ich ein sehr gutes Bett und noch eine Kolter hatte, es ist mir aber nicht wohl und daher wird es wohl kommen.
Nun komme ich zu meinem zweiten Wunsch, schicke mir so bald wie möglich die Reisedecke, damit ich sie noch aufs Bett legen kann, es ist hier furchtbar kalt. Dann komme ich zum Wunsch No 3. ich lasse Mutter recht bitten, mir doch eins ihrer Umschlagtücher mitzuschicken, damit ich was zum Umhängen habe, wenn ich zu den Mahlzeiten über den Hof gehe. Außerdem No 4 kaufe mir doch 1 Unterjäckchen mit langen Ärmel, aber es muß weiß sein, damit ich es unter die weiße Bluse anziehen kann und ja recht warm. Auch ein Gefäß könntest Du mir einpacken zum Brombeeren suchen, vielleicht die Milchkanne, die läßt sich am besten tragen, die sammle ich dann bis zum nächsten Sonntag voll, es giebt hier eine Unmenge, die kannst Du dann mit heimnehmen. Viel Haselnüsse giebt es auch, da werde ich auch von sammlen. Nur muß ich mir noch besser die Wege zeigen lassen, ich bin schon ganz gut bekannt, die Leute sind alle sehr nett. Heute früh war ich nach dem Kaffeetrinken mit einem Mädchen aus Oberursel spazieren um ½ 10 Uhr giebts Frühstück,