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Shoppingalarm: warum Männer Shoppen hassen
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Shoppingalarm: warum Männer Shoppen hassen
eBook151 Seiten1 Stunde

Shoppingalarm: warum Männer Shoppen hassen

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Über dieses E-Book

Dass die Ehefrau bei ihrem Gatten oft nur auf mäßig ausgeprägte Begeisterung trifft, wenn es ums Shoppen geht, hat tief verwurzelte Gründe.
Die vorliegende Feldstudie brilliert neben unumstößlichen Fakten mit mannigfaltigen Erfahrungsberichten und dürfte der Grundstein für eine neue wissenschaftliche Fachrichtung darstellen.

In schmerzhaften Selbstversuchen erkundete der Autor die dunklen Abgründe, die sich in der Seele des Ehegatten auftun, wenn er der heimischen Komfortzone entrissen und in Konsumtempel aller Art verschleppt wird.
Die Leserin / Der Leser wird zusätzlich zu den wissenschaftlichen Schlussfolgerungen mit erschütternden Erlebnisberichten, welche präzis erarbeitete Fakten erhärten, konfrontiert und sorgsam zur Erleuchtung und zum Verstehen geführt.
Der Autor ersparte sich nichts und behandelt neben dem Wocheneinkauf, der sich aus Sicht vieler Gatten bereits an der Grenze des Zumutbaren bewegt, auch Situationen in Fach- oder Jahrmärkten.
Der Leserin / Dem Leser sei ans Herz gelegt die Schrift ausschließlich in abschließbaren Kammern zu lesen und das Dokument auch sonst verantwortungsvoll dem Zugriff Minderjähriger, also Menschen unter vierzig, zu entziehen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Dez. 2020
ISBN9783752926248
Shoppingalarm: warum Männer Shoppen hassen

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    Buchvorschau

    Shoppingalarm - Hermann Christen

    Shoppingalarm - Grundsätzliches

    Shoppingalarm

    Warum Männer shoppen hassen

    Eine Feldstudie

    von

    Hermann Christen

    Impressum

    Texte: © Copyright by Hermann Christen

    Umschlag: © Copyright by

    www.fiverr.com/quickcartoon/

    Es geht das Gerücht, dass Männer, wenn es ums Einkaufen geht, eine äußerst geringe Frusttoleranz haben.

    Das Gerücht ist wahr.

    'Shopping und Mann' sind wie Windows auf Apple.

    Verharmlosende Bezeichnungen wie 'Konsumerlebnis', 'genüsslich flanieren' oder 'nur mal gucken' schleudert sein Alarmsystem in den Modus panikerfüllter Hektik. Irreleitende Adjektive wie 'schnell', 'kurz', 'notwendig' oder gar 'spaßig' entlarvt er als hinterhältigen Sirenengesang, dem es sich zu entziehen gilt.

    Ich bin keine Ausnahme.

    Nicht dass ich nicht wollte, ehrlich. Ich habe Bäume umarmt, mir handwarme Kraftsteine aus dem Alpstein auf Brust und Bauch gelegt, schnüffelte an psychoaktiven, wild gewachsenen Heilpflanzen, ordnete meine inneren Schwingungen mit Bioresonanzsitzungen, optimierte meine innere Widerstandskraft mit Akkupunktur und Ayurweda und las mich durch die gängigsten Werke zum Thema Dämonenaustreibung.

    All das, um eine, wie meine Frau meint, gesündere Einstellung zum Shoppen zu erlangen.

    Ergebnislos!

    Noch heute springen bei mir bei Shoppingalarm Abwehrreflexe an, gegen die ich nicht ankomme. Ich müsste es, geläutert und lebenserfahren wie ich bin, mittlerweile besser wissen. Aber es ist wie beim Kugelbahnspiel, bei dem die Kugel unbeirrt stets dieselbe Bahn durchläuft. Es bringt nichts, sich dagegen zu sträuben. Eher gelingt es, beim Niesen die Augen offen zu lassen.

    Meine fadenscheinigen Ausflüchte weiß sie stets trefflich zu kontern und erweist sich mein Abwehrverhalten mal als besonders hartnäckig knackt sie dieses Bollwerk mit der erfolgreichsten aller Killeraussagen: Aber du hast es mir versprochen...

    An diesem Punkt nicht einzulenken ist dumm. Ich weiß mittlerweile, dass mein Auflehnen, und sei es noch so wohlfeil begründet, nicht fruchtet, weil Aufforderungen dieser Art die Aussetzung von völkerrechtlich verbürgten Menschenrechten beinhalten.

    Was bleibt ist, sich zähneknirschend aufwühlenden inneren Dialogen auszusetzen und sich zum Aufbruch bereit zu machen.

    Während ich die Schuhe schnüre tröste ich mich mit meinem fetter werdenden 'Selig-seid-ihr-wenn-man-euch-schmäht-und-verfolgt'-Punktekonto, welches, wenn ich dereinst an der Himmelpforte Einlass begehrend anklopfe, Petrus schwer beeindrucken und mein Zulassungsprozedere beschleunigen wird.

    Lange dachte ich, es liegt an mir, irgendeinem Gendefekt, der sich durch die Linie meiner männlichen Vorfahren gemogelt hat. Doch Gespräche mit verehelichten Altersgenossen belegten, dass ich kein Einzelfall, sondern biederer Durchschnitt bin. Es würde große Fußballstadien füllen, wenn sich die Leidtragenden meiner Region zu einem Selbsthilfeseminar zusammenrotteten.

    Diese Tatsache befeuerte meinen wissenschaftlichen Eifer. Ich prüfte, analysierte und verwarf eine Vielzahl möglicher Ursachen. Doch wie ich es auch drehte und wendete, ich landete stets bei Actio (ihre Aufforderung) gleich Reactio (sein Widerstreben).

    In der Physik ist Reactio dank messbarer Kenngrößen punktgenau kalkulierbar und steht in nachvollziehbarem Zusammenhang zu Actio.

    Im Einkaufserlebnisfall sind die Kenngrößen zur Berechnung von Reactio im sogenannten Empörungsfaktor (Ef) zusammengefasst, welcher naturgemäß grösser als 1 ist, womit bereits die entscheidende Unschärfe zur Formel aus der Physik zu Tage tritt.

    Bei der Berechnung 'Actio multipliziert mit Ef gleich Reactio' müsste der Wert von Reactio gemäß Adam Riese grösser als Actio sein, doch wirft das Shopping-Unschärfe-Paradoxon der Kalkulation ungeahnte Knüppel zwischen die Beine, weil aller mathematischen Logik zum Trotz Reactio stets von Actio übertroffen wird.

    Wenngleich unwirksam werfe ich einen vertiefenden Blick auf den Empörungsfaktor. Dieser ergibt sich aus den Kenngrößen Dringlichkeit, Branche, Verkäuferverhalten, Blamierungsquotient, Belästigungsmaß und Ursache-Wirkungs-Wechselverhältnis.

    Was steckt hinter diesen Kenngrößen?

    Die Dringlichkeit benennt die Notwendigkeit des Einkaufvorhabens. Aus seiner Sicht ist Notwendigkeit stets überbewertet und dümpelt um Null herum. Mit Ausnahme des Wocheneinkaufs vielleicht, wo er eine theoretische Restbefugnis zu haben glaubt, die er in Bier, Chips und was-für-auf-den-Grill umsetzen könnte.

    Je nach Branche reagiert der Ehemann zwischen Totalverweigerung und zähneknirschender Zustimmung.

    Oft, aber nicht zwingend verknüpft mit der Branche ist das Verkäuferverhalten. Dieses kommt in den Qualitäten Kundenverachtung, Kundenwahrnehmung über Kundenkontakt bis hin zur totalen Kundenbeflissenheit vor.

    Der Blamierungsquotient beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass er öffentlicher Schande ausgesetzt wird. Hohe Blamierungsquotienten erreichen Kleiderkäufe aller Art, wobei Hosenkauf in seiner Rangliste des Grauens nur knapp vor der Verschleppung in die Dessous-Abteilung steht.

    Das Belästigungsmaß bewertet, wie unendlich-unpassend ihm die angekündigte Tour gerade ist, verhindert sie doch beispielsweise die seit dem letztjährigen Spätsommer geplante Fahrt in die Autowaschanlage oder vermasselt den erfolgreichen Abschluss der eben stattfindenden auf-die-Straße-runterschauen-und-einfach-nur-gucken Performance. Belästigungsmasse im kritischen Bereich können durchaus zu ernstem Zerwürfnis von langjährigen Partnerschaften führen.

    Während das Ursache-Wirkungs-Wechselverhältnis beim Wocheneinkauf dem Mann noch einigermaßen plausibel dargestellt werden kann – 'Kühlschrank leer – muss gefüllt werden' – sieht er zur Neubestückung seiner Kleiderschrankhälfte keinen Anlass. Dass seine Hosen nur noch gewaltsam, oft in schweißtreibender Teamarbeit, geschlossen werden können, kontert er mit dem Hinweis auf die Diät, die er montags oder so starten wird. Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen bewegt sich zum Beispiel die Beschaffung neuer Schuhe. Aber schon hier braucht es ihre ausgefeilte Überredungskunst seinen festgefahrenen Glauben zu beugen, dass wasserdichte Sohlen und fußstabilisierende Passform höher zu gewichten sind als die Tatsache, dass er und die Schuhe seit Jahren beste Freunde sind.

    Groß angelegte Umfragen zeigen, dass der Empörungsfaktor auf mehr als 90 Prozent aller Ehemänner anwendbar ist.

    Natürlich könnte ich die Tatsachen und die Schlussfolgerung aus dem Actio-Reactio-Prinzip einfach akzeptieren, könnte mich als einen vom Geist Berührten rühmen, doch bleibt dieser stachelige Rest von nervender Unzufriedenheit, dem lästigen Essensrest zwischen den Zähnen ähnlich, der mich aufwühlte.

    Ich wollte das Warum ergründen. Fortan notierte ich meine Beobachtungen und analysierte diese. Zahllose Stunden wälzend im Bett, bei Meetings abwesend wirkend, familieninterne Botschaften überhörend oder in Radarfallen tappend, dominierte mich das Thema Tag und Nacht. Kurz, ich übte mich in von wissenschaftlicher Neugier getriebener Selbstzerfleischung, deren Maß jeden Opus Dei Anhänger vor Neid hätte erblassen lassen.

    Manchmal glaubte ich, ich hab's, erlebte berauschende Heureka-Momente, um gleich wieder ins bodenlose Nichts zurückzufallen. Ich saß fest wie Tom Hanks in Cast Away.

    Naheliegend schien, dass weil der Mann darauf konditioniert ist, nächtelang das Mammut zu hetzen, um es schließlich mit siegestrunkenem Geschrei heldengleich mit Speeren aus heimischer Nutzpflanzung über die Klippe zu stoßen, für langweiligen Shoppingkram keine Begeisterung entwickeln kann.

    Einen anderen glaubhaften Ansatz bot auch die unterschiedliche Erziehung von Mädchen und Knaben, weiß ich doch, dass Erziehung ein anderes Wort für gesellschaftlich akzeptierte Irreführung von Kindern ist.

    So attraktiv die beiden Theorien auch schienen, sie waren leicht widerlegbar.

    Männer können auch gut mit Sammeln. Leere Bierflaschen im Keller, ausgequetschte Duschmitteldosen in der überfüllten Seifenschale. Ich kenne Kerle, die Ferientage beziehen, von St. Gallen nach Zürich fahren, um einer Tauschbörse für Paninibildchen beizuwohnen. Selbstredend ausschließlich zum Wohle des Sohnes, damit dieser in der Schule, nur weil ihm der Mehmedi oder der Shaqiri noch fehlen, nicht gemobbt wird.

    Andersrum ist der Frau die Jagd nicht unbekannt. Steinzeitmänner mit blutverschmiertem Kinn auf dem Mammutherz herumkauend würden sich in windendes Gewürm verwandeln, bekämen sie eine Frau auf Schnäppchenjagd oder am Wühltisch zu Gesicht.

    Und wäre die Erziehung die Ursache, müssten sich nicht überbrückbare Abgründe zwischen meiner und der jungen Generation auftun. Wir wurden damals zum Fußballspielen, Scheiben einschmeißen, Nielen rauchen und helmfrei Velofahren angehalten. Reflektion, Abwägen und Auswählen konnten wir noch nicht mal buchstabieren und weinen war weibisch.

    Wir wussten, dass Eltern nie mit uns spielen würden und nebenschulische Kurse gab's nur für Secondos, die Deutsch nachbüffeln mussten. Es hieß stets 'selbst ist der Mann' und Fragen beim Hausaufgabenmachen wurden stets mit einem abschätzigen Lächeln und der Bemerkung 'also, wenn du das nicht weißt…' abgeblockt.

    Die Männer der jungen Generation dürften demnach keine Berührungsängste zum Shoppen haben. Gewaltfreie Erziehung, 'du-darfst-weinen-mein-Sohn', vitaminreiche Ernährung, fürsorgliche fast an Stalking grenzende Elternbegleitung bei sämtlichen in- und outdoor-Aktivitäten, eng gestaffelte und durchgetaktete Planung der Freizeit müssten einen positiven Einfluss auf deren Beziehung zum Shoppen haben.

    Ich gebe zu, dass ich die Erziehungstheorie lange favorisierte, bemerkte ich während meinen Feldbeobachtungen junge Pärchen, wo sich der männliche Part geradezu glücksbeseelt einbrachte.

    Dann offenbarte sich mein Denkfehler: ich erinnerte mich, dass das bei meiner Frau und mir ganz am Anfang genauso war. Das vorauseilende, positive Verhalten im Kaufhaus ist nicht der Erziehung, sondern wallender Biochemie zuzuschreiben. Das ist vorbei, wenn das erste Kind da ist.

    Ich schlussfolgerte, dass, wenn es nichts von außen ist, beim Mann wohl was grundsätzlich daneben liegt. Etwas, worin sich Frau und Mann unabdingbar unterscheiden.

    Und ich fand's heraus!

    Im letzten menschlichen Chromosomenpaar haben die Frauen X-X, wir Männer nur X-Y. Ich halte jede Wette, dass auf dem winzigen Rest, der dem 'Y' zum 'X' fehlt, all diese Gene hocken, die Shoppen erträglich machen. Außerdem verorte ich auf diesem Bruchstück auch die Gene für Wäsche machen, die Freude am Staubsaugen und den Klodeckel nach dem Spülen runterklappen.

    Mit dieser Erkenntnis kann ich leben. Die Ursache für meine Konsumverweigerung liegt außerhalb meines Einflussbereiches.

    Aber ich kann dazu beitragen, den Millionen von Leidensgenossen da draußen die Sache zu vereinfachen. So lege ich meine Beobachtungen offen und ergänze sie mit berührenden Feldnotizen.

    Noch einige kurze, abschließende Bemerkungen zur Beziehung zwischen Empörungsfaktor und der Branche, respektive der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Shoppingtour:

    Bei der Kategorie 'Wocheneinkauf' fällt es ihr relativ leicht, den Gatten aus dem Sofa zu lotsen. Sie muss sich jedoch gewahr sein, dass der Begleiter an ihrer Seite keinesfalls glückshormondurchströmt dahinschreitet.

    Einkaufserlebnisse der Kategorie 'Fachmärkte' stuft er grundsätzlich in die Levels Fegefeuer, Vor- und Haupthölle ein.

    Neutral verhält er sich bei Veranstaltungen der Kategorie 'periodische Märkte'. Periodische Märkte gehören zum Jahresablauf wie die Jahreszeiten und können vorgeplant werden.

    Teil 1

    'unser täglich Brot…' – der Wocheneinkauf

    Wocheneinkäufe sind unabdingbar, da Wilderei und nächtliches Ernten in Nachbars

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