Der Untergang - Die 13te Okergeschichte
Von Hardy Crueger
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Über dieses E-Book
Im Keller eines in dem Stausee versunkenen Hauses entdecken sie einen verborgenen Stollen. Liegt hier der Nazischatz, von dem die Alten immer noch erzählen? Beherzt schwimmen sie hinein und machen eine grausame Entdeckung.
Eine Legende wird wahr - und eine Katastrophe biblischen Ausmaßes erschüttert das Land. Auch die Menschen an Bord der "AquaMarin" werden in den Sog der Geschehnisse hineingerissen. Kann Kapitän Tiefensee die Passagiere, Steven und sein Schiff retten?
Mit dem Kurzroman "Der Untergang - Die 13te Okergeschichte" führt der Autor Hardy Crueger den Okergeschichten-Zyklus um den kleinen Fluss Oker fort, der vom Harz kommend gemächlich bis in die Heide fließt. Bisher erschienen zwei Storysammlungen mit je 12 Crime-Stories und Psychothrillern, die der Autor regelmäßig auch auf Flößen direkt auf dem Wasser vorliest.
Hardy Crueger
HARDY CRUEGER lebt als freiberuflicher Schriftsteller seit vielen Jahren in Braunschweig. Schreibt Krimis, Thriller und Romane zu geschichtlichen Themen. Vor einigen Jahren entdeckte er das Flüsschen Oker als Protagonistin spannender Crime-Stories.
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Rezensionen für Der Untergang - Die 13te Okergeschichte
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Buchvorschau
Der Untergang - Die 13te Okergeschichte - Hardy Crueger
Wenn Legenden wahr werden
Berge zerbrechen
Und Seen sich in Täler ergießen
Wenn der Himmel schwarz wird
Und Zyklopen die Wälder zerschlagen
Wenn die Erde erbebt
Und Ozeane das Land fressen
Dann glauben die Menschen
dass die Welt
untergeht
„Zufrieden packte Kriminaloberkommissar Carsten Sanders seine Sachen zusammen, verließ das Hotel und ging zum Auto rüber. Er öffnete gerade den Kofferraum, als ihn ein ungewöhnliches Geräusch im Rücken innehalten ließ. Ein Rauschen und Brausen, das immer lauter und lauter wurde, als stehe er nicht mehr im Oberharz, sondern mit dem Rücken zur tosenden Brandung eines Ozeans. Dann, nach einem Atemzug der absoluten Ruhe, brach ein solch furchtbarer Donner über ihn herein, als würde eine wahrhaft infernalische Welle auf den Strand krachen. Mit hochgerissenen Armen wirbelte Sanders panisch herum. Aber da war kein Ozean und kein Tsunami. Da plätscherte nur friedlich und fröhlich vor sich hin glucksend die Oker in ihrem steinigen Bett." *
Die Frau warf sich hin und her. Das blonde Haar war schweißnass verklebt. Ihre Beine strampelten, als würde sie laufen, rennen, flüchten. Die Bettdecke rutschte zu Boden. Abwechselnd stöhnte sie auf und schnappte nach Luft. Der Förderkorb schwankte hin und her, aber er fuhr nicht nach oben. Das Wasser stieg, und bald würde es ihre Füße umspülen. Voller Panik schlug sie auf die Knöpfe des Bedienfeldes ein. Aber der Förderkorb bewegte sich nicht. Sie schlug zu, und schlug zu und schrie, und schrie ... und erwachte endlich mit rasendem Herzen.
Doktor Susanne – Susan – Doyle, Expertin für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit, lebte seit knapp zwei Jahren wieder in Deutschland. Sie wohnte mit ihrem vierjährigen Sohn Steven in Wolfenbüttel und arbeitete für das Bundesamt, das das Endlager im Salzstock unter der Asse überwachte. Und seit knapp zwei Jahren litt sie unter einem Albtraum: Wassereinbruch im Schacht.
Susan schüttelte den Kopf, um die düsteren Gedanken los zu werden. Sie stieg aus dem Bett, warf sich den Morgenmantel über, band das schulterlange Haar zusammen und betrat die von der Morgensonne durchflutete Küche. Als Kaffee und Kakao fertig waren, ging sie in das Kinderzimmer und weckte Steven.
„Ahoi, little seaman, sagte sie und strich dem Jungen über die Wange. „Reise, Reise. Der Kapitän ist schon an Bord, das Schiff legt bald ab.
Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Kaum hatte Steven die Augen auf, sprang er auch schon aus dem Bett und hopste im Zimmer herum. „Ahoi! Ahoi! Ahoi!, rief er. „Ahoi! Ahoi!
Seine Mutter musste ihm beim Anziehen helfen, so aufgeregt war er über den Ausflug, den er heute mit der Kindergartengruppe unternehmen würde.
Am Küchentisch sagte er es zu der Kakaotasse, zum Brötchen, zum Käse, zum Joghurt und zum Apfel: „Ahoi!"
„Du freust dich sehr auf die Schiffstour, nicht wahr?"
Der Junge nickte mit glänzenden Augen und strahlte über den Rand des Bechers hinweg seine Mutter an. Kakao kleckerte ihm auf den Pullover und perlte zu Boden. Aber es war nicht schlimm. Wenn Susan ihren Sohn so glücklich sah, wenn seine strahlenden Augen ihr schweres Herz ein wenig erleichterten, dann verzieh sie ihm alles. Denn seit dem Tod seines Vaters waren diese Augenblicke sehr selten geworden.
Nach dem Frühstück brachte sie Steven in den Kindergarten. Sie küsste ihn auf die Stirn und sagte: „Bis gleich, mein Schatz." Denn während er mit den anderen Kindern und den Erzieherinnen auf der MS AquaMarin über den Okerstausee fahren würde, ging sie endlich mal wieder Tauchen. Nils, ein Arbeitskollege, der seit ein paar Monaten meinte, sich um sie kümmern zu müssen, hatte sie eingeladen, kurz nachdem er von ihrer Leidenschaft für das Tauchen erfahren hatte.
Sie hatten sich einen Tag Urlaub genommen und waren an der Stelle verabredet, an der auch die Kinder an Bord des Schiffes gehen würden. Direkt an der Staumauer, neben dem Café Okerterrasse würde Nils mit dem Equipment warten, für das er hatte sorgen wollen. Die knapp fünfzig Kilometer bis zum Treffpunkt an der Okertalsperre im Harz fuhr sie gemütlich und brauchte keine Stunde dafür.
Als sie auf den Parkplatz einbog, sah sie schon von weitem den grünen Transporter mit der schwarzen Silhouette eines