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Die schönsten Gedichte
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eBook57 Seiten21 Minuten

Die schönsten Gedichte

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Über dieses E-Book

mehrbuch-Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.

An alle Poetry-Fans:
"In diesem ebook findet jede Leserin und jeder Leser die schönsten Gedichte von Rainer Maria Rilke zusammengefasst."

Es ist die Kunst – zu leben!

#wenigeristmehrbuch
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum26. Nov. 2021
ISBN9783754177105
Die schönsten Gedichte
Autor

Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke was born in Prague in 1875 and traveled throughout Europe for much of his adult life, returning frequently to Paris. There he came under the influence of the sculptor Auguste Rodin and produced much of his finest verse, most notably the two volumes of New Poems as well as the great modernist novel The Notebooks of Malte Laurids Brigge. Among his other books of poems are The Book of Images and The Book of Hours. He lived the last years of his life in Switzerland, where he completed his two poetic masterworks, the Duino Elegies and Sonnets to Orpheus. He died of leukemia in December 1926.

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    Buchvorschau

    Die schönsten Gedichte - Rainer Maria Rilke

    Östliches Taglied

    Ist dieses Bette nicht wie eine Küste,

    ein Küstenstreifen nur, darauf wir liegen?

    Nichts ist gewiß als deine hohen Brüste,

    die mein Gefühl in Schwindeln überstiegen.

    Denn diese Nacht, in der so vieles schrie,

    in der sich Tiere rufen und zerreißen,

    ist sie uns nicht entsetzlich fremd? Und wie:

    was draußen langsam anhebt, Tag geheißen,

    ist das uns denn verständlicher als sie?

    Man müßte so sich ineinanderlegen

    wie Blütenblätter um die Staubgefäße:

    so sehr ist überall das Ungemäße

    und häuft sich an und stürzt sich uns entgegen.

    Doch während wir uns aneinanderdrücken,

    um nicht zu sehen, wie es ringsum naht,

    kann es aus dir, kann es aus mir sich zücken:

    denn unsre Seelen leben von Verrat.

    Abisag

    I

    Sie lag. Und ihre Kinderarme waren

    von Dienern um den Welkenden gebunden,

    auf dem sie lag die süßen langen Stunden,

    ein wenig bang vor seinen vielen Jahren.

    Und manchmal wandte sie in seinem Barte

    ihr Angesicht, wenn eine Eule schrie;

    und alles, was die Nacht war, kam und scharte

    mit Bangen und Verlangen sich um sie.

    Die Sterne zitterten wie ihresgleichen,

    der Duft ging suchend durch das Schlafgemach,

    der Vorhang rührte sich und gab ein Zeichen,

    und leise ging ihr Blick dem Zeichen nach.

    Aber sie hielt sich an dem dunkeln Alten,

    und von der Nacht der Nächte nicht erreicht,

    lag sie auf seinem fürstlichen Erkalten

    jungfräulich und wie eine Seele leicht.

    II

    Der König saß und sann den leeren Tag

    getaner Taten, ungefühlter Lüste

    und seiner Lieblingshündin, der er pflag-,

    Aber am Abend wölbte Abisag

    sich über ihm. Sein wirres Leben lag

    verlassen wie verrufne Meeresküste

    unter dem Sternbild ihrer stillen Brüste.

    Und manchmal, als ein Kundiger der Frauen,

    erkannte er durch seine Augenbrauen

    den unbewegten, küsselosen Mund;

    und sah: ihres Gefühles grüne Rute

    neigte sich nicht herab zu

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