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Auferstehen jetzt: Franziskanische Impulse aus der Großstadt
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eBook168 Seiten1 Stunde

Auferstehen jetzt: Franziskanische Impulse aus der Großstadt

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Über dieses E-Book

Josef Schulte ist eine feste charismatische Größe in Berlin. Seine Gottesdienste in Wilmersdorf sorgen für ein immer volles Gotteshaus. Warum? Weil seine franziskanisch inspirierte Botschaft klar und eingängig ist, weil er nicht an den Menschen und ihren Bedürfnissen vorbeipredigt, sondern auf die Vergewisserung setzt, was im Leben wirklich zählt: der Trotz gegen Pessimismus und Zynismus. Seine eindrückliche Sprache erreicht scheinbar ohne Mühe Herz und Hirn des nervösen Großstädters. Die lebendige Wurzel des Glaubens heißt Hoffnung. Auf ein Leben ohne Fesseln. Auf ein sinnreiches Leben. Auferstehung ist keine Utopie, Auferstehung kann schon vor dem Tod geschehen.
SpracheDeutsch
HerausgeberClaudius
Erscheinungsdatum1. Apr. 2022
ISBN9783532601068
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    Buchvorschau

    Auferstehen jetzt - Josef Schulte

    © E-Book Claudius Verlag, München 2022

    © Claudius Verlag, München 2017

    www.claudius.de

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

    Umschlaggestaltung: Weiss Werkstatt München

    E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2022

    ISBN: 978-3-532-60106-8

    INHALT

    Warum dieses Buch?

    I. Die innere Freiheit entdecken

    Wer bist du?

    Warum tragen Sie den Stein?

    Milch und Honig

    Ich bin nicht mehr gegen mich, sondern mit mir

    Ein Kind in der Mitte

    Ein Fasten, das befreit

    Der Mensch ist frei geschaffen

    Die sanfte schiefe Ebene

    Die Spirale

    Ein Stückchen Himmel auf der Welt

    Grabstein 1905

    Glasgefäß und Mandala

    Wo ist mein Platz?

    Verlust der Mitte

    Sieh nicht, was andre tun

    ICH

    Der Sorgenbaum

    Wunschzettel

    II. Die eigenen Talente erkunden und einsetzen

    Hüte das Feuer!

    Sich wichtigmachen

    Gebet eines unbekannten Autors

    Selbststeuerung

    Selbstwirksamkeit und: die Gnade Gottes

    Mann im Vogelkäfig

    Keine Angst vor dem Computer

    III. Inspiriert sein

    Das Finden erlernen

    Der Kelch unseres Lebens

    Unbedingt lieben

    Auferstehen jetzt

    Hauptstadt des Optimismus

    Noch einmal

    Klein und gern – beiläufige Schlüsselworte

    Gesunder Glaube

    Berufungsgewissheit

    Würdigen

    Die verlängerte Hand

    Den Nächsten neu sehen

    Aber um Gottes Willen, das bin ja ich

    Frieden ist ein Tätigkeitswort

    IV. Intensiv leben

    Seinen Weg gehen

    Weichen stellen

    Intensiv leben

    Ohne Groll

    Kämpfen

    Was die Schwäche nicht darf, das darf die Reinheit

    Dag Hammarskjöld

    Sein Bestes geben

    Nicht von einem Haus in ein anderes

    Und mehr als das

    Wie ein großes Verstehen

    Willst du gesund werden?

    Staunen

    Der Fahrplanschuster

    Das Leid der Welt

    V. Mit der Zeit umgehen

    Höchste Zeit

    Zwischenzeiten

    Erntestrauß

    Die Gezeiten des Lebens

    Anfangen

    Aufschieben

    Von jetzt an

    Wiederholen

    Durchhalten

    Oh Lust des Beendens

    VI. Fügungen

    Alles fügt sich und erfüllt sich

    Es kam immer anders

    Ein Schutzengel

    Tragfähig beladen

    Sich alles zum Besten dienen lassen

    Die wahren Maßstäbe

    Der kaputte Krug

    So jung wie deine Hoffnung

    Warum dieses Buch?

    St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf – das ist seit 30 Jahren der Ort meines seelsorglichen Wirkens als Franziskaner. Berlin: eine Metropole, zu deren Wesensmerkmalen der Wandel zählt, bis heute für viele ihrer Bewohner spürbar, etwa als Nachwirkung des Zweiten Weltkrieges oder der wunderbaren, friedlichen Revolution von 1989; eine Stadt zugleich, in der Wandel und Vielfalt Hand in Hand gehen.

    Meine Jahrzehnte in dieser Stadt haben mich mit ihren Besonderheiten vertraut gemacht, so mit der Vielfalt der Lebensformen und Lebensentwürfe. Ich selbst stamme aus einer Bauernfamilie in Ostwestfalen. Unter anderem waren es die Unterschiede zwischen meiner eigenen Herkunft und Sozialisation einerseits und den Besonderheiten einer Großstadt andererseits – und dies gilt im Besonderen für die Großstadt Berlin –, die mich Vieles lernen ließen. Erstreckte sich dieses Lernen zunächst auf eher praktische Fragen, so galt es im Weiteren vielmehr meinem theologischen Verständnis, meinem spirituellen Leben und – damit einhergehend – meinem seelsorglichen Selbstverständnis und Handeln.

    Als ich die Einladung erhielt, ein Buch mit seelsorglichen Impulsen aus Berlin zu veröffentlichen, reagierte ich zunächst zurückhaltend, denn ich betrachte mich nicht als Schriftsteller. Und doch fand ich Gefallen an dem Gedanken, dass ein kleines Buch mit einer Auswahl an Predigten, Rundfunkandachten und Meditationen die mir gemäße Form sein könnte, eine – um es mit einem Bild aus der Landwirtschaft zu sagen – „Ernte" zusammenzutragen. Die nun vorliegende Textauswahl habe ich thematischen Schwerpunkten zugeordnet, denen in meiner seelsorglichen Arbeit meine besondere Aufmerksamkeit gilt. Lese ich die Texte, dann entdecke ich auch, wie viel darin auf mein eigenes Lernen und Reifen verweist.

    Dankbar blicke ich auf dieses Lernen und Reifen, das sich in so vielfältiger Art und Weise vollzogen hat, auf mein franziskanisches Leben und auf mein Leben in und mit der Gemeinde St. Ludwig in Berlin, die mir zu einer (zweiten) Heimat geworden ist. Und ich bin dankbar dafür, dass mein seelsorgliches Wirken die ein oder andere Frucht getragen hat.

    Wenn sich Leserinnen und Leser durch diesen oder jenen Text angesprochen fühlen, vielleicht dazu angeregt werden, das darin teils Ausformulierte, teils Angedeutete in Beziehung zu ihrem je eigenen Leben zu setzen – es darin zu „übersetzen"–, dann freut mich dies und ich empfinde: Ernte-dank.

    P. Josef Schulte OFM

    I. Die innere Freiheit entdecken

    Wer bist du?

    Eine russische Legende erzählt, wie die Frau eines Rabbi nach ihrem Tod an der Himmelspforte gefragt wird, wer sie sei. „Ich bin doch die Frau des Rabbi, antwortet sie mit leichtem Stolz. „Danach habe ich dich nicht gefragt, gibt Gott ihr zur Antwort. „Wer bist du? Ich will nicht wissen, mit wem du verheiratet warst. – „Ich bin doch die Mutter der vier Söhne, die auch alle Rabbi wurden, sagt sie, jetzt schon etwas unsicherer. „Ich habe dich nicht nach deinen Familienverhältnissen gefragt, wird ihr geantwortet. „Wer bist du? – „Ich habe doch den Frauen im Dorf immer die Kleider genäht, sagt sie, jetzt schon gänzlich verunsichert. „Ich habe dich nicht nach deinem Beruf gefragt. Wer bist du?, lautet die unerbittliche Frage Gottes. Jetzt kann die arme Frau nichts mehr antworten und wird sich bewusst, dass sie ihr Leben nur für andere gelebt hat, ohne zu wissen, wer sie selbst eigentlich ist.

    Diese Legende irritiert zunächst vielleicht. Die Frau hat offenbar für andere viel Gutes getan. Trotzdem ist Gott mit ihren Antworten nicht zufrieden, sondern fragt beharrlich weiter: Wer bist du? Doch genau darauf kann sie nicht antworten, denn in ihrem selbst-losen Leben hat sie sich selbst vergessen. Wer bist du? Das ist die zentrale Frage Gottes, der sich jeder von uns sein ganzes Leben hindurch immer wieder stellen sollte. Die Legende will uns nicht abschrecken, sie will uns nur sensibilisieren und dazu ermutigen, uns selbst wichtig zu nehmen.

    Heutzutage sind die meisten Eltern und Erzieher darauf bedacht, das Selbstbewusstsein von Kindern durch Bestätigung und Lob zu stärken. Aber noch vor wenigen Jahrzehnten mussten Kinder und Jugendliche oft solches hören: „Du bist nichts. Aus dir wird nichts. Bilde dir nur ja nichts ein. Sei kein Träumer. Sei bescheiden. Ordne dich unter und dränge dich nicht vor. Dem fügte die christliche Erziehung noch hinzu: „Du bist nicht für dich da, sondern nur zum Dienst für andere. Dein Herz ist böse, sündig und eitel. Aber das ist falsch verstandenes Christentum.

    Vor einigen Jahren habe ich den Film „Der Club der toten Dichter" des Regisseurs Peter Weir gesehen. Hier vollzieht der Zuschauer mit, wie ein Lehrer, selbst Absolvent eines traditionalistischen Internates, versucht, den dortigen Schülern ein neues Lebensverständnis nahezubringen. Im Wesentlichen geht es dem Lehrer darum, die Schüler für das zu gewinnen, worauf es für jeden von ihnen ankommt: seinen eigenen Weg zu finden. In einer Szene lässt er drei Schüler auf dem Schulhof hintereinander gehen. Nach kurzer Zeit passt sich jeder den anderen an, so dass letztlich alle drei, begleitet vom Klatschen der übrigen Schüler, im Gleichschritt gehen. Daraufhin charakterisiert der Lehrer sehr lebendig, was zunächst der ganz eigene Schritt und das ganz eigene Gangbild eines jeden Schülers über ihn und seine innere Haltung ausgesagt hatte. Als sie sich auf den angepassten Gleichschritt verlegten, war die persönliche Note ausgelöscht.

    Darauf kommt es im Leben an: dass wir unsere eigene Haltung finden, unseren persönlichen Schritt, unser Tempo, unseren Lebens- und Entwicklungsrhythmus – leihen wir uns nicht fremde Haltungen und Herangehensweisen aus, ohne dass wir sie uns anverwandeln wollten oder könnten. Jesus hat uns vorgelebt, dass jeder Mensch vor Gott wertvoll ist. Auf jeden einzelnen kommt es an, auf seine eigene Gewissensentscheidung. Durch sein Beispiel hat Jesus uns zur Freiheit der Kinder Gottes ermutigen wollen. Wir dürfen uns unserer persönlichen Freiheit bewusst sein und können dankbar sein für das Geschenk, Freunde Gottes genannt zu werden. Ein Freund ist ein Partner, und Freunde helfen einander, sich zu entwickeln und zu entfalten. Gott bestärkt uns darin, zu uns selbst zu finden. Jedem von uns ruft er zu: Du bist reicher, als du denkst. Mach dich auf den Weg, dich selbst zu finden – nimm dein Leben in die Hand!

    Es lohnt sich, der Frage nachzugehen: Wer bin ich?

    Warum tragen Sie den Stein?

    Der Mann geht gebeugt am Stock. Die Beine durchzustrecken, dazu fehlt ihm wohl die nötige Kraft. Mit der linken Hand stützt er seinen schmerzenden Rücken, die Stirn hat er in Falten gelegt. So hat ihn der Künstler in seiner Federzeichnung festgehalten.

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