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JUMP: Die Ritter aus dem Todestal
JUMP: Die Ritter aus dem Todestal
JUMP: Die Ritter aus dem Todestal
eBook185 Seiten2 Stunden

JUMP: Die Ritter aus dem Todestal

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Über dieses E-Book

Die dystopische Geschichte spielt in der nahen Zukunft, hauptsächlich vor der atemberaubenden Kulisse des wunderschönen Lauterbrunnentals in der Schweiz mit seinen senkrechten Felswänden, zahlreichen Wasserfällen und schneebedeckten Bergen wie Eiger, Mönch und Jungfrau.

Die grassierende Ungleichheit, die von staatlich kontrollierten Ministerien für Reichtum vorangetrieben wird, hat die Gesellschaft in eine kleine, dekadente, reiche Elite und einen großen, benachteiligten Pöbel gespalten, der um seine tägliche Existenz kämpft. Die staatliche Überwachung nimmt zu, ebenso wie die sozialen Unruhen, die von den Behörden mit zunehmender Gewalt beantwortet werden.

Roger Thiel, ein junger Banker aus der Zürcher Hochfinanz, wird von seinem besten Freund Luca, selbst ein ehemaliger Überflieger der Finanzwelt, aus seinem Leben in der Wohlstandsgesellschaft gerissen. Luca hat die Finanzwelt für immer verlassen, um im Lauterbrunnental im Herzen der Schweizer Alpen zu leben, und er überredet Roger, sich ihm anzuschliessen.

Der aus einer wohlhabenden, einflussreichen Familie stammende Roger ist zunächst skeptisch gegenüber Lucas radikalen, libertären Ansichten. Je länger Roger im Lauterbrunnental verweilt, das wegen der vielen tödlichen Unfälle von Basejumpern auch „Tal des Todes“ genannt wird, desto mehr hinterfragt er die aktuelle Lage, seine eigenen Ansichten über die Weltordnung, seine Arbeit und seine Beziehung zu seinem dominanten Vater. Das unabhängige Ökosystem des Lauterbrunnentals, die sogenannte Baser-Gemeinschaft, fasziniert und schockiert Roger gleichermassen, da sie ein rebellisches Gegenmodell zur autoritären, auf Kontrolle basierenden Führung im Rest der Welt darstellt.

Hin- und hergerissen zwischen seinem dekadenten, bürgerlichen Lebensstil und dem rebellischen, rohen Geist im Lauterbrunnental, verliebt sich Roger in eine engagierte, radikale Vertreterin der Baser-Gemeinschaft, die seine Loyalität gegenüber dem herrschenden Establishment weiter auf die Probe stellt.

Die Stimmung im Lauterbrunnental und im Rest des Landes radikalisiert sich zunehmend, die Spannungen nehmen zu, und Roger muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum19. März 2022
ISBN9783952553824
JUMP: Die Ritter aus dem Todestal

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    Buchvorschau

    JUMP - Peter H. Rollinger

    Peter H. Rollinger

    Jump

    Die Ritter aus dem Todestal

    Roman

    All rights reserved

    Alle Rechte vorbehalten

    Copyright © 2021

    Peter H. Rollinger

    ISBN: 978-3-9525538-0-0 (paperback)

    ISBN: 978-3-9525538-2-4 (ebook)

    Lektorat: Sandra

    Korrektorat: Sinja

    Illustrationen: Nymur

    Formatierung: Blessing

    email: peter.h.rollinger@gmail.com

    Twitter: @h_rollinger

    Disclaimer:

    Dies ist ein fiktives Werk, das von wahren Ereignissen wie der Corona-Pandemie und ihren Folgen inspiriert ist. Einige (vorwiegend landschaftliche) Elemente sind real, werden aber immer in einer Weise verwendet, die rein fiktiv ist. Abgesehen davon sind Namen, Personen, Unternehmen, Institutionen, Orte, Ereignisse und Vorfälle in diesem Buch entweder der Fantasie des Autors entsprungen oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen oder tatsächlichen Ereignissen ist rein zufällig. Die geäußerten Meinungen sind die der Charaktere und sollten nicht mit denen des Autors verwechselt werden. Jegliches risikoreiches Verhalten, das in diesem Buch beschrieben wird, ist fiktiv und basiert auf der Fantasie des Autors. Sie sollten BASE Jumping niemals selbst ausüben. BASE Jumping ist ein hochgefährlicher Sport, bei dem sich die Teilnehmer schwer verletzen oder sterben können. Lesen Sie die BASE-Todesfallliste (www.blincmagazine.com).

    „Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben."

    Marcus Aurelius

    Inhalt

    TEIL I

    TEIL II

    TEIL III

    TEIL IV

    TEIL I

    Ich sitze an meinem Desk am Zürcher Bleicherweg mit Sicht auf den Schanzengraben. Es ist Freitagnachmittag, ich chatte auf meiner Dating-App mit meiner Verabredung für heute Abend. Sandra, 25, fantastische Titten, schöner, runder Arsch, volle Lippen, alles, was man sich wünscht. Sie ist etwas naiv, Beziehung und so, aber hey, ich verspreche ja nichts. Ich bin kein Hardcore-Dater, wie die meisten meiner Freunde, aber so zwischendurch, wenn meine Hormone wieder mal mit mir durchgehen, packt’s mich und ich fange an, auf meiner Dating-App zu swipen. Um 19:00 Uhr treffen wir uns in der Stadt.

    Eine Online-Videokonferenz hält mich auf, eine nach vielen anderen. Ich habe meine Hygiene-Maske abgelegt, an sich gegen die Regeln, aber was soll's? Die Pandemie ‒ die zweite in fünf Jahren ‒ ist sicher bald vorbei. Ich bin jung, relativ jung mit meinen zweiunddreißig Jahren, und habe keinerlei Vorerkrankungen. Die Impfungen sind in vollem Gange, ich könnte via Beziehungen auch eine erhalten, so wie damals bei Corona, doch es interessiert mich eigentlich nicht wirklich.

    Ich gehöre zu den Glücklichen dieser Welt, zumindest von außen betrachtet. Roger A. Thiel, Sohn von Walter Thiel, langjährigem Geschäftsleitungsmitglied eines global agierenden Nahrungsmittelkonzerns. Mir hat es nie an Materiellem gefehlt, ich wurde reich geboren und ich bin jetzt reich. Und gesegnet sei unser kapitalistisches System mit den endlos gelddruckenden Ministerien für Reichtum: Ich werde immer reicher und muss mir um nichts Sorgen machen! Es steht mir auch zu, schließlich investiere ich mein Geld klug, alles steigt und steigt und steigt, als gäbe es keine Grenzen.

    Etwas seltsam ist es ja schon, dass mitten in der größten Wirtschafts- und Gesundheitskrise seit hundert Jahren alle Vermögenswerte durch die Decke gehen und die Wohlhabendsten dieser Welt ‒ wie bereits während der Finanz- und Coronakrise ‒ Hunderte von Milliarden an Vermögen zugelegt haben ‒ aber hey, who cares? Es ist nicht mein Fehler und schließlich gehört den Tüchtigen die Welt. Das Leben ist schön.

    „Thiel, schreit mein Chef, ebenfalls ohne Maske, mir zu. „Mach nicht mehr zu lange und komm dann bitte in mein Büro, wir müssen was Dringendes besprechen.

    „Jawohl, Damian", erwidere ich trocken, aber gehorsam und wende mich wieder der Videokonferenz zu. Ich bin im Bereich Global Family Offices der DS-Bank tätig, habe es immerhin zum Vizedirektor gebracht. Wir betreuen sogenannte Family Offices, also spezialisierte Firmen, die die Vermögen von sehr reichen Familien verwalten.

    „Thiel", schreit er wieder aus seinem Büro: der Managing Director, Herr Damian Kohl, Mittvierziger, mager, stattliche Größe, Arschloch par excellence, teuflisches Grinsen, bei Kunden und Frauen immer charmanter Tonfall und ‒ natürlich ‒ Alpha-Männchen-Persönlichkeit.

    Ach, leck mich doch am Arsch, denke ich und wende mich wiederum meinen Kollegen in Dubai, London und New York zu.

    Man kann sich gar nicht vorstellen, wie reich die reichsten Familien dieser Erde sind. Keine der von uns betreuten Familien besitzt weniger als eine Milliarde US-Dollar und das Geschäft für uns läuft wie geschmiert. Wir bieten Dienstleistungen und Produkte auf globaler Ebene, Anlageberatung, Erbschafts- und Unternehmensnachfolgepläne, Firmenkäufe und -verkäufe, Kunst, Ausbildung für den Nachwuchs, Trusts in Steueroasen, alles auf höchstem Niveau und natürlich: alles legal.

    „Thiel", erklingt es aggressiver.

    Fuck you, singt es säuselnd in meinen Gedanken. Was will er denn jetzt noch von mir? Ich muss doch weitermachen und es ist schon nach 18:00 Uhr.

    „Ich brauche noch fünf Minuten", schreie ich zurück.

    Wir haben zurzeit ein paar Probleme mit einigen unserer Kunden, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Die meisten davon sind seit Generationen, Jahrzehnten, reich und reicher geworden, nicht zuletzt dank unserer Hilfe. Wenn jemand wissen will, wie man international Kapital steuereffizient verschiebt und gewinnbringend anlegt, dann sind wir die erste Adresse und ich koordiniere zwischen den internen Spezialisten, von Juristen über Investmentbanker, Buchhaltern bis hin zu Beziehungspsychologen, was auch immer unsere Kunden brauchen.

    Im Spiegelbild meines Bildschirms sehe ich, wie sich mir eine schlanke Person mit weiß meliertem, perfekt gestyltem Wachs-Seitenscheitel nähert. Da steht doch tatsächlich Dr. Maximilian von Bach neben mir (Max mit kräftigem Ä ausgesprochen ‒ Banker geben sich bei zu formell klingenden Namen gerne amerikanisch-lässig klingende Namen), Mitglied der Geschäftsleitung, der brillante Gewinnertyp, welcher von allen bewundert und gefürchtet wird für seine analytischen Fähigkeiten, seine kühle Intelligenz und Eloquenz. 

    Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken. Was will ihre Hoheit, Sir Maximilian von Bach, der perfideste und genialste Banker zugleich, denn ausgerechnet bei mir? Ich verlasse meine Videokonferenz, ziehe meine Kopfhörer ab, räuspere mich, schaue mit unterwürfigem Blick zu ihm hoch und frage: „Herr von Bach, wie kann ich Ihnen behilflich sein?"

    „Thiel, erwidert dieser in seiner kühlen, berechnenden Art. „Kommen Sie bitte unverzüglich in das Büro von Herrn Kohl, es ist dringend.

    Es ist schon 18:30 Uhr und ich mache mir langsam Sorgen um meine Verabredung. Was kann denn so wichtig sein, warum dieses hochrangige Aufgebot? Mit von Bach im Rücken marschiere ich etwas unsicher in Damians Büro und sehe zwei Personen im Raum, die ich nicht kenne.

    „Darf ich vorstellen, Kommissariatsleiter Walter Steinfeld vom Fedpol, Bundeskriminalpolizei."

    „Dr. Walter Steinfeld, bitte", erwidert dieser.

    „Entschuldigung, natürlich, Dr. Walter Steinfeld, ergänzt von Bach, „und sein Kollege, Ermittler Mathieu Berger, ebenfalls Fedpol Bundeskriminalpolizei.

    Bundeskriminalpolizei? Hä? Ich fühle mich wie im falschen Film und setze mich wie mechanisch auf den mir zugewiesenen Stuhl.

    Ich stottere: „Guten Tag."

    Damian wirkt genervt. Sein Blick ist finster und seine Lippen hat er fest aufeinandergepresst.

    „Herr Thiel, wie Sie ja bereits wissen, haben wir bei einigen unserer Kunden Probleme mit kriminellen Aktivitäten. Von Bach hustet. „Das heißt, unsere Kunden sind Opfer von Überfällen und Diebstahl geworden, und dies auf globaler Ebene.

    Oh nein, das könnte länger dauern! Ich unterdrücke den Impuls, an meinen Nägeln zu kauen. Mit scheuem Blick mustere ich die beiden Polizisten. Steinfeld, gut sechzigjährig, seltsam wirkende grau-braune Haare ... Oder ist das ein Toupet? An sich sieht er nicht schlecht aus, etwas untersetzt, markante Gesichtszüge, sehr formell.

    Sein Kollege Berger ist wesentlich jünger, so wie ich um die Dreißig, größer als Steinfeld, gutaussehend mit seinen dunkelbraunen Haaren und dem dunklen Teint. Ich will auf mein Handy schauen und bemerke, dass ich es in der Aufregung auf meinem Desk vergessen habe.

    Die Wanduhr zeigt 18:45 Uhr. Ach du liebe Güte, Sandra, mehr denn je möchte ich dich jetzt kennenlernen, so ein Kaliber hatte ich schon lange nicht mehr. Ich setze mich aufrechter hin und sage respektvoll: „Ehm, Entschuldigung, dürfte ich kurz auf die Toilette gehen? Es ging vorher zwischen Videokonferenz und diesem Treffen etwas schnell."

    Acht Augen starren mich erbost an, es herrscht kurz Stille.

    „Machen Sie schon, Thiel, aber geben Sie Gas", erwidert von Bach grimmig.

    Ich stehe auf, laufe strammen Schrittes aus dem Raum, im Vorbeigang zur Toilette lasse ich mein Handy mitlaufen und sehe, dass auch Damian sich Richtung Toilette bewegt. Scheiße, jetzt muss ich auch gehen.

    Immerhin, er muss in die Kabine, das verschafft mir mehr Zeit. So stehe ich am Pissoir mit meinem besten Stück in der einen, dem Handy in der anderen Hand. Sandra zeigt sich gar nicht beglückt ob meiner angekündigten Verspätung, so etwas kann einem die Verabredung kosten, speziell bei so einer Frau. Ich vertröste sie auf 20:00 Uhr mit teuren Konsequenzen, gefühlt hundert Smileys und digitalen Herzen und Blumen. Was bleibt mir anderes übrig? Dies ist meine letzte Chance, mehr Verspätung wird sie mir nicht durchgehen lassen. „Jetzt sicher nicht am Handy herumspielen, Thiel, knurrt mich Damian nach getanem Geschäft von hinten an. „Los jetzt, komm, ich will heute noch mal weiter.

    Ah, ein Verbündeter, denke ich mir, er hat wahrscheinlich auch noch ein Date, so herausgeputzt wie er ist. Das ist er zwar immer mit seinen teuren Anzügen und nach hinten gekämmten, halblangen Haaren mit gigantischen Mengen von Haarwachs, aber heute ist er speziell aufgetakelt. Ich schließe meinen Hosenschlitz.

    „Ich komme, Damian", sage ich.

    Zurück im Raum schaut Steinfeld mich mit scharfem Blick an. „Meine Herren", zischt er, während er einen großen Stapel von Dokumenten wuchtig auf den Tisch schleudert.

    „Ihre Kunden, Mitglieder sehr vermögender Familien, werden global ausgeraubt und wir haben den Verdacht, dass es sich hierbei nicht um voneinander unabhängige, zufällige Ereignisse handelt, sondern um eine gut organisierte und koordinierte kriminelle Aktion, die gewisser Insider-Informationen bedarf."

    Ich weiß nicht, was mich mehr belastet: der große Stapel Papier auf dem Tisch ‒ die Wanduhr zeigt kurz vor 19:00 Uhr und ich will vor meiner Verabredung noch nach Hause zum Duschen ‒ oder die Tatsache, dass mich hier ein Fedpol-Kommissariatsleiter ernsthaft verdächtigt, firmeninterne, geheime Informationen weitergegeben zu haben, was absolut lächerlich ist. „Okay", sage ich mit fragendem Blick zu von Bach und Damian, die wortlos auf den Tisch starren.

    Steinfeld ergreift ein Dossier vom Dokumentenstapel und fängt an, den Raub ‒ einen von vielen ‒ detailliert aufzuzeigen, schildert exakt die Vorgänge mit Zeiten, Ablauf und Schadensbezifferung. 19:15 Uhr. Es dauert, Steinfeld ist akribisch, lässt kein Detail aus, er genießt den Moment sehr. Ab und zu kommt sein Kollege Berger zur Sprache, oder besser gesagt, darf auch er mal etwas sagen. Steinfeld kommt zum zweiten Fall.

    Meine Güte, es hat mindestens sieben solcher Vorfälle gegeben, will er die jetzt alle im kleinsten Detail erläutern, wo ich sie doch eh alle kenne? Überhaupt, die entsprechenden Leute und Familien haben in den letzten zehn Jahren ihre Vermögen vervielfacht, was soll ich mich da aufregen?

    Ich muss in die Offensive gehen, sonst ist der Fall Sandra gestorben. Des Weiteren scheinen sämtliche Teilnehmer dieser Sitzung, inklusive Ermittler Berger, nicht allzu motiviert, Steinfelds Plädoyer unnötig in die Länge ziehen zu lassen, ganz speziell in Anbetracht der späten Bürostunde.

    „Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Dr. Steinfeld, aber ich kenne die Fälle, Herr Kohl hat mich detailliert informiert und ich bin auch direkt involviert aufgrund meiner Tätigkeit hier, aber stehe ich unter Verdacht, etwas Falsches gemacht zu haben?"

    „Auf keinen Fall, beruhigt mich von Bach. „Wir befürchten gewisse konspirative Risikofaktoren und möchten Sie hier intern im Rahmen der Fallaufklärung stärker involvieren, als Projektmanager sozusagen.

    Na also. Beruhigt lehne ich mich in meinem Stuhl zurück, schaue in die müden Gesichter der Herren Berger, von Bach und Damian Kohl, die sich offensichtlich vom detaillierten Monolog Steinfelds ebenso fürchten wie ich. Ich schaue kurz auf mein Handy, erkenne neue Nachrichten und werde nun selbstsicherer.

    „Jetzt mal von den Details der Fälle abgesehen, die Sie, Herr Dr. Steinfeld, sehr präzise erläutern. Was bringt Sie denn auf die Idee, dass es hierbei Zusammenhänge gibt?"

    Steinfeld scheint enttäuscht und etwas wütend darüber, dass jemand sich erdreisten konnte, ihn zu unterbrechen.

    „Ich darf aus ermittlungstechnischen Gründen nicht in alle Details gehen, folglich sehr grob gesagt: Die Diebe sind jeweils unauffindbar und hinterlassen dieselbe Nachricht", antwortet dieser mürrisch.

    „Aber wir hatten die ersten Fälle ja bereits vor längerer Zeit und ich dachte mir, dass wir die Schäden jeweils versicherungstechnisch lösen konnten, deshalb verstehe ich die Involvierung des Fedpols nicht."

    „Ja, die Versicherungen haben den Fall international in Gang gesetzt und wollten Klarheit, da gewisse Zusammenhänge erkannt wurden, mehr kann ich dazu zurzeit noch nicht sagen."

    „Es geht uns darum, Transparenz zu schaffen, unterbricht von Bach etwas überstürzt. „Wir möchten die Behörden im Rahmen ihrer Aufklärung vollumfänglich unterstützen und werden Ihnen hier mit all unseren Kräften zur Seite stehen. Er schaut versichernd zu den Herren Steinfeld und Berger.

    „Und wie lautet die Nachricht?", führe ich die Diskussion mit Steinfeld fort.

    „Gruß von Ellen!"

    „Wer ist Ellen?"

    „Wir wissen es nicht."

    Wow, es ist bereits 19:45 Uhr. Ich sehe meine Chancen für ein erfolgreiches Sandra-Rendezvous schwinden,

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