Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Dämonenwunsch: (Demon's Wish)
Dämonenwunsch: (Demon's Wish)
Dämonenwunsch: (Demon's Wish)
eBook242 Seiten

Dämonenwunsch: (Demon's Wish)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Buch Eins in der Dmonengefhrten-Serie

Die Liebe zu finden ist schwierig—vor allem, wenn man ein Dmon ist und dein potenzieller Gefhrte dir als Opfer dargeboten wird...

Sammy ist damit zufrieden, seinen Buchladen zu fhren und einen Buchclub zu leiten, an dem nur paranormale Kreaturen teilnehmen. Trotz des Drngens seiner Freunde hat er sich damit abgefunden, ein Leben ohne Romantik zu fhren, weil er nicht glaubt, dass irgendjemand ihn und seine Tendenz, nutzloses Wissen abzusondern, wann immer er nervs wird, attraktiv finden knnte.

Dresalantion ist ein Dmonenprinz und ein wenig—nein, eigentlich ist er ziemlich—genervt, als jemand immer wieder versucht, ihn zu beschwren. Er entschliet sich endlich, sich zu zeigen und seinen Beschwrern die Furcht vor Dresalantion einzuflen, rettet dann aber stattdessen sein rituelles Opfer.

Sammy fasziniert ihn von Beginn an und als Dre klar wird, dass Sammy ihm den Manga besorgen kann, nach dem er seit Monaten sucht—nicht zu vergessen, dass er einen Wunsch ausschlgt, den Dre ihm anbietet—entscheidet der sexy Dmon, diesen interessanten Mann nher kennenzulernen. Viel nher.

SpracheDeutsch
HerausgeberMIM Press
Erscheinungsdatum13. Dez. 2021
ISBN9781802500790
Dämonenwunsch: (Demon's Wish)

Ähnlich wie Dämonenwunsch

Paranormale Romanze für Sie

Mehr anzeigen

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Dämonenwunsch

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Dämonenwunsch - Xenia Melzer

    Pride Publishing books by Xenia Melzer

    Demon Mates

    Demon’s Wish

    Demon’s Game

    Dämonengefährten-Serie

    DÄMONENWUNSCH

    XENIA MELZER

    Dämonenwunsch

    ISBN # 978-1-80250-079-0

    ©Copyright Xenia Melzer 2021

    Umschlaggestaltung von Louisa Maggio ©Copyright January 2021

    Übersetzt von Xenia Melzer 2021

    Interior text design by Claire Siemaszkiewicz

    Pride Publishing

    Dies ist ein fiktives Werk. Alle Charaktere, Orte und Geschehnisse entstammen der Fantasie der Autorin und sollten nicht für Fakten gehalten werden. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden oder verstorbenen Personen, Geschehnissen oder Orten sind reiner Zufall.

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf auf materielle Art und Weise ohne die schriftliche Erlaubnis des Verlags, Pride Publishing, reproduziert werden. Dies beinhaltet Druck, Fotokopien, Scans und Sonstige.

    Anfragen sollten in erster Instanz schriftlich an Pride Publishing gerichtet werden. Unautorisierte oder zustimmungsbedürftige Handlungen im Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung können in einem Zivilverfahren oder in einer Strafverfolgung enden.

    Die Autorin und der Illustrator haben ihr jeweiliges Recht, als die Autorin dieses Buches und als der Illustrator des Kunstwerks identifiziert zu werden, unter dem Copyright Designs and Patents Acts 1988 (in geänderter Fassung) geltend gemacht.

    Herausgegeben en 2021 von Pride Publishing, United Kingdom.

    Pride Publishing ist ein Tochterunternehmen der Totally Entwined Group Limited.

    Buch Eins in der Dämonengefährten-Serie

    Die Liebe zu finden ist schwierig—vor allem, wenn man ein Dämon ist und dein potenzieller Gefährte dir als Opfer dargeboten wird…

    Sammy ist damit zufrieden, seinen Buchladen zu führen und einen Buchclub zu leiten, an dem nur paranormale Kreaturen teilnehmen. Trotz des Drängens seiner Freunde hat er sich damit abgefunden, ein Leben ohne Romantik zu führen, weil er nicht glaubt, dass irgendjemand ihn und seine Tendenz, nutzloses Wissen abzusondern, wann immer er nervös wird, attraktiv finden könnte.

    Dresalantion ist ein Dämonenprinz und ein wenig—nein, eigentlich ist er ziemlich—genervt, als jemand immer wieder versucht, ihn zu beschwören. Er entschließt sich endlich, sich zu zeigen und seinen Beschwörern die Furcht vor Dresalantion einzuflößen, rettet dann aber stattdessen sein rituelles Opfer.

    Sammy fasziniert ihn von Beginn an und als Dre klar wird, dass Sammy ihm den Manga besorgen kann, nach dem er seit Monaten sucht—nicht zu vergessen, dass er einen Wunsch ausschlägt, den Dre ihm anbietet—entscheidet der sexy Dämon, diesen interessanten Mann näher kennenzulernen. Viel näher.

    Widmung

    Für Wikipedia und all die Leute, dir dort ihr Wissen posten. Ihr habt es mir ermöglicht, Sammys nervösem Wortdurchfall die Glaubwürdigkeit zu verleihen, die er brauchte.

    Trademark Acknowledgements

    Die Autorin erkennt die Trademarks und Inhaber der Trademarks folgender Produkte/Ideen an, die in dieser fiktionalen Arbeit erwähnt werden:

    Der Hobbit: J.R.R. Tolkien

    IKEA: Ikea Svenska Aktiebolag Corporation

    Terry Pratchett: Sir Terence David John Pratchett OBE

    Stolz und Vorurteil: Jane Austen

    Chroniken von Corum: Michael Moorcock

    Skyrim: Bethesda Softworks

    Der Herr der Ringe: J.R.R. Tolkien

    Grindr: Grindr LLC

    Dumpster: Topcoat Metal Technologies LLC

    Wonder Woman: DC Comics General Partnership

    Speed: Twentieth Century Fox

    Hubble: NASA, ESA, STScl

    Halo: Xbox Game Studios

    La Dolce Vita: Cineriz, Pathe Consortium Studio

    Dr. Who: British Broadcasting Corporation

    Stargate: MGM, Carolco Pictures

    Einfach Göttlich: Terry Pratchett

    Scheibenwelt: Terry Pratchett

    iPad: AVC Group LLC

    Netflix: Netflix Inc.

    Thermos: Thermos LLC

    WhatsApp: Whatsapp Inc.

    National Geographic: National Geographic Society

    Ein Fisch namens Wanda: Metro-Goldwyn-Mayer, United International Pictures

    Star Trek: Gene L. Coon

    Viagra: Pfizer Inc.

    Die Avenger: Walt Disney Studios Motion Pictures

    Die Avenger: Infinity War: Walt Disney Studios Motion Pictures

    Cthulu Zyklus H.P. Lovecraft

    Der Hexer von Salem: Wolfgang Hohlbein

    The Tudors: Sony Pictures Television

    Gilmore Girls: Warner Brothers Domestic Television Distribution

    The Big Bang Theory: Warner Brothers Television Distribution

    Buffy, Die Vampirjägerin: Twentieth Century Fox, Twentieth Television

    American Gods: Lionsgate Television Freemantle

    Game of Thrones: Warner Brothers Television Distribution

    Die Shannara Chroniken: Viacom Media Networks

    Wikipedia: Wikimedia Foundation Inc.

    Kapitel Eins

    Sind alle bereit?

    Sammy sah sich in der Gruppe Personen um, die sich in seinem Buchladen versammelt hatten. Es war Mittwoch, was bedeutete, dass nach Ladenschluss ein Buchclub-Treffen stattfinden würde. Ihre kleine Gruppe traf sich mindestens zwei Mal pro Monat, um über Bücher und interessante Themen, die mit Büchern zu tun hatten, zu diskutieren, und Sammy liebte es. Der Club hatte sich ein halbes Jahr, nachdem er den Laden, Sammys Bücherecke, eröffnet hatte, gegründet und die Teilnehmer waren für ihn eine Art Familie geworden, die er nach dem Tod seiner Eltern vor fünf Jahren unbedingt brauchte. Er ließ seinen Blick schweifen, um sicherzustellen, dass alle ihre Cookies hatten—dieses Mal von den beiden Hexen Mavis und Maribell mitgebracht—sowie ihr Lieblingsgetränk.

    Der köstliche Duft von frisch gebackenen Keksen, vermischt mit dem Aroma zweier Haselnuss Toffee Lattes, dem schärferen Geschmack von zwei Chai-Tees—mit sehr viel Zimt—und seiner eigenen heißen Schokolade vor dem vertrauten Hintergrundgeruch von Büchern, alt und neu, brachte ihn erneut dazu, sich selbst dafür zu loben, die teure Kaffeemaschine gekauft und den kleinen Lesebereich gegenüber seiner Kasse eingerichtet zu haben. Die Mitglieder des Buchclubs saßen auf den vier alten Sofas, die um zwei niedrige Tische herum standen und machten es sich gemütlich.

    Sammy war vor allem deshalb auf dieses Arrangement stolz, weil er alle Möbel auf Flohmärkten gefunden und sie selbst hergerichtet hatte. Die whiskeyfarbene Ledercouch hatte nicht viel Arbeit gemacht. Es hatte ausgereicht, sie zu reinigen und das Leder mit einem speziellen Balsam zu behandeln, und schon strahlte sie wieder in altem Glanz. Sie roch jetzt leicht nach Bienenwachs, was dazu führte, dass Sammy jedes Mal, wenn er sich auf sie setzte, einen Pfefferminztee mit Honig wollte. Die beiden längeren Sofas waren aufwendiger gewesen. Er hatte sie neu gepolstert und auch neu bespannt. Jetzt konnten sich die Kunden auf den Farben des Regenbogens niederlassen, um ihre neuen Einkäufe zu lesen. Die letzte Sitzgelegenheit war eine Liege, deren Rahmen er rosa gestrichen und dann mit Goldflitter bestäubt hatte. Ein türkiser Überwurf ließ das Stück strahlen. Einer der Tische war mit Punkten in verschiedener Größe und Farbe bedeckt und auf dem anderen befanden sich Wandtattoos von Drogon und Smaug, die sich vor einem schwarzen Hintergrund anblickten.

    Sammy war der Erste, der zugab, dass sein künstlerisches Talent eher dem nahekam, was ein Sechsjähriger produzieren konnte, als den wunderbaren Stücken, die jemand mit echtem Können erschaffen konnte, aber bei den Möbeln und seinem Laden hatte er gute Arbeit geleistet. Vielleicht lag es daran, dass er seinen kleinen Bücherhafen so sehr liebte, dass er sich selbst übertraf. Mit Ausnahme des Laptops in seinem Büro und der Kaffeemaschine war nichts in dem Laden neu. Das meiste kam von Flohmärkten und Garagenverkäufen, was einen interessanten und bezaubernden Stilmix bedeutete. Sammy hatte ziemlich viel Zeit damit verbracht, seine Bücher passend zu den Möbeln zu verteilen. Seine antiken Bücher waren in offenen Schränken aufgereiht, die vom Alter her zu ihnen passten—oder ihnen nahekamen. Die Fantasy- und Science-Fiction Bücher wohnten in Regalen von IKEA, die er silbern angesprüht hatte. Die Romantik-Bücher hatten ihre Heimat in alten Weinkisten aus Holz gefunden, die in kleinen Stapeln aus sechs bis zehn Teilen überall im Laden verteilt waren. Comics und Mangas waren in großen Kisten verstaut, die er aus Paletten gebaut und in verschiedenen Blautönen bemalt hatte. Der Laden war Sammys Vorstellung von Zuhause, ein Gefühl, das sich gut zu vermitteln schien, weil die meisten seiner Kunden Stammgäste waren und es liebten, ihre Zeit hier zu verbringen.

    Sammy sah seine Buchclub-Mitglieder und erworbene Familie an und spürte einen kurzen Schauder, als er sich an ihr letztes Treffen erinnerte, bei dem Amber, die Banshee, darauf bestanden hatte, für sie alle zu backen. Sie mochte ja vierhundert Jahre alt sein, aber genau wie bei jeder anderen Banshee auf der Welt, waren ihre Backkünste die eines blinden Mannes, der sich mit beiden Armen auf den Rücken gebunden in einer Küche zurechtfinden musste. Nichtexistent. Laut Emilia, der Vampirin in ihrer Gruppe, hatte es etwas mit ihrer Magie zu tun, die es Banshees gestattete, den genauen Todeszeitpunkt für jede Person festzustellen. Anscheinend vertrug sich die Mischung, in der Lage zu sein, in die Zukunft zu sehen, ohne das Gleichgewicht der Zeit durcheinanderzubringen und dennoch Menschen vor ihrem bevorstehenden Tod zu warnen, nicht gut mit jeder Form von Lebensmittelzubereitung. Warum genau das so war, konnte—oder wollte— Emilia nicht sagen. Als einziger Mensch in einer Gruppe Paranormaler hatte Sammy sich daran gewöhnt, nicht alles zu wissen. Es gab viel zu viele Dinge und er hatte schon bald, nachdem er in diese Welt getreten war, gelernt, dass Unwissen in vielen Angelegenheiten, an denen Paranormale beteiligt waren, wirklich ein Segen war. Er hätte es jedoch bevorzugt, von Ambers Anti-Talent in der Küche zu wissen, bevor er ihr Angebot annahm, sich um die Snacks zu kümmern.

    Per Gruppenvotum war es Amber verboten worden, je wieder Süßigkeiten zu einem der Treffen mitzubringen, auch wenn Jon, der Zombie, der im Keller unter dem Buchladen wohnte, Sammy gegenüber später zugegeben hatte, dass die steinharten Brocken gar nicht so schlimm gewesen waren, sobald man sich durch die Kruste gearbeitet hatte—die verbrannte, schwarze Kruste, die vielleicht unter Umständen einmal Zucker gewesen war. Sammy schluckte schwer. Sich nur an den Geschmack zu erinnern, drehte ihm den Magen um. Und er hatte es nicht einmal geschafft, bis zum Kern des—er versuchte, ein passendes Wort für die tödlichen Stücke ballistischen Backwerks zu finden, und entschied sich schließlich für „Gebäck"—vorzudringen. Declan und Troy, die beiden Werwolf-Alphas, ebenso wie Emilia, hatten schärfere Zähne und mehr Kraft in ihren Kiefern und der Ausdruck auf ihren Gesichtern, als die Kruste nachgegeben hatte, war verstörend gewesen, um es milde auszudrücken.

    „Ich sehe nicht, was an denen hier so anders ist", verkündete Amber mit einem Schmollen, während sie einen perfekt geformten Chocolate-Chip-Cookie in die Höhe hielt. Ihr Pixie-Cut mit den neongrünen Haaren harmonierte gut mit den riesigen, smaragdgrünen Ohrringen, der breiten goldenen Kette mit den verschiedenen Amuletten, die an ihrem Hals hing, den fünf Lederarmbändern mit den eingeätzten keltischen Runen und den ungefähr zwölf Ringen, die sie an ihren Fingern trug. Verglichen mit ihrem Schmuck war ihre Kleidung unauffällig—eine schwarze Skinny Jeans, schwarze Sneaker und ein schwarzes T-Shirt mit einem glitzernden Einhorn, das verkündete, Fresst Meinen Sternenstaub, Idioten.

    „Der Unterschied, meine liebe Amber, ist, dass man diese Cookies essen kann, ohne einen Zahn zu verlieren. Es tut mir so leid, dir das sagen zu müssen, aber ich kann mir vorstellen, dass es deine Backkünste waren, an die Terry Pratchett gedacht hat, als er Zwergenbrot erfunden hat."

    Declan schob sich einen der Cookies in den Mund, kaute mit einem Ausdruck reiner Seligkeit auf seinem lächerlich gut aussehenden Gesicht darauf herum und schluckte. Er und Troy, der aus geschäftlichen Gründen an diesem Abend nicht anwesend war, sahen wie jedermanns feuchter Traum aus. Sie waren groß und hatten ebenmäßige Gesichter mit wie in Stein gemeißelten Kiefern und scharfen Wangenknochen, breite Schultern, schlanke Hüften, lange, muskulöse Beine und Haare, die so dicht und gesund waren, dass Sammy wusste, dass Frauen dafür töten würden. Offensichtlich war gutes Aussehen Teil des genetischen Plans bei Gestaltwandlern, aber Sammy fand es dennoch beinahe beleidigend, wie perfekt Declan und Troy waren. Wie zwei Seiten einer Münze, einer dunkel und gefährlich, der andere blond und … nun, gefährlich, waren sie eine ständige Versuchung für Frauen und Männer. Als sie dem Buchclub beigetreten waren, hatte Sammy einige verstörend heiße Träume über einen Dreier mit ihnen gehabt und er hatte beinahe vier Monate gebraucht, ehe er in der Lage gewesen war, sie in die „Freundezone" zu schieben. Es hatte geholfen, ihre wahren Persönlichkeiten zu erleben—nachdem sie sich sicher genug gefühlt hatten, sich während der Treffen zu entspannen. Denn ganz egal wie perfekt sie auch aussahen, waren die beiden Werwölfe doch beinahe nervtötend arrogant und übermäßig selbstbewusst, was typisch für Alphas war—das hatte Jon zumindest erklärt. Was sie rettete, waren ein großartiger Sinn für Humor und ihre unübliche Wahl, was ihr Lieblingsbuch betraf—Stolz und Vorurteil. Nachdem sie das gestanden hatten, konnte niemand in ihrer kleinen Gruppe sie mehr zu ernst nehmen, denn wie konnte jemand, der das perfekte Buch liebte, eine schlechte Person sein? Das Getue war genau das—eine Fassade, um potenzielle Feinde zu verschrecken. Und die paranormale Welt war voll davon.

    „Zwergenbrot?" Amber hob eine ihrer scharf gezupften Brauen an, ein Hauch Stahl klang in ihrer Stimme durch.

    „Nimm es dir nicht zu Herzen, meine Liebe. Wenn du möchtest, kannst du vorbeikommen und vielleicht können wir dir beibringen, wie man sie richtig macht."

    Maribell lächelte Amber an und tätschelte ihre Hand. Die Hexe sah wie eine nette, ältere Dame aus, mit ihrem Blumendruck-Kleid, der rechteckigen Handtasche und dem perfekt frisierten Knoten an ihrem Hinterkopf. Ihre dichten schwarzen Haare waren von grauen Strähnen durchzogen und um ihre mandelförmigen Augen herum—ein Erbe ihres asiatischen Vaters—machten Lachfalten ihre Gesichtszüge weicher. Sammy wusste es jedoch besser. Maribell erinnerte ihn an seine Lehrerin aus der ersten Klasse, Mrs. Smithson, die in der Lage gewesen war, wilde Schüler mit einem strengen Blick zu zähmen. Jene, die ihre Missbilligung erregten, lernten sehr schnell, dass es nichts Schlimmeres gab, als den Zorn einer provozierten Lehrerin … außer den Zorn von Hexen. Und bei Mavis und Maribell war die erste Lektion immer auch die letzte.

    Amber schmollte, war von Maribells Angebot mitnichten besänftigt. „Ich habe mich ganz genau an das Rezept gehalten!"

    „Natürlich hast du das, meine Liebe. Du bist eine Banshee, nicht dumm. Mavis, die neben Maribell saß und haargenau wie eine liebende Großmutter aussah, lächelte Amber warm an. „Aber beim Backen geht es nicht darum, ein Rezept zu befolgen. Es braucht eine gewisse Leidenschaft, die manchen Leuten fehlt. In einer Küche zu sein ist eine Berufung, keine Aufgabe.

    „Dann vergesst das mit den Stunden. Ich hasse es, in einer Küche zu stehen." Amber zuckte mit den Schultern und einfach so hatte die Diskussion ihr Ende gefunden.

    Sammy räusperte sich. So sehr er es liebte, dem Gezänk seiner Freunde zu lauschen, hatten sie doch ein ernstes Thema vor sich. Er mochte es normalerweise nicht, im Rampenlicht zu stehen, aber die Dinge, die sie diskutierten, waren wichtig und verdienten seine volle Hingabe. Sein ganzes Leben lang war er ein Nerd gewesen, immer dann am glücklichsten, wenn er sich in Welten verlieren konnte, die von den harschen Tatsachen der Welt weit entfernt waren, eine Fähigkeit, die von seinen Klassenkameraden nicht sonderlich geschätzt worden war. Für sich zu bleiben hatte ihn in der Vergangenheit vor einer Menge Ärger bewahrt und diese Angewohnheit war schwer abzuschütteln.

    Er sah sich um und erblickte nur ähnlich denkende Leute, die die Ernsthaftigkeit der Situation verstanden.

    „Lasst uns über das Konzept des ewigen Helden reden, wie er in Michael Moorcocks Chroniken von Corum dargestellt wird. Ehe wir uns direkt in die Geschichte stürzen, denke ich, müssen wir über das Konzept des Helden sprechen, weil mir, als ich angefangen habe, über das Buch nachzudenken, aufgefallen ist, wie einfach das auf den ersten Blick zu sein scheint und wie kompliziert es wird, wenn man sich näher damit befasst. Wer möchte anfangen?"

    Sammy sah sich um und Jon hob seine Hand. Der Zombie war notorisch schüchtern—noch mehr als Sammy—und sie alle bemühten sich, ihn während ihrer Treffen so viel wie möglich reden zu lassen. Sammy hatte den Verdacht, dass der Buchclub Jons einziger Sozialkontakt war. Er lebte im wahrsten Sinne des Wortes hinter seinem Computer.

    „Ja, Jon?"

    Der Zombie fing an, seine Hände in seinem Schoß zu kneten, ein Zeichen, dass er eine Menge Gedanken in seinem Kopf hatte und versuchte, sie in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen. Nach mehr als vier Jahren regelmäßiger Treffen, wusste Sammy, wie er seine Freunde lesen musste.

    „Helden sind immer irgendwie archaisch, finde ich—zumindest die, die von einem breiten Publikum anerkannt werden. Ich will damit sagen, seht euch Skyrim an, das Computerspiel. Der Dragonborn ist dieser riesige, breite Mann mit Muskeln und einem Schwert und sein Gesicht wird von einem Helm mit zwei gewaltigen Hörnern verdeckt. Es ist, als ob die Person selbst keine Rolle spielt, nur das, was sie repräsentiert."

    Sammy nickte aufmunternd. Das war ein guter Ansatzpunkt.

    „Ich stimme Jon zu." Emilias melodische Stimme war wie eine Liebkosung für die Ohren. Sammy hätte es wahrscheinlich deutlich mehr genossen, sie zu hören, wenn er nicht gewusst hätte, dass sie Teil ihres genetischen Bauplans war, um Beute anzulocken. Sie hätte das Telefonbuch vorlesen können und es hätte sich wie die interessanteste Geschichte auf der ganzen Welt angehört.

    „Nicht alle Helden sind verborgen, aber die grundlegenden archaischen Züge sind immer da. Zum Beispiel Aragorn, aus Herr der Ringe … Er sieht kultiviert aus, aber wenn es zur Schlacht kommt, zeigt er seine wilde Seite, was ich irgendwie mag. Sie zögerte. „Warum finden wir rohe Gewalt attraktiv?

    „Weil sie Dinge erledigt." Declan wackelte mit seinen Brauen in ihre Richtung. Vampire und Werwölfe mieden sich normalerweise, aber obwohl Declan und Troy Alphas waren und Emilia sehr altem Vampiradel entstammte, verstanden sie sich erstaunlich gut. Sammy dachte, das lag an ihrer gemeinsamen Liebe für Bücher—und der Tatsache, dass sie von ihren eigenen Leuten als seltsam angesehen wurden, wegen des Lebens, das sie gewählt hatten. Soweit Sammy es verstanden hatte, war es für zwei Alphas nicht normal, sich zusammenzutun und eine Firma zu gründen, anstatt ein Rudel anzuführen, eine Gefährtin zu

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1