Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman
Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman
Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman
eBook284 Seiten3 Stunden

Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman

Alfred Bekker schrieb als Neal Chadwick

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 165 Taschenbuchseiten.

 

Ein Strafgefangener wird in seiner Zelle ermordet. Niemand scheint sich um den Fall zu kümmern. Als einem Gerichtsmediziner ein paar Ungereimtheiten auffallen, lässt er nicht locker.

Aber dann stellen sich seine Vorgesetzten gegen ihn und dann ist da noch die graue Eminenz im Hintergrund, die auf mörderische Weise die Fäden zieht…

 

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jack Raymond, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum7. Juni 2021
ISBN9798201321208
Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Mehr von Alfred Bekker lesen

Ähnlich wie Für den Mörder geht es um die Wurst

Ähnliche E-Books

Hartgesottene Mysterien für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Für den Mörder geht es um die Wurst

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Für den Mörder geht es um die Wurst - Alfred Bekker

    Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman

    Alfred Bekker

    Published by Alfred Bekker, 2021.

    Inhaltsverzeichnis

    Title Page

    Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman | Alfred Bekker schrieb als Neal Chadwick

    Copyright

    Prolog

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Epilog

    Sign up for Alfred Bekker's Mailing List

    Further Reading: 10 hammerharte Strand-Krimis

    Also By Alfred Bekker

    About the Author

    About the Publisher

    Für den Mörder geht es um die Wurst: Kriminalroman

    Alfred Bekker schrieb als Neal Chadwick

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 165 Taschenbuchseiten.

    Ein Strafgefangener wird in seiner Zelle ermordet. Niemand scheint sich um den Fall zu kümmern. Als einem Gerichtsmediziner ein paar Ungereimtheiten auffallen, lässt er nicht locker.

    Aber dann stellen sich seine Vorgesetzten gegen ihn und dann ist da noch die graue Eminenz im Hintergrund, die auf mörderische Weise die Fäden zieht...

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jack Raymond, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Zum Blog des Verlags geht es hier

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

    Prolog

    Ein Geräusch ließ John Cardwell vor Angst zusammenzucken.

    Er horchte aufmerksam.

    Eine der Gittertüren, die diesen Trakt vom Rest des Gefängnisses trennte, wurde aufgeschlossen.

    Dann Schritte. Essensausgabe!, rief jemand und Cardwell hörte, wie der Wagen mit den Tabletts voran-geschoben wurde und kurz an jeder Zelle hielt. Nach der Essensausgabe würde ein Wärter kommen und die Zellen für die Nacht schließen.

    Cardwell saß zitternd in einer Ecke seiner Zelle im Hochsicherheitstrakt des Staatsgefängnisses von Delamo. Es war ein langer Kampf gewesen, hierher verlegt zu werden, aber er hatte es schließlich geschafft.

    Aber die Angst war deswegen nicht weniger geworden.

    Eine Einzelzelle im Hochsicherheitstrakt bedeutete noch keine Lebensversicherung, das hatte Cardwell in der Zeit, die er bereits hier verbracht hatte, gelernt.

    Er erhob sich und ging etwas auf und ab, wie ein wildes Tier, das man in einen Käfig eingesperrt hatte. Drei Tage noch bis zur Anhörung vor der Grand Jury. Drei Tage noch. Dann hatte er seine Aussage gemacht und es würde niemandem mehr nützen, ihn zu töten.

    Diese drei Tage musste er noch durchhalten, aber Cardwell wusste nur zu gut, dass unter diesen Umständen drei Tage eine Ewigkeit sein konnten.

    Der Gefängnisarzt hatte ihm Beruhigungstabletten gegeben. Cardwell nahm eine davon und schluckte sie mit etwas Wasser, während er hörte wie der Essenswagen näherkam.

    Die Tabletten hatten so gut wie keine Wirkung.

    Cardwell fragte sich, weshalb er sie überhaupt noch nahm. Der Puls schlug ihm bis zum Hals. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn.

    Das ihm bis jetzt noch nichts passiert war, grenzte an ein Wunder.

    Drei Tage!

    Dann würde sich alles entscheiden.

    Cardwell ging wieder auf und ab. Er brachte es einfach nicht fertig, ruhig dazusitzen. Er musste sich bewegen, etwas tun. Es war schlimm genug, so ohnmächtig in einer Zelle eingesperrt zu sein.

    Der Essenswagen kam näher.

    Cardwell hörte, wie die Tabletts durch die dafür vorgesehenen Öffnungen in die Zellen gereicht wurden. Er hörte das obligatorische Gemecker über den Speiseplan. Er hörte jedes Geräusch und kannte es bereits auswendig.

    Es war jeden Tag dasselbe.

    Und dann war der Wagen vor seiner Zelle. Zwei Männer waren bei dem Wagen. Einer öffnete die Gittertür, der andere trug das Tablett. Es war ungewöhnlich, dass sie hereinkamen.

    Cardwell hatte gleich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Er wich zurück.

    Der größere der beiden Kerle grinste schief.

    Abendbrot, Cardwell. Heute gibt's eine Spezialität des Hauses! Hot Dog!

    Nein!, flüsterte Cardwell schreckensbleich und wich vor den beiden zurück.

    Er saß in einer Falle, aus der es kein Entrinnen gab.

    Kapitel 1

    Dr. Winterbottom wirbelte herum, blickte einem der anwesenden Studenten direkt in die Augen und hob ruckartig den rechten Arm. Mit dem Zeigefinger zog er dabei einen Schnitt durch die Luft wie mit einem Skalpell.

    Das gute, dunkelblaue Jackett kniff ihn dabei in der Armbeuge. Er trug es nicht besonders gerne, schon deswegen nicht, weil man jeden Flecken darauf sofort sehen konnte.

    Aber wenn ein einfacher Gerichtsmediziner wie Winterbottom in die heiligen Hallen der University of California geladen war, um einen Gastvortrag zu halten, dann konnte er sich dafür ja schließlich auch ein bisschen feinmachen und das Opfer auf sich nehmen.

    Vielleicht das Wichtigste, sagte Winterbottom und hob dabei erneut den Zeigefinger, um anzudeuten, dass es wirklich das Wichtigste war, was jetzt kam, ...an das wir uns aus der heutigen Diskussion erinnern sollten, ist, dass der Leichnam immer noch ein menschlicher Organismus ist! Und wenn man ihn mit Sorgfalt und Respekt behandelt, kann er einem sehr viele Dinge erzählen...

    Winterbottom hielt es nicht hinter seinem Rednerpult. Die eine Hand in der Hosentasche vergraben, mit der anderen hektisch gestikulierend ging er auf sein Publikum zu, um einen Moment später zurück zum Pult zu wandern.

    So war er eben.

    Selten hielt es ihn lange an ein und demselben Ort.

    Und während dieses recht hektischen Pendelverkehrs rollte er seine aufmerksamen Hundeaugen unruhig hin und her und machte den Eindruck, als gäbe es nichts in diesem Raum, das von ihm unbemerkt bleiben konnte.

    Aber Sie müssen mit Ihren Augen lauschen!, fuhr er fort. Und mit Ihrem Tastsinn! Zum x-ten Mal trat Winterbottom die Rückkehr zum Rednerpult an. Sezieren ist ein Hilfsmittel..., erklärte er mit dem Rücken zu seinen Zuhörern. Und als er das Wort 'Sezieren' aussprach, pfiff sein ausgefahrener Zeigefinger erneut blitzartig durch die Luft. Sezieren ist ein Hilfsmittel wie Histologie, Mikrobiologie, Pathologie... Alles Hilfsmittel, um zu verstehen, was der Körper uns mitzuteilen versucht. Inzwischen hatte Winterbottom sich wieder hinter das Rednerpult gestellt.

    Er hielt die Hände gefaltet.

    Das erinnerte allerdings kaum an eine Art Gebetshaltung. Eher schon konnte man annehmen, dass Winterbottom so seine unruhigen Hände gewaltsam daran hinderte herumzufuchteln. Und am wichtigsten ist, dass wir zuhören und verstehen, was dieser tote Körper uns sagt. Vor allem sollten wir dabei nie zögern, auch nach dem zu handeln, was er uns verrät! Ich danke Ihnen.

    Winterbottom hielt einen Moment lang inne, dann ging sein Blick zur Seite. Dr. Sharp...

    Ein glattgesichtiger Mann, der in seinem hellgrauen Anzug recht elegant wirkte, trat auf Winterbottom zu und erwiderte: Wir danken Ihnen, Dr. Winterbottom.

    Unter den Studenten kam Beifall auf und Winterbottoms Gesicht zeigte ein verlegenes Lächeln.

    Schimpfkanonaden von Vorgesetzten konnte er wegstecken wie nichts, aber mit Beifall hatte er seine Probleme.

    Ja, ja schon gut, beeilte er sich. Solche Situationen waren ihm eher peinlich und es war ihm deutlich anzusehen, wie unwohl er sich in dieser Sekunde fühlte.

    Dr. Sharp schüttelte Winterbottoms Hand und setzte noch hinzu: Danke, dass Sie zu uns gekommen sind. Ich weiß, wie beschäftigt Sie sind...

    Oh, es war mir ein Vergnügen!, erklärte Winterbottom, wobei sein Blick unruhig durch den Raum ging. Die Lehrveranstaltung war zu Ende.

    Die Studenten packten ihre Sachen zusammen und gingen.

    Mitten durch das allgemeine Aufbruchschaos schritt ein junger Mann mit leicht gelocktem Haar und rotem Pullover. Auf der Nase hatte er eine dicke Hornbrille, die ihm etwas Introvertiertes gab. Er ging geradewegs auf den Gerichtsmediziner zu und stellte sich ihm in den Weg.

    Dr. Winterbottom..., begann er unvermittelt, nachdem er seine Brille hochgeschoben hatte, aber Sharp schnitt ihm das Wort ab.

    George, ich sagte eben, der Doktor ist sehr beschäftigt!

    Und Winterbottom nickte. Er hatte wirklich nicht viel Zeit.

    Ja, ich muss wirklich wieder an die Arbeit, bestätigte der Gerichtsmediziner. Er war schon ziemlich spät dran.

    Winterbottom wollte sich schon zum Gehen wenden, da meinte der junge Mann herausfordernd: Dann war das eben nur leeres Gerede?

    Winterbottom blickte auf und sah in ein Paar hellwacher Augen, die vor Neugier nur so brannten.

    Was denn?, fragte er, für den Bruchteil einer Sekunde etwas aus der Fassung gebracht.

    Dass wir glauben sollten, was wir sehen und auch danach handeln?

    Winterbottom zog die Augenbrauen hoch.

    Das saß.

    Dieser junge Mann schlug ihm seine eigenen Worte frech um die Ohren. Die Respektlosigkeit, mit der er das tat, gefiel Winterbottom. Und plötzlich wusste er, dass er sich anhören würde, was dieser junge Kerl zu sagen hatte. Er musste einfach.

    Cabot!, sagte unterdessen Dr. Sharp tadelnd und etwas ärgerlich über das ungestüme Vorgehen des Studenten. Dr. Winterbottom ist unser Gast. Das haben Sie wohl vergessen.

    Aber Winterbottom kümmerte sich nicht um Sharp.

    Sein Blick hing an dem angestrengten Gesicht des Studenten. Worum handelt es sich denn?, hakte er nach. Ein Instinkt sagte ihm, dass es etwas Wichtiges sein musste, was der junge Mann ihm sagen wollte. Und auf seinen Instinkt konnte Winterbottom sich blind verlassen.

    Der junge Mann schob sich die dicke Hornbrille zurecht, die er auf der Nase sitzen hatte. Das Gestell wirkte ein bisschen zu groß.

    Er wird noch hineinwachsen, dachte Winterbottom.

    Ich wollte Sie fragen, ob Sie sich ein paar meiner Befunde ansehen würden. Ich wäre sehr an Ihrer Meinung interessiert!

    Jetzt schritt Dr. Sharp ein, der sich von dem jungen Mann sichtlich blamiert fühlte.

    Mr. Cabot ist einer unser besten Studenten, wandte er sich entschuldigend an Winterbottom und hob dabei die Schultern, aber manchmal leidet er unter einer blühenden Fantasie.

    Ein mildes, wohlwollendes Lächeln huschte über Winterbottoms zerfurchtes Gesicht.

    Einige meiner besten Fälle waren das Resultat blühender Fantasie!, gab er zu bedenken. Und auch bei Ihnen in der Forschung ist Fantasie doch sicher nicht unbedingt schädlich, oder?

    Natürlich nicht, erwiderte Dr. Sharp steif.

    Auf einmal wusste Winterbottom, weshalb dieser Cabot ihm so gut gefiel. Er erinnerte Winterbottom daran, wie er selbst in jungen Jahren gewesen war.

    Dieselbe Neugier, dieselbe freche Respektlosigkeit und Hartnäckigkeit...

    Bei den meisten ließ das mit den Jahren nach. Bei Winterbottom war es hingegen immer schlimmer geworden, je älter er wurde. Alle, die mit ihm zusammenarbeiteten, konnten davon ein Lied singen.

    Cabot lächelte.

    Er hatte erreicht, was er wollte. Winterbottom hatte angebissen.

    Also, Sie kommen!, freute sich der junge Mann wie ein kleiner Junge.

    Winterbottom nickte und lächelte freundlich.

    Nach Ihnen!

    Warum nicht?, dachte der Gerichtsmediziner. Junge Talente musste man anspornen. Wahrscheinlich war die Sache schnell geklärt...

    Er schob Dr. Sharp und Cabot bis zur Tür vor sich her. Sharp glaubte noch immer, sich für seinen Studenten entschuldigen zu müssen.

    Als Entschädigung lade ich Sie nachher zum Lunch ein!, versprach der Dozent.

    Danke, gute Idee, ich habe Hunger wie ein Bär!

    Offenbar kannte Dr. Sharp Winterbottom nicht gut genug, um zu wissen, dass dieser solche Einladungen immer sofort annahm.

    *

    Glücklicherweise gab es immer wieder Menschen, die bereit waren, ihre sterblichen Überreste der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Und einen solchen Leichnam hatte der junge Cabot sorgfältig seziert und die Befunde penibel fotografiert.

    Im Labor sah sich Winterbottom interessiert die Fotos an und seine Sympathie für den jungen Burschen schlug in Bewunderung um.

    Nein, da musste er ehrlich sein.

    So gut in so jungen Jahren war Winterbottom nicht gewesen. Er schien es hier mit einem echten Talent zu tun zu haben.

    Saubere Arbeit, musste Winterbottom eingestehen, nachdem er sich einige Bilder eingehend angesehen hatte.

    Cabot hielt ihm ein weiteres Foto unter die Nase und musterte erwartungsvoll das Gesicht des Gerichtsmediziners.

    Und?, fragte der Student.

    Winterbottom hob die Augenbrauen.

    Soweit ich sehen kann, führen Sie das Skalpell genau so gut wie ich!, sagte der Gerichtsmediziner voller Anerkennung.

    Cabot wirkte etwas verlegen und rückte wieder an seiner Brille herum.

    Naja...

    Wirklich!

    Ich versuche immer, meine Arbeit so gut wie möglich zu machen, Dr. Winterbottom!

    Ihre Einstellung gefällt mir. Bei Ihren Fähigkeiten sollten Sie Chirurgie studieren!

    Damit gab Winterbottom Cabot das Foto zurück. Aber der war offensichtlich noch nicht zufrieden. Er war nicht auf Lob aus, das ihn ohnehin eher verlegen zu machen schien.

    Daran dachte ich auch schon, murmelte Cabot beiläufig, während er Winterbottom das Bild erneut überreichte, damit er es sich ein zweites Mal ansah.

    Aber im Moment beschäftige ich mich mit Pathologie.

    Winterbottom runzelte die Stirn betrachtete das Bild noch einmal. Es war die starke Vergrößerung eines Gewebeschnitts. Er begriff, dass Cabot auf etwas anderes hinauswollte und fragte sich, was wohl der springende Punkt war.

    Also, was halten Sie davon?, hakte der junge Mann ungeduldig nach, als Winterbottom die nächsten zwei Sekunden nichts von sich hören ließ.

    Von was denn?

    Winterbottom sah verständnislos auf das Foto. Die Schnitte waren erstklassig, aber das hatte er Cabot ja bereits gesagt.

    Cabot deutete mit dem Finger auf das Foto und half dem Gerichtsmediziner auf die Sprünge.

    Von den Verletzungen an der Stimmritze. Die Quetschungen in der Rachenhöhle verlaufen alle in der selben Richtung.

    Winterbottom zuckte die Schultern.

    Ja, gab er dann schließlich zu. Aber es ist sehr schwierig, Quetschungen auf einem Foto zu erkennen!

    Sicher. Aber die Dia-Schnittstreifen zeigen geplatzte Blutgefäße, koaguliertes, zerdrücktes Zellgewebe.

    Winterbottoms Augenbrauen gingen in die Höhe.

    Dia-Schnittstreifen?, fragte er. Der Junge dachte wirklich an alles.

    Cabot nickte und deutete auf das Foto.

    Hier können Sie sehen, wo ich sie entnommen habe!

    Und? Gibt's auch so etwas wie ein Fazit?

    Cabot schob wieder seine Brille zurecht.

    Sie meinen die Todesursache?

    Ja.

    Der Mann ist eindeutig erstickt. Nach diesem Befund gibt es da keinen Zweifel.

    Und?, fragte Winterbottom.

    Nach dem Totenschein, der vom Staatsgefängnis in Delamo ausgestellt wurde, war die Todesursache ein unheilbares Lungenemphysem.

    Winterbottom hob die Hand.

    Das passt doch!

    Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt. Die ganze Zeit schon zermarterte Winterbottom sich das Hirn, ob er irgendetwas in der logischen Argumentationskette des Studenten übersehen hatte und vielleicht deswegen unter Begriffsstutzigkeit litt.

    Aber fand nichts.

    Gar nichts.

    Cabot wandte sich jetzt in Richtung des Kühlschranks. Ja, es passte alles. Bis ich das hier fand! Er griff in den Schrank und holte ein Plastiktütchen heraus, das er Winterbottom reichte.

    Dieser hielt den eiskalten Beutel in die Höhe. Der Ausdruck von Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht.

    Ein Hot Dog?, fragte er verwundert. Die Sache wurde interessant. Wo kommt das her?

    Cabot hielt Winterbottom den Plastikbeutel hin, in dem sich das Hot Dog befand. So richtig appetitlich sah es nicht mehr aus. Es war schon einmal verspeist worden.

    Ich habe das Würstchen unterhalb des Kehlkopfes gefunden, erklärte Cabot sachlich.

    Das war es also!

    Die eine Möglichkeit bestand darin, dass der Tote zu gierig gewesen war und nach seinem Riesenbissen keine Luft mehr bekommen hatte.

    Es konnte aber auch sein, dass der arme Kerl den Hot Dog nicht freiwillig gegessen hatte.

    Irgendwie schien das einleuchtender zu sein, denn wer versuchte schon freiwillig, eine ganze Wurst ohne sie zu zerkauen herunterzuwürgen.

    In Winterbottom begann es zu arbeiten. Er zählte zwei und zwei zusammen und was dabei herauskam sah nach Mord aus. Ein Hot Dog war zwar alles andere als eine alltägliche Mordwaffe, aber offenbar deshalb nicht weniger effektiv.

    Es ist möglich!, ging es Winterbottom durch den Kopf.

    Jemand konnte dem armen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1