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Wandelt im Licht
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eBook93 Seiten1 Stunde

Wandelt im Licht

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Über dieses E-Book

Für Fans von "Der Prophet" und spiritueller Lektüre. In "Wandelt im Licht!" erzählt Tolstoi die historische Geschichte zweier junger Männer zur Zeit Trajans. Während der eine sich in einem Kloster dem christilichen Glauben zuwendet, lässt sich der andere als Lebemann und Abenteurer durch die Welt treiben. Als er jedoch nach und nach von den Menschen enttäuscht wird, sucht er seinen alten Freund wieder auf, um dort eine andere Art Glück kennenzulernen. In diesre Erzählung sucht auch der junge Tolstoi bereits nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens: Was verleiht einem Leben Bedeutung? Und wie kann das flüchtige Glück des Menschen festgehalten werden?-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum1. Nov. 2021
ISBN9788728017654
Wandelt im Licht

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    Buchvorschau

    Wandelt im Licht - Lew Tolstoi

    Lew Tolstoi

    Wandelt im Licht

    Eine Erzählung aus altchristlicher Zeit.

    Übersezt von Angelo Pankow

    Saga

    Wandelt im Licht

    Übersezt von Angelo Pankow

    Titel der Originalausgabe: Chodite v svete, poka est' svet

    Originalsprache: Russisch

    Coverbild/Illustration: Shutterstock

    Copyright © 1887, 2021 SAGA Egmont

    Alle Rechte vorbehalten

    ISBN: 9788728017654

    1. E-Book-Ausgabe

    Format: EPUB 3.0

    Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

    Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

    www.sagaegmont.com

    Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

    Einleitung.

    Schwer ist es, sich ein klares Bild von dem Schaffen und den Zielen eines Denkers zu geben, der eine so eigene und komplizierte Wesenheit aufweist und der während eines langen, arbeitsreichen Lebens so verschiedenartige Entwicklungsstadien durchlaufen hat, wie Tolstoi. Seine zahlreichen Werke scheinen unter sich oft so entgegengesetzte Anschauungen zu vertreten, dass sie auf den uneingeweihten Leser gar leicht verwirrend wirken können.

    Will man darum zu einer gerechten Würdigung seiner Schriften gelangen und den Kernpunkt seiner Lehren erkennen, muss man Tolstoi’s Jugend- und Mannesjahre, die fast ausschliesslich dem rein dichterischen Schaffen galten und denen, neben einer beträchtlichen Anzahl kleinerer Werke, die Romane „Die Kosaken, „Krieg und Frieden und „Anna Karenina" angehören, streng unterscheiden von der Zeit seiner inneren Umwandlung, die, hervorgerufen durch die Unzufriedenheit mit seinem bisherigen inhaltslosen Dasein und durch seinen tiefinnersten Drang nach Wahrheit, ihn dazu führte, auf alles schöngeistige Wirken zu verzichten und all seine Kräfte ganz den moralphilosophischen, religiösen und sozialistischen Problemen zu widmen. Mit allen grossen Religionsstiftern und Philosophen hatte er sich innerlich auseinandergesetzt, und besonders waren es Buddha ¹ ) und Schopenhauer, die nicht ohne nachhaltigen Einfluss auf ihn blieben. Grundlegend für seine Anschauungen aber wurde die unverfälschte christliche Lehre. Die ganze Hohlheit unserer heutigen Kulturwelt, die mit den Gottesgesetzen nicht mehr im Einklang steht, erkennend, trat er wie ein gewaltiger strafender Prophet auf den Plan, und so viele Mängel und Widersprüche in seinen religiösen Auslegungen auch angetroffen werden mögen, ist hier doch das eigentlich Bedeutsame seiner Lehren, die die Rückkehr zur einfachsten Lebensform, zur Befolgung des Gebotes „Bete und arbeite!" fordern, zu erblicken.

    Schrift auf Schrift von ihm erschien; genannt seien nur: „Die Kreutzersonate, „Wovon die Menschen leben, „Der Sinn des Lebens, „ Die sexuelle Frage und „Meine Beichte", ² ) wo er mit erschütternder Offenheit die Geschichte seines Werdegangs und seiner inneren Umkehr schildert. Und hatte bereits der Dichter Tolstoi nicht nur in seiner Heimat, sondern auch im Auslande Anerkennung und Ruhm gefunden, so sollte nun der Denker und Philosoph bald die Beachtung der gesamten gebildeten Welt auf sich ziehen und Anlass zu erbitterten Kämpfen und Meinungsverschiedenheiten über die von ihm verkündigten Anschauungen geben.

    Zu beachten ist dabei, dass Tolstoi diese seine Lehren nicht etwa als weit entrückte, noch unerfüllbare Ideale hinstellt, sondern sie bis zu einem gewissen Grade bereits verwirklicht sieht in dem unverbildeten, schlichten russischen Bauerntum, das, in der Tat von einer überaus lebensstrotzenden, noch latenten Kraft und mit dem früheren Zarismus und der Verderbnis der oberen Gesellschaftsschichten nichts gemein habend, vielleicht berufen ist, ein Volk der Zukunft zu werden. Hingewiesen sei nur auf die Gestalt des alten, etwas beschränkten Bauern Akim in des Dichters gewaltigem Drama „Die Macht der Finsternis und des jungen Gerassim in „Ein düsteres Geschick, ³ ) die beide gleichsam das Vorbild darstelllen, nach dem wir unser Leben umwandeln sollen. Gross ist auch die Zahl seiner Volkserzählungen, ⁴ ) in denen Tolstoi immer wieder bie innere Leerheit des äusseren Scheins und des Reichtums der gottgewollten, schlichten Natürlichkeit und der glücklichen Zufriedenheit der Armen gegenüberstellt.

    Wenn aber in all diesen Werken die Ideen und Anschauungen des Dichter - Philosophen nur teilweise oder von verschiedenen Gesichtspunkten aus gesehen zur Geltung kommen, so finden sie sich gleichsam in konzentrierter Form zusammengefasst in einem seiner besten späteren Werke, der hier in der Uebertragung vorliegenden Erzählung „Wandelt im Licht! Besonders Tolstois Auffassung vom wahren Christentum und die Grundzüge seiner Ethik, die die Errichtung des Reiches Gottes auf Erden zum Ziele haben, treten uns hier im vollen Lichte entgegen. Der Denker gelangt zu einer Verneinung der Gerichte, des Krieges, des Eides, jeglicher Gewalt und ersteht in der Befolgung des Gebotes „Widerstrebe nicht dem Uebel! einen der ersten Grundsätze des christlichen Lebens. Des weiteren verwirft er das Eigentumsrecht und gibt damit Veranlassung zu einem interessanten Vergleich mit Stirners „Der Einzige und sein Eigentum. Auch die weitverbreitete Meinung, Tolstoi hasse jede Kunst, findet hier eine ebenso klare wie bestimmte Widerlegung. Ihm ist, nach seinen eigenen Worten, „die Kunst eine Tätigkeit des Menschen, die darin besteht, dass er, bewusst durch äussere Zeichen, wie Linien, Farben, Töne, Bilder den anderen die von ihm erfahrenen Gefühle mitteilt, die anderen Menschen von diesen Gefühlen angesteckt werden und sie nacherleben. — Also auch die Kunst ist als nichts anderes gedacht als ein Mittel zur Verwirklichung religiöser und sozialistischer Ideen. Desgleichen hat hier das sexuelle Problem eine genaue Behandlung erfahren. Während aber in der „Kreutzersonate" der Held psychopathischer Natur ist und seine Anschauungen danach beurteilt werden müssen, zeigen sich hier die Hauptpersonen, sowohl psychisch als auch physisch, in reiner, gesunder Menschlichkeit. Damit erweist sich auch eine andere Meinung, Tolstoi bekämpfe ohne jede Einschränkung die Ehe, als irrig und durchaus unzutreffend. — Der schlichte und doch eindringliche Ton, die suggestive Wirkung, die Tolskoi stets auszuüben weiss, machen sich auch in dieser Erzählung geltend und lassen dem Leser die Gegensätze zwischen dem altchristlichen Leben und unserem heutigen Kulturdasein mit seinen Schattenseiten grell hervortreten. Die weltliche Lehre im Kampfe mit der göttlichen —: die erstere sinnbildlich vertreten von einem Arzt, die letztere von dem Wahrheitssucher Julius, der nach mancherlei. Zweifel und Leiden zur Erkenntnis sich durchringt ...

    Mit kurzen Worten sei noch des äusseren Lebensganges Tolstois Erwähnung getan. Geboren am 9. September 1828 auf dem Gute Jassnaja Polna im Gouvernement Tula, genoss er seine erste Erziehung im Elternhause und kam dann, nach dem Tode seines Vaters, im Jahre 1840, nach Kasan und wurde dort zum Eintritt in die Universität vorbereitet. Anfangs waren es vornehmlich die orientalischen Sprachen, dann die Rechte, denen er sein Interesse zuwandte, bis er schliesslich seine Studien jäh abbrach und bald darauf, im Jahre 1851, zum Besuch seines Bruders nach dem Kaukasus abreiste. Hier entschloss er sich, durch das dortige Leben angeregt, bald zum Militärdienst, und nahm in der Folge mit Auszeichnung teil an dem damals ausbrechenden Krimkrieg, besonders an der Belagerung

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