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Germanien: Ein fesselnder Führer zur Geschichte einer Region, in der germanische Stämme herrschten und wie sie sich zu Deutschland entwickelte
Germanien: Ein fesselnder Führer zur Geschichte einer Region, in der germanische Stämme herrschten und wie sie sich zu Deutschland entwickelte
Germanien: Ein fesselnder Führer zur Geschichte einer Region, in der germanische Stämme herrschten und wie sie sich zu Deutschland entwickelte
eBook241 Seiten3 Stunden

Germanien: Ein fesselnder Führer zur Geschichte einer Region, in der germanische Stämme herrschten und wie sie sich zu Deutschland entwickelte

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Über dieses E-Book

Wenn Sie die fesselnde Geschichte Germaniens entdecken wollen, lesen Sie weiter.

Deutschland ist ein relativ junger Nationalstaat. Mit seiner Gründung im Jahr 1871 ist er sogar jünger als die Vereinigten Staaten. Die von Deutschen besiedelten Territorien verfügen jedoch über eine vielfältige Geschichte, die weit zurück in die Antike und Vorgeschichte reicht. Im Zentrum Europas gelegen, war Deutschland Zeuge jahrhundertelanger Konflikte, Einwanderung und Verhandlungen. Infolgedessen wandelte sich seine Gestalt, Größe und seine Ethnie über seine gesamte Geschichte hinweg. Die Territorien, die das heutige Deutschland bilden, waren häufig Kriegsschauplätze und zu manchen Zeiten verbanden sie sich gegen einen gemeinsamen Feind oder brachen aufgrund innerer Konflikte auseinander. Aufgrund dieser Konflikte veränderten sich Deutschlands Grenzen durch seine Geschichte hindurch ebenso wie die Vorstellung von deutscher Identität, die sich in gewisser Weise immer noch entwickelt. Die lange und von Konflikten geprägte Geschichte der Region beeinflusst seine Gegenwart, seine Politik und seine Nationalität.

In Germanien: Ein fesselnder Führer zur Geschichte einer Region in Europa, in der germanische Stämme herrschten und wie sie sich in Deutschland verwandelte, werden Sie u.a. folgende Themen finden:

  • Die frühe Geschichte Germaniens
  • Die Anführer der Barbaren
  • Die Merowinger und Karolinger
  • Das Heilige Römische Reich
  • Die Reformation
  • Der Dreißigjährige Krieg
  • Das Zeitalter der Aufklärung
  • Napoleon und die Revolution in Deutschland
  • Viele Kriege und die Einigung
  • Der Erste Weltkrieg
  • Der Zweite Weltkrieg
  • Das moderne Deutschland
  • Und vieles mehr!

Wenn Sie also mehr über die Geschichte Germaniens erfahren wollen, scrollen Sie nach oben und klicken Sie auf die Schaltfläche "In den Einkaufswagen"!

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum23. Mai 2021
ISBN9798201188702
Germanien: Ein fesselnder Führer zur Geschichte einer Region, in der germanische Stämme herrschten und wie sie sich zu Deutschland entwickelte

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    Buchvorschau

    Germanien - Captivating History

    © Copyright 2021

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    Weder der Autor noch der Verlag übernimmt Verantwortung oder Haftung oder sonst etwas im Namen des Käufers oder Lesers dieser Materialien. Jegliche Kränkung einer Einzelperson oder Organisation ist unbeabsichtigt.

    Einführung

    Deutschland ist ein relativ junger Nationalstaat. Mit seiner Gründung im Jahr 1871 ist er sogar jünger als die Vereinigten Staaten. Die von Deutschen besiedelten Territorien verfügen allerdings über eine vielfältige Geschichte, die weit zurück in die Antike und die Vorgeschichte reicht. Im Zentrum Europas gelegen war Deutschland Zeuge jahrhundertelanger Konflikte, Einwanderung und Verhandlungen. Infolgedessen wandelte sich seine Gestalt, Größe und seine Ethnie über seine gesamte Geschichte hinweg. Die Territorien, die das heutige Deutschland bilden, waren häufig Kriegsschauplätze und zu manchen Zeiten verbündeten sie sich gegen einen gemeinsamen Feind oder brachen aufgrund innerer Konflikte auseinander. Aufgrund dieser Konflikte veränderten sich Deutschlands Grenzen durch seine Geschichte hindurch ebenso wie die Vorstellung von deutscher Identität, die sich in gewisser Weise immer noch entwickelt. Die lange und von Konflikten geprägte Geschichte der Region beeinflusst seine Gegenwart, seine Politik und seine Nationalität.

    Das heutige Deutschland liegt auf einem historischen Wanderungsgebiet. Die ersten Hinweise auf Menschen sind fünfzig Millionen Jahre alt. Zunächst wanderten entfernte Verwandte des modernen Menschen in dieses Gebiet ein. Ihnen folgten bald die Neandertaler, deren Name sich von dem gleichnamigen Tal in Deutschland ableitet, in dem erstmals ihre Überreste entdeckt wurden. In den letzten Jahren wurden einige der bedeutendsten prähistorischen Funde im heutigen Deutschland gemacht. Wissenschaftler vermuten, dass Süddeutschland vor 35.000 Jahren die Geburtsstätte der Musik (und der Kunst allgemein) war. Aber die Einwanderung endete nicht mit den Cro-Magnon-Menschen, den Frühmenschen. Sie erstreckte sich über Jahrhunderte und Jahrtausende. In der Bronzezeit kamen die Kelten, deren Kultur Jahrhunderte in Zentraleuropa überdauerte. Etwa zur gleichen Zeit begannen die ersten griechischen und römischen Autoren, die Völker Mitteleuropas zu beschreiben und mit diesen Autoren beginnt die schriftliche Überlieferung über die Region.

    Zwischen etwa 500 und 300 vor unserer Zeitrechnung kamen die ersten germanisch-sprechenden Völkergruppen in die Region. Sie kamen aus dem Osten und trafen auf die Kelten, die bereits im Territorium des heutigen Deutschlands lebten. Obwohl es einige Ähnlichkeiten zwischen den beiden Völkergruppen gab, drängten die germanischen Stämme die Kelten langsam zurück und begannen die Gebiete entlang des Rheins und der Donau zu besiedeln, die zuvor vom Römischen Reich kontrolliert worden waren. Laut den Römern waren die Germanen kriegerische Stämme, die entschlossen waren, Furcht und Zerstörung über die zivilisierte Welt zu bringen. Die verschiedenen Völker Germaniens, diesem dunklen Land jenseits der Grenzen des zivilisierten Römischen Reiches, wurden einfach mit einem Namen als Barbaren bezeichnet.

    Nachdem der Konflikt mit den Römern vorbei war, ergriffen die germanischen Stämme die Gelegenheit, zu einer neuen europäischen Zivilisation aufzusteigen. Die Franken waren die ersten, die den Versuch einer Einigung unternahmen, und es gelang ihnen, einige germanische Stämme unter ihre direkte und indirekte Kontrolle zu bringen. Zur gleichen Zeit begann die Christianisierung der heidnischen Germanen. In dem Glauben, sie seien die Erben des Römischen Reiches, legten die fränkischen Herrscher die Grundlagen des Heiligen Römischen Reiches. Vom neunten Jahrhundert an begann dieses politische Gebilde, das verschiedene germanische Stämme in einer losen Konföderation umfasste, die Politik Europas bis in die Neuzeit zu gestalten. Mit dem Zerfall des Karolingerreiches kam ein neuer Herrscher, Ludwig der Deutsche, im Osten an die Macht und gründete den ersten deutschen Staat in Mitteleuropa. Seine Nachfolger wurde Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und führten die germanischen Stämme in eine moderne Zukunft.

    Aber die Einheit des Heiligen Römischen Reiches wurde im 16. Jahrhundert erschüttert, als Martin Luther gegen die katholische Kirche aufbegehrte. Dieser Konflikt spaltete nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa in zwei rivalisierende Lager: Protestanten und Katholiken. Der Dreißigjährige Krieg war der Höhepunkt dieses Konflikts. Die deutschen Territorien erlitten Verwüstung und Entvölkerung und am Ende des Krieges war die Macht des Heiligen Römischen Reiches geschwunden. Der Kaiser war nicht mehr in der Lage, dem territorialen Unabhängigkeitsstreben der verschiedenen Regionen Einhalt zu gebieten, und so wurde das Reich zu einer Arena, in der verschiedene Prinzen um die Vorherrschaft kämpften. In der Folge dieser Konflikte stieg Preußen als Militärstaat im Norden und Österreich als das mächtige Kernland der Habsburger im Süden auf. Zugleich erwachte auch ein deutsches Nationalbewusstsein. Der Aufstieg des deutschen Nationalismus sollte das zukünftige Schicksal Europas besiegeln.

    Die moderne Geschichte Deutschlands beginnt mit den Napoleonischen Kriegen und der Revolutionsarmee, die das Heilige Römische Reich an sein Ende brachte. An seiner Statt wurde von den ehrgeizigen preußischen Herrschern ein deutscher Nationalstaat gegründet. Das Land durchlief eine rasche Industrialisierung und stieg schnell zur zweiten Industriemacht Europas nach Großbritannien auf. Das 19. Jahrhundert wurde von einem militanten deutschen Nationalismus geprägt, der neue Konflikte brachte und zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte. Nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland geschlagen und der neue Nationalstaat gezwungen, mit dem Vertrag von Versailles einen demütigenden Frieden zu akzeptieren. Das Trauma des Krieges und die Demütigung, die er mit sich brachte, bereitete den Weg für den Aufstieg des Faschismus, da die Unzufriedenheit mit den regierenden Parteien aufgrund von Armut und einer allgemeinen Wirtschaftskrise wuchs. Als Adolf Hitler Reichskanzler Deutschlands wurde, begann die totalitäre Diktatur des Nationalsozialismus und die rassistische Unterdrückung von Juden und anderen sozialen Gruppen.

    Hitlers Vision eines „Tausendjährigen Reichs" endete schon nach 12 Jahren, aber sie hinterließ Narben in Europa, die heute noch sichtbar sind. Der Zweite Weltkrieg und der Wahnsinn des Völkermords eines Diktators brachten Deutschland zu Fall. Nach dem Krieg teilten die Siegermächte Deutschland auf und bereitetem dem Kalten Krieg den Weg. Während es Westdeutschland mit Hilfe der Alliierten USA, Frankreich und Großbritannien gelang, die Nachkriegskrise zu überwinden, litt Ostdeutschland unter der Sowjetunion und der stählernen Knute ihres Führers Stalin. Westdeutschland kehrte zur Demokratie zurück, trat der NATO bei und legte das Fundament für die zukünftige Europäische Union. Ostdeutschland hingegen wurde Teil des Warschauer Pakts und stand unter der strengen Kontrolle der Sowjetunion, die es vom Westen durch die Errichtung der berüchtigten Berliner Mauer abtrennte. Aber der Kommunismus des Ostens war zum Niedergang bestimmt und 1989 begannen die Menschen, Veränderungen zu fordern.

    Während der friedlichen Revolution stürzte die ostdeutsche Regierung und eröffnete den Weg zur Wiedervereinigung. Mit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1991 begann symbolisch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Das Land war jetzt in der Lage, ohne die Bürde der während des Zweiten Weltkriegs begangenen Gräuel in die Zukunft zu schauen. Durch harte Arbeit und Zusammenarbeit erwarb sich Deutschland die Vergebung der Welt und wurde zu einer Bastion der Freiheit und Demokratie an der Spitze der Europäischen Union.

    Kapitel 1 – Die Frühgeschichte Germaniens

    Die archäologische Ausgrabungsstätte, die die früheste Geschichte der Region belegt, ist der Hohler Fels, eine Karsthöhle in der Nähe von Ulm in Süddeutschland. Dort wurden zwei bedeutsame Tatsachen entdeckt. Die erste war, dass sich der erste Homo Sapiens, der aus Afrika in diesen Teil Europas wanderte, in der Nähe seiner genetischen Verwandten, den Neandertalern, niederließ. Die zweite war, dass Menschen genau in diesen Höhlen die ersten Musikinstrumente herstellten. Man fand zwei Flöten, die sich mit der Radiokarbonmethode auf ein Alter von 40.000 Jahren datieren ließen. Die eine wurde aus Vogelknochen hergestellt, die andere aus dem Elfenbein eines Mammuts. Was für eine erstaunliche Entdeckung! Sobald der Homo Sapiens in die Region des heutigen Süddeutschlands kam, begann er, Kunst herzustellen. Und die Musik war nicht der einzige künstlerische Ausdruck, den unsere Vorfahren im Hohlen Fels hinterließen. Archäologen fanden hier einige der frühesten Beispiele für Schnitzereien menschlicher und tierischer Artefakte und Malereien. Es ist faszinierend sich vorzustellen, dass die ersten Anzeichen von Kultur, Musik und Kunst ein Stück des europäischen Erbes sind. Die ersten Menschen lösten die Neandertaler ab und wurden in aller Stille zu Herrschern über die umliegenden Regionen. Sie sollten jedoch nicht lange die einzigen Bewohner bleiben. Weitere Gruppen wanderten in die Region ein und wurden Bewohner des Gebiets, das wir Deutschland nennen.

    Die Region des heutigen Deutschlands ist geographisch einzigartig. Sie wird von drei mächtigen europäischen Flüssen durchquert, der Elbe, dem Rhein und der Donau. Sie verfügt jedoch nicht über natürliche Barrieren, die Menschen vom Zuzug oder der Invasion abhalten. Aus diesem Grund siedelte eine Vielzahl von Menschen in Germanien (dem historischen Namen der Region) und machte es zu ihrer Heimat. Germanien und seine Entwicklung erzählen eine Geschichte durchlässiger Grenzen und ständiger Wanderung von Menschen. Es war nur natürlich, dass diese Wanderungen und Bewegungen politische Instabilität und häufige Konflikte verursachten. Dementsprechend war die Region von verschiedenen kulturellen und sprachlichen Grenzen gekennzeichnet, die sich häufig veränderten. Die erste Fragmentierung, die wir aufspüren können, ist die zwischen dem Homo sapiens und seinen Nachbarn, den Neandertalern. Wir wissen nicht, ob sie sich jemals im offenen Konflikt befanden, aber ihre Kulturen und wahrscheinlich auch ihre Sprachen unterschieden sich beträchtlich. Während die Neandertaler einfache Werkzeuge und Kunst herstellten, waren die des Homo sapiens weitaus fortgeschrittener. Die Trennung der beiden Völker war nicht nur kulturell, sondern auch physisch. Die beiden Völker gehörten zu unterschiedlichen Spezies. Allerdings zeigen moderne Tests, dass die Neandertaler und der Homo sapiens 99% ihrer DNA gemeinsam hatten, was zur großen Frage der Wissenschaftler führt: vermischten sich die beiden Spezies? Verschwanden die Neandertaler auf diese Art? Wurden sie einfach in das Genom und die Kultur des Homo sapiens absorbiert? Diese Fragen müssen noch beantwortet werden und wenn es soweit ist, werden sie viele weitere Fragen aufwerfen. Das ist der Reiz der Geschichte – sie endet niemals.

    Die Neandertaler waren längst verschwunden (vor etwa 40.000 Jahren), als der moderne Mensch ins Mesolithikum (Mittelsteinzeit) eintrat und allein in Mitteleuropa umherzog. Diese Periode begann vor etwa 10.000 Jahren und zu dieser Zeit bildeten Menschen eine Gesellschaft von Jägern und Sammlern. Das blieben sie für einige Jahrtausende, aber vor 5.000 bis 3.500 Jahren ereignete sich ein erstaunlicher Wandel. Der moderne europäische Mensch entwickelte nach und nach die Fähigkeit, Getreide anzubauen und Nahrungsmittel zu produzieren. Er lernte auch, Tiere zu domestizieren, sie für die Arbeit abzurichten und als Lieferanten von Kleidung und Nahrung zu nutzen. Da es keine Notwendigkeit mehr gab, auf der Suche nach Nahrung durch Mitteleuropa zu ziehen, wurden die Menschen sesshaft und bildeten die ersten Gesellschaften Germaniens. Die frühen Menschen erkannten den Wert fruchtbaren Landes und bauten ihre ersten Siedlungen in den feuchten Niederungen der nördlichen Regionen und entlang der Elbe, des Rheins und der Donau. Die Menschen siedelten auch an anderen Flüssen und Seen, aber es scheint, als wären diese Siedlungen vorübergehender Natur gewesen. An wärmeren Tagen führten die Menschen ihre Herden zum Grasen auf die Felder. Die Gesellschaft muss sich aufgeteilt haben, einige blieben in den Siedlungen, um das umliegende Land zu bearbeiten. Die ersten Stämme Mitteleuropas, die ihre Siedlungen während der Mittel- und Jungsteinzeit bauten, werden heute von der Forschung nach der besonderen Verzierung ihrer Töpfereien als Linearbandkeramische Kultur bezeichnet. Aber sie waren nicht die Einzigen. Spätere Ausgrabungen am Dümmer in Niedersachsen förderten eine Reihe von Siedlungen zutage, die zwischen 4.900 und 3.600 vor unserer Zeitrechnung bewohnt waren. Diese Gruppen sind als Trichterbecherkultur bekannt und vollzogen den Übergang vom Jagen und Sammeln zu Landwirtschaft und Viehhaltung. Diese besondere Kultur bestand die gesamte Bronzezeit hindurch (3.200 bis 600 vor unserer Zeitrechnung) bis zu ihrem Ende. Die Bronzezeit sah den Aufstieg und Fall vieler Kulturen in Germanien, die Metall bearbeiteten, Felder bestellten und Viehwirtschaft betrieben. Sie verfügten über verschiedene Begräbnisriten und gaben ihren Toten verschiedene Dinge des täglichen Lebens mit ins Grab, was darauf hinweist, dass sie eine Vorstellung von einem Leben im Jenseits hatten.

    Die Kelten kamen irgendwann in der Bronzezeit in die Region Germaniens und blieben für lange Zeit dort. Ihre DNS kann noch bei verschiedenen europäischen Völkern nachgewiesen werden von Irland bis zum Mittelmeerraum und von Spanien bis Ungarn und sogar Rumänien. Die Kelten waren in der Bronzezeit die einflussreichsten Menschen in Europa. Ihre Ursprünge liegen im Dunkeln, aber wissenschaftliche Erkenntnisse auf Basis ihrer Begräbnisriten scheinen auf ihre Herkunft aus der Urnenfeldkultur hinzudeuten.

    Wie die Kelten wurden in der Urnenfeldkultur die Toten verbrannt und in Urnen bestattet. Die Urnenfeldkultur verschwand irgendwann zwischen 700 und 500 vor unserer Zeitrechnung und wurde von verschiedenen Kulturen abgelöst, die meisten von ihnen proto-keltisch. Die früheste eisenzeitliche Kultur, die der Urnenfeldkultur folgte, war die Hallstattkultur, die ihre Blüte zwischen 800 und 450 vor unserer Zeitrechnung hatte. Sie ist nach der Stadt in Österreich benannt, in der sie zuerst entdeckt wurde. Nach dem Ende der Hallstattkultur erlebte Europa den Aufschwung einer weiteren proto-keltischen Kultur, der Latènekultur. Diese war so weit verbreitet, dass sie sowohl Anatolien und Irland als auch das mitteleuropäische Germanien erreichte.

    Die Kelten

    Die Verbreitung der Kelten in Europa

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/aa/Celtic_expansion_in_Europe.png

    Auf der Grundlage dieser Kulturen entwickelten die Kelten ihre eigene Zivilisation, die aus Stammesgruppen bestand, deren Gesellschaft auf Kriegführung basierte. Ihre Aristokratie entstammte der Kriegerschaft, aber die ganze Gruppe hatte den Ruf, wild und kriegerisch zu sein. Geschichten über die Raubzüge der Kelten waren in der gesamten klassischen Welt verbreitet. Die Römer haben wahrscheinlich am meisten über die Kelten geschrieben, da sie im Jahr 390 die Plünderung ihrer Stadt durch die Gallier erlebten, die ebenfalls eine keltische Gruppierung waren.

    Die keltische Gesellschaft wies eine strikte Klassentrennung auf: Kriegereliten, Druiden, die die Religion praktizierten, und die übrige Bevölkerung, die aus Bauern bestand und mit ihren Herden zog. Interessanterweise erhielten die Frauen der keltischen Stämme mehr Freiheiten als ihre griechischen und römischen Geschlechtsgenossinnen, die sich selbst für zivilisierter hielten. Die Frauen in Germanien konnten ihre Berufung wählen und konnten – wie die Männer auch – Kriegerinnen werden. Sie konnten auch herrschen, wenn ihr Vorgänger keine männlichen Erben hatte.

    Unglücklicherweise haben die Kelten nicht viele Schriftquellen hinterlassen und ein großer Teil unseres Wissens über sie stammt von ihren Zeitgenossen, den Römern und Griechen. Diese schrieben allerdings meist negativ über die Kelten, da sie Opfer ihrer Überfälle waren und daher kaum objektiv sein konnten. Das detailreichste literarische Werk über die Kelten stammt von dem berühmten römischen Feldherrn Gaius Julius Cäsar. Es wurde zwischen 58 und 50 vor unserer Zeitrechnung geschrieben und trägt den Titel Commentarii de Bello Gallico (Aufzeichnungen über den gallischen Krieg). Die Kelten, die die Regionen des heutigen Frankreichs, Luxemburgs und Belgiens bewohnten, wurden von den Römern, die ihr Gebiete eroberten, Gallier genannt. Aber Cäsar führte seine Armee auch durch das Gebiet des heute deutschsprachigen Teils Europas und beschrieb die dortigen Völker. Cäsar unterschied die Gallier und die germanischen Völker, aber seine griechischen Zeitgenossen hielten sie für ein Volk. Kulturell standen sie sich nahe, aber ihre Sprache war unterschiedlich. Die Römer trafen die Unterscheidung aufgrund der Sprache und so waren die germanischen Stämme geboren.

    Einige der gallischen Stämme waren Verbündete Roms und litten unter den Angriffen

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