Anschläge auf den Frankenkönig: Aufruhr und Attentate gegen das Leben Karls des Großen - Historischer Roman
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Nun in 2021 begibt sich der Autor mit dem Roman "Baumeister Karl der Große" und mit diesem Roman "Anschläge auf den Frankenkönig" erneut auf die Spuren Kaiser Karls. Seine Langeweile während der Corona-Pandemie soll daran nicht ganz unschuldig gewesen sein!
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Buchvorschau
Anschläge auf den Frankenkönig - Hans-Jürgen Ferdinand
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über https://portal.ddb.de abrufbar.
Impressum:
Autor: Hans-Jürgen Ferdinand
E-Book: ISBN 978-3-95924-9683
Herausgeber: ©red scorpion books
Coverfoto: Adobe Stock / ArTo
© Redaktion und Layout: www.evelyne-kern.de
Gedruckte Ausgabe:
ISBN: 978-3-86933-2680
Satz und Layout: www.winkler-layout.de
Herausgeber: Helios-Verlag
© Inhaltliche Rechte beim Autor
Hans-Jürgen Ferdinand
Anschläge auf den Frankenkönig
Aufruhr und Attentate gegen das Leben
Karls des Großen
Historischer Roman
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Vorwort
Der offene Aufruhr gegen Karl den Großen
Herzog Widukind, der sächsische Widersacher des Frankenkönigs
Aufstand des langobardischen Herzogs Hruodgaud
Die Basken überfallen bei Roncevalles die Nachhut des fränkischen Heeres
Die Verschwörung des thüringischen Grafen Hardrad
Der Aufstand des Bayernherzogs Tassilo
Die verdeckten Anschläge/Attentate auf das Leben Karls des Großen
Gedungene Mörder des bayerischen Adels trachten König Karl nach dem Leben
Pippin der Bucklige wählt die subtile Form der Tötung seines Vaters durch Übertragung einer Geschlechtskrankheit
Mordversuch durch Karls Halbbruder Hjalmar
Verzweiflungstat der alten Kräuterfrau
Herzog von Benevent versucht die tödliche Infizierung des Frankenkönigs mittels einer Mückenseuche
Brandanschlag auf König Karl durch einen Mönch des Klosters Reichenau
Komplott des Grafen Warin, einem Gefolgsmann von Karls Bruder Karlmann
Versuchter Giftmord des Bischofs Jesse von Amiens
Tödliche Beschwörungsfantasien seines Eheweibs Fastrada
Vorwort
Karls des Großen Streben seinen Machtbereich zu erweitern, kann zu keinem Zeitpunkt seiner Herrschaft von seiner Absicht getrennt werden, das Christentum über die ihm damals bekannte Welt hinaus zu verbreiten. Der fränkische König sah sich fortwährend dafür verantwortlich, Gottes Reich auf Erden zu vergrößern.
Auch wenn er mit den dabei angewandten Mitteln nicht sehr wählerisch war, darf man ihn wohl in seiner Wirkung als den größten Missionar seiner Zeit bezeichnen. Der geistige Weitblick des fränkischen Herrschers im kirchlichen und wirtschaftlichen Leben, sein stetes Drängen auf Vereinheitlichung staatlicher Ordnung wird in all seinen Handlungen immer wieder erkennbar.
Die Macht des Adels Zug um Zug in eine staatstragende, einheitlichen Gesetzen untergeordnete Verwaltung umzuwandeln, den Adel in ein anfangs wohl eher bescheidenes fränkisches Gemeinwesen zu integrieren, war ein kluger machtpolitischer Schachzug des Frankenkönigs. In einer solchen Phase des Umbruchs war Karls Unversehrtheit, seine Präsenz natürlich unverzichtbar. Sein Tod hingegen hätte alle seine Bestrebungen zunichte gemacht. Das wussten natürlich auch seine Gegner bis hin zu den oströmischen Gegenspielern in Konstantinopel. Es galt daher wachsam zu sein und Vorkehrungen gegen ein Attentat, selbst gegen einen feigen Giftmord zu treffen. Mit all seiner Macht und Härte hatte Karl der Große nicht verhindern können, dass zum wiederholten Mal ein heimtückischer Anschlag auf sein Leben verübt wurde. Alles in allem zeigte sich dem mächtigen König durch diese Ereignisse, wie zerbrechlich letztlich alle Macht auf Erden war.
Der offene Aufruhr gegen Karl den Großen
Herzog Widukind, der sächsische Widersacher des Frankenkönigs
Der Name Widukind bedeutet Kind des Waldes. Offenbar gehörte Widukind einer vornehmen Familie des sächsischen Teilstamms der Westfalen an. Eine Ehefrau Geva oder Gheua wird erstmals in der Braunschweigischen Reimchronik aus der Zeit von 1279 bis 1292 erwähnt. Im Jahr 772 fielen die Franken in Sachsen ein und zerstörten die Irminsul, ein heidnisches Heiligtum der Sachsen. Die Zeit der Sachsenkriege, an denen Widukind vermutlich von Anfang an beteiligt war, hatte begonnen – sie währte bis 804. Im Jahr 773 überfielen die Westfalen als Vergeltung Deventer, während Karl sich in Italien aufhielt und sich mit den Langobarden rumschlug. Im folgenden Jahr 774 belagerte der sächsische Teilstamm der Engern Fritzlar, wurden aber von den dort weilenden Franken zum Rückzug gezwungen. Im Jahre 775 bezwang Karl der Große die Ostfalen und die Engern. Die Westfalen hingegen überlisteten eine fränkische Heeresabteilung und richteten ein großes Blutbad an. Ein Jahr später 776 zwang der Frankenkönig einen großen Teil der frankenfreundlichen Edelinge der Sachsen, mit ihm einen Vertrag zu schließen, danach wurde Sachsen zu einer Mark.
Im folgenden Jahr blieb der westfälische Edeling Widukind – er wird für 777 erstmals in den Fränkischen Reichsannalen erwähnt – anders als die anderen Edelinge, gegen den Willen Karls des Großen der fränkischen Reichsversammlung in Paderborn fern, und begab sich für ein Jahr zum Dänenkönig Sigfrid. Im Jahre 778 fielen die Westfalen, wohl unter Widukinds Führung, ins fränkische Rheinland ein, zerstörten mehrere Siedlungen und richteten großen Schaden an. In der Zeit von 779 bis781 begann im damaligen Sachsen, dem heutigen Westfalen, ein zermürbender Kleinkrieg, ein Bruderkrieg, der sich gegen die frankenfreundlichen sächsischen Edelinge richtete. Auf dem Reichstag zu Lippspringe 782 wurde das damalige Sachsen in fränkische Grafschaften aufgeteilt und damit Teil des Frankenreichs.
Widukind kehrte wieder vom Dänenkönig nach Sachsen zurück, wo er erneut zum Aufruhr gegen die Franken aufreizte. Die Sachsen vernichteten daraufhin in der Schlacht am Süntel ein fränkisches Heer und töteten mit den Grafen Geilo und Adalgis zwei der höchsten Beamten des Frankenkönigs. Karl der Große rächte sich bei Verden an der Aller mit der Enthauptung von ca. 4.500 Sachsen im sogenannten „Blutgericht von Verden", während Widukind erneut zu den Dänen entkommen konnte.
Ein Jahr später wird Karls Heer 783 zum Rückzug aus der Schlacht an der Grotenburg gezwungen. Die Verstärkung seines Heeres bewirkte allerdings die Niederlage seiner sächsischen Gegner in der Schlacht an der Hase. Im Jahr 784 unterstützten die Friesen Widukind, der den Widerstand gegen die Franken auch im Winter fortsetzte.
Im Sommer 785 rückte Karl dann bis in den Bardengau an der unteren Elbe vor. Widukind und sein jetzt erstmals in den Quellen genannter Gefolgsmann Abbio – eventuell ein Schwiegersohn oder Schwager – wichen zunächst in das nordelbische Sachsen aus, gaben den Widerstand aber kurz darauf auf. So führten unmittelbare Verhandlungen zwischen Karl dem Großen und Widukind im Bardengau noch im gleichen Jahr zur Taufe Widukinds und Abbios. Sie wurde anlässlich des Weihnachtsfestes in Attigny vollzogen. Taufpate war Karl der Große, der damit eine „geistliche Verwandtschaft" zu Widukind herstellte, ihn durch Geschenke ehrte und seinen Rang bestätigte, wodurch die Bedeutung, die der Frankenkönig Widukind zumaß, deutlich wird. Dieses reflektiert das von der gesamten römischen Christenheit zu feiernde Dankfest, das Papst Hadrian I. 786 anlässlich der Nachricht von Widukinds Taufe anordnete.
In der Folgezeit wurden sächsische Edlinge nach ihrer Taufe in die fränkische Grafschaftsverfassung einbezogen, so dass sich langsam das Zusammenleben beider Völker zu einem Volk vollzog.
Das Nachleben gibt Rätsel auf. Die Annahme Karl der Große habe Widukind auf die Insel Reichenau am Bodensee verbannt ist in der Forschung ebenso umstritten, wie seine angebliche Grabstätte in der Stiftskirche zu Enger.
Aufstand des langobardischen Herzogs Hruodgaud
Hruodgaud wurde 774 von Karl dem Großen, der Desiderius, den letzten König des Langobardenreiches besiegt und den Titel Rex Langobardorum angenommen hatte, als Herzog von Friaul eingesetzt. Hrodgaud beanspruchte 776 die langobardische Krone für sich und mehrere Städte, darunter Treviso unter seinem Schwiegervater Stabilinius schlossen sich ihm an. Er wurde aber von Karl dem Großen, der daraufhin in Eilmärschen nach Italien kam, rasch besiegt und getötet.
Mit seinem Tod erlosch das Herzogtum Friaul und wurde eine Markgrafschaft des Karolingerreichs.
Die Basken überfallen bei Roncevalles die Nachhut des fränkischen Heeres.
Die islamischen Statthalter im Norden der Iberischen Halbinsel entschieden nach Streitigkeiten mit dem Emir Abdar-Rahman I. von Cordoba (regierte 756-788), sich unabhängig zu machen, jeder in seiner Provinz. Da sie aber fürchteten, der Macht des Emirs nicht widerstehen zu können, suchten sie nördlich der Pyrenäen, bei dem Frankenkönig Karl, um Hilfe nach, als dieser in Paderborn weilte.
Im Jahre 777, während Karl der Große sich noch im Krieg gegen die Sachsen befand, trafen ein Abgesandter der abtrünnigen Gouverneure, Suleimann ibn al-Arabi, Statthalter von Barcelona, Hussayn, Statthalter von Saragossa, und Abu Taur, Statthalter von Huesca, in Karls Feldlager ein, um sich der Hilfe der Franken gegen den Emir von Cordoba zu versichern. Karl erkannte sofort die Möglichkeit, seinen Machtbereich auszudehnen und Beute zu machen, und sagte zu.
Im Frühjahr 778 fielen zwei christliche Heere in das maurisch kontrollierte Spanien ein. Das größere der beiden Heere, bestehend aus Krieger aus Neustrien und Sachsen, stand unter dem Oberbefehl Karls. Sie versammelten sich in der Nähe von Agen und überquerten die Pyrenäen bei Saint-Jean-Pied-de-Port. Pamplona, Jaca und Huesca öffneten die Tore, der Ebro wurde überquert, und das Heer lagerte schließlich vor den Mauern Saragossas. Die kleinere Armee, deren Soldaten aus Austrasien, Burgund, Italien, der Provence, Septimanien und Bayern kamen, überquerte die Pyrenäen im Osten, fiel in Katalonien ein und traf mit dem größeren Heerzug vor Saragossa zusammen.
Suleimann ibn al-Arabi ließ die Franken nun nicht in seine Stadt Saragossa – die abtrünnigen Statthalter begannen angesichts der christlichen Invasion ihre Entscheidung zur Hilfestellung der Franken zu bereuen, zumal Karl auch in den ihm zugefallenen Städten eigene fränkische und christliche Statthalter einsetzte.
Karl wiederum war nicht auf eine Belagerung vorbereitet, nicht mit dem entsprechenden Belagerungsgerät und schon gar nicht mit Verpflegung, eine Ernährung des Heeres aus dem wenig fruchtbaren Umland kam auch nicht in Frage, so dass Karl nur noch der Rückzug blieb. Während dieses Rückzugs überfiel er Pamplona, ließ es durch seine Truppen plündern und zerstörte die Stadtmauern, damit sich diese Stadt Pamplona nicht gegen ihn erheben konnte. Damit machte sich der Frankenkönig die Basken zum Feind. Karl hatte zwischenzeitlich den Fehlschlag seines Spanienfeldzugs erkannt!
Am 15. August 778 überquerte sein Heer die Pyrenäen am Col de Roncevaux. In dieser engen Passage, zwischen den hohen Bergen eingeschlossen, war das fränkische Heer gezwungen, in einer langen und damit verwundbaren Reihe zu marschieren mit nur jeweils wenigen Männern nebeneinander. Die baskische Bevölkerung des Landes, gedemütigt durch die Zerstörung Pamplonas, aber deutlich in Unterzahl, wartete nur auf die passende Gelegenheit zu einem Überfall.
Mit leichter Bewaffnung und an die Bewegung in dem steilen und felsigen Gelände gewöhnt, ließen sie den Hauptteil der fränkischen Armee passieren, um sich dann auf die Nachhut zu stürzen. Die fränkischen Krieger, auf ihren Pferden und mit ihren langen Lanzen kaum beweglich, wurden völlig überrascht. Die Nachhut wurde vom übrigen Heer abgeschnitten und mitsamt dem Tross in den Hintergrund des Tales gedrängt. Ein verzweifelter Kampf brach aus, bei dem die fränkischen Soldaten bis auf den letzten Mann niedergemacht wurden. Die Basken plünderten den Tross und zogen sich eilends in die Berge zurück. Als die Hauptarmee Hornsignale hörte, machte sie zwar umgehend kehrt, kam aber zu spät