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Der Mann aus Stalingrad
Der Mann aus Stalingrad
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eBook233 Seiten3 Stunden

Der Mann aus Stalingrad

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Über dieses E-Book

Ein mitreißender und spannender Thriller, der Sie von der ersten Seite an in seinen Bann zieht.

Während eines Urlaubs in Italien, findet sich Sam Carter, ein Fotograf aus New York, in eine Reihe unerklärlicher Ereignisse verwickelt, die ihn zu einem rasanten Thriller voller Abenteuer, Spionage, Intrigen, Romantik, Geheimnissen und Spannung führen.

Lassen Sie sich von dieser Reise, tief ins Herz Europas, verführen, wo nach dem Fall der Berliner Mauer, Leidenschaft und Rache mit einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit zusammenkommen.

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum3. Apr. 2021
ISBN9781071593844
Der Mann aus Stalingrad

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    Buchvorschau

    Der Mann aus Stalingrad - Robert Blake

    Index

    KAPITEL I

    KAPITEL II

    KAPITEL III

    KAPITEL IV

    KAPITEL V

    KAPITEL VI

    KAPITEL VII

    KAPITEL VIII

    KAPITEL IX

    KAPITEL X

    KAPITEL XI

    KAPITEL XII

    KAPITEL XIII

    KAPITEL XIV

    KAPITEL I

    New York 1993

    Mijail stand, mit einem breiten Lächeln, von seinem Platz auf, gab seinem Begleiter einen festen Händedruck, nahm den Aktenkoffer und verließ das Plaza Hotel.

    Als Mijail Lukhov auf die Straße kam, bemerkte er die Anwesenheit von zwei kampferprobten Männern mit slawischen Gesichtszügen, die ihm in einiger Entfernung folgten, nicht zu nah, um entdeckt zu werden aber auch nicht zu weit weg, um Ihr Ziel aus den Augen zu verlieren. Sie waren zweifelsohne Profis.

    Während er durch Midtown und Little Italy wanderte, überlegte er, mit wem er es diesmal zu tun haben könnte. KGB, CIA, FBI, Mafia. Es hätte jeder von ihnen sein können, denn mit allen hatte er noch offene Rechnungen aus der Vergangenheit zu begleichen, obwohl ihr slawisches Aussehen ihn vermuten ließ, dass es jemand aus seiner Heimat war.

    Einige Sekunden lang überlege er, ob er in ein Taxi steigen, die U-Bahn nehmen oder weiter zu seinem Hotel laufen sollte, das sich in der Nähe des UN-Gebäudes befand. Es war zwar ein langer Weg, aber vielleicht könnte er sie dann irgendwie abschütteln.

    Mijail Lukhov war ein ehemaliger KGB-Agent, der mehrere Jahre als Doppelagent in den USA aktiv gewesen war, mit seinem unattraktiven Gesicht, breiten Schultern und einer prominenten Nase, hatte er sich im Laufe der Jahre an das amerikanische Leben gewöhnt, ohne jedoch auf seine grundlegenden politischen Überzeugungen zu verzichten. Obwohl die Amerikaner seinen Aktivitäten misstrauisch gegenüberstanden, gelang es ihnen nie, belastende Beweise zu finden. Nach einer unglückseligen Operation in Berlin, bei der seine Geliebte ums Leben kam, verließ er die Sowjetunion und verkaufte sich an den Meistbietenden, immer wenn eine stattliche Summe in Aussicht stand.

    ––––––––

    Nachdem er durch den geschäftigen Washington Square Park gegangen war, in der Hoffnung, seine Verfolger loszuwerden, erreichte er Soho. Für einen Moment glaubte er, sie aus den Augen verloren zu haben, aber um sicher zu sein, blieb er vor einem exklusiven Schaufenster, eines der renommiertesten Modeboutiquen im angesagtesten Viertel von New York, stehen.

    In der Glasscheibe konnte er jedoch beobachten, wie einer seiner Verfolger, wahrscheinlich einen kleinen Ohrhörer tragend, mit jemandem sprach. Einen Moment später beschleunigten die beiden Typen ihr Tempo, man hatte ihnen offenbar befohlen, ihn sich zu schnappen.

    Mijail war nicht mehr jung, er war über vierzig, aber er rannte, seit seiner Kindheit, fünf Meilen pro Tag und trainierte im Gewichtheben, und seine ausgeprägten Muskeln und die Tatsache, dass er das Rauchen aufgehört hatte, hielten ihn in Topform.

    In der Ferne sah er das World Trade Center, mit seinen gigantischen Wolkenkratzern, die mit ihren riesigen und imposanten Türmen den Himmel zu berühren schienen.

    In dieser Gegend war der starke Wind kaum spürbar, die hohen Gebäude verhinderten seinen freien Durchzug, nur ein paar kalte Böen fegten durch die Straßen.

    Mijail war sich bewusst, dass sie es nicht wagen würden, es am helllichten Tag zu tun, selbst wenn ihnen befohlen worden wäre, ihn umzubringen. Um jeden Preis musste er dunkle, einsame Gassen und Orte mit wenig Verkehr meiden, was im Moment kein Thema war, da er sich bereits in der Wall Street befand, dem Finanzviertel, das die US-Wirtschaft kontrollierte und somit auch die Welt.

    Wie dem auch war, konnte er immer noch keine Lösung für sein derzeitiges Dilemma, die Typen loszuwerden, finden oder einen Ort, wo er sich verstecken könnte. Zur Polizei konnte er auch nicht gehen, denn seit Jahren durchstreifte seine Polizeiakte die Datenbanken der verschiedenen Geheimdienste des Landes. Für Mijail war es nicht möglich, ein Bankkonto zu eröffnen, alle seine wirtschaftlichen Transaktionen mussten in bar durchgeführt werden.

    Für einen Moment dachte er darüber nach, in ein öffentliches Gebäude zu fliehen, was ihm vielleicht ein paar Minuten Zeit geben würde, um darüber nachzudenken, was er als nächstes tun sollte.

    Aus den Augenwinkeln sah er einen Bus auf eine Haltestelle zufahren, ein paar Meter weiter vor ihm, und bis zu diesem Augenblick hatte er diese Option nicht in Betracht gezogen, aber vielleicht wäre es keine so verrückte Idee.

    Gerade als der Bus wieder abfahren wollte, rannte Mijail mit all seiner Kraft los und erreichte die Tür, als sie begann sich zu schließen. Die beiden Typen, die ihm folgten, bemerkten das Manöver etwas zu spät, und nur einer konnte den Bus noch rechtzeitig erreichen. Dem anderen schlug es die Tür vor der Nase zu, während sein Spießgeselle heftig mit dem Busfahrer diskutierte, ob er nun mitfahren könne oder nicht.

    Der Busfahrer, ein Afroamerikaner, mit über einem Meter neunzig Größe, sah ihm verächtlich in die Augen und warnte ihn, dass er den Bus anhalten und die Polizei benachrichtigen würde, wenn er weiterhin so einen Aufstand machte. Der Slawe gab seine Drohungen auf und ging langsam den Gang entlang, denn Probleme mit einem Sicherheitsbeamten wollte er tunlichst vermeiden. Einen Augenblick später entdeckte er Mijail an einem Fensterplatz sitzend, der der Ausgangstür am nächsten war. Da er sich bewusst war, dass er jetzt nichts weiter tun konnte, bis dieser sich entschied auszusteigen, starrte er ihn einfach nur an. Mijail hielt seinen Blick, er hatte jahrelang mit Typen seinesgleichen gearbeitet, und hatte sich nie von einem dieser Mistkerle einschüchtern lassen.

    Können Sie mir sagen, wohin diese Linie führt? fragte Mijail eine alte Frau, die neben ihm saß.

    Zum Battery Park, antwortete diese. Die letzte Station, da legt die Fähre nach Staten Island ab.

    Diese Pause war für Mijail, obwohl nur kurz, wie ein frischer Wind. Es war keine lange Fahrt, er stieg fünfzehn Minuten später aus dem Bus, und seinen Verfolger hatte er immer noch auf den Fersen.

    Als er auf den Pier zuging, sah er eine riesige Schlange vor dem Haupteingang, die Fähre zum entferntesten Stadtteil New Yorks war im Begriff in See zu stechen. Die Überfahrt war kostenlos, so dass sie schon jahrelang zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen in New York geworden war. Zusammen mit den New Yorkern, die auf der Insel lebten und täglich die Fähre nahmen, machten sich Tausende von Touristen unterschiedlichster Nationalitäten auf den Weg, und es war der billigste Weg, um sich an einem der unglaublichsten Ausblicke auf die Manhattan Bay zu erfreuen und ziemlich nah an der Freiheitsstatue vorbeizufahren.

    Alle zwanzig Minuten verließ eine Fähre den Anlegesteg, sobald alle Passagiere an Bord waren. Mijail stand am Heck, es war der belebteste Ort, von dem aus man die beste Aussicht auf den -Big Apple- hatte.

    Während der Überfahrt ging er die verschiedenen Fluchtmöglichkeiten durch, die er hatte: Am gewagtesten wäre es, kurz bevor sie an der Freiheitsstatue vorbeifuhren, ins Wasser zu springen und die Entfernung, die ihn von Ellis Island trennte, zu schwimmen. Dennoch ließen ihn die niedrigen Temperaturen in New York, Mitte Januar, diese aberwitzige Idee verwerfen. Er würde erfrieren, bevor er sein Ziel erreichen könnte.

    Die zweite Möglichkeit wäre, zur sowjetischen Botschaft zu gehen, was aber ein großes Risiko war, denn wenn es der KGB war, der ihn verfolgte, würde er sein Todesurteil unterschreiben.

    Die dritte Möglichkeit bestand darin, ihnen die Stirn zu bieten, der Mann war ja nun allein und es würde sich keine bessere Gelegenheit dafür bieten. Mijail bereute es nun sehr, seine Waffe im Hotel gelassen zu haben. Am Morgen hatte er sie nicht zu dem Treffen im Plaza Hotel mitnehmen wollen, da er nicht den Eindruck eines billigen Revolverhelden erwecken wollte.

    Plötzlich erinnerte er sich daran, dass er einen Mann auf Staten Island kannte, der ein Geschäft führte und dem er, in der Vergangenheit, einen großen Gefallen erwiesen hatte. Ohne Zweifel war es jetzt an der Zeit, dass er sich dafür revanchieren könnte. Dieser Mann war ein mittelgroßer Jude, der in der Nähe des Piers einen Goldhandelsgeschäft betrieb. Die einzige Frage war, konnte er ihm vertrauen.

    Als die Passagiere Staten Island erreichten, stiegen sie in einem angemessenem Tempo aus. Mijail versuchte, sich zwischen ihnen zu verlieren, aber es war nutzlos, denn als er den Steg, der die Fähre mit dem Festland verband, hinunterging, war ihm sein Verfolger schon wieder dicht auf den Fersen.

    Er überquerte einen Boulevard voller Restaurants und Bars, mit großen Terrassen und Blick aufs Meer und etwas weiter abseits, auf der anderen Seite, sah er das Geschäft, das er suchte. Es war genau dort, wo er es in Erinnerung hatte.

    Als er die Straße überquerte, leuchteten seine Augen auf, als er die schmiedeeisernen Zierleisten sah, die das riesige gelbe Leuchtschild, dass den An- und Verkauf von Gold anpries, umrahmten.

    Mijail blickte ein letztes Mal zurück, um zu sehen, wie weit sein Verfolger entfernt war. In diesem Moment traf ihn ein harter Schlag auf den Kopf und er fiel zu Boden. Es war Mittagzeit und die Straße war menschenleer. In seinem Bestreben, so schnell wie möglich zum Geschäft des Juden zu gelangen hatte er sich, von den Terrassen voller Touristen, entfernt.

    Der Typ, der ihn niedergeschlagen hatte, schleppte ihn in die nächste Gasse und dann in einen metallic-blauen Kastenwagen.

    Mijail hatte den zweiten Mann, der ihn verfolgt hatte, völlig vergessen. Der Typ, der den Bus verpasst hatte, hatte mehrere Passanten gefragt, wohin diese Linie denn führen würde. Nachdem er herausgefunden hatte, dass sie bis zur Fähre nach Staten Island führte, hatte er keinen Zweifel mehr daran, dass sie die Fähre genommen hatten. Er rief im Hauptquartier an und wurde umgehend von einem Kastenwagen abgeholt, der durch Brooklyn raste und somit noch vor der Fähre in Staten Island ankam.

    Die beiden Verfolger stiegen in den Kastenwagen und fuhren zum Flughafen von Newark. Von dort flogen sie, mit einem Privatflugzeug, nach Hause.

    *******

    Mijail verbrachte die Rückreise -knocked out-. Gegen Mittag landete das Privatflugzeug auf einem winzigen Stützpunkt am Rande einer Stadt. Die Entführer packten ihn in ein Auto und fuhren durch eine überfüllte Großstadt.

    Obwohl er noch wie benebelt war, erlangte er nach und nach das Bewusstsein wieder, und sah durchs Fenster auf eine ihm vertraute Landschaft und hatte nicht den geringsten Zweifel daran, wo er war, obwohl er im Moment nicht erkennen konnte welche Stadt es genau war. Die Stadt war voll von alten, mittelgroßen Gebäuden in verblasstem Grau, in ihrem Inneren kleine Behausungen, in denen drei oder vier Familien pro Haushalt lebten.

    Mijail war in einem dieser Gebäude geboren worden, er erinnerte sich noch bitter an seine düstere Jugend, sein Vater war ein Säufer, der nie zu Hause war, Wodka ließ ihn sein elendes Leben vergessen, während seine Mutter es schaffte, ihre sechs Kinder mit dem aufzuziehen, was der Staat ihr zur Verfügung stellte.

    Er hatte zehn Jahre lang keinen Fuß mehr in die Sowjetunion gesetzt, aber immer gewusst, dass er eines Tages zurückkehren würde. Seit seiner Flucht hatte er zahlreiche Feinde in seinem Gefolge zurückgelassen, was er aber nicht verstand war, warum jetzt, nach so vielen Jahren, jemand seine Anwesenheit ersuchte. Vielleicht war ein Dokument ans Licht gekommen, das eine seiner zahlreichen Operationen aufgedeckt hatte oder jemand schrie nach Rache für irgendeine Sache, die in der Vergangenheit lag.

    Wie dem auch war, es gab jetzt kein Zurück mehr, in ein paar Minuten würde er die Wahrheit erfahren, jemand hatte eine umfangreiche Operation organisiert, um ihn ausfindig zu machen und zu fangen.

    Kurze Zeit später verband ihm einer der Männer, die ihn bewachten, die Augen und Mijail folgerte, dass sie sich dem Versteck des Entführers näherten und niemand, außerhalb dieser Organisation, seinen Standort kennen durfte.

    Das Auto begann zu schunkeln, da sie wohl jetzt auf einer Schotterstraße entlangfuhren. Dann hielt der Fahrer an und seine Handlanger zogen ihn, mit verbundenen Augen, aus dem Wagen. Er blieb regungslos stehen, ohne zu wissen, in welche Richtung er gehen sollte.

    Weiter, befahl einer der Entführer und gab ihm einen brutalen Stoß in den Rücken, der ihn fast zu Boden gehen ließ.

    Mijail begann in einer geraden Linie zu laufen, immer wenn sein Begleiter abbog, packte er ihn am Arm und zerrte ihn in die richtige Richtung. Während der kurzen Strecke gaben ihm die schweren Schritte auf dem Kies zu verstehen, dass er sich an einem Ort mit wenig Verkehr befand. Es war nicht zu absurd anzunehmen, dass es sich um einen Bauernhof am Rande der Stadt oder vermutlich um einen Steinbruch handelte.

    Kurz darauf hörte er Stimmen, ein Akzent, den er kannte und ihm wurde immer klarer wo, in der Sowjetunion, er sich befand. Mijail kam in Sankt Petersburg auf die Welt, aber er wusste sehr gut, woher diese eigenartige Art zu sprechen kam.

    Der stämmigere Mann öffnete eine Luke und schob ihn eine schmale Treppe hinunter. Dann befahl er ihm stehen zu bleiben, zog einen Stuhl heran und zwang ihn nach unten.

    Sein Kumpan entfernte ihm rücksichtslos die Augenbinde und ein paar Lichter im Hintergrund blendeten ihn im ersten Augenblick, aber nach ein paar Sekunden der Verwirrung stellte er fest, dass es ein Raum war, in dem Dunkelheit herrschte, die Lichter gaben kaum etwas von dem überaus feuchten Keller zu erkennen.

    Auf einer, nicht weit entfernten, Treppe erschien ein Mann mit breiten Schultern und schütterem Haar, der in seinen Sechzigern sein musste. Er ging zu den Entführern, tauschte ein paar Worte mit ihnen und setzte sich, Mijail gegenüber, auf einen Stuhl. Seine Handlanger blieben zu beiden Seiten stehen, während mehrere bewaffnete Männer den Keller durchstreiften. Dieser Bunker schien uneinnehmbar.

    Nun, Mijail, sprach ihn der dünnhaarige Mann an.

    Mijail starrte ihn an, zweifelsohne war er der Boss, er kannte viele sowjetische Agenten, aber er war überzeugt, dass er ihn nie zuvor gesehen hatte.

    Die Wirkung des Betäubungsmittels war noch nicht vollständig abgeklungen, aber er versuchte seine fünf Sinne einzusetzen, um den Worten dieses Mannes zu folgen.

    Du fragst dich sicher, warum du hier bist? begann er seine Erläuterung. Wenn du deine Arbeit richtig gemacht hättest, hättest du uns viel Ärger erspart.

    Wer zum Teufel sind Sie? fragte Mikhail.

    Der Boss lachte.

    Man hat mir versichert, dass du ein kluger Kerl bist, warf er ihm vor. Ich denke, da haben sie sich geirrt.

    Mijail riss die Augen weit auf und sah ihn unbehaglich an.

    Man hat dir, vor ungefähr einem Monat, einen bestimmten Job aufgetragen, erklärte der Boss ruhig. Aber am Ende hast du uns betrogen.

    Mijail schluckte schwer und begann zu verstehen, worum es in dieser Angelegenheit eigentlich ging. Er hatte von Anfang an vermutet, dass es sich darum handeln könnte, hätte aber nie gedacht, dass diese Organisation so mächtig war. Seit seiner Ankunft in den USA hatte er sich an den Meistbietenden verkauft, unabhängig davon, wer seinen Service in Anspruch nehmen wollte. Die Aufträge erreichten ihn über Dritte, so dass er nie nachfragte, wer ihn engagiert hatte und aus welchem Grund.

    Mit wem hast du gedacht, dass du es zu tun hast? schrie ihn der Boss wütend an und trat hart gegen seinen Stuhl.

    Langsam begann Mijail zu verstehen, mit wem er sich da eingelassen hatte.

    Du wurdest angeheuert, um ein bestimmtes Zielobjekt zu eliminieren, fügte er hinzu. Und nicht nur, dass du diesen Auftrag nicht ausgeführt hast, du hast dich obendrein noch bestechen lassen, es nicht zu tun.

    Ich weiß nicht, wovon Sie reden, versuchte Mijail einzulenken, der es gerade noch geschafft hatte, das Geld auf der Fähre nach Staten Island zu verstecken, weil er dachte, diese Typen würden ihn verfolgen, um ihn auszurauben.

    Was er nicht wusste, war, dass seine Entführer ihm, seit seiner Ankunft in New York, gefolgt waren und beobachtet hatten, wie man ihm das Geld gab.

    Der Boss verpasste Mijail einen Schlag ins Gesicht und sofort begann einer seiner Handlanger, ihm ebenfalls eine Reihe von Schlägen zu verpassen. Als er endlich aufhörte, blutete Mijail aus einer Wunde

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