Steinreich mit Diamanten: Orientierung beim Kauf und Sicherheit bei der Beurteilung von Diamanten
Von Jannik Beckers
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Über dieses E-Book
Jannik Beckers
Jannik Beckers ist Betriebswirt und erfolgreicher Investor. Er hat sich auf europäische und internationale Wirtschaftsbeziehungen spezialisiert.
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Buchvorschau
Steinreich mit Diamanten - Jannik Beckers
Gewidmet meinem Bruder Leon.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Wie entstehen Diamanten?
Diamanten aus dem Labor
Für wen eignen sich Diamanten als Wertanlage?
Wertbestimmung eines Diamanten
Carat (Gewicht)
Color (Farbe)
Clarity (Reinheit)
Cut (Schliff)
Certificate (Zertifikat)
Vorsicht: Blutdiamanten
Diamanten kaufen und wieder verkaufen
Diamantschmuck: Schönheit kaufen oder Geld anlegen?
Anlagediamanten auf den Punkt gebracht
Kleines Diamanten-Glossar
Verwendete und empfohlene Literatur
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Verteilung der weltweiten Fördermenge von Rohdiamanten im Jahr 2019
Tabelle 2: Mitglieder des Weltverbandes der Diamantbörsen
Tabelle 3: Aus der Diamond Retail Benchmark der IDEX
Tabelle 4: Regelmäßig nachgefragte Steingrößen des Diamantenmarktes
Tabelle 5: Aktuelle Farbenskala nach GIA
Tabelle 6: Historische Farbenskala
Tabelle 7: Graduierungen der Fluoreszenz nach GIA
Tabelle 8: Reinheitsskala nach GIA
Tabelle 9: Mohs’sche Härteskala
Tabelle 10: Mathematisch ideale Proportionen des Brillanten
Tabelle 11: Graduierungen des Schliffes nach GIA
Tabelle 12: Teilnehmer am Zertifikationssystem des Kimberley-Prozesses
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Entwicklung der weltweiten Fördermenge von Rohdiamanten (2004 bis 2019)
Abbildung 2: Oktaederförmiger Rohdiamant
Abbildung 3: Oberteilansicht des Brillanten
Abbildung 4: Seitenansicht des Brillanten
Abbildung 5: Unterteilansicht des Brillanten
Vorwort
»Die Substanz, die nicht nur unter den Edelsteinen, sondern unter allen menschlichen Besitztümern den größten Wert besitzt, ist Adamas [Diamant – Anmerkung des Verfassers], ein Mineral, das lange Zeit nur Königen, und nur sehr wenigen von ihnen bekannt war.«¹
Plinius der Ältere (24–79 nach Christus), römischer Gelehrter
Der Großteil fundierter Publikationen über Diamanten im deutschsprachigen Raum richtet sich in erster Linie an Schmuck liebhaber oder Gemmologen. Das vorliegende Buch hingegen spricht Sie als langfristig orientierten Anleger von Kapital an. Es möchte Ihnen als Ratgeber konkrete Antworten auf die entscheidenden Fragen zu Diamanten als Form der Wertanlage geben sowie ein grundlegendes Verständnis für dieses Thema schaffen.
Mein besonderer Dank gebührt Dr. Ruven Karr, Sophie Wild, Dr. Maria Zaffarana und Katrin Hofmann, die wesentlich zur erfolgreichen Fertigstellung dieses Buches beigetragen haben.
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich eine anregende und bereichernde Lektüre mit vielen neuen Erkenntnissen.
Viersen im Januar 2021
Jannik Beckers
¹ Dieses Zitat von Plinius dem Älteren habe ich aus der englischen Ausgabe seiner Enzyklopädie Naturalis historia (deutsch: Naturgeschichte) frei übersetzt. Etymologisch lässt sich das Wort »Diamant« auf das griechische Wort »Adamas« zurückführen, das in die lateinische Sprache übernommen wurde. »Adamas« bedeutet wörtlich »unbezwingbar«.
Wie entstehen Diamanten?
»Keine Aussage bei den antiken Schriftstellern findet sich häufiger als die Behauptung, daß Steine und Metalle in kurzer Zeit geboren werden und wachsen.«
Moritz Pinder (1807–1871), deutscher Bibliothekar
Die ältesten Diamantenfunde datieren um den Zeitraum 3000 bis 4000 vor Christus in Südasien. Im Alten Indien gab es den Glauben, dass Edelsteine durch die Selbstopferung des Gottes Asura Bala entstanden sind. Es heißt, dass ein Blitz in sein Haupt einschlug, aus welchem dann »Berge von Steinen« entstanden. Dabei soll der Diamant als erster Stein geschaffen worden sein. Heute herrscht in der Wissenschaft Konsens darüber, dass Diamanten unter hohem Druck und hohen Temperaturen entstehen. Natürliche Diamanten wuchsen im Zuge von Jahrmillionen in einer Tiefe ab etwa 150 Kilometer im oberen Erdmantel heran, wenn dort vorhandener Kohlenstoff bei mindestens 1.000 Grad Celsius Gesteinstemperatur zur charakteristischen Anordnung der Atome in einem Diamanten zusammengepresst wurde. Das sogenannte Atomgitter ist eine atomare Struktur, die Atombindungen zusammenhält; beim Diamanten wird jedes Kohlenstoffatom von vier weiteren tetraedrisch umgeben. Diese besonders feste und gleichförmige Bindung verleiht dem Diamanten seine extreme Härte; so gilt er nicht von ungefähr als das härteste bekannte Mineral der Welt. Allerdings darf Härte nicht mit Haltbarkeit verwechselt werden, denn die hohe Härte des Diamanten schließt nicht aus, dass er unter Gewalteinwirkung zerbrechen könnte; auch verbrennt er in reinem Sauerstoff bei circa 720 Grad Celsius und oxidiert zu gasförmigem Kohlenstoffdioxid. Ein Diamant kann unter Einwirkung von Gewalt – beispielsweise, wenn er auf eine harte Oberfläche fällt – auch Sprünge (Risse) bilden. Beschädigungen werden im Wert des Diamanten entsprechend dem Gewichtsverlust beurteilt, der vermutlich beim Wegschleifen der Merkmale entsteht. An die Erdoberfläche respektive in die oberen Gesteinsschichten gelangten Diamanten, vor etwa 70 bis 150 Millionen Jahren, zusammen mit sogenanntem Kimberlit-Gestein über Schlote – einem mehr oder weniger senkrechten Aufstiegskanal von vulkanischen Produkten aus dem Erdinneren zu einem Eruptionszentrum an der Erdoberfläche oder am Meeresboden. Diamantführende Schlote reichen mitunter bis in den oberen Erdmantel hinab und werden auch als Pipes (deutsch: Röhren) respektive Kimberlit-Pipes bezeichnet. In der Regel nimmt im Verhältnis zur Tiefe nicht nur der Querschnitt dieser Schlote ab, sondern es verringern sich zudem der Diamantgehalt und die Größe der Steine. Kimberlite sind Bruchstücke des oberen Erdmantels, die Diamanten beinhalten können; dabei liegt das Verhältnis von Diamanten zu Kimberlit bei eins zu einer Million. Im Grunde genommen handelt es sich bei Kimberlit um erstarrte Lava und damit vulkanisches Muttergestein.²
Im Jahr 1647 berichtet der belgische Geograf Johannes de Laet (1581–1649): »Wenn die Gruben, die in Mannshöhe abgebaut werden, erschöpft sind, gibt man sie auf, öffnet sie aber dreißig oder vierzig Jahre später wieder, da sich inzwischen neue Diamanten gebildet haben.« Der Glaube, dass sich im Felsgestein neue Diamanten bilden, liegt darin begründet, dass mit den primitiven Methoden zur Zerkleinerung von Gestein, in der Zeit von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, nicht alle im Gestein vorhandenen Diamanten beim ersten Mal