Ein ganzer Kerl: Auf Asphalt und Stoppelfeld
Von Peter Erlenwein
()
Über dieses E-Book
Peter Erlenwein
Peter Erlenwein, Jahrgang 1942, Physiker und Reisender mit in jeder Hinsicht bestem Erinnerungsvermögen - nicht nur an's Essen.
Ähnlich wie Ein ganzer Kerl
Ähnliche E-Books
Das geheime Tor der alten Mühle: Das erste Buch Mühlheim Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturm über Bluewater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGwendolyn & Mortimer 1 Katzengeschichten: Der Tod des Fleischers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Jahrhundertelefant: Eine literarische Familienbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenurbem silere: Die lautlose Stadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenERINNERN und BEWAHREN - Leseheft der Autorengruppe „WortArt“: Sonderausgabe 2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sohn des Knochenzählers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKascha und der große Schnee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGänzlich ohne Spur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKronsnest: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Kindheit im Paradies: Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOpa, der Lausbube. Anekdoten vom Loberstrand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch, Sergeant Pepper: Niemand ist tot, solange jemand lebt, der an ihn denkt. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMEISTENS FRIEDLICH: Kurzgeschichten und Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Tage ihre Farbe verlieren - Band 1: Die früheren Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Anderer: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArchiv zwischen den Welten: Eine Horroranthologie von C.E.Wild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrau ohne Reue Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinn und der einsame Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls die Flut kam: Hamburg-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLord Chester aus Chester: Das Schlossgespenst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErwachen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosen brechen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu vermieten – Teil 3 der Forsyte-Saga Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebensgeschichten - Geschichten, die das Leben schrieb: Eine kleine Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt Land Flucht: Das ungewöhnliche Leben in der herrlich tristen DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Eichtal: Niedersachsen-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDignity: ...auf den Spuren von Bob Dylan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGänseblut: Küsten-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografien / Autofiktion für Sie
Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Schrecken der deutschen Sprache: Humoristische Reiseerzählung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Mann ohne Eigenschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDraußen vor der Tür Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Idiot: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLimonow Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters: Die ebenso dramatische wie tragische Biographie von Marie Antoinette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHudson Taylor: Ein Mann, der Gott vertraute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Wunder von Bern: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Welt, böse Leut: Kindheit in Südtirol Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStolz und Vorurteil: Vollständige deutsche Ausgabe mit neuer Rechtschreibung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlond Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorene Schwester – Elfriede und Erich Maria Remarque: Eine Doppelbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antionette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod des Vergil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stimmung der Welt: Der Bach-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (Civil Disobedience): Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDavid Copperfield: Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo schön war meine DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLandser an der Ostfront - Zwischen Tod und Stacheldraht: Nach den Erinnerungen des Soldaten Hans Gruber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Große Gopnik: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRoter Herbst in Chortitza: Nach einer wahren Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJane Austen: Überredung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter Frack und Fliege: Intime Geschichten um die Wiener Symphoniker 1977 bis 1988 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErnst Toller: Eine Jugend in Deutschland: Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ein ganzer Kerl
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ein ganzer Kerl - Peter Erlenwein
7. März 1964
2. Dezember 2010
Inhalt
Erinnerungen
Laß' das
Der Flechter
Die Bremsen
Liese
Glatteis
Ein richtiger Kerl
Kurze Beine
Scheitel rechts
Ein Sechser
Jack Morlan
Die Lebensmittel-Karte
Osterwasser
Rote Punkte
Der Weidenkorb
Blaue Hemden
Erinnerungen
Das Kind heißt Paul. Die Großen heißen Erwachsene. Wenn sie über ihn sprechen, nennen sie ihn das Kind
.
Paul begriff rasch, daß damit er selbst gemeint war. Also dachte er von sich selbst auch als dem Kind
. Von dieser Zeit wird hier erzählt.
Paul wuchs und nahm zu an Jahren. Als er verstand, daß ein Langer nur selten auch ein Großer ist, war Paul ein Erwachsener. Von dieser Zeit wird später erzählt.
Laß' das!
Frankfurt/Oder, 1944
Sehr steil war die Straße nicht.
Dennoch ging seine Mutter langsamer als sonst. Vorbei an großen, eingezäunten Vorgärten, die er längst kannte, auch die, meist von der Straße entfernt gebauten, Häuser. Seine Mutter war hier schon oft stehen geblieben, hatte mit anderen Frauen gesprochen.
Das Kind schaute dann auf die Gartentüren oder, falls man sie von der Straße aus sehen konnte, auf die Haustüren. Es hoffte, daß jemand mit einem Hund herauskäme, der seine Mutter anbellte. Dann würde sie sich schnell von der anderen Frau verabschieden und mit ihm weitergehen. Bisher war das nur einmal geschehen.
Am häufigsten blieb sie oben, gegenüber dem auf der anderen Straßenseite einmündenden Weg stehen. An dieser Ecke waren drei Häuser sehr nah nebeneinander gebaut. Sonst gab es auf dieser Straßenseite nur weite Wiesen.
Die Frauen wohnten in den drei Häusern. Aber weshalb kamen sie immer gerade dann heraus, wenn seine Mutter mit ihm hier vorbei ging?
Seine Mutter redete dann mit den Frauen und Paul langweilte sich an ihrer Hand. Er zog an ihrer Hand, wollte weiter. Seine Mutter schüttelte meist nur den Kopf. Schaute nicht einmal zu ihm herunter. Paul, laß das!
Also guckte er weiter auf langweilige Röcke oder lange Mäntel, die nicht einmal ein Muster hatten. Weshalb mußten die Großen immer so lange miteinander reden? Niemals spielten sie miteinander, redeten nur.
Heute waren sie an den drei Häusern fast vorbei. Er freute sich. Sie hatten niemand getroffen. Noch ein paar Schritte und sie würden in ihre eigene Straße abbiegen.
Paul hörte den hellen Ruf. Seine Mutter auch. Sofort blieb sie stehen, schaute sich um. Ach, das ist Frau ...!
Den Namen hatte er nicht verstanden.
Die Frau, die gerade eine Gartentür auf ihrer Seite, genau gegenüber den drei Häusern, zuzog, kannte er nicht. Daß sie nicht einmal aus den Drei-Häusern kam, sondern auf ihrer eigenen Seite wohnte, fand Paul hinterlistig.
Die Frau streckte die Hand aus, als sie auf seine Mutter zukam, schaute dabei aber ihn an: Das ist aber nett! Jetzt lerne ich auch endlich mal ihr Söhnchen kennen.
Sie beugte sich zu ihm hinab. Du bist aber goldig! Wie heißt Du denn?
Sie streckte den Arm aus, wollte ihm über die Haare streichen. Rasch bog er den Kopf zur Seite und sagte: Paullasdas!
Was ... aber wieso? Ich dachte ...
Die Frau schaute seine Mutter an. Das tat er auch, denn er hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Als er aber sah, daß seine Mutter die Unterlippe zwischen die Zähne gezogen hatte, war dieses Gefühl aber gleich wieder weg. Das mit der Lippe, das machte sie immer, wenn sie nicht lachen wollte, aber eigentlich doch lachen mußte.
Diesmal blieb seine Mutter auch nicht lange stehen, redete nur kurz mit der Frau. Als sie ein paar Schritte weiter gegangen waren, hielt sie gleich wieder an. Sie bückte sich und nahm ihn auf den Arm: "Du bist ja vielleicht ein Filou! Wenn ich das der Oma erzähle, wird sie's mir nicht glauben!
Sie lachte ihn an und gab ihm einen Kuß auf die Backe. Das tat sie nicht sehr oft. Sofort hatte er wieder so ein Gefühl im Bauch. Diesmal aber ein gutes.
Der Flechter
Lindow, 1948
Die Flechter hingen hinter der Tür des Pferdestalls. Man durfte sie nicht anfassen und man durfte nicht Peitsche
sagen. Jeder Flechter hatte seine eigene Geschichte. Opa Rintisch erzählte manchmal, welche Kunststücke er früher mit dem Flechter fertiggebracht hatte. Jeht aber heut' nich' mehr, wejen die verdammte Gicht.
Manchmal, wenn Onkel Otto besonders gut gelaunt war, gab er dem Kind einen Flechter in die Hand: Riech' mal das Leder! Und fühl', wie glatt die Riemchen geflochten sind. Hat noch der alte Gustav gemacht. Lebt ja nu' och schon lange nich' mehr.
Für das Kind waren die Flechter schwer zu halten. Den langen dicken Griff konnte es nur mit beiden Händen umfassen. Wenn er versuchte, das dreifach verflochtene Lederband über die Schulter zu schwingen, fiel er fast auf den Rücken. Onkel Otto lachte: "Na, na. Nu'