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Star Trek - Titan: Kriegsglück
Star Trek - Titan: Kriegsglück
Star Trek - Titan: Kriegsglück
eBook375 Seiten4 Stunden

Star Trek - Titan: Kriegsglück

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Über dieses E-Book

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit die Husnocks von einem Wesen mit gottähnlichen Fähigkeiten ohne Vorwarnung ausgelöscht wurden. Ihre zurückgebliebenen Welten und Schiffe – intakt, aber verlassen – strotzen nur so vor zerstörerischem Potenzial.

Nun hat die Entdeckung eines kulturellen Forschungsteams der Föderation die Aufmerksamkeit mehrerer skrupelloser Fraktionen geweckt. Von Schwarzmarktschmugglern zu fremdartigen Militärkräften scheint jede aggressive Macht im Quadranten Interesse an der tödlichen Technik der Husnock zu haben.

Alles, was noch zwischen der Galaxis und denjenigen steht, die gekommen sind, um die grausamsten Geheimnisse der Husnock zu plündern, sind Admiral William Riker, Captain Christine Vale und die Besatzung des Raumschiffs Titan.
SpracheDeutsch
HerausgeberCross Cult
Erscheinungsdatum3. Aug. 2020
ISBN9783966580724
Star Trek - Titan: Kriegsglück
Autor

David Mack

David Mack is the multi-award-winning and the New York Times bestselling author of thirty-eight novels of science fiction, fantasy, and adventure, including the Star Trek Destiny and Cold Equations trilogies. His extensive writing credits include episodes of Star Trek: Deep Space Nine, and he worked as a consultant on season one of the animated series Star Trek: Prodigy. Honored in 2022 as a Grand Master by the International Association of Media Tie-in Writers, Mack resides in New York City.  

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    Buchvorschau

    Star Trek - Titan - David Mack

    (1899)

    FEBRUAR 2366

    Jahr drei der U.S.S. Enterprise-D-Mission

    KAPITEL 1

    Die Welt war in Ordnung. Alles war so, wie es sein sollte: Die Schwachen buckelten vor den Starken, der Abschaum der niederen Kasten wusste, wo er hingehörte.

    Als der königliche Schatzmeister Te-Mazow von seinem privaten Shuttle zur Regierungshalle im Herzen der Hauptstadt geführt wurde, fühlte er sich wie ein Herr der Schöpfung. Auf dem Boulevard vor der Hauptstadt breiteten seine Untergebenen ihre Tentakel weit aus und pressten ihren Körper auf das heiße Pflaster. Te-Mazow schwebte seines Amtes entsprechend auf seiner Antigrav-Sänfte über sie hinweg, sodass seine eigenen Tentakel nicht mit dem schmutzigen Boden in Berührung kamen und seine verwundbaren Körperteile hinter der juwelenbesetzten Plattform verborgen waren, während er die Sänfte von seinem Transporter weglenkte.

    Seine sechs Wachen beeilten sich, mit seinem schwebenden Gefährt Schritt zu halten. Jeder von ihnen bewegte sich auf vier seiner sieben Gliedmaßen und nutzte seinen hinteren Tentakel, um das Gleichgewicht zu bewahren. In ihren vorderen Extremitäten, deren Enden sich in drei bewegliche Endglieder aufteilten, hielten sie Waffen, um ihre tödliche Autorität allen zu demonstrieren, die Augen im Kopf hatten.

    Te-Mazow liebte es zuzusehen, wie sich der Pöbel vor ihm niederwarf. Es erinnerte ihn daran, wie weit er es in der Welt gebracht hatte, wie viele Rivalen er besiegt, wie viel Macht er angehäuft hatte. Dies war der Lauf der Dinge, das Wesen des Lebens. Luxus war den Starken, den Grausamen, den Schnellen vorbehalten. Für die weniger Glücklichen hatte er kein Mitleid übrig. Wenn sie wollen, was ich habe, müssen sie so hart arbeiten wie ich. Es fällt niemandem in den Schoß. Er verspürte großen Stolz und Genugtuung, als seine Wachen zwei junge Kriecher aus dem Weg seiner Sänfte traten, während er den Aufstieg zum königlichen Palast begann. Zur Seite, ihr Narren!

    Das derzeitige Regime hatte in den vergangenen zwanzig Zyklen ein Dutzend Welten erobert und kolonialisiert, und die Zukunft versprach noch viel lukrativer zu werden. Die Grenze des Husnock-Raums näherte sich allmählich dem Randbesitz einer klassisch schwachen Organisation namens Vereinigte Föderation der Planeten. Die Föderation, wie ihre Bürger sie der Kürze halber oft nannten, war reif für eine Eroberung durch die Husnock. Ihre Welten waren leichte Beute, ihre Bewohner ängstliches Vieh. Jede Kultur, die so viel Zeit darauf verwandte, neue Wege zu finden, um die Schwachen zu verhätscheln und die Ängstlichen zu beschützen, hatte in der großen Dunkelheit der Galaxis nichts verloren.

    Erforschung war das Vorrecht der Mutigen.

    Und noch viel wichtiger, es war profitabel – und im Husnock-Sternkönigreich war es Te-Mazow, der den Reichtum kontrollierte. Ausgaben für neue Kolonien? Für neue Raumschiffe und Raumstationen? Für Krieg? All das musste von Te-Mazow geprüft und genehmigt werden. Der König und seine Berater mochten die Politik bestimmen, doch Te-Mazow verfügte über eine einzigartige Macht: Er sagte ihnen, wofür sie die finanziellen Mittel hatten oder nicht hatten. Er sagte ihnen, welche Kriege sie sich leisten konnten.

    Die Macht hatte weitere Vorteile mit sich gebracht. Wie die große Mehrheit seiner Gleichgestellten war Te-Mazow verpaart und sein Besitz nach seinem Tod für eine Aufteilung unter seinen registrierten Nachkommen vorgemerkt worden. Das hatte ihn jedoch nicht davon abgehalten, beträchtliche Summen seines persönlichen Reichtums zur Seite zu legen und vor seinen rechtmäßigen Erben zu verstecken, um zweit- und drittrangige Partner und Nachfahren zu unterhalten. Er schämte sich nicht für diese Taten. Wenn er an die verarmten Massen dachte, die sich nicht einmal saubere Meeresgrundstücke leisten konnten, um gesunde Nachkommen zu zeugen, betrachtete er es als seine Pflicht, ihren Anteil an der Erhaltung der Husnock-Spezies zu übernehmen.

    Te-Mazow war eben ein wahrer Patriot.

    Im Inneren des königlichen Palasts waren die Ehrerbietungen noch befriedigender. Jeder, vom Bittsteller über den königlichen Hofstaat bis zu seinen loyalen Offizieren, warf sich flach auf den polierten Boden, als Te-Mazow auf dem Weg zu seinem Büro an ihm vorbeigeleitet wurde. Er wusste, dass er sich schon bald, noch bevor der Tag vorüber war, ebenfalls erniedrigen müssen würde, doch der Stachel dieses Wissens wurde durch die Tatsache gemildert, dass sich Te-Mazow nur vor dem König und seinen Nachkommen verneigen musste. In einer Kultur mit mehr als fünfzig Milliarden Individuen standen insgesamt nicht mehr als fünfzig über ihm. Das war eine Einschränkung seiner Größe, die er akzeptieren konnte.

    Als sich seine Sänfte näherte, wartete vor seinem Büro eine Schlange Bittsteller. Während er eintrat, gewährte er keinem von ihnen die Ehre seiner Aufmerksamkeit.

    Die heutige Schlange war die längste, die er seit langer Zeit gesehen hatte. Sie würden mit ihren elenden Bitten um Hilfe, um Forschungsgelder, um Almosen aus dem Reichtum, den Bessere als sie angesammelt hatten, zu viel seiner Zeit verschlingen. Er verabscheute sie. Dennoch mochten einige nachvollziehbar darlegen, wie seine Unterstützung ihrer Bemühungen dem Königreich nutzen, zu seinem Vorteil gereichen, seinen Ruf verbessern und seine Macht vergrößern würde. Jenen gewährte er königliche Darlehen. Dem Rest stellte er Gebühren in Rechnung, weil sie seine kostbare Zeit verschwendet hatten.

    Es versprach ein höchst einträglicher Tag zu werden.

    Am Eingang seines Büros prallte er gegen eine unsichtbare Wand aus Schmerz.

    Ein entsetzliches Brennen erfasste Te-Mazows ganzen Körper. Es entsprang tief in seinem kugelrunden Kopf, ein Feuer, entfacht im Kern seines Wesens, das Speerspitzen der Qual bis in seine Hülle schickte. Seine Herzen rasten. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung.

    »Helft mir!«, versuchte er zu sagen, doch seine Worte waren undeutlich.

    Um ihn herum brachen seine Wachen zusammen und schlugen mit ihren Tentakeln wild um sich. Entlang des langen goldenen Korridors lagen all seine Bittsteller zuckend am Boden, aus ihren aufgerissenen Mündern tropfte Schaum und dunkelblaues Blut. Was für ein Grauen ging hier vor sich? Waren sie verraten worden? Hatte sich nach einem Millennium stabiler Herrschaft ein anderer Clan gegen die Vo-Kesur erhoben?

    Der Schmerz wurde immer schlimmer. Jeder Gedanke in Te-Mazows Kopf verschrumpelte wie Haut in Lava. Gepeinigte Laute drangen aus seinem schnabelförmigen Mund, doch sie verloren sich in der Kakofonie aus Schreien, die durch den königlichen Palast hallten. Es war so beschämend, hier zusammen mit dem Pöbel zu liegen, als würden sie es verdienen, wie Gleichgestellte an seiner Seite zu sterben.

    Sein Schmerz und Grauen verdoppelten sich – dann ging sein Körper in Flammen auf, genau wie jene aller anderen Husnock, die er sehen konnte.

    Te-Mazows Welt stand in Flammen.

    Es gab vor dem Feuer kein Entkommen.

    In jeder Stadt der Husnock-Heimatwelt und auf jedem Planeten, den die Husnock jemals besiedelt hatten, in jedem von Husnock bemannten Raumschiff und jeder ihrer Raumstationen ging jedes einzelne Mitglied ihrer Spezies spontan in Flammen auf und verbrannte durch ein Feuer unbekannter Ursache.

    Dann kam die Stimme, älter als der Tod oder die Zeit selbst. Ihre Worte waren die letzten, die jeder Husnock hörte, während er von seinem persönlichen Inferno verzehrt wurde:

    »Für Rishon.«

    Ein mentales Bild folgte jedem Husnock ins Grab: eine Welt namens Delta Rana IV, zerstört durch eines ihrer Raumschiffe … ein Weibchen einer fremden Spezies, das im Feuer von Husnock-Waffen verging … dann das Gesicht eines Douwd, eines Wesens aus purer Energie, einer eigentlich friedlichen Kreatur, durch Wut und Trauer zu einem Rachefeldzug nie zuvor da gewesenen Ausmaßes gegen die Husnock getrieben.

    In einem einzigen Augenblick verwandelten die Flammen fünfzig Milliarden Lebensformen in Asche. Der Himmel von zwei Dutzend Husnock-Welten füllte sich mit schmierigem schwarzen Rauch … doch es war niemand mehr da, um es zu bezeugen oder sich zu freuen. Die Opfer der Husnock waren lange vor ihnen ausgelöscht worden. Nun hüllte sie alle das große Schweigen ein. Die Mächtigen waren gefallen …

    Und der Kosmos bemerkte es nicht oder es war ihm egal.

    SEPTEMBER 2386

    KAPITEL 2

    Es war ein Geisterplanet. Zumindest fühlte es sich für Doktor Maxwell Theron so an. Allem Anschein nach war es vor der Katastrophe ein Kolonieplanet gewesen. Es gab nur eine große Stadt auf der Oberfläche. Vereinzelte Trabantensiedlungen verteilten sich in der Umgebung, wobei die nächstgelegene am besten ausgebaut und die entfernteste am primitivsten war.

    Ein Detail, das alle Husnock-Bereiche gemeinsam hatten, war der Eindruck, plötzlich und ohne Vorwarnung entvölkert worden zu sein. Persönliche Transportmittel aller Art waren abgestürzt und hatten Trümmer über die Straßen, die Landschaft und an den Küsten entlang verteilt. Elegant geschwungene Gebäude ragten ausgebrannt in den Himmel. In den Randgebieten lagen Reaktoren und Raumhäfen kalt und verlassen da. In Wohnstätten und öffentlichen Räumen waren zurückgelassene Besitztümer den Elementen überlassen worden.

    Die Natur hatte damit begonnen, sich den Raum von den ausgelöschten Husnock zurückzuerobern. Ranken, Moos und Gräser schmückten die Fassaden leerer Gebäude und hüllten die verbogenen Hüllen zerstörter Fahrzeuge ein. Risse durchzogen einst makellose Boulevards. Aus ihnen reckten sich Blumen und Pilze der Sonne entgegen. Die Widerstandsfähigkeit der einheimischen Flora erfüllte Theron mit Hoffnung. Aus Tod und Zerstörung entstanden Erneuerung und Wiedergeburt. Es ließ ihn über die Vergänglichkeit des Lebens nachdenken, über die Schönheit des Chaos und die Torheit zu erwarten, dass die Ordnung etwas anderes wäre als eine vorübergehende Unterbrechung der Entropie.

    Ganz schön tiefsinnige Gedanken für einen so schönen Morgen, rügte er sich selbst und trank einen Schluck heißen Tee aus seinem überschwappsicheren Becher, während er das Lager der Expedition durchquerte. Sein xenoarchäologisches Team hatte auf beiden Uferseiten des zentralen Stadtaquädukts sein Basislager aufgeschlagen. Obwohl anfangs recht klein, war es schnell gewachsen. Es waren ein paar Hundert Leute hier, alle unterstanden Therons Leitung. Nur ein paar waren xenokulturelle Experten wie er selbst. Die Gruppe umfasste Xenolinguisten, Ingenieure und Biologen verschiedener Fachgebiete, Architekten und Computerexperten, ganz zu schweigen vom medizinischen Personal und von den Köchen, Piloten, Fahrern und Mechanikern, die sie unterstützten.

    Sie hatten sich hier vor ein paar Jahren eingerichtet, nur wenige Monate nachdem ein Langstreckenaufklärungsschiff diese Welt entdeckt hatte. Zwanzig Jahre zuvor hatte die Sternenflotte ihre geheime Suche nach den Überresten der Husnock-Zivilisation begonnen, kurz nach Captain Jean-Luc Picards Bericht über die Mission des Raumschiffs Enterprise NCC-1701-D nach Delta Rana IV. Die Crew der Enterprise hatte die Planetenoberfläche nach einem Notruf zerstört vorgefunden, mit der Ausnahme eines kleinen Stück Lands um ein makellos aussehendes Haus, das von einem älteren Paar bewohnt wurde. Es hatte sich herausgestellt, dass die Frau eine vom Mann erschaffene Illusion war. Dieser wiederum hatte sich als ein Douwd entpuppt – ein Energiewesen, das zugegeben hatte, die Husnock in einem Moment der Rache ausgelöscht zu haben.

    So hatte die geheime Suche der Sternenflotte nach Spuren der Husnock begonnen, die der Douwd als eine Spezies von abscheulicher Intelligenz beschrieben hatte.

    Die Suche hatte sich als länger und schwieriger erwiesen, als irgendjemand erwartet hatte. Die Föderation hatte vor dem Angriff der Husnock auf Delta Rana IV keine Aufzeichnungen über sie gehabt und nach ihrer Auslöschung war ihre Zivilisation verstummt und erstarrt, was sie für die meisten Langstreckensuchmethoden praktisch unsichtbar gemacht hatte. Hinzu kam, dass der Dominion-Krieg und die Borg-Invasion die Erforschung der angrenzenden Sektoren des Alpha-Quadranten unterbrochen hatten.

    Es hatte siebzehn Jahre gedauert, bis die Sternenflotte diese isolierte Husnock-Koloniewelt am Rand des Perseusarms entdeckt hatte. Ihr eingetragener Name lautete FGC-779852c und Theron würde nicht zulassen, dass seine Kollegen vom Daystrom-Institut oder der vulkanischen Akademie der Wissenschaften ihr einen neuen Namen gaben. Er war entschlossen, die Bezeichnung der Husnock für den Planeten herauszufinden, denn er wurde von der Vorstellung verfolgt, dass diese namenlose Welt ein anonymes Grab für jene darstellte, die hier gestorben waren.

    Theron war fast am Essenszelt angekommen, als ihn Doktor Kilaris einholte. Er nickte der Vulkanierin höflich zu. »Guten Morgen, Doktor! Wollen Sie auch frühstücken?«

    »Ich habe bereits gegessen.« Sie reichte ihm ein Padd. »Meinem Team und mir ist ein Durchbruch gelungen.«

    Wie die meisten Vulkanier neigte auch Kilaris nicht zu Übertreibungen. Theron blieb stehen und sah sie an. »Welcher Art?« Sie nickte in Richtung des Padds. Er überflog die einleitende Zusammenfassung. Sie hatten einen Kodex gefunden, der eine unvollständige Husnock-Übersetzung eines Texts aus einer fremden Sprache enthielt. Auch wenn die Husnock-Sprache weiterhin unverständlich war, schien die andere Sprache der Föderation bereits bekannt zu sein. »Sind Sie sich sicher?«

    »Ich habe gewartet, bis drei meiner Teammitglieder unabhängig voneinander die Ergebnisse bestätigt hatten. Bei dem Text, den wir gefunden haben, scheint es sich um einen antiken Dialekt der Tkon zu handeln. Das deutet darauf hin, dass die Husnock zu irgendeinem Zeitpunkt Kontakt mit einer Spezies hatten, deren Sprache durch die Tkon beeinflusst wurde.«

    Die Belege schienen stimmig zu sein. Theron bekam Herzklopfen. »Das ist eine wertvolle Entdeckung, Doktor. Wie viel Tkon-Text haben Sie gefunden und wie viel davon war auf Husnock übersetzt?«

    »Das ursprüngliche Werk scheint umfangreich zu sein. Es sollte uns befähigen, eine Übersetzungsmatrix für die geschriebene Husnock-Sprache zu erstellen.«

    »Unser eigener Stein von Rosetta! Ausgezeichnet. Gleich nach dem Frühstück werde ich Daystrom und die Akademie informieren.« Sein Magen begann zu knurren, also bedeutete er ihr, ihm ins Essenszelt zu folgen. »Und was ist mit der gesprochenen Sprache? Irgendwelche Hinweise an dieser Front?«

    Kilaris schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Wir warten noch darauf, dass die Ingenieure die Datenformate der Husnock entschlüsseln.« Sie folgte ihm die Ausgabeschlange entlang und sah zu, wie er sich ein Tablett und einen Teller nahm, den er mit Rührei und einem warmen Brötchen füllte. »Haben wir schon Husnock-DNA gefunden?«

    »Nicht das geringste bisschen. Welcher Art die Douwd-Apokalypse auch war, sie war gründlich.« Er setzte sich mit Kilaris an einen Tisch und sie sah zu, wie er frühstückte. Zwischen zwei Bissen fragte er: »Benötigt Ihr Team etwas, um die Übersetzung zu beschleunigen?«

    »Ein Prioritätszugang zum Hauptcomputer wäre äußerst hilfreich.«

    »Natürlich.« Er schlang einen weiteren Bissen Rührei hinunter. Nach dem Schlucken bemerkte er, dass sie ihn immer noch ansah. »Gibt es sonst noch etwas, Doktor?«

    »Mein Team und ich werden heute Abend lange an der neuen Übersetzungsmatrix arbeiten.« Sie zog ihre elegant geschwungenen Augenbrauen hoch. »Soll ich heute in dein Zelt kommen? Oder wirst du in meinem auf mich warten?«

    Theron sah in Kilaris’ dunkelbraune Augen und bemühte sich, ein Grinsen zu unterdrücken. »In meins.«

    Sie nickte, stand auf und verließ das Essenszelt.

    Er sah er ihr nach und gestattete sich ein Lächeln.

    Ich glaube, das wird eine ziemlich gute Woche.

    In der großen Raumstation war Geld zu holen. So viel wusste Cherbegrod. Warum sonst lag sie so weit entfernt von anderen Planeten, versteckt in den Tiefen des Alls. Warum war sie so dunkel? Warum gab es Fallen an den Luftschleusen?

    Die Schöpfer der Raumstation mussten ihre Fallen für gerissen gehalten haben. Gut versteckt. Aber nicht für Pakleds. Außenweltler lachten über die Pakleds. Nannten sie langsam. Aber Pakleds waren schlau. Und sie kannten sich mit Fallen aus. Wie man sie machte, wie man sie fand, wie man sie unschädlich machte.

    Auf der Weltraumstation gab es viele Fallen.

    Für die Messinstrumente der Gomjar, Cherbegrods Bergungsschlepper, waren die Fallen unsichtbar. Doch Cherbegrod war kein Dummkopf. Er schickte seinen Ingenieur Eberleg hinaus, um die Luftschleuse der Raumstation zu inspizieren, bevor er die Gomjar andocken ließ. Das war schlau. Bomben und Tricks und Fallstricke. Einige, um der Gomjar zu schaden, andere, um ihn und seine Leute zu verletzen. Überall Fallen.

    Cherbegrod und sein Stellvertreter Haripog sahen über Eberlegs Schulter. Der Ingenieur nahm ein empfindliches System mit seinen Fingern auseinander, die auch ohne die schweren Handschuhe des Raumanzugs schon dick waren.

    Der Erste Offizier wurde ungeduldig. Seine Stimme knackte über die Sprechanlage in Cherbegrods Raumanzug. »Wann ist die Tür auf?«

    »Bald«, sagte Eberleg auf dem gleichen Sprechkanal. Er klopfte mit einem Werkzeug gegen die Luftschleuse. »Bald.« Dann entfernte er ein weiteres unheimlich aussehendes Ding aus einem Spalt der Schleuse. »Jetzt.«

    Die Tür öffnete sich.

    Auf der anderen Seite war es dunkel. Cherbegrod schlug Haripog auf den Arm. »Mach Licht.«

    Haripog fummelte an seinem Lichtstab herum und schaltete ihn ein. Dann richtete er den Strahl ins Innere der Raumstation. Drinnen war es geräumig und die Decke war so hoch, dass der Lichtstrahl nicht hinaufreichte. Die drei Anführer der Gomjar trotteten nah beieinander hinein.

    Regale und Staufächer erstreckten sich in langen Reihen, so weit das Auge reichte. Alles voller unheimlicher Dinge. Bomben. Raketen. Metallformen, die er nicht benennen konnte, von denen er aber vermutete, dass sie bumm machen würden, wenn jemand fest genug auf sie einschlug.

    Große mechanische Arme hingen von Maschinen an der Decke, bewegten sich aber nicht. Frachtheber und -schlepper waren zwischen den Regalen explodierender Dinger geparkt und daneben lagen Antigrav-Paletten, entweder abgeschaltet oder ohne Energie.

    Eberleg sah zu Cherbegrod und Haripog. »Wohin jetzt?«

    Cherbegrod deutete auf die Steuerkonsole eines großen Fusionsreaktors am Ende des Mittelgangs. »Dahin.« Er ging darauf zu und seine Männer folgten ihm. Es war ein langer Weg. Als sie die große Maschine erreicht hatten, berührte Cherbegrod die Steuerkonsole. Ein paar Lichter blinkten auf und erloschen wieder. Er sah zu Eberleg und deutete auf die Konsole. »Du kannst das ganz machen? Damit es wieder geht?«

    »Ich werde es versuchen«, sagte Eberleg. »Das sind komische Zeichen.«

    Während der Ingenieur die Hülle der Reaktorsteuerung auseinandernahm, bemerkte Cherbegrod, dass Haripog die großen Waffentürme ehrfürchtig anstarrte. Der Erste Offizier deutete auf ein paar der geparkten Frachtheber. »Keine Sitze.« Dann zeigte er auf die großen Roboterarme. »Keine Handsteuerung.« Er sah Cherbegrod an. »Der Frachtraum läuft von allein. Das ist gut.«

    »Ja. Weniger Arbeit für uns.« Er deutete auf eine breite, offene Passage am Ende des Raums. »Hier lang.«

    Sie gingen gemeinsam in den nächsten Bereich der Raumstation, der vom Frachtraum durch eine dicke Wand abgetrennt war. Auf der anderen Seite war eine Fabrik. Es war ein Labyrinth aus ineinander verschlungenen Förderbändern, Roboterarmen in allen möglichen Größen und glänzenden Maschinen. Alles lag still. Auf dem Laufband befanden sich Kriegswaffen. Diejenigen, die näher am Frachtraum standen, wirkten fast einsatzbereit. Je weiter man die Produktionslinie entlangging, desto unfertiger wurden die Sprengköpfe.

    Haripog nickte. »Keine Arbeitsstationen. Keine Arbeiter. Die Fabrik läuft von allein.«

    »Und jetzt gehört die Fabrik uns.« Cherbegrod grinste, als er sich vorstellte, wie reich sie alle sein würden, wenn sie diese tödlichen Spielzeuge an den Höchstbietenden verkauften. »Eberleg soll Energie machen. Dann lassen wir die Fabrik laufen – und niemand wird mehr über uns Pakleds lachen.«

    KAPITEL 3

    Es war der unangenehmste Teil von Dalit Sarais wöchentlicher Routine und stets der Tiefpunkt des Tages, an dem er anstand: der obligatorische Bericht an ihren Führungsoffizier. Vor ihrer Stationierung als XO auf der Titan hatte sie das Protokoll nicht gehasst. Während sie im Außeneinsatz für den Geheimdienst der Sternenflotte tätig gewesen war, hatte die Kontaktaufnahme eine Reihe wichtiger Funktionen erfüllt, vor allem um stets auf dem Laufenden zu sein über aufkommende Bedrohungen und sich verändernde Situationen. Nun lief der Informationsfluss strikt in eine Richtung – von ihr zu der Person, die sie an der sprichwörtlichen kurzen Leine hielt. Und das konnte nur zu Unmut führen.

    Sarai überprüfte, ob sie die Tür zu ihrem Quartier abgeschlossen hatte. Sie konnte nicht riskieren, in den nächsten paar Minuten gestört zu werden. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass sie ungestört war, holte sie zwei Objekte aus einem Versteck hinter der Wartungsplatte ihrer Waschgelegenheit. Das erste war klein und oval. Es ähnelte den Kommunikatoren früherer Zeiten, natürlich ohne das vertraute Sternenflottenlogo. Ein ungeübter Betrachter hätte es für eine unauffällige Brosche halten können. Bei dem zweiten Objekt handelte es sich um einen schlichten Metallstab mit einem einfachen Display an der Seite.

    Ihr jahrelanges Training als Agentin ließ Sarai ihr Quartier mit dem Stab durchsuchen. Der kompakte Scanner konnte jedoch keine verborgenen Abhörgeräte aufspüren. Sie stellte ihn ab, legte ihn wieder weg und tippte dann eine wohlvertraute Sequenz in das bronzefarbene Oval ein. Das handflächengroße, abhörsichere Komm-Gerät vibrierte kurz in ihrer Hand. Das bedeutete, dass sich das Gerät mit dem sicheren Computernetzwerk der Titan verband, wobei es die Anmeldedaten eines gewöhnlichen Padds oder Trikorders imitierte. Innerhalb von Sekunden deaktivierte es das automatische Mikrofonsystem ihres Quartiers und stellte eine verschlüsselte Verbindung zur Subraumtransceiverphalanx des Raumschiffs her.

    Dann vibrierte es zweimal schnell hintereinander. Nun war sein geheimer Kanal offen. Sarai tippte eine weitere Sequenz in das Gerät ein, um seinen verschlüsselten Kanal auf den Computerbildschirm ihres Schreibtischs umzuleiten. »Aktiv. Bereit.«

    Auf dem Schirm erschien das strenge Gesicht einer grauhaarigen Frau: Sarais Vorgesetzte, Admiral Marta Batanides, Leiterin des Sternenflottengeheimdiensts. »Bericht!«

    »Admiral Riker überstrapaziert weiterhin die Ressourcen unserer Eskortschiffe.«

    »Details, bitte.«

    »Seit letzter Woche hat Admiral Riker die Canterbury, die Ajax und die Wasp in Richtungen geschickt, die sie meiner Meinung nach zu weit auseinander bringen, um im Falle einer Krise der Titan oder einander taktische Unterstützung bieten zu können.«

    Batanides dachte darüber nach. »Was ist mit Captain Vale? Hat sie das in ihrem Logbuch vermerkt?«

    »Negativ. Ich habe ihr gegenüber meine Bedenken unter vier Augen geäußert, doch sie hat sie mit der Begründung zurückgewiesen, dass es mir nicht zustünde, den Admiral in taktischen Entscheidungen zu hinterfragen.«

    »Da stimme ich dem Captain zur Abwechslung mal zu. Aber Ihre Bedenken sind zur Kenntnis genommen, Commander … Haben Sie sonst noch etwas von Interesse über Captain Vale zu berichten?«

    Sarai zögerte, ihre Beobachtungen über ihren kommandierenden Offizier zu teilen, aber sie wusste, dass Batanides nicht an das Sprichwort »Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten« glaubte. »Sie hat in den letzten sieben Tagen bei zwei Gelegenheiten eine fragwürdige Bereitschaft demonstriert, Riker ihre Befehle hinterfragen zu lassen. Keiner der Vorfälle hatte jedoch eine bedeutsame Auswirkung auf die Missionsergebnisse.«

    »Die Auswirkungen auf die Besatzungsmoral machen mir mehr Sorge.« Batanides’ Gesichtsausdruck wurde milder. »Sie sind nun seit acht Monaten an Bord der Titan. Wie haben Sie sich eingelebt?«

    »Das Vertrauen des Captains in mich bleibt verhalten und ich vermute, dass der Admiral meine vorgeschriebene Anwesenheit immer noch kritisch sieht. Was den Rest der Mannschaft angeht …« Sie fragte sich, ob sie erwähnen sollte, dass sie von einigen Kollegen aufgrund ihres distanzierten Benehmens immer noch als »Eiskönigin« bezeichnet wurde, doch sie entschied sich dagegen. Stattdessen log sie. »Sie erkennen meine Autorität an.«

    »Selbst der Chefingenieur? Ra-Havreii? Er hat den Ruf eines Nonkonformisten.«

    Die Erwähnung von Ra-Havreii verärgerte Sarai. »Sobald ich ihm zu verstehen gegeben hatte, dass ich, nur weil ich ebenfalls Efrosianerin bin, keine Verpflichtung sehe, seine sexuellen Frustrationen zu mildern, hat sich unsere Arbeitsbeziehung enorm verbessert.« Sie verschwieg lieber, dass sie ihn geohrfeigt hatte. Zweimal.

    »Und das bringt uns zu Troi. Ich sehe es weiterhin kritisch, dass sie neben Riker dient. Hat ihre Anwesenheit die Effektivität von Riker oder Vale in irgendeiner Weise beeinträchtigt?«

    Sarai war versucht, Troi anzuschwärzen, hauptsächlich deshalb, weil die empathischen Fähigkeiten der Halbbetazoidin sie nervös machten, doch Sarais Anstand gewann die Oberhand. »Ich habe keinen Hinweis darauf gesehen.«

    »Dann sehen Sie genauer hin.«

    Die Herzlosigkeit und der Zynismus von Batanides’ Befehl verärgerten Sarai, doch es stand ihr nicht zu, sich zu beschweren. Zwei Jahre zuvor hatte sie während der Bashir-Andor-Krise Übergangspräsident Ishan Anjar hinter dem Rücken des Admirals wichtige Informationen zugespielt – ein riskanter politischer Zug, der nach hinten losgegangen war, als Anjars kriminelle Vergangenheit ans Tageslicht kam. Er war in Ungnade gefallen, genau wie jeder, der mit seiner Kandidatur für die Präsidentschaft der Föderation zu tun gehabt hatte, einschließlich Sarai. Ihr war klar, dass sie wahrscheinlich in irgendeinem Sackgassenjob in einem Munitionsdepot auf Luna feststecken würde, wenn Batanides sie nicht als Maulwurf auf der Titan rekrutiert hätte.

    Doch das bedeutete nicht, dass sie bereit war, Verfehlungen zu erfinden, um die obsessive Vendetta ihrer Vorgesetzten gegen Admiral Riker und die Führungsoffiziere der Titan zu befriedigen.

    »Sollte mir in Ausübung meiner Pflicht etwas Verdächtiges auffallen, werde ich es wie befohlen melden.« Insgeheim freute sie sich zu sehen, wie Batanides vor Zorn über ihren passiv-aggressiven Trotz schäumte. Um dem unangenehmen Gespräch zu entkommen, fügte Sarai hinzu: »In zehn Minuten beginnt meine Schicht auf der Brücke. Gibt es sonst noch etwas?«

    »Ich erwarte Ihren nächsten Bericht in fünf Tagen.« Admiral Batanides schloss den sicheren Kanal.

    Sarai gab die Deaktivierungssequenz in ihr sicheres Komm-Gerät ein, dann deponierte sie es zusammen mit dem Scanstab wieder in seinem Versteck und setzte die Wartungsplatte wieder ein. Sie überprüfte ihr Spiegelbild: Ihre dunklen Haare waren zu einem den Vorschriften entsprechenden Pferdeschwanz gebunden und ihre nach oben geschwungenen Augenbrauen sahen noch immer elegant und wohlgeformt aus. Schließlich holte sie tief Luft, atmete die Anspannung von ihrem Gespräch mit Batanides aus und verbannte damit jegliche Spur von Emotion aus ihren kantigen Gesichtszügen.

    Nachdem ihre Maske der Distanziertheit wieder saß, verließ sie ihr Quartier, um einen neuen Tag als Spion im Dienst des Sternenflottengeheimdiensts an Bord des Raumschiffs Titan zu beginnen.

    Ranul Kerus Meinung nach gab es kein größeres Geschenk, als an einem neuen Tag zu erwachen.

    Sein Weckalarm – sanftes Vogelgezwitscher – erklang um 0615. Erfrischt nach einem perfekten Schlaf öffnete Keru die Augen und sah, dass ihn sein Liebhaber Bowan Radowski von der anderen Seite des Betts anschaute.

    »Morgen!«, sagte Keru.

    Bowan lächelte. »Hey!«

    Es gab um diese frühe Uhrzeit nichts zu besprechen. Es fühlte sich für

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