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Die drei Kutter
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eBook93 Seiten1 Stunde

Die drei Kutter

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Über dieses E-Book

Frederick Marryat selbst kämpfte im Mittelmeer gegen Franzosen und Türken und war später Leiter einer Expedition nach Birma. In seiner Erzählung "Die drei Kutter" schildert Marryat Vorkommisse, die er bei der Küstenwache mit Schmugglern selbst erlebte. Die Hauptrollen in dieser Erzählung spielen drei Kutter, von denen zwei in Plymouth liegen, während der Auftritt des dritten auf französischer Seite in St. Malo beginnt. Dies ist die "Ohnesorge", deren Kapitän Jack Pickersgill ist. Ziel seiner Reise nach England ist das Schmuggeln und fast unweigerlich droht er an der englischen Küste in die Fänge des Zollkutters zu gelangen. Wäre da nicht die Jacht seiner Lordschaft, die mehr zufällig in diese Auseinandersetzung hineingezogen wird. Als Pickersgill und seine Lordschaft aufeinandertreffen, reift ein ganz eigenartiger Plan heran.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum27. Nov. 2015
ISBN9788711447628
Die drei Kutter
Autor

Frederick Marryat

Frederick Marryat (1792-1848) was an English naval officer and novelist. Born in London, Marryat was raised in a prominent merchant family by Joseph Marryat, a member of Parliament, and his American wife Charlotte. He joined the Royal Navy in 1806 as a midshipman on the HMS Imperieuse, serving under Lord Cochrane. Throughout his naval career, he served on several ships and was present at battles against the French fleet off the coast of Spain. On the HMS Spartan, he fought in the War of 1812 and participated in raids on New England. After the war, he worked as an inventor and artist, patenting a new lifeboat and making a famous sketch of Napoleon on his deathbed in Saint Helena. He retired from the Royal Navy in 1830 to pursue a career as a professional writer, producing nautical novels and finding success with Mr. Midshipman Easy (1836). He frequently based his stories on his own experiences and earned a reputation as a member of Charles Dickens’ influential literary circle. His novels of adventure on the high seas would inspire countless storytellers, including Mark Twain, Ernest Hemingway, and Joseph Conrad.

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    Buchvorschau

    Die drei Kutter - Frederick Marryat

    Saga

    Der erste Kutter

    Lieber Leser, bist du schon in Plymouth gewesen? Wenn es der Fall ist, dann muß dein Auge mit Entzücken auf dem prachtvollen Besitztum des Grafen von Mount Edgecumbe geruht haben. Warst du aber noch nicht in dieser Stadt, so besuche sie, und je eher, desto besser.

    Auf Mount Edgecumbe kannst du die schönsten Bäume, die es gibt, bewundern; sie schmücken die Hügel von ihren Spitzen bis hinunter zu dem flachen Geröll am Strand. Von diesem reizenden Fleckchen Erde aus bietet sich dir einer der herrlichsten Rundblicke der Welt. Du siehst – und ich weiß kaum etwas, was du nicht sehen wirst – Ram Head und die Bucht von Cawsand; die große Mole, Drake’s Island und tief unter dir Devil’s Bridge; die Stadt Plymouth mit ihren Befestigungen, den Hoe, Devil’s Point, um den der Gezeitenstrom verteufelt quirlt, das neue Proviantamt, wo Sir James Gordon alle Tage umherzustelzen und von jedem, der eine Schnupftabaksdose bei sich hatte, eine Prise zu nehmen pflegte (sie wurde gern gegeben und gern genommen, woraus man ersieht, welch großes Vergnügen auch nur eine Prise Schnupftabak bereiten kann). Dann siehst du Mount Wise und Mutton Cove, die Stadt Devonport mit ihrer prächtigen Werft und den Arsenalen, North Corner und die Straße, die nach Saltash führt. Du siehst Schiffe im Bau und Schiffe außer Dienst, Schiffe, die repariert, und Schiffe, die ausgerüstet werden, abgetakelte Schiffe, die Sträflingsschiffe und das Wachtschiff, segelfertige und unter Segel stehende Schiffe, daneben Leichter, Kriegsschiffboote, Werftboote, Proviantboote, Landungsboote, kurzum, in Plymouth gibt es, außer dem Meer selbst, eine Menge zu sehen.

    Mein besonderer Wunsch ist jetzt aber, daß du auf der Batterie von Mount Edgecumbe stehen und nach Barn Pool unter dir blicken sollst; dort wirst du einen Kutter sehen, der ganz allein vor Anker liegt, und du wirst am Stander und an der Schiffsflagge erkennen, daß es eine Jacht ist.

    Von allen Liebhabereien, die bei Adel und Bürgertum unserer Insel Eingang gefunden haben, ist keine so männlich, so aufregend, so patriotisch oder so national wie das Jachtsegeln. Es ist ein für England kennzeichnender Sport, nicht allein wegen unserer Insellage und der guten Häfen, sondern auch deshalb, weil er ein bestimmtes Maß an Tatkraft und eine bestimmte Höhe des Einkommens voraussetzt, die man selten woanders findet. Von unserer Regierung ist dieser Sport in weiser Voraussicht gefördert worden; sie erkannte, daß die Sicherheit des Königreiches stieg, wenn jeder mehr oder weniger ein Seemann oder doch mit dem Seemannsberuf eng verbunden war. Für unser Land ist dieser Sport von der größten Bedeutung; er hat den Bau und die Ausrüstung der Schiffe wesentlich verbessert und gibt Seeleuten und Schiffbauern Arbeit. Aber wenn ich das alles erzählen wollte, was ich zum Lobe des Jachtsegelns zu sagen wüßte, käme ich mit meiner Geschichte nie voran. Ich trinke daher einen vollen Humpen auf das Wohl des Admirals Lord Yarborough und des Jachtklubs und fahre in meiner Erzählung fort.

    Du stellst fest, daß die Jacht wie ein Kutter getakelt ist und zierlich auf dem ruhigen Wasser liegt. Sie ist gerade dabei, den Anker zu lichten; das Vorsegel ist los, alles ist bereit – in wenigen Minuten wird sie Fahrt gewinnen. Du siehst auch, daß an der hinteren Reling einige Damen sitzen und daß fünf Rehkeulen über dem Heck hängen.

    Wir müssen nun an Bord gehen. Das Deck besteht aus schmalen schneeweißen Planken, die Kanonen sind aus blankem Messing, Poller und Kompaßhäuschen aus Mahagoni. Das Schiff ist geschmackvoll gestrichen, seine Verzierungen sind alle vergoldet. Es fehlt nichts, und doch, wie frei und geräumig ist das Deck! Laß uns nun hinuntergehen! Hier liegt die Damenkabine. Kann etwas geschmackvoller oder eleganter sein? Ist sie nicht fast luxuriös? Und staunst du nicht, wenn du siehst, wieviel Bequemlichkeiten bei so beschränktem Raum praktisch und hübsch untergebracht sind? Dies hier ist der Speiseraum, wo sich auch die Herren aufhalten. Was könnte vollkommener, erlesener sein? Und jetzt wirf noch einen verstohlenen Blick in die Empfangskajüten und Schlafkabinen! Hier befinden sich die Kammer des Stewards und die Anrichte – der Steward drückt gerade Zitronen für den Punsch aus –, dort steht der Champagner in Eis, und neben dem Kübel stehen die Rotweinflaschen mit den langen Korken, alle fertig aufgereiht.

    Nun laß uns weiter nach vorn gehen. Hier sind die Schlafkojen der Besatzung, aber sie sind nicht so eng wie auf einem Kriegsschiff. Nein! Der Luxus, der im Hinterschiff beginnt, verliert sich selbst ganz vorn nicht. Dies ist die Kombüse; ist sie nicht bewundernswert eingerichtet? Welch Vielerlei auf kleinstem Raum! Und wie lieblich duftet die Schildkrötensuppe! – Auf See begegnet man zuzeiten rauhen Stürmen; um sie abzuwettern, braucht man nur eine Jacht. Nun muß ich dir noch, nachdem ich dich durch das Schiff geführt habe, die Gesellschaft an Bord vorstellen.

    Du siehst dort diesen blühenden, hübschen Mann in weißen Hosen und blauer Jacke, der, ein Fernglas in der einen Hand, gerade an einem Glas Kognak mit Wasser nippt, das er soeben vom Skylight genommen hat. Das ist der Besitzer des Schiffes, ein Mitglied des Jachtklubs. Es ist Lord B. Er sieht wie ein Seemann aus, und er straft sein Aussehen wohl auch kaum Lügen. Ich habe ihn schon bei der Eröffnung des Oberhauses in seiner Staatsrobe gesehen. Neben ihm steht Herr Stuart, ein Leutnant von der Marine. Er hält sich beständig mit der einen Hand an der Takelage, weil er, der sein ganzes Leben hindurch emsig beschäftigt war, nicht weiß, was er mit leeren Händen beginnen soll. Er ist ein Schützling von Lord B. und augenblicklich als Navigationsoffizier an Bord der Jacht.

    Der hübsche, wohlgebaute Mann dort, der am Kompaßhäuschen steht, ist Herr Hautaine. Er diente sechs Jahre als Seekadett in der Kriegsmarine, fand aber keinen Geschmack daran. Dann diente er sechs Jahre in einem Kavallerieregiment, fand aber daran ebenfalls keinen Geschmack. Darauf heiratete er, entdeckte aber schon nach einer wesentlich kürzeren Probezeit, daß er auch daran keinen Geschmack finden würde. Er ist ein leidenschaftlicher Verehrer von Jachten und Frauen, und wo er aufkreuzt, ist er willkommen.

    Jener junge Mann mit der gestickten seidenen Weste und den weißen Handschuhen, der sich gerade etwas hinunterbeugt, um mit einer der Damen zu sprechen, ist ein gewisser Herr Vaughan. Man sieht ihn viel in den Vergnügungsetablissements von Almack und Crockford und überall sonst. Jeder kennt ihn, und er kennt jeden. Er ist ein wenig verschuldet, und das Jachtsegeln kommt ihm gerade gelegen.

    Der, welcher bei der Dame sitzt, ist ein Verwandter von Lord B. Du siehst sofort, was mit ihm

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