Und schon wieder ein Pony
Von Vera Joy Heier
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Über dieses E-Book
Der Titel dieses Buches entstand auf Grund einer ungerechten Deutschlehrerin, die jede gestellte Aufgabe schlechter bewertet hat, wenn "schon wieder ein Pferd darin vorkam."
Vera Joy Heier
Vera Joy Heier Jahrgang 1984, Hamburger Deern, wuchs mit Ponys auf.
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Buchvorschau
Und schon wieder ein Pony - Vera Joy Heier
Fachbegriffe
Ein Fall für Poppy
Die Sonne ist durch die dicke Wolkendecke gebrochen. Langsam wärmt sie die Weiden auf, so daß die kleinen Gänseblümchen schon ihre Köpfchen in ihre Richtung drehen und nach und nach ihre Blütenkelche öffnen. Etwas Feuchtigkeit wandert noch über die
Böden, während es von Minute zu Minute wärmer wird.
Die Pferde genießen die frische Frühlingsluft und schnauben kräftig und zufrieden durch, als sie auf die Paddocks gebracht werden.
Doch irgend etwas war an diesem Morgen anders. Der niedlichen Fjordstute Morle fiel das direkt beim verlassen ihrer Box auf. Sie schaute sich auf dem Hof umher, als sie zum Paddock gebracht wurde. Doch was nun anders war als sonst, konnte sie nicht entdecken. Erst einmal genoß sie die schöne Sonne und stellte sich neben ihre Freundinnen Senorita und Orelie auf dem großen Auslauf. Der Sandboden wurde gerade frisch gemacht und so mußte man sich auch als erstes einmal ausgiebig wälzen und ein bißchen in dem neuen Boden mit den Hufen buddeln.
Das Gebuddele und Gespiele der Ponys rief natürlich die Hofhündin Poppy auf den Plan. Wo es Action gab, da war sie nicht weit. Schwanzwedelnd tobte die Retrieverdame los, geschickt unter den Zäunen durch und hin zu den Ponys. Wenn man es nicht besser wüßte, würde man sagen daß sie lächelte, während sie rund herum um die Stuten jagte und versuchte sie weiter zum toben zu animieren. Die Ponys kannten das aber schon von ihr. Zu Poppys Leidwesen ließen sich die Pferde nicht von ihr beeindrucken. Ganz im Gegenteil. Senorita fand den neuen Sandboden so bequem, daß sie gleich mal nach dem wälzen liegen blieb und vor sich hin döste.
Für Poppy wurde es uninteressant und sie hielt kurz ihre Nase in die Luft in Richtung Stall. War da was? Irgendwie war da ein leichter Hauch von einem unbekannten Duft, der herüber wehte. Sie setze sich kurz hin und hechelte ein wenig. Das war doch gerade ganz schön anstrengend mit den Hundepfoten durch den tiefen Sand zu wetzen. Morle taperte zu ihr und begrüßte sie freundlich. Plötzlich hob sie den Kopf. Das tat sie so schnell, daß ihre dichte dreifarbige Mähne mit Schwung hoch wehte.
Poppy erschrak in diesem Moment und machte einen kleinen Satz zur Seite. Sie wußte ja genau, bei Pferden ist es immer besser ein wenig Sicherheitsabstand zu haben.
Da war er wieder, dieser spezielle Geruch. Leicht ranzig und etwas unangenehm. Kurz, es stank! Deshalb war auch Morle so verdutzt. Der leichte Westwind hat diesen Geruch direkt in ihre Nüstern geblasen. Das fand sie als Mädchen empörend und drehte als Konsequenz dem Wind den Hintern zu.
Poppy hingegen fand den Duft eher spannend. Spezielle Düfte sind besser als jede Tageszeitung. Sie versuchte eine Fährte aufzunehmen und lief schnuffelnd in Richtung Hof. Akribisch verfolgte sie die Spur und sie wurde immer deutlicher, je näher sie dem Shettystall kam. An der Ecke zum Misthaufen blieb sie stehen, reckte ihre Nase in sämtliche Himmelsrichtungen und konnte ganz klar den Ort des Geruches lokalisieren. Der Misthaufen war es jedenfalls nicht, auch wenn er bei dem Sonnenschein ebenfalls einen für Hunde tollen und verführerischen Duft versprühte.
Gradlinig ging sie bedacht, mit pendelnder Rute, am Shettystall vorbei. Sie machte einen kurzen halt, da der Hofkater in der ersten offenen Box sich im Stroh zusammengerollt hatte. Ob er was wußte, woher der Geruch stammt? Oder war es der Kater selbst?
Nein, das konnte nicht sein. Der graue Tiger hat einen komplett anderen Körpergeruch. Meistens übertönt von frischem wohlriechendem Heuduft ,da er das Privileg besaß nachts in dem Heulager schlafen zu dürfen.
Poppy stupste den Kater vorsichtig mit der Schnauze an. Er blinzelte sie mit halb geschlossenen Augen genervt an. Warum stört dieser Hund seine Ruhe in der herrlichen Sonne? So eine Frechheit! Ja, es stank unterschwellig, aber das war ihm doch egal. Er