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Die Liebe kommt selten allein: Dr. Sonntag 16 – Arztroman
Die Liebe kommt selten allein: Dr. Sonntag 16 – Arztroman
Die Liebe kommt selten allein: Dr. Sonntag 16 – Arztroman
eBook122 Seiten1 Stunde

Die Liebe kommt selten allein: Dr. Sonntag 16 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Professor Dr. Egidius Sonntag ist ein wahrlich ungewöhnlicher Chefarzt, überaus engagiert, aber auch mit kleinen menschlichen Fehlern behaftet. Sie machen diese schillernde Figur ganz besonders liebenswert, aber auch verletzlich. Manchmal muss man über ihn selbst den Kopf schütteln, wenn er etwa den 15. Hochzeitstag vergisst und seine an Brustkrebs erkrankte Ehefrau töricht vernachlässigt. Er tut dies nicht aus Lieblosigkeit, aber er ist auch nicht vollkommen. Dr. Sonntag ist der Arzt, der in den Wirren des Lebens versucht irgendwie den Überblick zu behalten – entwaffnend realistisch geschildert, aber nicht vollkommen.

Diese spannende Arztserie überschreitet alles bisher Dagewesene. Eine Romanserie, die süchtig macht nach mehr!

Ja, sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser, hätten sie das gedacht? Vom Verlag erhielt ich die freundliche Aufforderung, einige weitere Folgen zu schreiben. »Offenbar mögen die Leute doch lesen, was du geschrieben hast. Los. Weitermachen!« »Hättet ihr mir das nicht etwas eher sagen können? Das ist wirklich knapp!« »Hätte, hätte, Fahrradkette! Statt hier zu lamentieren, hättest du schon längst mit dem Schreiben beginnen können! Du weißt doch: Die Deadline ist prinzipiell gestern!« »Aber …« »Jammere nicht! Leg los!« Verlage haben eine Tendenz zur Hartherzigkeit. Na jedenfalls sehen wir uns auf diese Weise hier wieder. Das letzte, woran ich mich noch erinnere, ist Dagmar an Deck des Kreuzfahrtschiffs, und die filmreife Szene, in der James Bond im Smoking sich aus einem Hubschrauber abseilt. Ach ja, und Emmerich im Kloster Benediktbeuern. Und an Vronis heitere Abschiedsfeier – Beerdigung passt als Ausdruck da nun wirklich nicht. Es ist eine Menge passiert, in den vergangenen 15 Monaten. Am wichtigsten: Im Hause Sonntag sieht man freudigen Ereignissen entgegen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Juni 2020
ISBN9783740966867
Die Liebe kommt selten allein: Dr. Sonntag 16 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die Liebe kommt selten allein - Peik Volmer

    Dr. Sonntag

    – 16 –

    Die Liebe kommt selten allein

    Peik Volmer

    Ja, sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser, hätten sie das gedacht? Vom Verlag erhielt ich die freundliche Aufforderung, einige weitere Folgen zu schreiben. »Offenbar mögen die Leute doch lesen, was du geschrieben hast. Los. Weitermachen!«

    »Hättet ihr mir das nicht etwas eher sagen können? Das ist wirklich knapp!«

    »Hätte, hätte, Fahrradkette! Statt hier zu lamentieren, hättest du schon längst mit dem Schreiben beginnen können! Du weißt doch: Die Deadline ist prinzipiell gestern!«

    »Aber …«

    »Jammere nicht! Leg los!«

    Verlage haben eine Tendenz zur Hartherzigkeit. Na jedenfalls sehen wir uns auf diese Weise hier wieder. Das letzte, woran ich mich noch erinnere, ist Dagmar an Deck des Kreuzfahrtschiffs, und die filmreife Szene, in der James Bond im Smoking sich aus einem Hubschrauber abseilt. Ach ja, und Emmerich im Kloster Benediktbeuern. Und an Vronis heitere Abschiedsfeier – Beerdigung passt als Ausdruck da nun wirklich nicht.

    Es ist eine Menge passiert, in den vergangenen 15 Monaten. Am wichtigsten: Im Hause Sonntag sieht man freudigen Ereignissen entgegen. Und zwar die ganze Familie. Max ist aus England heimgekehrt. – Lukas war ja ›umständehalber‹ schon eher zurückgekommen, und auch Egidius hat sich aus Minnesota verabschiedet, wenn auch schweren Herzens. Eine solche Möglichkeit, fachlich und wissenschaftlich weiterzukommen, wird sich ihm vermutlich nie wieder bieten.

    Andererseits, was sind schon Ruhm und Ehre, wenn man dafür den Schliersee, die großartigen Mitarbeiter der Klinik und – mag es auch pathetisch klingen – die Heimat verlassen muss? Irgendwann muss man sich entscheiden, wenn man Arzt ist. Geht es darum, Menschen zu helfen, oder darum, Wissenschaft zu betreiben? Sicher, Wissenschaft ist notwendig, um Menschen helfen zu können. Aber wenn jemand die Gabe hat, mit seinen Patienten umgehen zu können, auf einer herzlichen, vertrauensvollen Ebene, dann sollte der auch tatsächlich Basisarbeit leisten. Es gibt Kollegen – und bei denen haben Sie auch schon im Wartezimmer gesessen, wetten? – die wären einfach besser in einem Forschungslabor aufgehoben.

    In welche Kategorie mag der junge Kollege Amandus Pachmayr gehören? Er verfügt über ein wirklich gewinnendes Lächeln, einen Schwall erstaunlich blonder Haare und gute Umgangsformen, soweit ich das von hier aus beurteilen kann. Aber ist er wirklich so nett, wie er auf den ersten Blick wirkt?

    Notfälle

    »Schwester Nasifa, ich bräuchte mal Xylocain 1%ig und Catgut 6x0!«

    »Ginge auch 4x0? 6x0 müsste ich rasch aus dem OP holen!«

    Amandus runzelte die Stirn.

    »Womit nähen Sie denn Platzwunden auf der Stirn? Wir wollen doch nicht, dass da eine häßliche, entstellende Narbe bleibt, oder? Immerhin ist die Patientin eine schöne Frau, und dass soll sie auch bleiben!«

    »Wenn Sie intrakutan nähen, bleibt da nur ein feiner, weißer Strich, Herr Doktor!«, antwortete Schwester Nasifa freundlich.

    »Kompromiss: Ich nähe intrakutan, aber mit 6x0! Einverstanden?«

    Nasifa griff zum Telefon.

    »Notfallambulanz! Marion, kannst du mir ein Nahtset richten, mit 6x0 Chromcat? Ich komme schnell ‘rauf und hole es! Wie bitte? Das ist aber lieb, vielen Dank!«

    Sie wandte sich Dr. Pachmayr zu.

    »Das Gewünschte ist schon auf dem Weg.«

    »Perfekt«, bemerkte dieser. »Und vielleicht legen Sie einen kleinen Vorrat mit feineren Nähten hier an?«

    »Das hätten Sie gar nicht sagen müssen, Herr Doktor. Wenn Sie noch weitere Wünsche haben, würde ich Sie bitten, eine Liste anzulegen, damit ich die entsprechenden Arbeitsmaterialien besorgen kann.«

    »Wäre es möglich, Herr Doktor, dass Sie mich bis zum Wochenende krankschreiben?«, fragte die Patientin, die sich an einem Schrank gestoßen hatte.

    Der Doktor verzog sein Gesicht zu einer überraschten Grimasse.

    »Gute Frau, das wären ja drei Tage! Das geht nun beim besten Willen nicht!«

    »Wissen Sie, ich bin da in einer Zwickmühle. Ich pflege im Augenblick meine kranke Nachbarin –, bei der habe ich mir ja auch die Verletzung zugezogen. Auf die Weise hätte ich etwas mehr Zeit für sie. Sie ist schon sehr alt. Und in meiner Firma wurde mir gekündigt, weil der Betrieb Ende des Monats schließt.«

    »Wenn das jetzt jeder täte? Nein, das kann ich nicht verantworten! Jeder hat seine Pflicht zu erfüllen! Wo kämen wir denn hin, wenn niemand mehr seine Arbeit ernst nimmt!«

    »Ich hätte es eher als meine Pflicht angesehen, der alten Dame zu helfen … Aber es ist schon in Ordnung, Herr Doktor. Entschuldigen Sie, dass ich Sie mit meinem Anliegen behelligt habe.«

    »Sie hatten völlig recht, Herr Doktor«, bemerkte Schwester Nasifa mit feinem ironischen Unterton. »Mit Menschen, die so pflichtvergessen sind, dass sie lieber anderen helfen als angesichts einer Kündigung zu arbeiten, muss man streng sein!«

    Die Ironie war Dr. Amandus Pachmayr entgangen.

    »Ja, danke, Schwester. Es kann wirklich nicht sein, dass man sich auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung auf die faule Haut legt.«

    »Sie waren noch nie in einer schwierigen Lage?«, fragte Nasifa vorsichtig. »Oder haben mal in einer solchen Hilfe benötigt?«

    »Wenn Sie den Überblick behalten, sich nicht verzetteln und gut organisiert sind, Schwester, dann ergeben sich solche Probleme gar nicht erst.«

    »Ich verstehe, Herr Doktor. Wenn ich organisatorischen Rat brauche, weiß ich ja zukünftig, an wen ich mich wenden kann!«

    In diesem Moment stieg der Geräuschpegel von draußen erheblich. Eine Männerstimme rief etwas von ›Notfall‹ und ›dringend‹. Nasifa riss die Schiebetür auf.

    Der ausgemergelte, bewusstlose alte Mann auf der Trage schien dem Tod näher als dem Leben. Er hatte offenbar in selbstmörderischer Absicht alle Medikamente, die er einzunehmen hatte, gesammelt und geschluckt. Dr. Pachmayr funktionierte wie eine gut geölte Maschine. Während Nasifa den Monitor anschloss, intubierte und defibrillierte er. Spülte über eine Magensonde Aktivkohle-Suspension in den Patienten. Verabreichte Naloxon und Thiamin und Dextrose. Und vollbrachte das kleine Wunder. Der Patient schlug die Augen auf.

    »Was machen Sie denn für Geschichten?«, herrschte er den alten Mann an. »Wir haben hier mit kranken Menschen schon genug zu tun. Wir brauchen nicht noch Leute, die uns mit solchen Scherzen die Zeit vertreiben!«

    »Das war, glaube ich, kein Scherz, Herr Doktor Pachmayr«, gab die Schwester zu bedenken. »Hier, sehen Sie!«

    Amandus Pachmayr blätterte in den Unterlagen. »Ein metastasiertes Pankreaskarzinom«, murmelte er betroffen. Dann fuhr er fort: »Egal. Meine Aufgabe ist es, Leben zu erhalten, um jeden Preis.«

    In diesem Moment bog Ludwig um die Ecke.

    »Wäre der Chef schon zurück«, erklärte er, »hätte er dich in der Morgenkonferenz in der Aula vorgestellt! Aber der kehrt erst Anfang der kommenden Woche zu uns zurück! Mein Name ist Lechner. Ludwig Lechner. Timon Süden hast du schon kennengelernt?«

    Der junge Arzt schien sich unbehaglich zu fühlen. Er zog die Stirn kraus.

    »Grüß Gott, Herr Lechner – Ludwig. Ich bin Doktor Pachmayr – also Amandus!«

    »Ist es dir nicht recht, wenn wir uns duzen?«

    »Im Prinzip schon. Ich befürchte aber immer, damit falsche Erwartungen zu wecken. Ich bin eben nicht so der gesellige Typ!«

    »Nein?«, grinste Ludwig. »Schade. Du wirst hier einige Herzen brechen! – Sag mal: Pachmayr? Der Bauunternehmer, der die Häuser in der Unterleiten gebaut hat?«

    »Das ist mein Vater!«

    »Da hast du dir ja die richtigen Eltern ausgesucht, herzlichen Glückwunsch! Ach so, und eben hast du deine erste Reanimation hinter dich gebracht, Donnerwetter! Deine Feuertaufe! Zeig mal …«

    Er schnappte sich die Unterlagen.

    »O weh! Wusstest du das mit dem Bauchspeicheldrüsenkrebs? Ich schätze, der Mann wollte wegen seiner Schmerzen sterben! Also, unter den Bedingungen hätte ich eine Umdrehung langsamer gearbeitet, denke ich! – Na, egal. Trotz allem – ein herzliches Willkommen!«

    *

    Auf keinen Fall. Jetzt nicht. Zumindest nicht, solange Egidius nicht zurück war. Der landete am Samstag auf dem Flughafen München. Und so lange musste das Kind sich gedulden. Aua, nicht schon wieder!

    Die Wehen kamen in immer kürzeren Abständen.

    Sie versuchte, diese wegzuhecheln. Jetzt nicht, hörst du? Erst, wenn Papa wieder zu Hause ist!

    »Doktor Graf von Falkenegg, bitte! Mein Name ist Sonntag. Corinna Sonntag, mein Mann und ihr Chef sind Kollegen!«

    Was denn los wäre, wollte man am anderen Ende der Leitung wissen. Corinna berichtete von der überraschenden Wehentätigkeit, obwohl das Kind erst in zwei, drei Wochen erwartet wurde.

    »Frau Sonntag, ich sage meinem Chef Bescheid. Packen Sie bitte ein paar Dinge zusammen

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