Eine kurze Geschichte der Werte: und Die Erfindung der Transzendenz
Von Carlo Vernimb
()
Über dieses E-Book
Carlo Vernimb
Carlo (amtlich Carl-Otto) Vernimb wurde am 3. April 1928 in Hamburg geboren, studierte Physik in Hamburg und Innsbruck, war nach der Promotion 4 Jahre lang angestellt bei der ESSO AG in Hamburg und danach 25 Jahre leitender Beamter der Kommission der Europäischen Union in Brüssel und Luxemburg. Nach der Pensionierung gründete und leitete er 10 Jahre lang die Beratungsfirma "Information Services Consultants GmbH". Im Lauf seines Berufslebens publizierte er 72 wissenschaftlich-technische Veröffentlichungen. 2019 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel "Das glaub ich einfach nicht - Plädoyer für einen Allgemeinen Menschenkodex" (ISBN 9783740727291) und 2020 ein Buch mit dem Titel "Eine kurze Geschichte der Werte und die Erfindung der Transzendenz" (ISBN 9783740769130). Carlo Vernimb war 59 Jahre lang verheiratet und hat zwei Töchter.
Mehr von Carlo Vernimb lesen
Das glaub ich einfach nicht: Plädoyer für einen Allgemeinen Menschenkodex Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Wildbeuter zum Weltgestalter: Revolutionen des Denkens und der Technik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Eine kurze Geschichte der Werte
Ähnliche E-Books
Unserer Zukunft auf der Spur: Wer wir waren, wer wir sind, wer wir sein können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Werte Worte suchen: Von den Werten und dem Werten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFantasieprodukt Gott ?: Der Blitz der Erkenntnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWege zum Sinn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZur Aktualität der stoischen Lebensweise im Zeitalter der Globalisierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas konservative Manifest: Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEuropa - Antike - Humanismus: Humanistische Versuche und Vorarbeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKulturgeschichte der Neuzeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschen, die Geschichte machten: Die Antike Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Würde des Menschen und die Religion: Anfrage an die Kirche in unserer Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Rückkehr der heiligen Erkenntnis von Kathara Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Rückkehr der heiligen Erkenntnis von Kathara: Das Geheimnis der Sternportale Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Geschichte der Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGleich von Anfang an: Humanismus als demokratische Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSymbolik der Mysterienbünde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKultur und Identität: Konstruktionen der Identität im europäischen Kontext Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlobalisierung der Politik: Geschichte und Zukunftsperspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerspektiven der Humanität: Menschsein im Diskurs der Disziplinen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegen Entmenschlichung: Eine philosophische Spurensuche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKulturgeschichte der Neuzeit: Gesamtausgabe aller fünf Bände Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönige, Narren und Träumer: Essays zu einer Ethnologie der Person Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Begriff der Kultur: Kulturphilosophie als Aufgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKulturpessimismus: Ein Plädoyer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReise durch die Zeit - in die Ewigkeit: Die spirituelle Geschichte der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeist & Leben 3/2022: Zeitschrift für christliche Spiritualität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLIBER S: Prophezeiungen für das Wassermannzeitalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVorderasiatische Schöpfungsmythen: Ursprünge einer Keimzelle der Kultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTransit 39. Europäische Revue: Den Säkularismus neu denken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRealität und Magie vom Heldenprinzip heute: Ein Arbeitsbuch für Wissenschaft, Wirtschaft und Weiterbildung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommunikation Jetzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Philosophie für Sie
Demian Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Marcus Aurelius: Selbstbetrachtungen: Selbsterkenntnisse des römischen Kaisers Marcus Aurelius Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Syntax: Ein Arbeitsbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychologie der Massen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Tractatus logico-philosophicus (Logisch-philosophische Abhandlung) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlso sprach Zarathustra Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Adorno in 60 Minuten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Kapital: Band 1-3 (Mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSechs Bücher von Nietzsche Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nietzsche in 60 Minuten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Kunst des Krieges: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Simone de Beauvoir. Frau - Denkerin - Revolutionärin: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt als Wille und Vorstellung: Band 1&2: Schopenhauers Hauptwerk über die Erkenntnistheorie, die Metaphysik, die Ästhetik und die Ethik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychologie der Massen (Grundlagenwerk der Sozialpsychologie) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Antichrist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fröhliche Wissenschaft: la gaya scienza Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeister Eckhart: Textauswahl und Kommentar von Gerhard Wehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst, Recht zu behalten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie praktische Anwendung der 7 hermetischen Prinzipien im Alltag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenI GING: Das Buch der Wandlungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTractatus Logico-Philosophicus (Chiron Academic Press - The Original Authoritative Edition) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Heilige Gral und Sexualmagie: Die Geheimlehre des Gral Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Orgon - die Lebensenergie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Eine kurze Geschichte der Werte
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Eine kurze Geschichte der Werte - Carlo Vernimb
Der Autor definiert Werte als Erzählungen in den Köpfen der Menschen, präsentiert 59 Werte-Entwicklungs-Diagramme mit der Wertschätzung (bzw. Bedeutung, Wichtigkeit) seit dem Auftreten des homo sapiens (und teilweise davor) bis heute, mit den Zwischenstationen neolithische Revolution, Christi Geburt und Aufklärung, stellt fest, dass sich die Bedeutung von Werten ändern kann, dass neue Werte entstehen können, insbesondere Im Zusammenhang mit Revolutionen, und widerlegt die These von Y. N. Harari („dass selbst die ältesten Traditionen erst Jahrtausende nach dem Ende des Zeitalters der Jäger und Sammler entstanden), bestätigt die These von Philip Kitcher („Die erfolgreichsten der während vieler Jahrtausende erprobten Überlebensweisen überleben in unseren heutigen Werten
), Stellt selber eine These auf („Wer die jüdisch-christlichen Werte zur Grundlage des Abendlandes erklärt, unterschlägt die große Mehrheit der übrigen Werte"), beschreibt den Unterschied der Wertekanons in den verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte, schlägt eine von der EU zu finanzierende große elektronische Umfrage zu den Werten der europäischen Bürger vor, deutet und datiert die von Y. N. Harari kreierte Kognitive Revolution („dass sich vor etwa 70.000 Jahren beim homo sapiens Lernfähigkeit, Gedächtnis und kommunikative Kompetenz rasant entwickelt haben") signifikant um in „Die Kognitive Revolution ist die Erfindung der Transzendenz durch den homo sapiens und fand wesentlich früher statt, und zwar vor einem genetischen Flaschenhals", propagiert den bislang vernachlässigten Wert der Mitfreude, stellt fest, dass die Würde des Menschen, wenn sie unantastbar ist, auch von Gott nicht genommen oder gegeben werden kann, kritisiert Präambeln von Verfassungen, hält die Idee der Erbsünde für unverträglich mit der Idee der Menschenwürde und plädiert deshalb für die Annullierung der Erbsünde, stuft den Monotheismus als kurze Epoche in der Menschheitsgeschichte ein und zieht ein Fazit.
Werte sind innere Nötigung und äußere Orientierung. (Peter Prange¹)
Werte sind für gut befundene Wesensmarkmale einer Person innerhalb einer Wertegemeinschaft.
(Frank H. Sauer²)
Inhalt
Einleitung
Werte und Werte-Entwicklungs- Diagramme
01 Individuelle animalische Werte
02 Animalische Beziehungs-Werte
03 Wachsamkeit (Aufmerksamkeit)
04 Vorsicht
05 Sicherheit
06 Ausdauer und Beharrlichkeit
07 Zuverlässigkeit / Verlässlichkeit
08 Regeln
09 Orientierungssinn
10 Intelligenz
11 Mut, Tapferkeit
12 Fantasie / Kreativität
13 Neugier
14 Empathie
15 Glaube / Zweifel
16 Leidenschaft
17 Freude
18 Optimismus
Zwischenbemerkung
19 Arbeitsteilung
20 Gesundheit
21 „Technik / Erfinden"
22 Regeln 2
23 Ehe
24 Treue
25 Fleiß
26 „Handel"
27 Geld
28 Recht / Gerechtigkeit
29 „Verwaltung"
30 Religion
31 Toleranz
32 Frömmigkeit
33 Demut
34 Zivilcourage
35 Herzensbildung
36 Nächstenliebe
37 Soziale Werte
38 Dankbarkeit
39 „Bürgerliche" Werte
40 Reputation
41 Selbstdisziplin
42 Führungsqualität
43 Managerwerte
44 „Abhängige"
45 Humor
46 liebenswürdig
47 Würde
48 Freiheit
49 Friede
50 Wissenschaften
51 Sprache
52 Kunst
53 Harmonie
54 Liebe
55 Bildung
56 Gleichheit
57 Demokratie
58 Rechtsstaatlichkeit
59 Menschenrechte
Zwischenbilanz
Werte-Kanons
Ein Europäischer Wertekanon
Die Erfindung der Transzendenz
Kommentare zu einigen Werten
Mitfreude
Die Würde des Menschen
Präambel des Grundgesetzes
Glaube
Kognitive Revolution 2.0
Stufen der Menschwerdung
4 Gebote für alle Menschen
Fazit
Nachwort
Anhang 1 Arbeitsordnung
Anhang 2 Kausalität
Anhang 3 EU-Umfrage
Quellenangaben
Lebenslauf
Werte sind Erzählungen, nach denen man sich richten sollte
Einleitung
Der Schlüsselsatz in Philip Kitchers Werk³ „Die erfolgreichsten der während vieler Jahrtausende erprobten Überlebensweisen überleben in unseren heutigen Werten („The most successful of the many millennia-old experiments in how to live survive in our values today
) hat mich inspiriert, dieses Buch zu verfassen. Zwar gibt es umfangreiche Werke (z.B. Frank H. Sauer, Das große Buch der Werte, Enzyklopädie der Wertvorstellungen²) über Werte; keines geht aber systematisch auf die Entstehung und Geschichte der Werte ein. Ein weiterer Satz hat mich in meiner Absicht bestärkt, das Buch zu schreiben, nämlich der Satz im Buch HOMO DEUS⁴ von Y. N. Harari: „dass selbst die ältesten Traditionen erst Jahrtausende nach dem Ende des Zeitalters der Jäger und Sammler entstanden." Ich werde nahelegen, dass die ältesten Traditionen sehr viel früher entstanden. Dieses Buch beschreibt den Versuch, menschliche Werte zeitlich in die Geschichte der Menschheit einzuordnen. Dabei werden die ältesten Werte zuerst beschrieben und die jüngsten zuletzt. Diese Abfolge habe ich allerdings nicht immer ganz genau genommen.
Der Begriff „Werte kam „in der abendländischen Philosophie bis in die jüngere Vergangenheit nicht vor. Die steile Karriere des Begriffs setzt erst Mitte des 19. Jahrhunderts ein.
(Daniel Deckers, Glauben – Kirche – Werte³⁵). Es mag deshalb absurd erscheinen, eine kurze Geschichte der Werte zu schreiben, die schon vor dem Auftreten des homo sapiens beginnt. Aber Werte waren schon da, bevor sie mit einem Wort bezeichnet wurden. Den Begriff Tugend kannte man schon in der Antike. Heute kann man die Tugend als eine an Werten orientierte vorbildliche Eigenschaft oder Haltung definieren. Noch deutlicher: Die Begriffe „Proton und „Neutron
wurden vor 100 Jahren geprägt. Protonen und Neutronen gab es aber bereits eine millionstel Sekunde nach dem Urknall³⁶ vor 13,7 Milliarden Jahren.
Viele Werte beruhen auf Trieben, die in den Genen manifestiert sind. Andere Werte beruhen auf Traditionen. Alle Werte sind auf das Überleben des Menschen bzw. auf das erfolgreiche Zusammenleben von Menschen in Gruppen oder auf das Verhalten von einzelnen Menschen ausgerichtet. Bei manchen Werten, bzw. bei Verhaltensweisen, die diese Werte bedienen, weiß man noch nicht so genau, ob sie sich in den Genen manifestiert haben. Unter anderem mit dieser Fragestellung befasst sich die Wissenschaft der Humanethologie, der Verhaltensbiologie des Menschen.
Die Texte in diesem Buch werden begleitet von „Werte-Entwicklungs-Diagrammen", die die Wertschätzung, die Bedeutung bzw. die Wichtigkeit der Werte im Lauf der Zeit widerspiegeln. Verschiedene Gemeinschaften, Völker oder Regionen haben verschiedene Werte. Selbst Mitmenschen haben unterschiedliche Werte. Werte sind individuell. Dennoch haben Gemeinschaften sehr viele gemeinsame Werte, einen Werte-Kanon. Die Werte-Entwicklungs-Diagramme, die hier vorgestellt werden, sind nicht auf die gesamte Menschheit zugeschnitten. Das wäre vermessen. Sie müssen sich zwangsläufig auf den (beschränkten) Horizont des Autors beziehen. In der Frühzeit des homo sapiens beschränkt er sich naturgemäß auf Afrika, ab der neolithischen Revolution (dem Übergang vom Jagen und Sammeln zu Ackerbau und Viehzucht) erweitert er sich auf Vorderasien und Europa.
Wenn schon „Eine kurze Geschichte der Werte" ein Versuch ist, sind es die Werte-Entwicklungs-Diagramme erst recht. Vielleicht regt dieser Versuch dazu an, derartige Diagramme für andere Gemeinschaften zu erstellen.
Die Diagramme werden ergänzt durch Kapitel über Werte-Kanons, einen Europäischen Wertekanon, die Erfindung der Transzendenz als kognitive Revolution, sowie durch Kommentare zu einigen Werten. Werte sind, wie alle Erzählungen, transzendent. Die Beschäftigung mit der Entstehung und Geschichte der Werte zog die Erkundung der Entstehung der Transzendenz nach sich.
Als Quellen benutze ich Passagen aus meinem Buch⁵ „Das glaub ich einfach nicht – Plädoyer für einen Allgemeinen