Die Rückkehr der Bleicher
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Über dieses E-Book
Da ist Fabian Jaspers, Volontär in einer Düsseldorfer Presseagentur, wo er die kuriosen Nachrichten aus aller Welt bestaunt, aber bald schon fleißig Bausteine für ein Wuppertaler Rätselspiel zusammenträgt.
Da ist die holländische Studentin Nelly Kuipers, die Modedesign studiert und Motive für eine kritische Bachelorarbeit sucht.
Und da ist die bunte Geschichte der alten Bleicher, hinter der eine bislang verborgene Variante erzählerisch zur Darstellung kommt: Eine große industrielle Bewegung wird in poetischer Idealisierung erhöht.
Und plötzlich wurde das Leben auf den Kopf gestellt: Weltweit war die Corona-Krise hereingebrochen …
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Buchvorschau
Die Rückkehr der Bleicher - Michael Harscheidt
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Impressum:
© Verlag Kern GmbH, Ilmenau
© Inhaltliche Rechte beim Autor
1. Auflage, August 2020
Autor: Dr. Michael Harscheidt
Layout/Satz: Brigitte Winkler, www.winkler-layout.de
Titelmotiv und Zeichnungen: Silke Harscheidt
Lektorat: Heike Funke
Sprache: deutsch
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH
ISBN 978-3-95716-324-0
E-Book: ISBN 978-3-95716-305-9
www.verlag-kern.de
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Übersetzung, Entnahme von Abbildungen, Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, Speicherung in DV-Systemen oder auf elektronischen Datenträgern sowie die Bereitstellung der Inhalte im Internet oder anderen Kommunikationsträgern ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags auch bei nur auszugsweiser Verwendung strafbar.
Michael Harscheidt
Die Rückkehr der Bleicher
DENN …
Weisheiten von heute und gestern
„DENN wenn es niemanden gibt, der diese Geschichten erzählt, sind sie ja irgendwann verschwunden."
(Gerhard Constapel, Bleicher-Vertreter)¹
„DENN nichts ist verborgen, außer damit es offenbar werden soll, und nichts ward geheim, außer damit es ins Offenbare kommen soll."
(Markus, Evangelist)²
Inhalt
Cover
Impressum
Titel
Im Newsroom
Unter Modepuppen
Ein geheimer Auftrag
Design Fashion Mythos
Wie oft lügt der Mensch?
Illuminati in Düsseldorf
Ein ausgefülltes Wochenende
Auf dem Bleicherfest
Neues vom Loch Ness und der Milchstraße
Zur Alten Bergbahn
Die Bleicher-Gruppe
Eine kleine Konferenz
Warte nicht auf bessre Zeiten
Der Mann vom Extrablatt
Das Leben ging weiter
Die Große Bleiche
Verhör um Mitternacht
Epizentrum – ein Nachwort
Weitere Bücher
Endnoten
Im Newsroom
„Tigermücke?"
„Ja, ‚Asiatische Tigermücke‘, so heißen diese Plagegeister", stöhnte Erik, mein Mentor in der Düsseldorfer Presseagentur. Beide befanden wir uns inmitten des Newsrooms, so heißt der Arbeitssaal der Journalisten in einer Nachrichten-Agentur.
Er saß vor seinem großen Monitor und überwachte die aktuellen Meldungen; ich hockte neben ihm vor einem kleinen Bildschirm, an dem ich eingehende Texte eventuell überarbeiten sollte.
Kein Zweifel: Erik Wolter war ein erfahrener Profi im Pressegeschäft. Als Slotter – so nennt man den leitenden Redakteur am zentralen Empfangsgerät, genannt Slot – war er für die rasche Auswahl der aus aller Welt eintreffenden Meldungen verantwortlich und musste sofort entscheiden:
- Freigeben zur Veröffentlichung?
- Oder überarbeiten lassen?
- Oder sofort löschen?
Oft tippte Erik auf ‚Überarbeiten‘, dann flutschte die Meldung zu einem der sechs Texter im Newsroom, die ebenfalls vor einem Bildschirm saßen und solche Nachrichten mit einem letzten Schliff versahen.
Sorry, ich vergaß, mich vorzustellen: Ich bin Fabian Jaspers, zweiundzwanzig Jahre jung, habe zwei Semester deutsche Literatur an der Bergischen Universität in Wuppertal studiert, doch nach sentimentalen Erfahrungen mit Thomas Mann und Heinrich Böll möchte ich nun erst mal Journalismus kennenlernen, wozu mir das Angebot als Volontär in der Presseagentur am Rhein sehr entgegenkam.
„Fabian, hier sind drei Berichte über die ‚Tigermücke‘: Spiegel, Süddeutsche Zeitung und Leipziger Nachrichtenportal – mach was draus!"
Erik reichte mir einige bedruckte Bögen herüber und präzisierte seinen Auftrag:
„Schreibe deine Meldung über diese Tigermücke – kurz, treffend und mit bissiger Überschrift!"
Spannende Aufgabe, dachte ich sofort.
Obwohl es im Newsroom nicht laut war, schlenderte ich doch hinüber zur Creative Zone und machte mir zunächst einmal einen gemütlichen Kaffee. Dann blätterte ich in den Presseauszügen, und langsam erwuchsen aus den verschiedenen Berichten meine eigenen Zeilen:
Tigermücke ante portas!
Eine neue Plage aus Asien kommt über uns: In der milden Witterung kann ein Mückenweibchen 300 Eier auf einen Schlag ablegen. Fenster schließen!
War ich gut? Was wird Erik sagen? Langsam leerte ich meine Tasse und schlich voller Erwartung zurück in den Newsroom. Doch dann kam es ganz anders: Erik blickte skeptisch auf und fragte ungläubig: „Schon fertig?" Und einige Augenblicke später präsentierte er sein fachmännisches Urteil:
„Also, sieh mal her:
-Ante portas? – Können alle unsere Leser Latein?
-Plage? – Worin zeigen sich denn die neuen Gefahren gegenüber der heimischen Mücke ?
-300 Eier? – Welche Ablageorte werden in unseren Regionen bevorzugt?
-Fenster schließen? – Ist das eine umfassende Lösung? Und formulieren wir so etwas als flapsigen Aufruf?"
Ich wollte etwas entgegnen, doch mir fehlten die Worte. Dann hörte ich Erik sagen:
„Kopf hoch, Fabian, wir alle haben mal klein angefangen. Du musst objektiv werden: Journalismus ist präzise … sachlich … Du hast hier eher poetisch geplaudert". Er lachte mich an, und auch ich verlor meine Beklemmung und konnte schon wieder lächeln.
Zurück zum großen Monitor: Dort sprudelten nun Kurzmeldungen herein, huschten über Eriks Bildschirm und trotzten ihm manchmal ein Schmunzeln ab:
+++ Wieder flackernden Stern in Milchstraße entdeckt. Astrophysiker wecken Alien-Fantasien +++
„Tja, Fabian, daran musst Du Dich gewöhnen: Ufos, Milchstraße, Aliens. In unserem Job ist vieles möglich." Während ich mir Notizen machte, tanzte eine weitere Kurzmeldung über seinen Bildschirm:
+++ Legendäres Monroe-Kleid bei Kennedys Geburtstagsständchen vom Mai 1962 nun für 5,2 Millionen Dollar erneut versteigert +++
Ich staunte nicht schlecht:
„1962? … Das ist ja … fast 60 Jahre her! Wer interessiert sich heute noch für ein solches Textil?"
„Jemand, der heute fünf Millionen Dollar zu viel hat", meinte Erik lakonisch und lehnte sich entspannt zurück.
„Okay, Aliens oder Marilyn Monroe – das sind ja kuriose Storys von früher. Hat dein News-Ticker nicht auch aktuellere Fakten?", wagte ich zu fragen.
„Aber immer doch!"
Spontan tippte Erik auf sein Keyboard, und schon zeigten sich brisante News aus unseren Tagen:
+++ Neue Seidenstraße von Shanghai bis nach Duisburg: Chinas Präsident ruft in Peking vor Repräsentanten aus 130 Staaten sein ‚Jahrhundert-Projekt‘ aus +++
„Wow – bei uns läuft hier aber auch wirklich alles zusammen!"
„Ja, kann man so sagen, meinte Erik und gähnte ausgiebig. Es war spät geworden, Zeit für die Mittagspause. Noch eine Frage wollte ich loswerden: „Warum heißt unser Arbeitsraum ‚Newsroom‘? Überall sieht man englische Namen: News, Slotter, Keyboard … Warum?
Erik Wolter wurde ernst: „Wie heißt denn ‚Newsroom‘ auf Deutsch?"
Zögernd meinte ich: „Nach … rich … ten … raum?"
„Eben – zu lang, zu viele Silben, zu sperrig."
Unter Modepuppen
Heute wollte ich mal meinen kleinen Presseausweis testen und besuchte die GALLERY an der Hansastraße in Düsseldorf: ein riesiges Areal für 6.000 Besucher – alles Fachleute aus der Mode: Designer, Modeschöpfer, Manager …
In der gigantisch großen Halle mit ihren unzählig vielen Abteilungen und bunten Kleiderständern kam ich mir ziemlich verloren vor. Überall hantierten interessierte Besucherinnen und Besucher, befühlten die Qualität der Stoffe oder lauschten den Argumenten der Händler und ihrer Assistentinnen.
Wie sollte ich da einen kurzen und treffenden Bericht mit griffigem Titel schreiben?
Vor einem Trio aus geckenhaft verkleideten Schaufensterpuppen entdeckte ich eine junge Dame mit olivgrüner Lederjacke im Biker-Look und Bluejeans, vermutlich eine Studentin, die scheinbar mutlos in einer GALLERY-Broschüre blätterte. Vielleicht sollte ich sie ansprechen?
„Pardon, kann ich Ihnen helfen?"
Da sie erstaunt aufblickte, aber doch schwieg, machte ich einen neuen Anlauf:
„Oder haben Sie ein Problem mit diesen – in der Tat – zottigen Schaufensterpuppen? Die tun nichts, die sind nur aus Plastik." Jetzt mussten wir beide lächeln: Die Figuren waren grotesk verkleidet mit kontrastreichen Stoffstücken, die mit ihren schottischen Karos recht fesch, ja, provokant wirkten.
„Die Puppen stören mich weniger", meinte sie mit einem holländischen Akzent, „aber diese Broschüre zur Ausstellung hier macht mir Bauchschmerzen. Zum Beispiel: Was ist denn eine Organic Fair Trade Fashion’?"
„Organic? … Ich denke,