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Notruf in der Nacht: Dr. Brinkmeier Classic 5 – Arztroman
Notruf in der Nacht: Dr. Brinkmeier Classic 5 – Arztroman
Notruf in der Nacht: Dr. Brinkmeier Classic 5 – Arztroman
eBook104 Seiten1 Stunde

Notruf in der Nacht: Dr. Brinkmeier Classic 5 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

Es war ein klarer, sonniger Wintermorgen, Wildenberg versank fast in der Masse Neuschnee, die über Nacht gefallen war. Der tiefblaue Winterhimmel ließ die weiße Pracht strahlen; ein wahres Postkartenidyll. Dr. Max Brinkmeier hatte eben einen Blick aus dem Fenster geworfen, nun drehte er sich um, schaltete die Kaffeemaschine ein und verließ die kleine Küche, um hinüber ins Schlafzimmer zu gehen. Julia Bruckner räkelte sich noch zufrieden in den Kissen. »Aufstehen, mein Schatz«, mahnte der Landarzt seine Liebste, setzte sich auf die Bettkante und schenkte ihr ein verliebtes Küßchen. »Ich habe schon Frühstück gemacht. Seit wann bist du denn so eine Langschläferin?« »Ich bin im Urlaub und genieße jeden Tag«, erklärte die bildschöne Ärztin lächelnd. »Schließlich habe ich lange genug darauf warten müssen. Sei nicht so ungemütlich, Max.« Sie legte die Arme um seinen Hals und zahlte ihm das Busserl mit Zinsen zurück. Der junge Mann ließ sich das nur zu gerne gefallen. Monatelang waren er und Julia getrennt gewesen und auch jetzt genossen sie ihr Glück nur auf Zeit. Er hätte diesen Gedanken gerne verdrängt, doch leider schaffte Max das nicht immer. Seit der Mediziner mit dem sandblonden Haar und den klaren, graublauen Augen in sein Heimatdorf Wildenberg zurückgekehrt war, um die Praxis seines Vaters zu übernehmen, lag seine Liebe zu der schönen Kollegin praktisch auf Eis. Zusammen mit Dr. Julia Bruckner hatte Max Brinkmeier vor gut zehn Jahren Deutschland verlassen, um in Ruanda eine Missionsstation zu leiten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. März 2020
ISBN9783740962517
Notruf in der Nacht: Dr. Brinkmeier Classic 5 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Notruf in der Nacht - Sissi Merz

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 5 –

    Notruf in der Nacht

    Ein Augenblick, der übers Leben entscheidet

    Sissi Merz

    Es war ein klarer, sonniger Wintermorgen, Wildenberg versank fast in der Masse Neuschnee, die über Nacht gefallen war. Der tiefblaue Winterhimmel ließ die weiße Pracht strahlen; ein wahres Postkartenidyll.

    Dr. Max Brinkmeier hatte eben einen Blick aus dem Fenster geworfen, nun drehte er sich um, schaltete die Kaffeemaschine ein und verließ die kleine Küche, um hinüber ins Schlafzimmer zu gehen. Julia Bruckner räkelte sich noch zufrieden in den Kissen.

    »Aufstehen, mein Schatz«, mahnte der Landarzt seine Liebste, setzte sich auf die Bettkante und schenkte ihr ein verliebtes Küßchen. »Ich habe schon Frühstück gemacht. Seit wann bist du denn so eine Langschläferin?«

    »Ich bin im Urlaub und genieße jeden Tag«, erklärte die bildschöne Ärztin lächelnd. »Schließlich habe ich lange genug darauf warten müssen. Sei nicht so ungemütlich, Max.« Sie legte die Arme um seinen Hals und zahlte ihm das Busserl mit Zinsen zurück. Der junge Mann ließ sich das nur zu gerne gefallen. Monatelang waren er und Julia getrennt gewesen und auch jetzt genossen sie ihr Glück nur auf Zeit. Er hätte diesen Gedanken gerne verdrängt, doch leider schaffte Max das nicht immer.

    Seit der Mediziner mit dem sandblonden Haar und den klaren, graublauen Augen in sein Heimatdorf Wildenberg zurückgekehrt war, um die Praxis seines Vaters zu übernehmen, lag seine Liebe zu der schönen Kollegin praktisch auf Eis. Zusammen mit Dr. Julia Bruckner hatte Max Brinkmeier vor gut zehn Jahren Deutschland verlassen, um in Ruanda eine Missionsstation zu leiten. Die beiden waren ein eingespieltes Team, sie hatten ihre Lebensaufgabe auf der Station Holy Spirit, fünfzig Kilometer südlich der ruandischen Hauptstadt Kigali, gefunden. Dann war Josef Brinkmeier, Max’ Vater, erkrankt und hatte die Landarztpraxis in Wildenberg nicht mehr leiten können. Zwischen Vater und Sohn hatte nach dem Weggang des jungen Arztes ein eher gespanntes Verhältnis geherrscht. So wäre Josef nie auf die Idee gekommen, den Sohn um seine Heimkehr zu bitten. Das hatte Christel Brunner, die langjährige Sprechstundenhilfe, eingefädelt. Max hatte es nicht bereut, nach Wildenberg zurückgekehrt zu sein, denn er liebte sein Heimatdorf im schönen Berchtesgadener Land und hatte sich hier rasch wieder eingelebt. Eines aber fehlte ihm zum Glück und das war die Frau, die er von Herzen liebte. Daß Julia ihn nun besuchen kam, hatte in Max eine heimliche Hoffnung geweckt. Er wünschte sich, sie würde bei ihm bleiben, ihn nie wieder verlassen. Aber das sagte er nicht so direkt. Dr. Brinkmeier wußte nämlich, daß er Julias Herz nicht ganz besaß. Ein kleiner Teil schlug für die Missionsstation und die Menschen dort unten. Julia war Ärztin mit Leib und Seele. Und es würde ihr vielleicht nie gelingen, Holy Spirit auf Dauer zu verlassen. Max wünschte sich, daß die Frau seines Herzens bei ihm blieb, aber er wollte sie auch nicht in einen schweren Konflikt stürzen. Deshalb machte er nun bloß eine vorsichtige Andeutung in diese Richtung. Während er Julia im Arm hielt, ihr ebenmäßiges Gesicht betrachtete und ihren süßen Duft wahrnahm, fragte er leise: »Kannst du dir nicht vorstellen, hier zu bleiben? Ich meine für länger, möglicherweise für… immer?«

    Sie nickte spontan, aber dann trat ein schuldbewußter Ausdruck in ihre klaren Augen, den Max nur zu gut kannte. »Ich wünsche es mir. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr. Und wenn ich daran denke, daß wir uns wieder trennen müssen, dann wird mir ganz schlecht. Aber ich kann Schwester Mary und den Kollegen Kennedy nicht einfach im Stich lassen. Ganz zu schweigen von den Patienten, die sich auf mich verlassen.«

    »Tom Kennedy könnte die Station auch allein leiten, das hast du selbst gesagt. Es wäre ihm vielleicht sogar lieber, er ist doch ein ziemlich schwieriger Mensch«, gab Max zu bedenken.

    Julia schaute ihn offen an. »Du hast natürlich recht. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, wie die letzten Wochen seit seiner Ankunft auf der Station verlaufen sind, wundere ich mich, daß ich nicht versucht habe, ihn zu erwürgen. Er ist wirklich nicht das, was man einen umgänglichen Menschen nennen könnte. Selbst Schwester Mary hat er ziemlich gereizt mit seiner Exzentrik. Aber es geht ja nicht in erster Linie um ihn oder mich.«

    »Ja, ich weiß. Die Arbeit da unten ist eine wirkliche Aufgabe, der wir uns zusammen gestellt haben. Ich denke heute manchmal, daß wir nur soviel geschafft haben, weil wir ein so gutes Team gewesen sind. Es war etwas Besonderes für uns beide, nicht wahr? Etwas, das sich nicht wiederholen läßt.«

    Die junge Frau mit den kastanienbraunen Locken und den himmelblauen Augen schaute Max ernst an. »Es war unser Werk, das ist unbestritten. Daß es nicht wieder so werden kann, seit du hier bist, ist ganz klar. Aber ich will und kann nicht nur an mich selbst denken. Holy Spirit ist meine Lebensaufgabe geblieben, da spielen die Vorzeichen keine große Rolle.«

    Max wollte noch etwas erwidern, als sich Julias Handy meldete. Sie lächelte ihm entschuldigend zu und nahm den Anruf entgegen. »Hallo, Herr Kollege, das ist eine Überraschung! Ich hoffe, es ist alles in Ordnung bei Ihnen.«

    Dr. Tom Kennedy, der schottische Arzt, der seit kurzem mit Julia zusammen auf der Missionsstation arbeitete, knurrte wenig freundlich: »In Ordnung würde ich nicht unbedingt sagen. Sie machen einfach Urlaub, lassen es sich gutgehen. Und wir haben hier mit einer Infektionskrankheit zu tun, die uns jeden Tag einen weiteren Schwung Patienten beschert. Wir stoßen allmählich an die Grenzen unserer Kapazität. Aber ich will Sie nicht langweilen, Sie sollen Ihre Freizeit genießen. Irgendwie haben Sie es sich wohl verdient, schließlich arbeiten Sie schon eine Weile länger hier als ich, nicht wahr?«

    »Wie kommt es eigentlich, daß jedes Ihrer Worte wie ein Vorwurf klingt?« fragte Dr. Bruckner ärgerlich. »Das ist mein erster Urlaub seit drei Jahren. Ich finde…«

    »Glauben Sie, ich habe in den vergangenen Jahren in der Sonne gelegen?« unterbrach er sie aggressiv. »Aber gut, ich will mich nicht mit Ihnen streiten, das hätte wenig Sinn. Ich rufe nur an, um mich zu erkundigen, wann Sie wieder herkommen. Lange kann es ja wohl nicht mehr dauern, oder?«

    Julia ärgerte sich dermaßen über Tom Kennedys unfreundliche Art, daß sie ihm einfach einen Dämpfer versetzen mußte. Kühl stellte sie klar: »Ich weiß nicht, ob ich überhaupt zurückkomme. Vielleicht bleibe ich in Wildenberg und arbeite in der Praxis meines Freundes mit. Max und ich sind nämlich auch beruflich ein gutes Team. Und ich habe eigentlich keine Lust mehr, mir ständig nur Beschimpfungen und Vorwürfe anzuhören. Das ist alles andere als motivierend.«

    Damit hatte sie Tom Kennedy getroffen. Kurz herrschte am anderen Ende der Leitung totales Schweigen. Julia konnte sich ein zufriedenes Schmunzeln nicht verkneifen. Dann aber bellte der Schotte: »Wie Sie wollen. Habe ich mir gleich gedacht, daß auf Sie kein Verlaß ist!« Damit legte er einfach auf. Julia zog die Stirn in Falten. Sie warf Max, der in der Schlafzimmertür stand, einen verdutzten Blick zu. Dieser fragte: »War das eben dein Ernst oder wolltest du deinem ›lieben‹ Kollegen nur einen kleinen Schrecken einjagen?«

    »Du kennst mich ziemlich gut.« Sie stand auf und zog ihren Morgenmantel über. »Weißt du, Max, ich habe die ganze Zeit, seit ich hier bin, daran gedacht, zu bleiben. Es gefällt mir in Wildenberg.« Er legte seine Arme um ihre schmale Taille. »Und ich habe dich so sehr vermißt, daß ich es manchmal kaum ertragen konnte.«

    »Das heißt, du denkst darüber nach, zu bleiben.«

    Sie sah die Hoffnung in seinem Blick und hörte sie auch aus seinen Worten. »Ich möchte es«, gab sie leise zu und schmiegte sich in seine Arme. »Ich wünsche mir so sehr, daß wir wieder zusammen leben können. Aber

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