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Sein und Werden
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eBook201 Seiten1 Stunde

Sein und Werden

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie Metin Aysel, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, auf einer Liebesgeschichte der ganz besonderen Art, eine der Liebe zum Einen. Er betrachtet wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen mit spirituellen Konzepten.

Erleben Sie einen Genuss in lyrischer Sprache und werden Sie Zeuge, wie sich Hilflosigkeit in Großzügigkeit, Fehler in Erfahrung, Schwäche in Stärke verwandeln..
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Apr. 2020
ISBN9783946871316
Sein und Werden

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    Buchvorschau

    Sein und Werden - Metin Aysel

    gewidmet

    (M)Ein-Leitung

    Die Reise mit unserem Ego haben wir bereits in unserer Kindheit angetreten. Kaum hat sich das Ego geformt, befindet es sich im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Polen, Ideologien, Realitäten, Ansichten sowie Krisen und zu bewältigenden Lebensaufgaben. Dabei wird es wie ein Tischtennisball von da nach dort und wieder zurückgeschlagen, aber jedes Mal in eine andere Ecke. Dieses Hin und Her wird in unserem gängigen Paradigma als Belastungsfaktor betrachtet und liefert nur beschränkt Lösungen für den Umgang mit diversen Traumata oder Lebensaufgaben. Lösungen finden wir stattdessen im Buch des Seins ¹, im Buch des Werdens ² sowie in den Büchern der Bücher. ³ Der Natur begegnen Sie in diesem Werk in Form des „Es oder als „Buch des Es.

    Das Zusammenspiel zwischen diesen Büchern eröffnet beim Werden⁴ eine ganz neue Dimension, in die Sie im Verlauf dieses Buches mit Gedichten und Texten eintauchen werden. Das Ego wird zunehmend zum Ene⁵, einer Maßeinheit zur Relativierung der Ressourcen des Selbst⁶ im Vergleich zu den unendlichen Ressourcen Gottes. Kurz gefasst kann man das „Die Reise des Egos zum Nichts" nennen. Über die Relation des Egos mit dem Unendlichen⁷ eröffnen sich unendliche Optionen und parallel zum Nicht-Werden eröffnet sich einem ein anderes Werden, nämlich ein Werden und Aufgehen in der gesamten Existenz des Seins⁸.

    Neue Dynamiken und Prozesse eröffnen sich. Kenntnis wird zur Erkenntnis, Leid wird zur meisterbaren Prüfung unter der Aufsicht des Barmherzigen, das Sprechen wird zu Sükut, die Fürbitte zur Hotline. Die Relation des Egos über das Konzept des Ene führt zur Relation von allem Erlebten; folglich ist sie eine Relation der Relation, die das bereits seit dem „Sei" Relativierte in unserem eigenen Verständnis relativiert, doch stets unter den Aspekten der sogenannten Offenbarungsvernunft.

    Außer einer wissenschaftlichen Analyse von Einsamkeit, der Fürbitte sowie einer der Psychologie im Lichterland unbekannten Dimension der Psyche und weiteren Themen schafft dieses Buch unter Einbezug von Texten aus dem Sufismus eine ganz besondere Symbiose. Auf unserer Reise zu neuen Erkenntnissen haben wir in der Darstellung dieser komplexen Themen den Versuch gewagt, dafür eine eigene Sprache zu entwickeln – mit Wortspielen und einer phasenweise erheblichen Beugung der deutschen Sprache. Das Sein im Werden zu erkennen mit dem Ziel das Werden besser zu verstehen kann als die Vereinigung von Herz und Vernunft bezeichnet werden. Über das Werden wird die Antizipation des Ist möglich. Ich lade Sie zur Selbstreflexion ein und zu Erkenntnissen im Umgang mit Leid, geschmückt mit eigenen Gedichten sowie übersetzten Werken aus der reichhaltigen morgenländischen Schatzkammer.

    Die Weisheiten in den Gedichten können unter Zuhilfenahme der Risale-i-Nur-Gesamtwerke (z. B. Kleine Briefe, Define Verlag) und der Bücher der Bücher besser verstanden werden. Es soll ein erster Versuch sein, dem Leser die komplexen Zusammenhänge genussvoll zu präsentieren.

    Mein Dank gilt allen KollegInnen mit denen wir in den vergangenen 20 Jahren zahlreiche Projekte im interkulturellen und interreligiösen Dialog realisieren konnten. In stundenlangen Gesprächen über diese Themen hat sich mein Bewusstsein für die Sensibilitäten meiner Mitmenschen vertieft. Seit 2011 finden im Rahmen von Autorenworkshops, organisiert von der Zeitschrift Fontäne¹⁰, alle drei Monate in einer bescheidenen Gruppe von ca. 20 Personen Diskurse statt, in denen intensive Diskussionen um die Begriffsfindung zu äußerst komplex zu übersetzenden Begrifflichkeiten aus der Schatzkiste der Weltliteratur geführt werden. Ich möchte mich an dieser Stelle für all die hitzigen Diskussionen bedanken, die mich stets zur Reflexion angeleitet und mir geholfen haben, mir diverser Konzepte bewusst zu werden.

    Mein ganz spezieller Dank gilt selbstverständlich meiner geliebten, allerliebsten, hochgeschätzten Frau Demet, der Mutter unseres Sohnes Jonas Bais. Nur durch die ausgiebige und tiefgründige Saat an Liebeskörnern während unserer mittlerweile über 20 Jahre anhaltenden und hoffentlich vom Dies- wie vom Jenseits bis ins Unendliche geprägten Zweisamkeit konnte sich – gleich einer unendlich sprossenden und wachsenden Pflanze – eine neue Form der Liebe zum Einen entwickeln. Nur mit ihrer Geduld für meine Abwesenheiten aufgrund diverser Aufgaben war diese Reise der Erkenntnis erst möglich.

    Die Saat der Liebe ist ein Gedicht, in dem der Werdegang vom War (das Selbst vor der Erkenntnis), über das Bin (das Selbst im Moment) und Werden (das Leben im Moment) bis hin zum Ist (das Jenseits) und ihre Begleitung auf dieser Reise dargestellt wird.


    ¹ Imam-i Mübin oder Sein-Skript: ein Buch, in dem der absolute Wille und die Kenntnis Gottes niedergeschrieben und nicht veränderbar ist. Aus diesem Buch erfolgt die Übertragung und Abschrift mithilfe diverser Prozesse wie einer direkten oder vertagten Abschrift. Zur Übertragungstheorie siehe die Dissertation von Dr. Arhan Kardaş, Universität Erlangen-Nürnberg, im Publikationsprozess.

    ² Kitab-i Mübin oder Werden-Skript: Das Universum inklusive der tagtäglichen Ereignisse in unserem Leben und der Natur.

    ³ Die Offenbarungsschriften: Thora, Psalmen, Evangelien, Koran.

    ⁴ Werden: das Momentum und der Moment im Leben.

    ⁵ Dieser Begriff ist eine Alternative zum Begriff Ego. Für weitere Details verweisen wir auf das 30. Wort der Risale-i-Nur-Gesamtwerke.

    ⁶ Die Summe aller Eigenschaften als Abbild Seiner Schönen Namen.

    ⁷ Hier ist Gott gemeint.

    ⁸ Hier ist die gesamte Existenz im Universum gemeint.

    ⁹ Siehe die Dissertation von Dr. Arhan Kardaş, Universität Erlangen-Nürnberg, im Publikationsprozess.

    ¹⁰ www.diefontaene.de.

    Die Saat der Liebe

    Ich war.

    Die Liebe zu ihr¹¹ erst gebar

    Mein Bin!

    Mein Bin,

    Welches erst war in der Lage zu erkennen in allem einen Sinn.

    Über die Erkenntnisse im Sinn erkannte ich das Sein,

    Welches war geschrieben vom Ein’.

    Der Ein’

    Spiegelt sich stets im Sein.

    Über das Sein

    Wurde mein Bin zu mein’ Sein.

    Mein Sein,

    Über sie¹² konnte ich den Spiegel halten rein.

    Im reinen Spiegel

    Lösten sich die Riegel.

    Die Riegel gelöst,

    Neue Siegel entblößt.

    Das Werden,

    Dreierlei,

    Nämlich die Prozesse selbst im Werden,

    Die Übertragung zwischen dem Sein und Werden,

    Sowie mein Selbst im Werden.

    Mein Werden,

    Tja, das hält noch an.

    Mit ihrer¹³ Hilfe schreite ich fortan.

    Die Saat von ihr gelegt,

    Das Sprießen¹⁴ ihrer Liebe im Werden belegt.

    Und wird das weiter wohl gepflegt,

    In den Büchern wirds belegt,

    Dann wird das Werden zu Ist.

    Und wie das Werden wird im Ist?

    Hängt davon ab, in welchem Bin beim letzten Atem du bist.

    Im Werden oder Bin,

    Hauptsache zu Sein in Seinem Sinn.

    Das War ist gewesen,

    Das Sein gut gelesen,

    Im Werden bist¹⁵ gewesen,

    Deswegen …

    Hab dich einzig erlesen, weil du bist,

    Mit der ich will sein auf ewig im Ist.

    Zürich, 02.07.2019

    In ewiger Liebe,

    Metin Aysel


    ¹¹ Das Kennenlernen.

    ¹² Die Triebkontrolle, beziehungsweise Referenzierung an eine Person.

    ¹³ Die fortwährende Unterstützung und ihr Beistand in jeder Lebenslage.

    ¹⁴ Die Geburt unseres Sohnes Jonas Bais am 06.11.2016.

    ¹⁵ Der Beistand in meinem Leben.

    Eine ganz besondere Konvers(at)ion

    Stell mir vor ein Buch,

    Drin ist alles, was ich such.

    Wie eine Arche für jeden Typ,

    Kein zweiter Prototyp.

    Eins, das beflügelt die Fantasie,

    Jedes Wort, das endet nie.

    Für jede Persona,

    Jeden Animus und Anima,

    Viele Komplexe und auch Schatten sind da.

    Über das Offensichtliche

    Möcht tauchen ab in die Tiefe.

    Wenn auch Verborgenes wäre da drin,

    Implizit sucht ich den Sinn.

    Stell mir vor ein Buch,

    Drin ist alles, was ich such.

    Die Tasse ganz heiß. Der aromatische Duft der Kaffeebohnen schwebt noch in der Luft. Ein wenig Zucker dazu und noch der Löffel von ganz besonderem Entwurf. Die klassische Musik im Hintergrund beruhigt die Gemüter und dringt ein in die Herzen wie Balsam für die Seele. Es ist ein ganz normaler Abend im Frühsommer. Die Menschen ermüdet auf dem Weg nach Hause, sichtlich erleichtert durch das Gefühl, wieder etwas Sinnvolles gemacht zu haben. Der Verkehr erlebt seine Stoßzeiten, die Straßenbahnen und Busse sind voll.

    Der Wirt ist neu, der Barista im Café Einstein ist einer der ganz besonderen Klasse. Das Kaffeehaus glänzt mit seinen Stuckaturen und hohen Decken, sichtlich ein Zeuge jahrhundertealter Tradition und intellektueller Diskurse. Der Kaffee findet seinen Weg auf knisternden Parkettböden. „Mein Herr, Ihr Kaffee. Joachim du Ralph nimmt ihn dankend entgegen und beginnt seine Ansprache: „Meine Herren, wir sind hier versammelt, um eine äußerst wichtige Angelegenheit zu diskutieren. Vielen Dank, dass sie sich die Zeit genommen und den mühsamen Weg auf sich genommen haben. Wie ich mit Edward Gibbon bereits angekündigt habe, müssen wir uns Gedanken über die Zukunft des Islams in Europa machen. Islamophobie und Radikalisierung in sämtlichen Bevölkerungsgruppen ist wieder im Trend. Wir haben uns zu lange mit der Vergangenheit beschäftigt und es versäumt, Strategien für die Zukunft des Islams in Europa auszuarbeiten. Hass schürt wiederum Hass, und wir müssen einen partizipativen, versöhnlichen und proaktiven Ansatz für die Zukunft verfolgen.

    Plötzlich sprach das Buch:

    Eine ganz besondere Transkription,

    Das

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