Lux: Gegen den Nationalsozialismus und die Lethargie der Welt
Von Rüdiger Strempel
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Über dieses E-Book
Beginnend mit der Reise von Paris nach Genf am 26. Juni 1936 zeichnet das Buch ein Bild seiner letzten Tage bis zur dramatischen Selbsttötung des Journalisten – in halbfiktiven Kapiteln, die soweit wie möglich auf den wenigen noch vorhandenen Quellen beruhen. Eingeschobene Rückblenden beleuchten sein Leben. In einem Epilog werden Reaktionen und Nachwirkungen der Tat behandelt. Es ist bisher weder in deutscher Sprache noch außerhalb des deutschsprachigen Raumes eine Biografie über Stefan Lux erschienen.
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Buchvorschau
Lux - Rüdiger Strempel
Rüdiger Strempel
LUX
Gegen den Nationalsozialismus
und die Lethargie der Welt
Erste Auflage 2020
© Osburg Verlag Hamburg 2020
www.osburgverlag.de
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Lektorat: Wolf Rüdiger Osburg
Umschlaggestaltung: Judith Hilgenstöhler, Hamburg
Satz: Hans-Jürgen Paasch, Oeste
Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck
Printed in Germany
ISBN 978-3-95510-216-6
eISBN 978-3-95510-224-1
»Der Weg der neuern Bildung geht
Von Humanität
Durch Nationalität
Zur Bestialität.«
Franz Grillparzer (1791–1872)
Zum Berg gehn
den Fels herausreißen
aus seiner Lethargie
ihm Flügel zusprechen
Steh auf
aus dem Staub
wirf dein Gewicht
in die Wolken
Diese Chance
Gibt dir das Wort
Diese Chance
jetzt
Rose Ausländer (1901–1988)
Inhalt
Prolog
Kapitel I.
Kapitel II.
Kapitel III.
Kapitel IV.
Kapitel V.
Kapitel VI.
Kapitel VII.
Kapitel VIII.
Kapitel IX.
Kapitel X.
Kapitel XI.
Epilog
Statt eines Nachworts
Editorische Notiz
Danksagung
Anhang
Quellen- und Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Bildnachweis
Personenverzeichnis
Prolog
Langsam bewegt er sich zwischen den Sitzreihen hindurch, fast schleichend, wie auf der Pirsch. Er fürchtet, jemand könnte versuchen, ihn aufzuhalten. Doch daran denkt niemand. Kaum einer der Diplomaten an den langen Tischen achtet überhaupt auf ihn und keiner ahnt, was er vorhat. Er spürt das Gewicht der Pistole in seiner Tasche. Das sonst kühle Metall fühlt sich unter seinem krampfhaften Griff warm an und etwas feucht. Seine Hände schwitzen, dabei ist ihm kalt.
Noch ist alles möglich, noch liegt alles bei ihm. Leicht ließe sich von hier aus der Vorsitzende erschießen, der am Kopfende des Saals von seinem erhöhten Sitzplatz aus den Worten des Dolmetschers lauscht. Er könnte die Waffe auch auf die Delegierten richten, willkürlich in die Menge feuern, das Magazin leeren und ein Blutbad anrichten. Oder umkehren, den Saal verlassen, aus Genf abreisen und unverrichteter Dinge nach Prag zurückkehren.
Nein! Untätigkeit ist keine Option, zum Nichtstun ist es zu spät. Ein Mensch muss heute hier sterben. Von seiner Hand. Es gibt kein Zurück. Noch fester umklammert er die Pistole. Sein Zeigefinger legt sich auf den Abzug. Er wird abdrücken.
I.
Der Turm erinnert ihn an den Londoner Big Ben. Auf London ruht seine große Hoffnung. Doch dies ist Paris, Gare de Lyon. Neben ihm hält rasselnd ein grün-weißer Renault-Bus, auf der Seite Werbung für Banania-Kakao: Ein lächelnder Afrikaner im Fes. Ein freundliches Gesicht des Rassismus. Von der offenen Heckplattform des Fahrzeugs, auf der ein gelangweilt aussehender Schaffner raucht, springen zwei Männer in hellen Anzügen und eine junge Frau, die zu ihrem geblümten Sommerkleid ein modisches flaches Hütchen trägt. Das rhythmische Klappern ihrer hohen Hacken verliert sich schnell im Lärm des Bahnhofsvorplatzes. Vor dem Eingang reihen sich Taxis. Abgase hängen in der bereits warmen Luft des Junimorgens.
Er mischt sich unter die Reisenden, die einzeln oder in Gruppen dem Bahnhof entgegenstreben. Eine hohe, lichte Halle. Auf einer Seite führt eine geschwungene, zweiflügelige Treppe hinauf zu einem Restaurant, dessen verglaster Eingang von einem Rundbogen überspannt wird, der einer Kathedrale Ehre machen würde. Darüber wölbt sich das Raster des Glas-Stahldachs, zu dem das Stimmengewirr der teils hektisch umherhastenden, teils stehenden oder sitzenden Reisenden emporzusteigen scheint.
Pendler und Geschäftsreisende in Anzügen unterschiedlicher Farben, manche mit Zeitung unter dem Arm, viele mit Aktentasche, aber alle mit Hut, durchqueren eiligen Schritts die Halle. Eine Gruppe von Ausflüglern, Männer und Frauen gleichermaßen in Knickerbockern und mit prall gefüllten Rucksäcken beladen, drängt sich gut gelaunt schnatternd vor einem Kiosk und versorgt sich mit Schokolade. Unter einer Anzeigetafel steht ein hagerer Brillenträger mit einem Strauß roter Rosen und schaut in kurzen Abständen immer wieder auf seine Uhr. Hinter ihm stolziert eine elegante junge Dame im weiß gepunkteten schwarzen Kleid und mit Sonnenbrille vorbei, an der Leine ein weißer Zwergpudel in Löwenschur. Nervös und flatterig blickt das Tierchen immer wieder zu seiner Herrin auf, hält sich dicht bei Fuß, um den bedrohlichen Schuhen der vorbeieilenden Menge zu entgehen. Ein Gepäckträger folgt schwitzend mit drei großen Koffern und einer verschnürten Pappschachtel. Zwei kleine Mädchen, Schleifen in den blonden Locken, rotbackig vor Aufregung und jedes mit einem winzigen Koffer versehen, werden von ihrer Mutter in Richtung der Gleise gelenkt.
Und wieder das Gefühl der Einsamkeit und Ratlosigkeit, das ihn in letzter Zeit immer öfter plagt, wenn er unter Menschen ist. Dahinter, das weiß er, lauert die Resignation. So viele Menschen, die mit scheinbarer Selbstverständlichkeit durch einen Alltag treiben, der schon bald zu zerbrechen droht. Sogar ihre bloße Existenz könnte auf dem Spiel stehen. Warum scheint kaum einer zu sehen, was er so überdeutlich erkennt? Kann man sie aufrütteln? Sind sie zu retten? In Paris jedenfalls hat man sich in den letzten Tagen auch nicht für das interessiert, was er zu sagen hatte. Doch er will, er kann nicht aufgeben. Also weiter nach Genf.
Die Fahrkartenschalter aus Glas und Metall, ultramodern und funktionell, wirken fast zierlich unter den großformatigen Wandgemälden aus der Zeit der Jahrhundertwende, die der Halle ihren Namen geben: Freskenhalle. Sie stellen die Ziele dar, die man mit der PLM, der Compagnie des chemins defer de Paris à Lyon et à la Méditerranée, erreichen kann, die von hier aus den Südosten Frankreichs bedient. Er löst eine Karte zweiter Klasse für den nächsten Schnellzug nach Lyon und von dort weiter in die Schweiz.
Auch in der Gleishalle herrscht Gewimmel. Kein Gleis ist frei an diesem Morgen, sein Zug, dessen Ende im sonnengleißenden Dunst aus Qualm und Wasserdampf vor der Ausfahrt der Halle kaum auszumachen ist, steht bereit zur Abfahrt. Die schwere, schwarze Lokomotive vom Typ Pacific, dann der Tender, ein Gepäckwagen und schließlich die lange Reihe der Waggons.
Das Abteil ist fast voll besetzt. Er grüßt flüchtig, nimmt Platz. Ein Sitz am Fenster.
Ein Zeitungleser sitzt zusammengesunken und halb verborgen hinter seinem Paris-Soir. Zu erkennen ist oben ein schütterer schwarzer Haarschopf, unten ein runder Bauch mit Weste und Uhrkette, kurze Beine in grauem Flanell, Socken mit grauem Rautenmuster und tadellos geputzte Schuhe. Die Zeitung berichtet, was die Menschen bewegt. Von großer Politik bis Klatsch. Auf der Titelseite Beiträge über Streiks, die geplante Verstaatlichung der Rüstungsindustrie oder die Aufnahme Georges Duhamels¹ in die Académie française. Und: Balkendick die Überschrift »Heute Abend findet ein Treffen zwischen Herrn Anthony Eden² und den Herren Léon Blum³ und Yvon Delbos⁴ statt«. Darunter ein Foto des britischen Außenministers als frischgebackener Doktor der Universität Oxford und ein Artikel aus dem sich entnehmen lässt, dass er sich an diesem Tag nicht nur zu Konsultationen mit seinem französischen Amtskollegen und dem französischen Ministerpräsidenten in Paris aufhält, sondern dass die beiden Chefdiplomaten noch am selben Abend gemeinsam mit dem Zug weiterreisen werden. Voraussichtlich, wie der Artikel weiter ausführt, im selben Zug wie der äthiopische Kaiser Haile Selassie. Auch sie wollen nach Genf, auch sie zum Völkerbund, der sich in den kommenden Tagen mit dem Abessinienkrieg⁵ beschäftigen wird. Weniger dramatisch sind die Themen auf der letzten Seite des Blattes. Hier wird von tollkühnen Fallschirmsprüngen berichtet, von der Verurteilung eines notorischen Schwerverbrechers, einem Schönheitswettbewerb für Automobile im Bois de Boulogne oder von der Sommerfrische des sechsjährigen belgischen Thronfolgers Baudouin im niederländischen Noordwijk. Alles reich bebildert. Neben dem Lesenden sitzt seine Frau, eine kleine, schlanke Person von unbestimmbarem Alter. Er hat ihr die speziell »La Femme« gewidmete Seite des Paris-Soir überlassen. Nach deren Lektüre wird sie wissen, wie sie ihre Haare nach einer Autofahrt wieder in Form bringen oder mit Hilfe einer bekannten Kosmetikmarke ihrem Teint – gleich ob alabasterweiß oder sonnengebräunt – zu seiner vollen Schönheit verhelfen kann. Da ist sie wieder, die scheinbar heile Welt⁶.
Anthony Eden, 1936 Außenminister Großbritanniens, aufgenommen beim Verlassen des britischen Unterhauses in London am 28. Februar 1936
Den Rest des Abteils nimmt ein Ehepaar mit Kindern ein: Zwei Jungs von zwölf oder vielleicht vierzehn Jahren. Ungefähr so alt wie Albert, sein eigener Sohn, zuhause in Prag. Wenn denn Prag Zuhause ist.
Auf dem Bahnsteig erklingt ein schriller Pfiff. Mit einem Ruck setzt sich der Zug in Bewegung und rollt aus der Halle. Ein Gewirr von Gleisen, zu beiden Seiten Masten und Signale, Bahnhofsgebäude. Zwei riesige, halbrunde Lokschuppen mit Drehscheiben zur Linken. Auf der Rechten ragen sechs Fabrikschlote in den blauen Morgenhimmel. Die Lok nimmt Fahrt auf, vorbei am Bahnhof Bercy, an rußgeschwärzten Fassaden und immer wieder Industriebauten. Unter einer Brücke funkelt die Marne in der Sonne.
Ein Schaffner schiebt die Abteiltür auf. Er trägt eine blaue Dienstjacke, ein weißes Hemd mit Krawatte, eine flache Schirmmütze, bestickt mit Eichenlaub. Kein Kragenspiegel, keine Schulterstücke, keine Hoheitsabzeichen. »Bonjour-messieurs dames, vos billets s’il vous plaît,« sagt er höflich, locht die ihm entgegengestreckten Fahrkarten bedächtig, reicht sie zurück. »Merci, bon voyage!« Er ist erleichtert – ein Bahnbeamter, kein Organ einer alles durchdringenden, ständig kontrollierenden, dauernd drohenden Staatsmacht.
In zunehmendem Tempo geht es nun Richtung Süden. Vorortbahnhöfe: Villeneuve-Saint-Georges mit seinem leicht maurisch anmutenden Gebäude; Corbeil-Essonnes, wo eine Gruppe Pfadfinder in kurzen Hosen am Bahnsteig wartet; Boutigny, ländlich und mit einem winzigen Bahnhofshäuschen. Irgendwann nimmt er sie nicht mehr wahr, irgendwann schläft er ein. Die Strapazen und Enttäuschungen der letzten Tage, dazu die Hitze, das Schaukeln des Zuges, das Gemurmel der Mitreisenden haben ihn ermüdet.
Als er erwacht, schleicht der Zug bereits vorbei an der Jugendstilfassade des Hotels Château Perrache, hinein in den Bahnhof von Lyon mit seinen beiden spitzgiebeligen Hallendächern. Er hievt seinen Koffer aus dem Gepäcknetz und eilt zum nächsten Gleis. Der Express nach Genf ist pünktlich. Wieder eine Pacific, wieder eine lange Reihe Waggons, wieder Gedränge am Bahnsteig. Doch diesmal ist sein Abteil fast leer. Nur eine junge Frau sitzt am Fenster, erwidert freundlich-desinteressiert seinen Gruß, wendet sich dann wieder ihrem Roman zu: »Madame Joli-Supplice« von Maurice Dekobra⁷. In Ambérieu steigt sie aus, ohne dass sie ein weiteres Wort gewechselt haben.
Sie nähern sich der Schweiz. Fauchend schleppt die schwere Lokomotive ihre Last bergauf, weiter und weiter hinein ins Gebirge. Immer wieder wirbeln dunkle Rauchwolken und Funken vor dem Abteilfenster, verdüstern die Sicht auf die Hänge, die den Gleisen stets näher zu rücken scheinen. Der Zug donnert durch eine dichte Aufeinanderfolge von Tunneln, schießt von einem Stollen in den nächsten. Beißender Qualm kriecht durch die Ritzen des geschlossenen Fensters, das Abteil wird abwechselnd in Finsternis und rötliches Licht getaucht.
Plötzlich stehen sie in der Abteiltür. Ihre feldgrauen Uniformen lassen ihn kurz zusammenzucken, doch schnell fasst er sich wieder. Schweizer Grenzwache, zwei Mann. Wann und wo sie zugestiegen sind, weiß er nicht, er hat es nicht bemerkt. Vielleicht war er wieder eingeschlafen. Er reicht ihnen seinen Pass, einen tschechoslowakischen Reisepass. Der ältere der beiden nimmt ihn entgegen und blättert in dem Dokument. Immer wieder wandert sein Blick vom Pass zum Reisenden. Dann ist sich der Grenzwächter sicher: Der Mann im Abteil ist der Mann auf dem Foto. Und die Tschechoslowakei ist ein Land in das Menschen fliehen und nicht umgekehrt. Also kein Flüchtling, also kein Anlass zur Besorgnis. Der Uniformierte reicht den Pass zurück, legt die Hand an seine Mütze, auf der in einem silbernen Stern das Schweizerkreuz im Abendlicht aufblitzt. »Gute Weiterreise!« Dann sind sie weg. Die Abteiltür bleibt einen Spaltbreit offen.
Draußen weitet sich die Landschaft wieder. Die Berge weichen zurück und geben schließlich den Blick frei auf mehrstöckige Wohnhäuser mit Satteldächern und Fensterläden. Genf. Sie rollen in den neuen Bahnhof Cornavin. Das Gebäude ähnelt nicht zufällig dem soeben fertiggestellten Völkerbundpalais. Derselbe Architekt war hier am Werk. Schon bei der Ankunft soll der Reisende begreifen, welch erhabene Rolle dem Städtchen zwischen Genfer See und Mont Salève nun zukommt. Denn Genf ist seit 1920 der Sitz des Völkerbundsekretariats, also der Zentrale jener Organisation, die nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde, um zu verhindern, dass die Welt jemals wieder in Gefahr gerät, in einen derartigen, die elementarsten Grundsätze der Zivilisation bedrohenden, menschenverschlingenden Abgrund zu stürzen. Entsprechend hochgesteckt waren daher die Ziele des Völkerbundes, der nach seiner Satzung gegründet wurde:
»In der Erwägung, dass es zur Förderung der Zusammenarbeit unter den Nationen und zur Gewährleistung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit wesentlich ist,
•bestimmte Verpflichtungen zu übernehmen, nicht zum Kriege zu schreiten,
•in aller Öffentlichkeit auf Gerechtigkeit und Ehre begründete internationale Beziehungen zu unterhalten,
•die Vorschriften des internationalen Rechtes, die fürderhin als Richtschnur für das tatsächliche Verhalten der Regierungen anerkannt sind, genau zu beobachten,
•die Gerechtigkeit herrschen zu lassen und alle Vertragsverpflichtungen in den gegenseitigen Beziehungen der organisierten Völker peinlich zu achten.«
Allerdings, das weiß er als gelernter Jurist nur zu gut, fallen Rechtstheorie und Rechtswirklichkeit nicht selten weit auseinander.
Er steigt aus dem Zug, hält inne, setzt den Koffer ab, atmet tief durch. Er weiß, er wird erwartet. Von Paul Du Bochet. 16 Jahre zuvor hatte der schweizerische Journalist ebenfalls mit einer Reise von Paris nach Genf Geschichte geschrieben. Der Anlass allerdings war erfreulicher gewesen: Als Reporter der Pariser Tageszeitung Le Petit Parisien hatte er den Jungfernflug der ersten Luftverbindung zwischen Paris und seiner Heimatstadt begleitet – als einziger Passagier des hierfür eingesetzten Sopwith Doppeldeckers. Inzwischen arbeitet er als Redakteur des Journal de Genève und ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber den Nationalsozialisten. Deshalb hat Arne Laurin, Chefredakteur der Prager Presse, Lux ein Empfehlungsschreiben mitgegeben, in dem er den Genfer Kollegen bittet, ihn unter seine Fittiche zu nehmen.
Du Bochet, schlank und akkurat gescheitelt, kommt ihm auf dem Bahnsteig entgegen, »Herr Lux?,« sagt er in seinem weichen, französisch gefärbten Deutsch und reicht ihm lächelnd die Hand.