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Heilen mit Cannabis: Mit Beiträgen von Franjo Grotenhermen, Jorge Cervantes, Raphael Mechoulam, Robert Connell Clarke, Manuel Guzman und anderen
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Heilen mit Cannabis: Mit Beiträgen von Franjo Grotenhermen, Jorge Cervantes, Raphael Mechoulam, Robert Connell Clarke, Manuel Guzman und anderen
eBook217 Seiten1 Stunde

Heilen mit Cannabis: Mit Beiträgen von Franjo Grotenhermen, Jorge Cervantes, Raphael Mechoulam, Robert Connell Clarke, Manuel Guzman und anderen

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Über dieses E-Book

Medizinisch verwendetes Cannabis ist ein effektives Heilmittel, das in Volksmedizin-Systemen seit Urzeiten weltweit zum Einsatz kommt. Die Bandbreite der mit Hanf behandelbaren Krankheiten, Symptome und
Leiden ist besonders umfangreich. Keine andere dem Menschen bekannte Pflanze weist ein so vielschichtiges Wirkspektrum auf wie Cannabis - und das, ohne signifikante Nebenwirkungen herbeizuführen. Nicht zuletzt aus diesem Grund bevorzugen immer mehr Patienten, Ärzten, Therapeuten, Pharmazeuten und Pharmakologen Arzneien auf der Basis von Cannabis und Cannabinoiden.
Nach Jahrzehnten der Repression und des Kriegs gegen Drogen etabliert der Hanf sich heute allmählich erneut als nutzbringende Arznei; in vielen Ländern ist er bereits wieder legalisiert worden. Das Buch fasst die aktuellen Daten und Fakten zu Cannabis und den Cannabinoiden als Heilmittel zusammen, beleuchtet den wissenschaftlichen Status quo, informiert über die diversen Zubereitungs- und Einnahmeformen und bietet damit eine gut verständliche
Übersicht, die auch dem Arzt hilfreiche Dienste leisten kann.

Aus dem Französischen übersetzt.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. Dez. 2018
ISBN9783037885758
Heilen mit Cannabis: Mit Beiträgen von Franjo Grotenhermen, Jorge Cervantes, Raphael Mechoulam, Robert Connell Clarke, Manuel Guzman und anderen

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    Buchvorschau

    Heilen mit Cannabis - Nachtschatten Verlag

    1.

    Medizinisches Cannabis – von gestern bis heute

    Michka

    Die Cannabispflanze ist eines der ältesten bekannten Heilmittel, und ihre Anwendungsmöglichkeiten sind äußerst vielfältig. Aber es findet in der Medizin nach wie vor nur selten Verwendung – die Pflanze wird derzeit hauptsächlich zu Erholungs- und Genusszwecken konsumiert.

    Aber sollte eine Pflanze unter dem Vorwand, dass sie auch als Genussmittel dienen kann, anderen, deren Gesundheit sie verbessern könnte, vorenthalten werden?

    Es stellt sich ohnehin die Frage, wie viele der sogenannten «Freizeit-Konsumenten» sich und ihrer Gesundheit mit dieser Medizin einen Dienst erweisen, ohne dass ihnen das bewusst ist.

    Schauen wir uns also an, aus welchen Gründen Cannabis verboten wurde, und wie es in den letzten Jahren wieder dazu kam, dass seine nicht zu leugnende Wirkung als Heilmittel wieder Gegenstand wissenschaftlicher Studien und Forschung wurde.

    Indischer Hanf – ein Allheilmittel

    In seinen asiatischen Ursprungsregionen galt «Ganja» schon immer als Allheilmittel. Während der kolonialen Eroberungen im 19. Jahrhundert entdeckte dann auch der Westen das medizinische Potenzial der Cannabispflanze, denn es blieb europäischen Ärzten nicht verborgen, dass diese Pflanze zur Behandlung einer ganzen Reihe von Krankheiten eingesetzt werden kann.

    So wurde Cannabis jahrzehntelang bei Schmerzen, Krampfleiden, Tetanus, Tollwut, Epilepsie sowie Angina, Husten und Tuberkulose, Asthma, Schlaflosigkeit, Migräne und Appetitlosigkeit verschrieben. Hanfmedizin war darüber hinaus zur Unterstützung des Entzugs bei Alkoholikern und Heroinabhängigen in Gebrauch, ebenso zur Erleichterung der Geburt sowie zur Behandlung von Menstruationsstörungen.

    HISTORISCHES

    Der französische Arzt Dr. Louis Aubert-Roche wurde während Napoleons Expedition in Ägypten um das Jahr 1798 mit Cannabis bekannt gemacht.

    Der Ire Sir William Brooke O‘Shaughnessy, Chemiker und Mediziner, entdeckte den Hanf seinerseits um 1840 in Indien.

    J. Russell Reynolds, der Leibarzt von Queen Victoria (1837-1901), verschrieb ihr eine Cannabis-Tinktur, um ihre Menstruationsbeschwerden zu lindern.

    GIBT ES EINEN UNTERSCHIED ZWISCHEN HANF UND CANNABIS?

    Als der schwedische Naturforscher Carl von Linné 1753 das binäre System der Benennung von Pflanzen und Tieren erfand, verwendete er die noch heute gültige Sprache der Wissenschaft: Latein. In seinem zweibändigen Grundlagenwerk «Species Plantarum» nannte er den Hanf Cannabis sativa L. (wobei das L. für Linné steht).

    Die Worte «Hanf» und «Cannabis» – das eine ein deutsches, das andere ein lateinisches Wort – sind daher gleichbedeutend und austauschbar. Einen Unterschied zwischen Hanf und Cannabis gibt es somit nicht.

    Mit der UN-Konvention gegen psychotrope Drogen von 1961 wurde Cannabis als «Betäubungsmittel ohne jeglichen medizinischen Nutzen» eingestuft. Seitdem wird die lateinische Bezeichnung der Hanfpflanze in weiten Teilen der Gesellschaft mit etwas Gefährlichem assoziiert – ganz so, als gäbe es zwei verschiedene Pflanzen: den «guten» Nutz- und Faserhanf einerseits und das «schlechte» psychotrope Cannabis andererseits.

    Dabei enthalten alle natürlichen Sorten des Hanfs (freilich in sehr unterschiedlichen Anteilen) eine widerstandsfähige Faser (im Stamm), einen großen Nährstoffreichtum (im Samen) und psychoaktive und therapeutische Inhaltsstoffe (im Harz, das hauptsächlich an den Blüten gebildet wird). Alle Sorten sind sich ähnlich (mit bloßem Auge oft nicht voneinander zu unterscheiden), und alle sind untereinander hybridisierbar, das heißt kreuzungsfähig.

    Problematische Dosierung

    Cannabis wird in Form einer Tinktur verwendet, die durch einen alkoholischen Auszug (Extrakt) der getrockneten Pflanzenteile gewonnen wird. Allerdings enthalten die diversen Pflanzen je nach Herkunft mehr oder weniger Wirkstoffe, so dass die Potenz des Medikaments stark variieren kann. Ist sie zu gering, bringt sie keine Wirkung, ist sie zu hoch, können die Nebenwirkungen störend bis schädlich sein. Bis in die 1960er Jahre hinein war die Dosierung von Cannabismedizin ein Problem, da die Wirkstoffe des Hanfs noch nicht klar identifiziert waren und ohnehin keine standardisierbaren Heilmittel aus den Wildpflanzen gewonnen werden konnten.

    Aufgrund der geringen Toxizität der Cannabispflanze verursacht eine Überdosierung von Marihuana oder Haschisch jedoch keine lebensbedrohlichen Komplikationen, sondern schlimmstenfalls einen schweren Angstanfall (meist aufgrund von Kreislaufproblemen), gefolgt von einem tiefen Schlaf. In zehntausend Jahren Kulturgeschichte des Cannabiskonsums hat die Einnahme dieser Pflanze niemals jemanden das Leben gekostet – aber das war für die internationalen Institutionen offensichtlich kein Grund, den Hanf nicht als ein «gefährliches Betäubungsmittel» einzustufen.

    INFORMATION

    Bis heute sind etwa 800 Sorten von Hanf oder Cannabis bekannt.

    Morphium als Konkurrenz

    Ende des 19. Jahrhunderts begann sich die Verwendung der gerade neu erfundenen Injektionsspritze allmählich zu verbreiten. Im Gegensatz zum aus dem Schlafmohn isolierten Morphium sind die Inhaltsstoffe des Cannabis nicht wasserlöslich und können deshalb nicht injiziert werden. Deshalb ersetzte Morphium zusehends die Hanfpräparate im Rahmen der Schmerzbehandlung.

    Das Ende einer Ära

    In Frankreich wurde die Repression gegen die medizinische Verwendung des Hanfs Anfang der 1950er Jahre eingeleitet. Cannabis wurde kurzerhand aus der Pharmakopöe, der offiziellen Liste der Arzneimittel, entfernt und besaß somit plötzlich nicht mehr den Status eines Heilmittels. Die Pflanze und ihre verschiedenen Anwendungen durften fortan von Ärzten nicht mehr verschrieben werden.

    Cannabis-Verbot

    In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Genuss von indischem Hanf im Westen zunehmend verrufen und als anrüchig verurteilt. Zuvor war der Konsum berauschender Hanfprodukte kein großes Thema gewesen und stillschweigend toleriert worden. Die abendliche Pfeife des Hanfbauern – gefüllt mit seinem «Arme-Leute-Kraut» – wurde damals interessanterweise noch nicht mit indischem Hanf assoziiert.

    HISTORISCHES

    Der Klub der Haschischesser

    Um 1845 gründete der französische Arzt Jacques Joseph Moreau de Tours (1804-1884) in Paris den «Club des Hachichins», den «Klub der Haschischesser», in dem Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler mit Haschisch und anderen psychoaktiven Substanzen experimentierten, um deren Auswirkungen auf Körper, Geist und Kreativität zu erforschen. Zu den prominenten Mitgliedern des Klubs, der etwa fünf Jahre lang existierte, gehörten u.a. Théophile Gautier, Charles Baudelaire und Alexandre Dumas der Ältere.

    In den Vereinigten Staaten, damals noch von der Rassentrennung geprägt, erfinden schwarze Musiker eine Musik, die als skandalös gilt (den Jazz) und rauchen Marijuana (ein aus Mexiko stammender Begriff), was beides als eine Bedrohung der etablierten Ordnung angesehen und mit den Nachkommen schwarzer Sklaven und mexikanischer Saisonarbeiter in Verbindung gebracht wird.

    Nichtsdestotrotz hatte sich der Cannabiskonsum Ende der 1930er Jahre in gewissen Schichten der amerikanischen Gesellschaft so stark verbreitet, dass der weiße Gesetzgeber sich besorgt zeigte. 1937 wurde deshalb in aller Eile eine Steuer erhoben, die so hoch war, dass sie einem faktischen Verbot gleichkam. Allerdings blieb die gewünschte Wirkung aus.

    Die Beatniks, diese in Jazz und Dichtung vernarrten Hitchhikers und Umherziehenden, interessierten sich ebenfalls für Marijuana und trugen dazu bei, dieses über die gewohnten Kreise hinaus zu verbreiten. Hinzu kam die Hippie-Bewegung, die es sogar zu ihrem Emblem erhoben hatte und ihm dazu verhalf, in der weißen Bourgeoisie heimisch zu werden. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde Gras populär, hochgehalten von einer Jugend, die forderte, dass man «Liebe mache, und nicht Krieg». Die Eltern geraten in Panik. Die Regierungen ergreifen sofortige Zwangsmaßnahmen und verabschieden prohibitive Gesetze mit strengen Strafen.

    In Indien studierte Dr. O’Shaughnessy die Literatur aus neun Jahrhunderten über den Gebrauch medizinischen Hanfs, bevor er ihn selber anwandte und ihn dann mit nach Europa brachte.

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