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Die Kunst des Highs: Wie wir mit Cannabis unser Bewusstsein bereichern können
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eBook262 Seiten1 Stunde

Die Kunst des Highs: Wie wir mit Cannabis unser Bewusstsein bereichern können

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Über dieses E-Book

Können wir lernen, ein High zu erzeugen, welches unsere mentalen Fähigkeiten positiv beeinflusst, statt uns zu verwirren oder müde zu machen? Sebastián Marincolo zeigt, wie man Cannabis ganz konkret nutzen kann, um die Aufmerksamkeit zu fokussieren, sich detailliert an vergangene Ereignisse zu erinnern, neue Muster zu erkennen oder die Imagination zu intensivieren. Basierend auf seiner interdisziplinären Forschung gibt er praktische Anleitungen, wie man solche und weitere Bereicherungen des Bewusstseins einsetzen kann, um Kunst oder Musik zu erschaffen, andere Menschen besser empathisch zu verstehen, sein Liebesleben zu bereichern oder zu tiefen und bedeutungsvollen Einsichten zu gelangen. "Sebastián Marincolos Arbeit ist herausragend und wird einen großen Beitrag zu diesem Fachgebiet leisten." Lester Grinspoon, Cannabis-Experte und Harvard Associate Prof. Emer. für Psychiatrie "Niemand hat je die Nuancen der Psychoaktivität von Cannabis so detailliert entschlüsselt wie Sebastián Marincolo." Gregory Frye, Autor, Journalist und Chefredakteur von "The Bluntness"
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum28. Apr. 2021
ISBN9783347284654
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    Buchvorschau

    Die Kunst des Highs - Sebastián Marincolo

    Cannabis, Tiere und Evolution

    Erste Erfahrungen

    Ein Cannabis-High kann uns entspannen, unsere Aufmerksamkeit fokussieren und uns ins Hier und Jetzt bringen. Der Geschmack von Akazienhonig explodiert auf unserer Zunge, scheinbar in Zeitlupe. Wir lachen, als hätten wir noch nie gelacht, endlos, ohne uns noch zu erinnern, was unser Lachen ausgelöst hat.

    Aber das ist erst der Anfang. Im Laufe der Geschichte erlebten Millionen von Cannabis-Nutzern solche Wirkungen, aber nur wenige von ihnen haben das breite Spektrum des Potentials eines Cannabis-Highs genutzt. Viele haben die Tür zu einer neuen Welt geöffnet, ohne diese wirklich zu erkunden.

    Wenn wir unsere Reise in das High beginnen wollen, müssen wir zunächst mehr über die Pflanze Cannabis wissen, über Pflanzen im Allgemeinen und über die Beziehung zwischen Pflanzen und Tieren – insbesondere psychoaktiven Pflanzen und Tieren.

    Cannabis und Evolution

    Die Evolution von Cannabis kann man in zwei Phasen einteilen: die erste begann vor mehr als 25 Millionen Jahren. In einer zweiten, stark beschleunigten Phase, die vor etwa zehntausend Jahren begann, folgte eine Zeit der Co-Evolution mit uns Menschen. Die meiste Zeit über war dies für beide Seiten eine sehr fruchtbare Beziehung. Um die Pflanze Cannabis und deren Wirkung auf uns besser zu verstehen, sollten wir ein paar Dinge über deren evolutionären Kontext und diese beiden Phasen wissen.

    Das Endocannabinoid-System

    Gehen wir aber erst noch viel weiter zurück in der Zeit: die Erfolgsgeschichte der Cannabinoid-Moleküle in der Evolution beginnt noch lange vor dem Entstehen der Cannabispflanzen. Seescheiden, evolutionär gesehen sehr frühe Meeresorganismen, die noch heute existieren, begannen vor mehr als 600 Millionen Jahren ihre eigenen Cannabinoide herzustellen, die Endocannabinoide („endo, griechisch, „innen), lange bevor die Cannabispflanze in der Evolution auftauchte.

    Heute finden sich solche vom Körper selbst produzierten Endocannabinoide in allen Wirbeltieren und vielen wirbellosen Arten.

    In den frühen 90er Jahren entdeckten Wissenschaftler ein Endocannabinoid-System (ECS) bei Tieren und im menschlichen Körper. Seitdem erschienenen Tausende von wissenschaftlichen Artikeln über dieses System.

    Wie fast alle anderen Tierarten produzieren wir Menschen unsere eigenen Endocannabinoide im Gehirn und im Körper. Die beiden bekanntesten sind Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerin (2-AG). Wir haben auch Rezeptoren, an welche sich die Endocannabinoide binden. Die im Moment bekannten von ihnen sind der CB-1- und CB-2-Rezeptor.

    Die Endocannabinoide und ihre Rezeptoren fungieren zusammen als ein Endocannabinoid-Signalsystem in unserem Gehirn und im Körper, welches für eine ganze Reihe von kognitiven und physiologischen Funktionen verantwortlich ist. Dieses Endocannabinoid-System ist wahrscheinlich unser wichtigstes System zur Aufrechterhaltung der Homöostase – der Balancierung einer stabilen inneren Umgebung trotz Veränderungen in der Außenwelt.

    Zu den vielen Funktionen des menschlichen Endocannabinoid-Systems gehört die Steuerung von Funktionen der Aufmerksamkeit, des Lernens, der Sinneswahrnehmung, des Gedächtnisses, des Schlaf-Wach-Zyklus, die Regulierung von Stimmung, Emotionen und vieler anderer wichtiger kognitiver Prozesse sowie der Neurogenese (der Bildung neuer Gehirnzellen), der Appetitregulierung, der Regulierung der Körpertemperatur, des Stoffwechsels und von Stress und Schmerz.

    Das Endocannabinoid-System hilft dem Körper, Schäden zu überstehen und diese zu reparieren. Es ist auch maßgeblich an Immunreaktionen und vielen anderen Funktionen beteiligt. Man geht heute davon aus, dass es in ein erweitertes Signalsystem im Gehirn eingebettet ist, welches als Endocannabinoidom bezeichnet wird.

    Die von Cannabis gebildeten Phytocannabinoide haben aufgrund ihrer chemischen Ähnlichkeit mit den Endocannabinoiden eine Wirkung auf dieses System und können daher viele seiner Grundfunktionen systematisch beeinflussen und unter günstigen Bedingungen verbessern.

    Der weltweite Erfolg und die Verbreitung der Pflanze Cannabis hat auch damit zu tun, dass deren Phytocannabinoide positive Auswirkungen auf viele Funktionen unseres Endocannabinoid-Systems haben können: seit Jahrtausenden nutzen viele Kulturen Cannabis für viele Zwecke in der Medizin.

    Es gibt übrigens kaum Endocannabinoid-Rezeptoren in unserem Hirnstamm, welcher lebenswichtige Funktionen wie die Atmung und die Herzfrequenz steuert. Andererseits findet man dort viele körpereigene Opioid-Rezeptoren des Endo-Opioidsystems. Dies erklärt vermutlich, warum eine Überdosierung von Opioiden wie Morphium tödlich sein kann, da damit unsere Atmung verlangsamt oder angehalten wird, es aber auf der anderen Seite bisher keinen einzigen offiziell registrierten Todesfall durch eine Cannabis-Überdosierung gibt. Dementsprechend sagen einige Toxikologen nicht ganz zu unrecht, die wirklich tödliche Dosis von Cannabis seien 3 Kilogramm Haschisch aus dem fünften Stock auf deinen Kopf geworfen.

    Millionen von Patienten weltweit können bereits heute nach rechtlichen Reformen in den letzten Jahren wieder legal von Cannabis und Cannabinoiden in der Medizin profitieren. Viele ihrer Berichte und der von Ärzten sowie medizinische Studien zu Cannabinoiden bestätigen weitgehend das Bild, welches uns die Forschung über das Endocannabinoid-System in den letzten Jahrzehnten vorgezeichnet hat.

    Die vielfältigen therapeutischen Verwendungen von Cannabis sowie viele der bewusstseinsverändernden Wirkungen sind also dadurch zu erklären, dass Phytocannabinoide auf ein körpereigenes System wirken, welches viele körperliche und kognitive Funktionen steuert. Die Existenz des Endocannabinoid-Systems und seiner vielen Funktionen in unserem Gehirn und Körper erklärt, warum verschiedene pflanzliche Cannabinoide eine solche Bandbreite an physiologischen Wirkungen auf uns haben können. Wenn wir jedoch zu einem tieferen Verständnis darüber gelangen wollen, auf welche Art verschiedene Cannabissorten unterschiedliche Wirkungen auf uns haben können, müssen wir zuerst Cannabis als Pflanze besser verstehen. Und um dies zu tun, müssen wir Pflanzen im Allgemeinen besser verstehen.

    Die Intelligenz der Pflanzen

    Cannabis hat, wie andere Pflanzen auch, eine komplexe Biochemie, die sich über Millionen von Jahren entwickelt hat, um viele anspruchsvolle Funktionen zu erfüllen.

    Pflanzen produzieren eine Vielzahl von chemischen Substanzen, um interne Prozesse zu steuern und intelligent mit ihrer Umwelt kommunizieren und interagieren zu können. In einem Wald zum Beispiel leben Bäume in sozialen Gemeinschaften. Gesunde erwachsene Bäume ernähren junge Bäume, die in der Nähe stehen, mit einer Nährlösung durch ihre Wurzeln, solange die jungen noch zu klein sind, um genügend Sonnenlicht von oben zu bekommen. In ähnlicher Weise helfen erwachsene Bäume auch alten und absterbenden Bäumen.

    Pflanzen produzieren verschiedene chemische Verbindungen, um sich vor UV-Licht, Austrocknung, Pilzen, Bakterien und Viren zu schützen. Sie machen sich für Angreifer ungenießbar oder giftig, verringern deren Fruchtbarkeit oder verführen sie, damit sie ihre Blüten bestäuben oder ihre Samen fressen und verbreiten. Pflanzen sind in der Lage, die sie angreifenden Insektenarten zu erkennen und intelligent zu reagieren. Sie produzieren starke biochemische Lockstoffe, um andere Insektenarten anzulocken, die sich von den Larven der Angreifer ernähren. Oder sie locken Insekten an, um sie selbst zu fressen.

    Seit Millionen von Jahren koexistieren Pflanzen mit Tieren. Dadurch haben Pflanzen geradezu fantastische Fähigkeiten entwickelt, das Nervensystem von Tieren biochemisch zu beeinflussen, um

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