Waren wir verabredet: 2 Tage voller Hausbesuche
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Über dieses E-Book
Stephanie Birckmann
Stephanie Birckmann arbeitet seit vielen Jahren als Ergotherapeutin. Ihr Schwerpunkt ist die Arbeit mit neurologischen und geriatrischen Patienten. Mit ihren vier Kindern, einem Pferd, einem Hund und drei Katzen lebt sie in einem Bonner Vorort. Von ihr ebenfalls erschienen sind die Bücher: - Plötzlich Pflegefall - Sonniger Herbst - Mann 17 - Die Abenteuer von Kallefrosch
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Buchvorschau
Waren wir verabredet - Stephanie Birckmann
Über die Autorin
Stephanie Birckmann arbeitet seit vielen Jahren als Ergotherapeutin. Ihr Schwerpunkt ist die Arbeit mit neurologischen und geriatrischen Patienten. Mit ihren vier Kindern, einem Pferd, einem Hund und drei Katzen lebt sie in einem Bonner Vorort. Von ihr ebenfalls erschienen sind die Bücher:
Plötzlich Pflegefall
Sonniger Herbst
Mann 17
Die Abenteuer von Kallefrosch
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Vorwort
Kurzes Glück
Frühlingserwachen
Schönes Kind
All you need is love
Dingsda
Mitgefangen, Mitgehangen
Träume
Albtraum
Et hätt noch immer allet jut jejangen
Vergangene Liebe
Lebensretter
Preis der Liebe
Dem wo tot ist
Nachwort
Vorwort
Seit über 20 Jahren fahre ich nun auf Hausbesuch. Ich besuche meine Patienten in ihrem eigenen Haus, der gemeinsamen Wohnung, im Seniorenheim, in einer betreuten Wohngemeinschaft oder im Krankenhaus. Viele der Damen und Herren begleite ich über Jahre, oder sogar Jahrzehnte und einige bis zu ihrem Tod. Die Geschichten die man mir im Laufe alle dieser Jahre erzählt hat, die Einblicke die mir gewährt wurden, die unterschiedlichsten Erfahrungen und Lebensumstände die diese Herrschaften erlebt haben, bewegten mich oft sehr. Manches bringt mich zum Lachen, vieles zum Nachdenken und einiges sogar zum Weinen. Besonders beindruckt bin ich angesichts der Zähigkeit und Tapferkeit insbesondere der älteren Generation, die noch den Krieg mit all seinen Entbehrungen und Opfern miterlebt haben und sich dennoch nie haben unterkriegen lassen. „Gejammert wird nicht" höre ich oft und lasse mir gerne stets aufs Neue beschreiben wie man bei Wind und Wetter täglich von Bonn nach Köln zu Fuß gegangen ist oder noch weitere Entfernungen mit einem alten klapprigen Fahrrad zurückgelegt hat. Natürlich hatte man auch nicht immer die passende Winterkleidung an, so wie unsereins heutzutage selbstverständlich mit Gore tex Kleidung und bequemen Wanderschuhen ausgerüstet so eine Wanderung antreten würde. Auch handelte es sich natürlich nicht um neue mehrgängige Fahrräder, sondern alte Klapperkisten die im Glücksfall eine funktionierende Bremse hatten.
Alles kaum vorstellbar heutzutage, meine Kinder beklagen sich schon gelegentlich wenn sie den „weiten" Weg bis zur Bushaltestelle zurücklegen müssen. Wie selbstverständlich wurde früher gearbeitet, Kinder bekommen, der Haushalt ohne die ganzen modernen Hilfsmittel wie Waschmaschine, Spülmaschine, Trockner usw. geführt, OHNE zu jammern. Heute haben fast alle Rücken, Kopfweh und/oder Burnout.
Kaum vorstellbar wie wir alle überhaupt mal 70 werden wollen! Die mittlerweile oft über 90jährigen beklagen sich auffallend selten und sind meist schon am frühen Morgen komplett angezogen vorzufinden. Trotz Arthrose, schlechtem Schlaf und sicherlich noch vielen anderen Alterserscheinungen stellen sie sich eisern jeden Morgen den Wecker, absolvieren die sich selbst auferlegten Pflichtprogramme (waschen, anziehen, zehn Kniebeugen, 8 Minuten aufs Heimfahrrad, 20 x die Arme kreisen lassen usw.) um dann frühzeitig mit allem fertig zu sein. Es könnte ja mal jemand unverhofft klingeln und dann wäre man nicht richtig angezogen. Was würde derjenige dann von einem denken…
Aber auch so manches Schicksal jüngerer Menschen ließ mich nachdenklich werden und nicht selten schämte ich mich, angesichts meiner eigenen Undankbarkeit und meines Anspruchsdenkens. Wie oft beschwere oder ärger ich mich über Nichtigkeiten wie verpasste Busse, lange Wartezeiten, nicht funktionierende Haushaltsgeräte oder Gewichtszunahmen – während der ein oder andere seit Jahren bettlägerig ist, täglich mit Schmerzen kämpft und dennoch immer ein freundliches Wort für mich parat hat wenn ich zu Besuch komme. Die folgenden Hausbesuche haben sich so oder so ähnlich zugetragen. Alle Personenbeschreibungen und Namen sind jedoch rein fiktiv gewählt. Ebenso wurden Ereignisse, Zeitpunkte und Orte stark abgewandelt.
TAG 1
„Es sind nicht die Jahre deines Lebens, die zählen. Was zählt, ist das Leben innerhalb der Jahre."
(Abraham Lincoln)
Kurzes Glück
„Das Leben ist kurz. Brich die Regeln, verzeihe schnell, küsse langsam, liebe wahrhaftig, lache hemmungslos und bedauere niemals etwas, das dich zum Lächeln gebracht hat." (Mark Twain)
„Nehmen Sie sich vor der