Die Legende vom Ritter Bruno: Wie ein Schwarzwalddoktor zum Glücksritter der Einheit wurde
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Über dieses E-Book
Auf der Suche nach einer neuen Arbeit wird er Opfer eines "Glücksritters der Einheit" .
In seiner dokumentarischen Erzählung versucht er das aufzuarbeiten, was ihm zwei vergeudete Jahre seines Lebens gekostet hat. Die Geschichte ist ein exemplarisches Beispiel für die enttäuschte Hoffnung mancher Ostdeutscher in einen Neuanfang.
Zugleich dokumentiert der Autor in dieser sehr persönlichen Geschichte wie die kriminelle Energie einzelner Eroberer des Ostens Menschen und Behörden betrogen und hinters Licht geführt hat.
Hans-Georg Hohlbein
Hans Hohlbein wurde in Heyerode (Thüringen) geboren und studierte an der Babelsberger Filmhochschule Kamera. Später arbeitete er als Kameramann und Regisseur bei der DEFA und beim Deutschen Fernsehfunk. Nach der Wende war er als Kameramann und als Filmemacher tätig und schrieb Manuskripte für Dokumentationen und PR Filme. Unter dem Titel "Lichte Höhe" - Anekdoten aus einer vergangenen Republik erschienen 2008 seine ersten Kurzgeschichten. Im Dezember 2012 veröffentlichte er seinen ersten Roman unter dem Titel "Flüchtige Verstrickungen". Die zweiten Kurzgeschichten, "Vom Hinterhof zum Gartenhaus",>Wie der Helmholtzplatz zum Helmi und die Bötzowstraße zum Bötzowviertel wurde<, erschienen 2017.
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Buchvorschau
Die Legende vom Ritter Bruno - Hans-Georg Hohlbein
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Epilog
Prolog
Es begab sich aber zu der Zeit, da ein Gebot vom Kanzler der Einheit ausging, dass alle ritterlichen Edelmänner die im Osten ihres Landes gelegenen Ländereien zählen und ihre Anwesen in blühende Landschaften verwandeln sollten. Und sie kamen alle, unternehmungslustige Kaufleute, Händler und Eroberer. Von nun an schwärmten sie aus, um ihr profitorientiertes Glück in den neu erworbenen Ländern zu machen. So überlegte auch Ritter Bruno aus dem Breisgau kommend, welche neuen Horizonte er zukünftig noch erobern könne, ohne dass der gemeine Untertan in ihm einen versteckten Raubritter erkennen würde. Und so beschloss er als erstes seinen niederen Raubritterstand abzulegen und beschaffte sich eine völlig neue hochwohlgeborene Identität. Darüber hinaus änderte er schlicht seinen Namen und erhob sich ganz beiläufig in den wohlfeilen Adelsstand, indem er seinen neu erworbenen Namen zusätzlich mit einem Dr. Titel schmückte. Als einfacher Ritter aus dem Schleswig-Holsteinischen kommend bezog er fortan ein neues komfortables Anwesen im Breisgau unweit von Freiburg im schönen Kirchzarten gelegen. Von dort aus wollte er zukünftige Pläne schmieden, mit welcher Strategie er den Osten Deutschlands unbehelligt und vor Allem verlustfrei erobern könne.
Der Möglichkeiten gab es viele, sie schienen gar endlos und so entwickelte er schließlich seinen ganz eigenen, genialen Eroberungsplan.
I
Jahre waren ins Land gegangen. Man schrieb bereits das Jahr 1999. Trotz vieler Versprechungen schienen die blühenden Landschaften für viele Menschen nicht so richtig erkennbar. Der Osten dümpelte gebietsweise noch vor sich hin, viele Unternehmen hatten aufgehört zu existieren und in der Folge stiegen auch die Arbeitslosenzahlen in beachtliche Höhe.
Wir waren Fernsehschaffende im ehemals größten Medienbetrieb des Ostens gewesen, welcher sich Deutscher Fernsehfunk nannte. Aus alter Verbundenheit und um die Erinnerungen an unsere große Zeit des Fernsehmachens im fröhlichen Kollegenkreis wieder aufleben zu lassen, hatte sich eine stattliche Anzahl von ihnen zu einer großen Feier wiedergetroffen. Es war wohl das erste größere Treffen von Kollegen des Kinderfernsehens und fand in einem denkmalgeschützten Gebäude, dem sogenannten „Schafstall", auf dem Gelände des ehemaligen Fernsehfunks statt. Fast wie in alten Zeiten bei gutem Essen und reichlichem Trinken amüsierte sich jeder auf seine Weise. Mehr als zehn Jahre nach dem Mauerfall erfreuten sich alle an dieser einmaligen Wiederbegegnung. Auch ich hatte mich an diesem Abend unter den großen Kreis ehemaliger Mitstreiter gemischt, führte viele Gespräche und freute mich besonders auf das Wiedersehen manch vertrauter Gesichter nach so langer Zeit.
Welchen Weg in die neue Zeit waren sie wohl alle gegangen? Wer hatte wieder Arbeit und Anschluss gefunden, wem ging es gut und wem schlechter?