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Heidnische Götter und Recken in Walhall
Heidnische Götter und Recken in Walhall
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eBook459 Seiten7 Stunden

Heidnische Götter und Recken in Walhall

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Über dieses E-Book

Am Anfang der mythologischen alten Welt steht nach nordischem Glauben ein gewaltiges Schöpfungsopfer. Aus den Gliedern des Ur Riesen Ymir ist die Welt geschaffen. Im Mittelpunkt wächst die Weltesche Yggdrasil , deren gewaltige Krone bis in die höchsten Himmel reicht, deren weit verzweigte Zweige große Teile der Erde beschatten, deren Wurzeln sich bis in die Unterwelt der Todes Göttin Hel hineingraben, die weit unter der Menschenwelt im Erdinneren verborgen liegt. In den
Gebieten bei der Weltenesche leben seltsame Lebewesen von absonderlichen Menschen Stämmen. Es sind die Nornen, die Urd, die Skuld und die Verdandi. Sie haben die Macht, das Schicksal von Mensch und endlichen heidnischen Göttern zu ergründen, vorrauszusagen. Die Menschen bewohnen ein Land, das Midgard heisst. Diese Erdscheibe ist umgeben vom Weltenmeer, darin lebt das Ungeheuer die Midgardschlange. Die Riesen leben in Utgard. Die heidnischen Götter aus dem Geschlecht der Asen und der Vanen leben in Asgard, dort befindet sich auch Walhall, Odins Sitz und Krieger Burg, wohin seine weiblichen Walküren Kriegerinnen die im Kampf gefallenen Wikinger Einherjer Krieger heimholen. Odin erkennt von
seinem Hochsitz die gesamte Schöpfung und blickt auch hinab mit Adleraugen ins Totenreich der Hel. Odin, der oberste der Götter ist eine schreckenerregende,dämonische Gestalt, der Allerhöchste, der Herr des Speers, der Allvater und oberste Herrscher. Er gilt als unbarmherzig gegen sich selbst und andere,, launisch und ohne Mitleid gegen das Menschengeschlecht. In seinem unnachgiebigem Streben nach Wissen und Weisheit opfert er einem Wassergott eines seiner Augen und erhängt sich
für neun tage und nächte aus Wissgier und Unwissenheit am Yggdrasil, um das magische Geheimnis der Runen zu ergründen. So scheut er keinerlei Ungemach, um die Wahrheit über Leben und Tod zu erfahren, menschliche Gefühle sind ihm fremd, Währenddessen bereiten sich in Walhall die gefallenen Einherjer, die toten Wikinger Krieger in ständigen Kampfspielen auf den letzten Kampf, dem Ragnarök zum Weltenende vor.
Odins Waffen und seine hilfreichen Freunde sind nicht von schlechten Eltern, so besitzt er Gugnir, den Speer, Draupni, den Zauber Ring, der alles nach seinem Willen regelt, Wolf und Adler sind seine Begleiter auf gefahrvollen Wegen und Abenteuern. Er reitet den achtfüßigen Hengst Sleipnir, die beiden Raben Hugin und munin beflügeln seine Gedanken und Erinnerungen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum1. Juli 2019
ISBN9783749490868
Heidnische Götter und Recken in Walhall
Autor

Gerhard Rolf Günther Fischer

GERHARD ROLF GÜNTHER F I S C H E R ist Schleswig Holsteiner, ein Kind der Flensburger Förde und auf das engste mit dieser verbunden, 1946 in Flensburg, Luisenstraße 11 als Sohn des Bankbeamten Rolf Fischer und seiner Ehefrau Ilse Fischer, geb. Hinrichs geboren, besuchte er zunächst in Flensburg die Sankt Jürgen Knaben Schule mit Volksschule Abschluss nach zehn Jahren. Danach machte er in Hamburg von der Pike auf an eine gute Kaufmannslehre im Reformhaus durch, In der Höheren Handelsschule Holzdamm wurde tagsüber im betrieb gearbeitet, abends gebüffelt, die mittlere Reife nachgeholt. Aus Heimweh Gründen landete er danach im elterlichen Ferienhaus im Amselweg in Westerland auf Sylt, das war nach seiner Lehrzeit 1970, kehrte dann später in seine Heimatstadt Flensburg zurück, wo er viele Jahre in kaufmännischen Betrieben beschäftigt gewesen ist. Eine Umschulung brachte ihn in Flensburg weiter und hier war er viele Jahre als Rechtsanwalts und Notariats Gehilfe weiterhin tätig. Schon 1985 wurde sein Abenteuer Roman...TAROONA VON DER DRACHENBAUM INSEL... mit der Schreibmaschine vorgeschrieben, danach kam dann... TAROONA S ABENTEUER IN DER HEIMAT FUERTEVENTURAS., dann wurden diese Fortsetzungs Werke von denen es heute noch zwei weitere gibt (TAROONA, ACHAMAN UND ABORA / TAROONA UND DAS BOLLWERK DES ZONZAMAS) fortgesetzt, aber mit dem Computer geschrieben. Sein Wunsch, die großen, historischen Abenteuer Romane zu veröffentlichen ging in Erfüllung. Der Geschichte und der Historie verfallen war er schon in frühester Jugend, worauf er immer bedacht gewesen war, den tatsächlichen Ereignissen in seinen Werken nicht vorzugreifen, sondern diese so anschaulich wie möglich zu schildern..

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    Buchvorschau

    Heidnische Götter und Recken in Walhall - Gerhard Rolf Günther Fischer

    weihte.

    1. Kapitel

    Blicken wir zurück auf vergangene Zeiten, auf das Werden und Vergehen unserer Vorfahren, denn bei den alten Franken, den Dänen, den Germanen, den Skandinaviern, die in Mittel Europa lebten ist Odin nach seiner und seiner Sippe Verklärung der wichtigste Gott, der heidnische Göttervater.

    Nach dem Glauben dieser Völker besitzt er ein achtbeiniges, riesenhaftes Pferd mit Namen Sleipnier, mit dem er tagtäglich ausreitet. Sein angeborener Freiheitsdrang erlaubt es dem Ungestümen nicht, sich längere Zeit in Walhall aufzuhalten, er muss hinunter in die Welt der hineingeborenen Menschen Kinder. Da geht es über Berge und Täler, über fremde Länder, über gewaltige Urwälder, über ausgedehnte Meere, Seen und Flüsse hinweg und unter den galoppierenden Hufen seines getreuen Tieres fließt der Regenbogen dahin, auf dem Odin seinen Weg sucht, es ist genau dieser bunte Regenbogen, der aus den Elementaren strahlenden, sonnen überfluteten Farben der Sonne besteht, aus dunkelrot, hellrot, zitronengelb, dunkelgrün, hellgrün, dunkelblau und lila, es sind sieben Farben, die der christliche Gott einst in seiner Güte und Weisheit dem Bogen einverleibt hat und gleich danach, als die Arche Noah mit Noah und seinen Söhnen auf dem Berge Ararat in der Ost Türkei auf trockenem Boden kam.

    Denn als guter Gott, der das Böse auf der Welt vertilgt zu haben glaubte, setzte er den Regen Bogen an die Himmel der Erde, damit jeder Mensch und jedes Lebewesen auf Erden erkennen konnte, das er nun Frieden mit den Menschen, auch seinen Feinden beschlossen hatte und dieser Vorsatz gilt bis in die heutige Zeit.

    Aber Odin und seine himmlischen Heer Scharen benutzten den Regen Bogen wie selbstverständlich, da sie die himmlischen Mächte damals gepachtet zu haben glaubten, als einen gepflasterten Weg zu den Menschen der Erde, und da alle heidnischen Götter und Göttinnen die Neugier gepachtet haben schienen, übrigens ein Attribut aus der Menschenwelt, das beweist, dass auch sie einmal als heldenhafte Sippen auf der Menschenwelt in Gestalt von Menschen gelebt, gestorben und von den himmlischen Mächten zu Göttern erkoren worden waren.

    Odin's Sippe war von Gestalt her aber anders als die Menschenwesen beschaffen, die nun an ihrer statt mit allen möglichen Unwesen auf der Erde lebten, denn Odin, seine nordische Rasse waren Riesenwesen, in Gestalt kraftvoll, gut durchtrainiert und mit übermenschlichen Geistesgaben ausgestattet, wie es ja den Göttern in ihrer eigenen Welt zu eigen ist.

    Odin ist bei diesen Ausritten, um die Welt und die Himmel zu erkunden, allein auf sich gestellt und ist aber mit göttlichen Gaben, dem Zaubermantel, dem Zauberring und nicht zuletzt mit Schwert, Speer und Schutzschild bewaffnet, um sich gegenüber eventuelle Angriffe aus dem Nicht's verteidigen zu können. Er trägt einen goldenen Schutzhelm, ein Wamm's aus Bärenfell und geschmeidige Sandalen an den Füßen in den Steigbügeln seines Pferdes hat er an, ansonsten spannt sich seine mächtige, breite Brust mit den festen, durchtrainierten Muskeln über den ganzen Körper.

    Eine Heldengestalt, wie sie im Buche steht. Gerade kommen seine beiden klugen, schwarzen Raben Hugin und Munin durch den mächtigen Wind von der Erde zurückgeflogen, suchen Schutz vor einer mächtigen Wind Bö auf den breiten Schultern ihres Herrn und Gebieters und überbringen ihm die neuesten Nachrichten aus der Menschenwelt.

    „Kampf und Krieg hat es immer gegeben und wird es auch immer geben, solange Menschen auf der Erde wandeln. Der Mensch Geborene war einst ein wildes Tier, hat sich vermischt mit fremden Wesen in der Zeit des Erdaltertums und was ist er jetzt? Die Bestie, die er einst gewesen ist, hat nicht viel gutes in sich aufgenommen. Um sich ernähren zu können und um in den kalten Wintern nicht zu erfrieren, hat er das Feuer aus den Flintsteinen geschlagen, hat Bären und Wölfe und nicht zuletzt auch Auerochsen und Mammuts gejagt, um sich ernähren zu können, hat mit neuen, eingewanderten unbekannten Rassen um sein Leben gerungen. Dann wurde er ein Wanderer vor dem Herrn, zog von Afrika nach Europa herüber über die Landengen und Meeres Straßen, als es sie noch gab und jetzt leben die wilden Stämme, die sie einst waren überall auf der Welt verteilt. Sie haben stets an Intelligenz und Wissen zugenommen, so ist das gewesen. Durch das Überleben, durch den Kampf, die Existenz Not mit den fremden Völkern hat ihr Denken und die Intelligenz rapide zugenommen, ihr Sexualtrieb ist stark und hat noch mehr zugenommen. Bei manchen von Ihnen stellt sich schon Vernunft und Mitdenken ein, sie reden erst, bevor sie zur Waffe greifen, ohne die sie noch lange nicht auskommen werden, da geht es uns Göttern in den Himmeln um Walhall etwa besser, eher schlechter, denn die Kämpfe im Ragnarök stehen schon bald wieder auf Messer's Schneide. Der Gott unserer Väter denkt und die Waffe lenkt, nämlich in die Brust des Feindes, denkt Odin angestrengt nach, aber das Loki die Kinder der Fenris Wölfe schon wieder auf die friedlichen Fischer und Handelsleute bei Trondheim auf sie gehetzt hat und die Midgard Schlange, sein Faktotum zur See unzählige Handels Knorr's, die friedlichen Handel mit den Dänen treiben wollten schon wieder vor der Meerenge in Skagen aufgelauert und sie mit Schwanzschlägen vernichtet hat, das geht doch nun wohl zu weit. Ich muss meine Einherjer und die Berserker wieder einmal auf sie hetzen, denn Thor bringt es einfach nicht fertig, trotz seiner List sie mit seinen Waffen umzubringen. Davon angesehen ist sie schließlich nicht leicht aufzufinden, Meere sind unendlich groß!"

    Ja, Hugin und Munin, die beiden Raben brachten Odin nicht nur schlimme Kunde aus der Welt der Menschen und der Riesen, Trolle und Ungeheuer, die sie besiedelten, wie immer.

    Odin ist ganz in seinen Gedanken versunken, so hat er während der Gespräche und der Neuigkeiten der beiden treuen Raben nicht bemerkt, wie der Regenbogen sich sanft gesenkt und ihn und sein Pferd auf die Lichtung eines dunklen Auenwaldes abgesetzt hatte.

    Es ist ihm nur recht, denn nicht weit entfernt sieht Odin das blaue Meer durch die Waldlichtung schimmern, dorthin reitet er auf Sleipnier, eine frische Meeresbrise belebt seine Lebensgeister wieder und trifft sodann auf Fischers Leute, die ihn von den Untaten der bösen Riesen und der Mitgard Schlange berichten, sie rauben ihre Weiber und Kinder, den alten Menschen reißen sie im Grimm Arme und Beine aus und fragen ihn nun, wie diesen Ungeheuern den Geiseln der Menschheit beizukommen wäre.

    Odin denkt angestrengt und Kopf schüttelnd nach, als er diese Kunde erfährt, wie er den einfachen Menschen wohl zu Hilfe kommen könnte, aber da er in jungen Jahren noch nicht die absolute Weisheit der Gottgleichen erreicht hatte, zuckt er die Achseln und sagt zum Fischer mit Namen Arnulf, der ihm mit Tränen in den Augen verzweifelt sein zerrissenes Fang Netz vorzeigt: Wir flicken sie immer wieder, und wenn uns noch so sehr die Finger bluten, wir müssen doch Weiber und Kinder ernähren, doch wir können gegen die Mächte der See nicht's ausrichten, wir benötigen festere Materialien, die den Zähnen der Midgard Schlange und den Schraubstock artigen Zugriffen der Eisriesen standhalten!

    Odin überlegt fieberhaft wie er den Fischern seines Landes zu Hilfe kommen könnte, doch nichts fällt ihm ein außer roher Gewalt. Verzweifelt versucht er einen Ausweg zu finden, doch Wissen und Weisheit, die ihm teilhaftig sind, haben noch einen anderen Grund.

    Odin verlässt die verzweifelten Fischer und reitet in den dunklen Au Wald zurück. Er hat seine eigenen Pläne und eines Tages bei seinen einsamen Streifzügen durch die schwer zugänglichen Wälder, wo er sich immer wieder vor feindlichen Riesen, gewaltigen Auerochsen und vor bösen Zwergen und zotteligen Wald Trollen in Acht nehmen muss, die allen Lebenden Wesen nach dem Leben trachten, geht er auf die Suche nach der riesigen Waldesche, die im Volksmund Yggdrasil genannt wird, die so gewaltig in den Himmel aufragen tut, das sie fast die hellen Sterne in der aufkommenden Dunkelheit berührt, deren Zweige die Gewalt des Himmels tragen und so verhindern, das die Sterne auf die Erde fallen, wo sie wie einst die Meteore, die die Erde verwüsteten, alles Leben vernichten würden.

    Im Mondschein nähert sich der junge Odin dem gewaltigen Baum und staunt Bauklötze über seinen gewaltigen Stamm und seine Auswüchse: Endlich habe ich die Esche gefunden, es wurde auch Zeit, viele Jahre habe ich danach Ausschau gehalten, doch jetzt stehe ich vor dem Ziel, ich kann es noch gar nicht glauben!

    Odin geht um die Eiche herum, betastet sie von allen Seiten, er selbst, doch ein Riese von kraftstrotzender Gestalt wirkt wie eine Ameise gegen den Weltenbaum: Sicher könnte man den Stamm auch ausmessen, ich denke, so zwanzig Männer könnten ihn kaum umfassen, denkt er laut vor sich hin und hört plötzlich eine leise, altersschwache, näselnde, seltsame und wispernde Stimme, erst ist sie in seinem Kopf, dann hört er sie deutlicher.

    Der böse Herrscher der Unterwelt Loki saß lange in seiner dunklen Behausung vor seinem Fratzen verzerrenden Zauberspiegel und blickte, umgeben von seinen dienstbaren Geistern, den bösen Trollen mit den ausufernden schwarzen Armen, die sich trollten und ihm einen scheelen Blick zuwarfen, wenn er versonnen einen Befehl nach dem anderen ausrief tief in ihn hinein. Sie brachten ihm schwarzen Erdmet und Krötenbein, auch schlanke Regenwürmer und Spinnen, denn der Herr der Unterwelt liebte das Getier der Unterwelt und hatte es zum fressen gern. Das uralte Geschlecht der Riesen, der Reif Riesen war an der Arbeit, so bearbeiteten sie die erzhaltigen Felsen mit mächtigen Hämmern in den dunklen unterirdischen Hallen und Gängen der Unterwelt, so nackt wie sie waren, so rann ihnen auch der Schweiß in Strömen von der Haut und wenn die Trolle nicht gleich zur Stelle waren und sich Zeit ließen, mit den Weibern der Riesen zu schäkern und hier und da einen gewaltigen Furz von sich gaben, um sich Luft zu machen, so rief Loki gleich einige der mächtigsten Reif Riesen, die hielten nach den Trollen Ausschau, packten sie mitsamt den Fässern, in denen der kühle Erd Met sprudelte und brachten sie vor ihren Herrn und Meister. Sie konnten sich zu Boden werfen und wegen des Ungemachs und ihrer Trödelei um Vergebung bitten, es half nicht's, denn Loki war unerbittlich in seinem Zorn, da er nicht gerne zu warten pflegte. Schließlich musste jeder von ihnen trinken. Die Trolle wurden an blutige Wurzeln der erdverbundenen Bäume gebunden und ausgepeitscht.

    Loki achtete aber nicht so sehr auf seine Vergeltung und die Reif Riesen, die in ihren ehernen Fäusten die zeternden und zappelnden Trolle gepackt hielten und sie hin und her vor Wut schüttelten, fasziniert hatte er den Weg des obersten jungen Himmel's Gottes Odin auf Sleipnier beobachtet, wie sie beide die Regenbogenbrücke Bifröst entlang ritten und schließlich den Weg hinab auf die Erde nahmen, den Weg hinunter alles irdischen in die Menschenwelt begingen, den Hof in der Mitte, der sie mit Midgard verband, die Welt der Menschen, seine verschworenen Tod Feinde.

    Loki erhob sich schwerfällig von seinem Thron von gestampftem Fels mit kostbaren Steinen versehen, soff ein Met Fass in einem Zug aus, schmeckte dazu eine würzige, schwarze, satte Erde und betrachtete zufrieden durch seinen Zauberspiegel, der ihm übermenschliche Macht von den dunklen Mächten verlieh seine dienstbaren Geister, die seinen Blick nicht erwidern durften, denn dann waren sie des Todes.

    Die Alben und die Disen, die den Himmelsgöttern zwar ähnlich an Gestalt, aber in ihrem Wesen abschreckend und zu jeder Schandtat fähig waren. Sie fertigten für seinen unterirdischen Thron Saal aus Fels und Granit prachtvolle Möbel, Waffen und Stink Bomben an, letzteres verarbeiteten sie gegen das üble Menschenpack aus dem Kot der Unterirdischen, das sie von Zeit zu Zeit auf Befehl ihres Herrn und Meistern zusammen mit den gehässigen, nackten Zwergen mit den schmutzigen, ellenlangen Bärten in der Nacht überfielen, um ihre Geschlechter auszulöschen. Diese Zwerge hausten in der Unterwelt des Loki's in den Bergen und den dunklen, schwarzen Felsen, wo sie der Schmiedekunst, die ihnen in die Wiege gelegt worden war und so manch anderen Handwerk nachgingen und in der Kunst Geschmeide aus köstlichen Steinen, Diamanten, Saphiren und anderen Juwelen herzustellen, waren sie seit je her unübertroffen. Sie wuschen sich nie, schliefen im Schmutz, aßen davon und beschmierten ihre wund gearbeiteten Finger mit Felsenstaub und Tropf Wassern, damit sie für die Arbeit geschmeidig blieben. Sie neckten sich oft gegenseitig um nicht verrückt im Untertage Abbau zu werden, doch die Wunden, die sie davontrugen führten oft zum Tode, denn es gab kein Penecelin und die Heilmittel für seine garstigen Zwerge waren Loki zu teuer. Die Kräuterhexen waren nicht billig, aber für ihn selber konnten Salben und Kraut nicht teuer genug sein.

    Loki hatte seine unterirdischen Kammern mit diesen seltenen Klein Odien gefüllt und konnte nicht genug davon bekommen.

    Sie verfertigten nicht nur die Nachbildungen von des Gottes Thor's Hammer, sondern machten sie innen hohl und füllten sie auf mit Menschenblut auf, das sie erbeutet hatten, im Kampfe mit den Geschlechtern aus Midgard. Davon abgesehen kehrten diese Thors Hämmer nicht auf Geheiß und noch so guten Zuspruch in die Hände der Zwerge zurück, so oft sie es auch versucht, ihnen gedroht und zuletzt auch noch verschmäht hatten. Scheiß darauf, meinten die rabiatesten der Zwerge untereinander und zogen sich gegenseitig in die überlangen, schmutzigen Ohren... Die da oben der Odin und der Thor verstehen sich auf die Zauber Befehle mit den fliegenden, todbringenden Hämmern, Loki und Hel haben auch keine Ahnung und wenn wir beim Schmieden nicht Obacht geben und uns auf die Daumen schlagen, dann versprühen wir zuviel Gift und das brauchen wir doch noch im Kampf beim Ragnarök!

    Die Nornen waren schwarz gewandete, drei fingrige Schicksals Weiber, die dem Loki zu Willen waren, es waren ihrer hochgewachsene Gestalten, die ihr Antlitz hinter dunklen Schleiern stets vor den Blicken der dämonischen Wesen in der Unterwelt verbargen, sie besaßen den guten und den bösen Blick. Loki hatte sie dazu auserkoren, den überirdischen Mächten und Menschen das Leben zu bestimmen, sofern sie sich dazu bereit erklärten.

    Da dachte Loki nach und stellte fest, das der junge Himmelsgott Odin ihn heute in seinem Ansinnen überflügelt hatte, denn auch er suchte seit Äonen von Zeiten nach den restlichen Wurzeln der Erkenntnis und der Weisheiten aller Völker, die die überirdischen Himmelsgötter auf der Erde weit verstreut hatten, als er aber wütend wieder zum Spiegel griff und ihn schüttelte und brüllte: „Odin wird mir zuvorkommen und die Weisheit aller Weisheiten, die Entzifferung der alten Runen erlangen, denn ich erkenne die wispernden Stimmen aus den Seen der Wasser Geister und ihren Erkenntnissen, in denen längst totgesagte Skalden, Wassergeister und Auguren Zauberer hausen, die ihre allwissenden, geistigen Erkenntnisse vom Anfang aller Zeiten zu schützen wissen, was ist zu tun, ich habe es. Alle bösen Mächte, ihr Reif Riesen zu mir, zu mir... und nicht so lahm, sonst beiße ich euch in die Finger. "

    Aus der unterirdischen, alten Welt, dem Utgard schälten sich drei ungeheure Eis Riesen heraus, die noch größer als ihre Brüder waren, die in den Grotten für Loki schufteten. Sie waren nackt und bloß, ihre Köpfe saßen auf muskulösen Schultern, die Arme hingen auf die Erde und ihre Hände die in Krallen ausliefen glichen großen Schaufeln, denen ähnlich von Maulwürfen, die langen Beine waren ebenfalls muskulös und die Füße waren mit Pelz bedeckt, besaßen jeder vier Füße und uferten aus. Sie besaßen große Glubsch Augen und es gelang ihnen stets, um die Wette zu glotzen. Sie horchten ängstlich auf, als sie die Befehle ihres Herrn in den riesigen, schmutzigen Ohren vernahmen, packten ihre Erd Keulen, schlichen unruhig und brummig an den Brüdern vorüber, begaben sich schließlich in den unterirdischen Thronsaal, quetschten sich schließlich durch das weit verzweigte, mächtige gefächerte Wurzelwerk der Eiben zum Thron ihres Herrn, beugten die Knie und wagten ihre Blicke vor dem feurigen Anblick des Teufels Loki nicht zu erheben...

    „ Ihr Riesen aus Eis und Kälte, aus Erde, Lehm, Wasser und Feuer, seht in meinen Spiegel und erkennt unseren alten Feind.

    Odin ist's, er hat das Land der weisen Erkenntnis, der Quellen Geister zufällig gefunden, ihm nach, spürt ihn auf, bringt ihn um's Leben, das sollte euch nicht schwer fallen und holt mir die verborgenen Wassergeister aus den Seen, aus ihnen wird Quallen Mus bereitet. Auf, auf zum Meeresrand zu den Seen und Tümpel der liederlichen, verlogenen Wassergeister, anders kann ich sie nicht bezeichnen, dort wo die Feen und die eingebildeten Quellen Götter und das Menschenpack leben.

    Eure Stunde ist gekommen!"

    Urd, der älteste der grässlichen Riesen befragte mit gesenktem Blick demütig seinen Meister: „Verleihe uns den Atem deiner Feuerriesen aus Island, damit wir auf ihrem Schweife zur Erde fliegen können, denn die Regenbogen Brücke Bifrost wird uns nicht tragen wollen, wir sind zu schwer für sie und je böser wir sind, das wiegt schwer, desto schneller sackt sie ab, das merkt sie, wetten?!"

    „Gleich will ich euch meiner Wasserschlange, der Mitgard und meinen Fenris Wölfen zum Fraße vorwerfen, springt in meinen Zauberspiegel, dort werden euch die feurigen Flügel der Isländer, der Feuer Riesen verliehen und bringt mir den erschlagenen Körper des Odin's, damit ich ihn der Hölle opfern kann, dann haben wir die kommenden Schlachten Gewitter schon so gut wie gewonnen!"

    Die drei Reif Riesen ließen sich das nicht zweimal sagen, denn sie kannten Wut und Grimm des bösen Gottes Loki, flugs verschwanden sie unter höhnischem Gelächter ihres Herrn in seinem Spiegel. Im gleichen Moment waren ihnen auch schon flammende Flügel verliehen worden, der sie bald darauf einer hinter dem anderen unweit der Regenbogenbrücke am Rande des dunklen Auenwaldes niedersetzte, wo Odin Ausschau nach dem Yggdrasil, der Welten Esche gehalten und sie gefunden hatte.

    Odin hatte nicht nur die geheimnisvolle, leise wispernde Stimme in seiner Nähe vernommen, er hatte auch das mächtige sausende Geräusch von den dunklen Mächten wahrgenommen, das Brüllen von gewaltigen Stimmen und das stampfen von mächtigen Beinen, das Krachen von Ästen in seiner Nähe, die durch das Unterholz brachen und vor nichts halt machten.

    In dem Dunkel der Nacht waren zwar keine Wesenseinheiten zu erkennen, aber am zerbrechen von Bäumen, Tannen und mächtigen Erlen erkannte er, das man ihm gefolgt war und anhand des Umstandes erkannte er schnell, dass es keine Freunde, keine guten Götter und auch keine befreundeten Recken sein konnten, die ihm gefolgt waren.

    Das Wispern der angenehmen Stimmen in seinen Ohren hatte aufgehört, aber seine beiden klugen Raben kamen vom Erkundungsflug zurück.

    „Es sind die bösen Reif Riesen die dir übel wollen, „ krächzte Hugin in sein linkes Ohr, sie sind von Loki geschickt worden um dich zu verderben!

    „Was ist zu tun, meinte Odin und griff zu seinem Zauberspeer, dem Gugnir. „ Er wird einem der Unholde ins Herz fahren, egal ob es in der Nacht oder am Tage ist, erklärte Munin und krächzte ergeben. „Schicke Geri und Freki aus, deine beiden Wölfe, sie werden ihnen die Kehlen zerfetzen," meinte Hugin wichtigtuerisch, stolzierte wichtigtuerisch auf der Schulter seines Herrn umher und klapperte mit seinem gelben Schnabel.

    „Ich könnte mich zwar unter meinem Wunschmantel unsichtbar machen und mich vor ihnen verbergen, sie mit dem Zauberring Draupnir der Zwerge in Stein verwandeln oder mit meinem unfehlbaren Bogen in die Herzen treffen, aber wer bin ich denn, überlegte Odin und kratzte sich am Kinn, ich bin Odin, der heidnische Himmels König und weiche keiner noch so großen Gefahr aus, nun denn, lasst sie nur kommen," kaum hatte er ausgesprochen, da brachen die drei wüsten Unholde schon durch das Unterholz und stürzten sich auf Odin.

    Ein leiser Befehl und seine beiden Wölfe Geri und Freki hatten sich schon in der Kehle des einen Riesen verbissen, der versuchte sie mit roher Gewalt abzuschütteln, brachten den schlimmen Kerl dennoch zu Fall. Als seine beiden Gefährten das sahen, erhoben sie Wut brüllend ihre beiden Keulen und stürzten sich wie die Berserker auf Odin, der schnitt einem der Riesen die Fersen Bänder an den Füßen durch, das der strauchelte, stürzte und einige schwere Tannen im Fallen um sich riss. Ein Blutstrahl ergoss sich aus seiner Wunde, daran verblutete der Riese.

    Der dritte Unhold, drei Mal so groß und grob schrötig wie Odin packte den Gott bei den Schultern und hob ihn wie ein Kind in die Höhe, im letzten Augenblick griff Odin in seinen Zaubermantel und schrie in höchster Not, um nicht in den Händen des Bastards zu Tode gequetscht zu werden einen Zauberspruch und der dumme Riese mit seinen rohen Kräften hielt nun nur noch Odin's blutroten Mantel in Händen ohne Inhalt, den er nicht erwürgen konnte.

    Wütend schleuderte er diesen von sich, doch Odin war inzwischen schon zu Boden geglitten, ergriff Gugnir, seinen Zauberspeer und schleuderte ihn mit Wucht von sich. Diese Zauberlanze verfehlte nie ihr Ziel und als Odin als Treffpunkt an den Kopf des Riesen dachte, drang die Lanze schon in den auf brüllenden Kopf des Riesen und kam dahinter wieder zum Vorschein.

    Aufbrüllend vor Schmerzen und Blutverlust sank auch das dritte von Loki ausgesandte Ungeheuer tot in sich zusammen.

    Odin ergriff seinen getreuen Speer mit der rechten, der nach dem Treffer wieder wie gewöhnlich in seine markige Hand zurückkehrte und lachte: Gugnir triff nie daneben, gut gemacht, nur weiter so!

    Wie von Zauberhand legte sich nun auch wieder der Zaubermantel sachte um seine Schultern und Odin ging zu einem Busch, um das Blut des Riesen von seinem Schaft zu wischen, da hörte er widerum die leise, geheimnisvolle Stimme in seinen Ohren wispern, die ihn nun endlich vorantrieb.

    So entfernte er sich von der gewaltigen Himmels Esche: Sie klingt nicht gefährlich, wirkt auf mich freundlich, unmissverständlich, darum will ich ihr nachgehen und erkunden, was für ein Wunder sich hinter ihr verbirgt!

    Loki indes sah weit entfernt in seinem unterirdischen Reich im Zauberspiegel, das Gott Odin sein Feind die Oberhand über seine üblen Gesellen gewonnen hatte und meinte in sich grimmig: Für jetzt hast du gewonnenes Spiel Odin, aber freue dich nur nicht zu früh, einen Loki und seine dämonischen Mächte legt man nicht so schnell auf's Kreuz. Was haben wir denn noch, da ist die Mitgard Schlange, die Suat, die Feuer Riesen aus Muspelheim, die Trolle, denen ich Tribut geben müsste und die Fenris Wölfe, sie werden nicht versagen!

    Nun ließ Loki seine ganze Wut an seinen für ihn arbeitenden Geistern, den Zwergen und den Eis Riesen aus, die für ihn in Ungnade gefallen waren, weil ihre Brüder beim Kampfe mit den himmlischen Mächten versagt hatten...

    Die Nornen, die Weiber, die das Schicksal eines jeden Lebewesens voraus sagen konnten, näherten sich vorsichtig auf Zehenspitzen ihrem Herrscher, und Andrea, die Vorsteherin von ihnen allen gab Loki den Trank des Vergessens zu trinken.

    „Die Schleier des Vergessens senken sich auf dein Haupt herab, großer König. Sicher, alle lebenden Wesen auch deine ausgesandten Unwesen, die Reif Riesen waren nicht unfehlbar in ihrem Wirken wie es auch deinen anderen Wesenseinheiten und der Menschenwelt geht, aber im Ragnarök, im Werden und Vergehen und in der Wieder Geburt nach der Endschlacht der Toten und der Lebenden hast du eine Gelegenheit dich an deinen Feinden zu rächen und die Macht über Erde, Himmel,über gut und böse zu erringen. Schlafe jetzt, mein Gebieter, denn der Tag des Endsieges ist nicht mehr fern!"

    Als Odin sich dem Baum Yggdrasil abwendet und in die Richtung der wispernden Stimme geht, den Sleipnier am Zügel, begleitet von seinen beiden wissenden Raben und den treuen Wölfen, tritt er auf eine Waldlichtung, in deren Mitte das Mondlicht auf eine große Wasser Quelle fällt, so beugt er sich hinab um zu trinken, doch wider um erklingt die seltsame, melodische Stimme nun direkt aus der Quelle: Odin, da bist du ja, nun sieh zu mir hinab in mein kühles Wasser und was siehst du...?

    Odin weicht erschrocken zurück, doch neugierig wie er nun einmal ist, traut er sich gleich wieder zurück und erblickt eine seltsame Gestalt, ein seltsames Wesen. Ein weises, menschliches Antlitz, oder ist es mehr das kluge Auge eines Erdgottes, das in die seinen blickt?

    Odin hält dem prüfenden Blick stand, das Wesen, halb Mensch, halb Gott und halb Fisch ist ihm zwar unheimlich, trägt eine funkelnde Krone auf dem ergrauten Haupt, es erhebt sich aus dem Wasser und nun stehen sich zwei Wesenseinheiten, zwei Gottheiten gegenüber.

    Der Wassergott spricht: Merke dir meinen Namen gut, Gott der Heiden, der Einherjer, der Berserker, der Walküren von Brunhilde und der Freya und des Himmels über der Burg Walhall. Ich bin Mimir. Ich lebe schon unendlich lange Zeiten hier im Auenland und in dieser Quelle, von den himmlischen Göttern des Weltalls deiner Vanen einst hierher straf versetzt und ich warte seit dem Anbeginn aller Zeiten auf dich, auf dich nur allein, um dir alle fehlenden Weisheiten zu verleihen die ein allmächtiger Gott benötigt um den Göttern der Finsternis und den bösen Mächten auf Erden standzuhalten und trotzen zu können!

    Die Worte des weisen Wasser Gottes rauben selbst Odin den Atem und wortlos hört er Mimir sprechen: Diese Quelle besitzt seit Urzeiten das Wasser des Lebens, der Erkenntnis und aller Weisheiten des Weltalls!

    Da löst sich die Zunge in Odin's Mund und nun will er es wissen: Was muss ich tun, weiser Mimir, um von deiner Quelle trinken zu dürfen, denn ich will die Weisheit des Herzens und der alten Runen erlangen, damit das Böse von mir weiche!

    Mimir taucht in das Wasser hinab, daraus sprudelt und perlt seine gutturale Stimme: Es ist nicht's einfaches, was ich von dir verlange, Odin! Dann zeigt er auf seine hohle Stirnhöhle oberhalb des Nasenbeins: Siehst du sie, siehst du sie? Nun gib mir dein linkes Auge, damit ich meines wieder mit Leben erfülle, denn nur der, der sieht ist weise und ich benötige drei Augen um zurechtzukommen!

    „Mein Auge willst du, Odin weicht erschrocken vor dem Wasser Geist zurück, aber das ist eine furchtbare Bedingung.

    Wenn es dabei bleibt? Nun gut, denn es sei!"

    „ Habe keinerlei Bedenken mein guter Freund, denn mit deinem verbliebenem Auge kannst du nicht nur alles erkennen, sondern du kannst auch die Gedanken aller Menschen, die der Unholde auf Erden und die der guten und bösen Götter deuten und verstehen!"

    Die Worte des Wassergottes Mimir sind so eindrucksvoll und ehrlich ausgesprochen worden, das Odin nun nicht mehr zögerlich ist, darum schenkt er seinen Worten Glauben, überlegt nun nicht mehr lange, holt tief Luft, verdrängt die aufkommenden Ängste, greift mit ganzer Kraft ins linke Auge und reißt es sich mit Ungestüm heraus. Dann wirft er es ins mit Todesverachtung ins Wasser und Mimir ergreift es gierig.

    Er hat gewonnenes Spiel.

    Gleich darauf erfährt Odin sehr starke Schmerzen im Augapfel, er taumelt, sieht alles um sich herum, die Sterne am Himmel, seine tierischen Gefährten, den Wald, die Bäume, die Berge doppelt, es wird ihm übel und sein Blick aus seinem verbliebenem Auge ist schwarz umnachtet, er vernimmt in nicht allzu weiter Ferne das Donnergrollen am Himmel in weiter Ferne, aber es handelt sich nur um den Zusammenprall zweier Wolken Bänke und den Wogen Prall des Meeres an den Gestaden.

    Odin sinkt in sich zusammen und fällt auf die Knie und es dauert lange, bis er den Schmerz im Griff hat und sich beruhigt, dann übergibt er sein linkes Auge an Mimir, den Wassergeist, der ihm noch einmal aufmunternd zulächelt, das nutzlose oder doch nicht nutzlose Auge gierig ergreift, bevor er in den kühlen Fluten seines Wassers wieder versinkt und erneut auftaucht vor lauter Freude, denn nun hat Mimir sein Augenlicht wieder und es ist ein junges Auge von einem Himmelsgott mit dem scharfen Blick eines Adlers:" Dank deiner Tapferkeit verdanke ich Dir, das mein linkes Auge wieder sehend wurde, falls es mir gelingt durch meine Zauberkräfte die Sehkraft zu erhalten.

    Du bist der Gott der Weisheit und hast meine Gabe somit auch verdient. Jetzt trinke vom Wasser und erlange seine Erkenntnis!"

    Odin trinkt vom kühlen Wasser und kühlt gleichzeitig seine geschundene Augen Höhle damit. Sein Kopf, seine Gefühle, sein Kreislauf, seine Gedanken, alles beginnt sich langsam zu drehen und als er sich abwendet und versucht zurück in den Wald zu taumeln und sich der Lichtung des Wasser Gottes abwendet, schwinden ihm plötzlich die Sinne. Er ist geistig umnachtet. Er sinkt auf den feuchten Waldboden und da liegt er nun.

    Als er wieder zu sich kommt, ist es schon lichter Tag, er befindet sich auf einer grünen Wiese mit einem wunderschönen Meer von Blumen, das sich im warmen, wohligen Sommer Winde wiegt. Sachte hin und her drehen sich die Blumen Stengel, als ob sie lebten und seinen stählernen Körper umschmeicheln, er erhebt sich mühselig, seine Augenhöhle schmerzt noch immer dumpf. Sein achtbeiniges Pferd Sleipnier, die beiden Raben Hugin und Munin sind bei ihm, die beiden jungen Wölfe Geri und Freki lassen sich schwanzwedelnd neben ihm nieder und da sind auch ausgebreitet in der Wiese neben ihm sein Zaubermantel, er fühlt den Zauberring der Zwerge an seinem Ringfinger, Schild, Speer, Köcher mit Pfeilen und sein Schwert sind auch vorhanden.

    Teils benommen und noch nicht ganz bei sich greift Odin zur Lanze, zielt dabei und trifft eine Gans im Flug: Wie schön und treffsicher sie ist, meint er zu seinen Raben, die sich links und rechts auf seinen Schultern niedergelassen hatten, alles ist wie es war!

    Odins Erinnerungsvermögen ist noch nicht ganz wieder nach dem Schmerz zurückgekehrt und so befragt er seine Vögel:"

    Ich kann mich nicht an euch erinnern, sagt mir eure Namen und wer ihr

    seid?"

    „Ich bin dein Freund, Hugin, der blitzschnelle Gedanke! „ Ich bin Munin, die Erinnerung, wir sind deine treuen Gefährten, haben die Weisheiten der Welt gepachtet und erkunden für dich auf Erden alle Neuigkeiten, die ein junger Gott wissen muss, um in Walhall über deine Heerscharen und Mitgard Erde zu herrschen. Doch vergiss nur nicht, was du dir geschworen hast, als du die Welten Esche, den Yggdrasil erblicktest, denn um das Wissen aller Weisheiten und auch um das Wissen der alten Runen zu erlangen, musst du dich neun Tage lang kopfüber am Baum aufhängen, dann hast du nicht nur die Weisheiten des alten Mimir gepachtet, sondern weißt um die Runen deiner Vorfahren, um so mehr wie die Seher alle zusammengenommen!

    Odin tat, wie ihm gesagt ward, obwohl er den Einwand zögernd wagte zu sagen:" Ich bin halb Mensch und halb Gott, beim Hängen wird mir das Blut in den Kopf schießen und du Mimir kannst in aller Ruhe mein totgesagtes Auge genießen.

    Was ist, wenn ich diese Zeit mehr tot als lebendig überstehe und meine Kampfkraft erlahmt, dann wehe dir, oh wehe!"

    Doch Mimir zeigte ihm einen Vogel: „Mein Wille geschehe, ich bleibe mit meinen Gedanken in deiner Nähe. Als Schutzbefohlener der ich bin, hast du mein Wort, drum lange hin!" Odin und Mimir gaben sich zum Abschied die Hände.

    Odin vertraute seinen Vogel Freunden. Streichelte seine Tiere und so begab sich der junge Kriegsgott, der die Verehrung aller gefallenen Krieger, der Einherjer genoss und die er in Walhall bewirtete zur windumtosten Eiche, um sich vordergründig für's erste zu erhängen. Niemand war in der Nähe, der ihm beim besteigen der schweren Äste und dem herunterhängen mit dem Kopf nach unten behilflich war Nun war er wirklich der Erden und Wind geborene Herr über die Toten und Beherrscher von Zauber, Magie und aller Weisheiten geworden, stand im Rufe des Geheimnis vollen, dunklen und Furchterregenden.

    Odin zögerte nicht lange, denn um das Wissen der Runen zu erlangen, sprang er in die nächste Astgabel, kletterte hinauf in die Wipfel des riesigen Baumes, hängte sich ohne zu zögern wie ein Schamane neun Tage kopfüber an den windigen Baum, bis ihm das Blut in den Kopf schoss und er halb bewusstlos daran hinabhing. Seine treuen Begleiter warteten am Fuße des Baumes. Nun war er auch noch der Gott der Gehängten geworden, so wurde er später von den toten und lebenden Skalden des Himmels und der Erden von den Wissenden genannt. Trotzdem blieb sein Wesen rätselhaft und sein Ansinnen war unnahbar.

    Die Runen konnte er nur so hängend am großen Baum lernen und erlangen, denn die Gedankenwelt des Quellen Königs Mimir spiegelte sich in seinem Innern wieder und nun wusste Odin, was zu tun war.

    Da er nun nur noch die Sehkraft seines rechten Auges besaß, musste er sich anstrengen, sich hängend am Baumast zurückzubeugen, um starke Hanfstricke an seine Füße zu binden. Sie mussten so fest angeknotet sein, das er auch im Schlafe während der schrecklichen neun Tage nicht aus der schwindelnden Höhe herabstürzen und sich das Genick brechen konnte.

    Doch es war noch mehr zu tun, denn nun raschelte es über den Blätter behangenen Riesenästen, Odin musste auf der Hut sein, denn menschliche und tierische Feinde gab es allerorten. Er griff hastig zu seinem scharfen Messer aus Gold, denn wenn er erst einmal an den Füßen mit dem Kopf nach unten zur Erde hing, das war ihm klar, waren seine Wahrnehmungen getrübt, das Blut würde ihm in den Kopf steigen und früher oder später würde ihn eine gnädige Ohnmacht überkommen, die Chance für Raubtiere, seinen hilflosen Körper anzugreifen. Dann würden ihm auch die neuen, göttlichen Gedanken des guten Wassergeistes Mimir nicht mehr aus der Not heraushelfen können.

    Odin strengte sich also an, biss die Zähne zusammen, zog seinen stählernen Körper zu den Füßen hoch und packte den Dolch fester mit der rechten Faust.

    Er sah sich so gut er es mit dem verbliebenen Auge vermochte nach allen Seiten um, alle Muskeln die des Oberkörpers und die Armmuskeln zum zerreißen angespannt und das nicht zu spät, denn zwei riesige Baum Marder stürzten sich aus dem Blattdickicht auf ihn mit wilden Schreien herab.

    Diesmal waren sie nicht von Loki gesandt worden, sie machten Beute in eigener Sache und ihr Instinkt nach frischer Menschen Beute, ob Gott oder Mensch trieb ihre Instinkte an und da sie Hunger hatten und viele Tage keine Kraftnahrung zu sich genommen hatten, kam ihnen Odin gerade recht gelegen, zumal er sich auch noch gefesselt und ihnen ziemlich hilflos ausgeliefert war.

    Weder Zauber Mantel noch Wunsch Ring halfen, aber die beiden jung Wölfe, hatten zwar die Witterung der reißenden Bestien aufgenommen und sprangen von unten an der gewaltigen Esche hinauf, knurrten, fletschten die Zähne, so das ihnen der Geifer aus den Mundwinkeln floss, doch da waren ja noch die beiden Raben Freunde, die den Herrn und Meister beschützten und reagierten auf den scharfen, kurzen Befehl des Odin Blitz schnell.

    Noch ehe die scharfen Krallen der Menschen großen Raubkatzen Odin packen konnten, waren die Raben heran geflogen. Ihre schwarzen Flügel verdeckten in Sekundenschnelle deren Augen Partien und die Marder verfehlten die göttliche Beute im Sprung, flogen weit über ihr Ziel hinaus, stießen sich die Köpfe und die Körper an den riesigen Zweigen der Esche blutig, landeten schließlich vor den Wölfen Geri und Freki, die packten zu und ein wilder Kampf entspann sich zwischen ihnen. Gezähmte Raubvögel des Himmels gegen wilde Raubtiere des Auwaldes und es dauerte nicht lange, dass Geri dem einen Marder die Kehle durchbiss und der andere verfolgt durch Freki Tod wund sein Heil in der Flucht suchte.

    Odin, dem durch die Wundertat des Mimir ein unsichtbares drittes Auge mitten zwischen den Stirn Falten gewachsen war, das er zwar nicht sehen, aber fühlen konnte und der nun wiederholt die geistigen Kräfte des guten Wasser Geistes verspürte, steckte aufatmend seinen Dolch zurück in die Scheide: Nun denn, meinte er sinnend und ließ seine Füße los, streckte sich mit dem Kopf nach unten, das sofort das Blut aus dem Gehirn in alle Richtungen des Kopfes verlief: Nun denn, wiederholte er einige Male," lass den neuntägigen Dauerschlaf nur kommen und sehe zu, guter Mimir, das er mir bekommt und ich mich danach lebend vom Baum los schneiden kann. Gib mir nun die Runen ein und ich bitte, es sollen nicht nur unsere heidnischen, sondern es können auch die christlichen Dinge sein, damit ich mich in den Himmeln mit dem Christentum, dem Christus selbst und seinen Seelenverwandtschaften verständigen kann und ihnen anständige Wortgefechte an die Köpfe werfen kann, wenn sie das Heidentum ablehnen sollten, was sollten sie wohl auch anderes tun. Unrecht gut gedeiht nicht, sagt man im Volksmund und so könnte vermieden werden, dass sich die beiden Glaubensgemeinschaften im unterschiedlichen

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