Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Umbrâý: Der Angriff
Umbrâý: Der Angriff
Umbrâý: Der Angriff
eBook577 Seiten8 Stunden

Umbrâý: Der Angriff

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Umbrâý – Der Angriff

Nach dem letzten großen Krieg gegen die Orks kehrte Ruhe ein in den Reichen der Zwerge, Elfen und Menschen. Die Grenzen sichert eine Elitegruppe an Kämpfern, so dass bis auf kleine Scharmützel die Reiche in Frieden und Wohlstand leben können. Doch es gibt Anlass zur Sorge, da sich der Nördliche Außenposten der Grenztruppe nicht mehr meldet. So bricht Kommandant Lukandor mit seiner Truppe auf, um zu ergründen, was passiert ist und entdeckt dabei Grausiges. Der größte Krieg gegen die Orks beginnt, welcher die Welt in seinen Grundfesten erschüttert und die freien Reiche in Chaos stürzt. Die Hoffnungen der Verteidiger liegen dabei auf Elija, der jungen Priesterin, welche von den Göttern selbst auserwählt wurde, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Sept. 2015
ISBN9783739259215
Umbrâý: Der Angriff
Autor

Moritz J.W. Schwabe

Dr. Moritz Schwabe arbeitet als wissenschaftlicher Projektleiter in der Forschung und Entwicklung in einem mittelständischen Unternehmen. Nach einem naturwissenschaftlichen Studium zog er mit seiner Familie nach Berlin und beruflich weiter nach Bayern. Neben seiner Arbeit beschäftigt er sich mit nordischen Sagen und der neuen Auslebung alter germanischen Mythen, welches sein erstes Buch direkt beeinflusste. Zusammen mit seiner Familie, lebt der Autor nun in Oberbayern in malerischer Natur zwischen Bergen und Seen, wo man an wahr gewordene Märchen glauben kann.

Ähnlich wie Umbrâý

Titel in dieser Serie (2)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Umbrâý

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Umbrâý - Moritz J.W. Schwabe

    Umbrâý

    Eine Saga um die drei Menschengeschwister Lukandor, Andurin und Elija, welche die Hoffnungen der freien Reiche vereinen, um gegen die Horden der Orks zu bestehen. Dabei müssen die Geschwister ihren eigenen Weg gehen, um ihre Aufgaben zu erfüllen, die sie von den Göttern und Königen erhalten haben. Doch die Hoffnung schwindet immer weiter, da die Orks, durch starke Magie gestärkt, dem Reich in den Rücken fallen.

    Teil I – Der Angriff

    Nach dem letzten großen Krieg gegen die Orks kehrte Ruhe ein in den Reichen der Zwerge, Elfen und Menschen. Die Grenzen sichert eine Elitegruppe an Kämpfern, so dass bis auf kleine Scharmützel die Reiche in Frieden und Wohlstand leben können. Doch es gibt Anlass zur Sorge, da sich der Nördliche Außenposten der Grenztruppe nicht mehr meldet. So bricht Kommandant Lukandor mit seiner Truppe auf, um zu ergründen, was passiert ist und entdeckt dabei Grausiges. Der größte Krieg gegen die Orks beginnt, welcher die Welt in seinen Grundfesten erschüttert und die freien Reiche in Chaos stürzt. Die Hoffnungen der Verteidiger liegen dabei auf Elija, der jungen Priesterin, welche von den Göttern selbst auserwählt wurde, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

    Personen

    Anduras – Fährtenleser und Magier in der Kompanie von Lukandor

    Andurin – Lukandors Bruder, Grenzer in Lukandors Kompanie

    Bural – Lukandors, Andurins und Elijas Vater

    Corax – Fee, Weggefährte von Elija

    Der alte Trepp – Jäger und Einsiedler im Norden des Landes

    Elias – Mensch in Lukandors Kompanie

    Elija – Lukandors und Andurins Schwester, Priesterin im

    Tempel der Drei

    Emêlîa – Elfenprinzessin

    Evita – Frau von Harald

    Fandall – Mensch in Lukandors Kompanie

    Furina – Tochter von Harald und Evita

    Gondul – Zwergenkrieger aus dem alten Zwergenreich in der

    Kompanie von Lukandor

    Goral – Zwergenkrieger aus dem alten Zwergenreich in der

    Kompanie von Lukandor

    Harald – Soldat in der Stadtwache von Kumrei

    Irmingard – erste Menschenfrau

    Jûlién – Elfin in der Kompanie von Lukandor

    Kapitän Raubling – Kapitän der Sturmwind

    Kayi – Soldat der Stadtwache in Qurei

    Kobas – Meisterschmied in Kumrei

    Lukandor – Kompanieführer der Grenzer (Mensch)

    Macurin – Mensch in Lukandors Kompanie

    Mosyr – Ehemalige Haushälterin und Freundin der Familie von Lukandor in Kumrei

    Naskirian (Kira) – Tochter des Fürsten des Greifenhorts

    Rastall – Befehlshaber der Falken

    Rojana – Elfische Frau aus dem alten Elfenreich, Freundin von Elija

    Somavíja – Elfische Frau aus dem alten Elfenreich, Tochter

    eines Heilers, später große Kriegerin, Freundin von Elija

    Tiran – Prinz aus Sumrei

    Tommas – Nomadenhändler

    Vâlin – Elf in Lukandors Kompanie

    Worast – Lukandor, Andurins und Elijas Großvater

    Wir Menschen können uns nicht aussuchen, in welcher Zeit wir leben. Wir Menschen kommen und gehen, deshalb wollen wir in der Zeit, die uns gegeben ist, etwas hinterlassen, so dass wir doch ein Stück der Unendlichkeit bekommen.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Epeisodion I: Stadt der Grenzer

    Kapitel I: Nordöstlich von Kumrei

    Kapitel II: Stadt des Friedens

    Kapitel III: Nachthügel

    Epeisodion II: Ödland nahe der Grenzstadt

    Kapitel IV: Nahe des Nördlichen Außenpostens

    Kapitel V: Nördlich der Stadt des Friedens

    Epeisodion III: Stadt des Friedens

    Kapitel VI: Kumrei

    Epeisodion IV: Stadt des Friedens

    Kapitel VII: Die Stadt des Friedens

    Kapitel VIII: Kumrei

    Kapitel IX: Irgendwo südlich der Stadt des Friedens

    Kapitel X: Stadt des Friedens

    Epeisodion V: Ödland – Grenzstadt

    Kapitel XI: Auf dem Weg zur Stadt der Grenzer

    Kapitel XII: Hügelland

    Kapitel XIII: Südlich der Stadt der Grenzer

    Kapitel XIV: Qurei

    Epeisodion VI: Ödland – Grenzstadt

    Epeisodion VII: Südöstlichlich von Orsei

    Epeisodion VII: Südöstlichlich von Orsei

    Epeisodion VIII: Südöstlichlich von Orsei

    Kapitel XVIII: Kumrei

    Epeisodion IX: Birkenhain

    Kapitel XX: Westlich von Qurei

    Epeisodion X: Westlich des Birkenhains

    Epeisodion XI: Ödland – Grenzstadt

    Epeisodion XII: Stadt des Friedens

    Epeisodion XIII: Stadt des Friedens

    Epeisodion XIV: Stadt des Friedens

    Epeisodion XV: Nördliches Elfenreich

    Kapitel XXVI: Kumrei

    Kapitel XXVII: Zerstörte Stadt

    Kapitel XXVIII: Nördliches Elfenreich

    Epeisodion XVI: Ödland - Grenzstadt

    Epeisodion XVII: Steppe zwischen Großer See und Kreuzstadt

    Kapitel XXXI: Zerstörte Stadt

    Kapitel XXXII: Zerstörte Stadt

    Epeisodion XVIII: Nordöstliches Elfenreich

    Epeisodion XIX: Östliches Elfenreich / Westliche in Sumrei

    Epeisodion XX: Waldreich der Westelfen

    Kapitel XXXVI: Kumrei

    Kapitel XXXVII: Altes Elfenreich

    Epeisodion XXI: Grenzstadt – Ödland

    Kapitel XXXIX: Grenzstadt

    Epeisodion XXII: Grenzstadt – Ödland

    Epeisodion XXIII: Lamha

    Epeisodion XXIV: Kreuzstadt

    Epeisodion XXV: Steppe zwischen Kreuzstadt und Elfenreich

    Nachwort Stadt des Friedens

    Vorwort

    Es roch nach Holz. Der graue Rauch im Kamin stieg langsam in die Höhe und zeichnete die Worte meines Großvaters nach. Wir hingen an seinen Lippen und hörten ihm gespannt zu. Leise quietschte sein Schemel, als er sich näher zu uns beugte. Die Schatten, die das rote Licht des Feuers gebaren, spiegelten sich in seinen Augen und formten Bilder an den Balken der Wand:

    „Als aus dem Großen Nichts die drei Götter der Zeit, des Raums und der Energie geboren wurden, begann die Geschichte unserer Welt. Äonen vergingen und die drei Großen hatten viele Nachfahren, welche sich die Unendlichkeit teilten. Doch wurde es ihnen in ihrer Grenzenlosigkeit langweilig und so schufen sie mit den Kräften ihrer Eltern zuerst die Sterne und später die Planeten, auf denen sie sich niederließen.

    So verging erneut eine Ewigkeit, bis die Götterkinder anfingen, sich auf ihren Planeten einsam zu fühlen und die drei Großen erschufen für sie das erste Leben, dessen Bewahrung ihre Aufgabe werden sollte.

    Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, schufen die Götterkinder aus Zeit und Energie die Elfen, welche mit Eleganz, Magie und Unendlichkeit ausgestattet wurden. Doch waren sie sich nicht alle einig, wie sie mit den intelligenten, neuen Wesen umgehen sollten. So waren einige von ihnen gegen die Pläne ihrer Geschwister, da sie das Leben und die Ewigkeit als das alleinige Privileg der Götter ansahen. Sie wollten, dass alles Leben nur für die Götter als Sklaven diente und ihnen untertan sei. Doch konnten sie sich nicht durchsetzen, daher versuchten sie die Pläne ihrer Geschwister zu zerstören. Ein Kampf zwischen den Göttern entbrannte, der die Verbannung des letzten Abtrünnigen zur Folge hatte. Doch bevor sie dies erreichten, hatte der Krieg genug Unheil erzeugt, so dass die Erde trügerisch wurde und das Leben gefährdete.

    Deshalb brachten die Götter aus der Erde die Zwerge hervor, welche durch ihre gegebene Kraft und Geschicklichkeit die Gesteine bewegen können und so die Erde bewachen sollen. Da sie unter der Oberfläche walten, waren sie kleiner als die Elfen, aber ebenso intelligent und ehrgeizig. Da die Erde selbst jedoch vergänglich war, bekamen sie keine Unsterblichkeit geschenkt, sondern nur ein so langes Leben, wie auch die Gesteine bestehen.

    Mit den Jahrhunderten zeigte sich, dass die Elfen und Zwerge ihre Aufgabe so gut meisterten, so dass die Götterkinder sich aus der sichtbaren Welt zurück ziehen konnten und ihnen die Obhut über das Leben übertrugen.

    Tausende Jahre vergingen, da beschlossen die Elfen in einer großen Versammlung, sich mehr der Kunst und Musik zu widmen. Deshalb gaben sie einen Teil ihrer Magie an das Leben ab, so dass neues, magisches Leben entstehen konnte, welches ihnen bei ihrer göttlichen Aufgabe helfen sollte. Doch auch die Zwerge, schon neidisch auf die Unsterblichkeit der Elfen, wollten ihnen nicht nachstehen. So gaben auch sie einen Teil ihrer unendlichen Kraft und formten aus der Erde Wesen, welche ihnen ähnlich waren. Dadurch hatten nun auch sie Zeit dazugewonnen und wurden zu den besten Handwerkern.

    Erneut vergingen Jahrhunderte, bis sich etwas ereignete, was den Lauf der Dinge endgültig verändern sollte. Einige Elfen zogen aus, um sich mit den Zwergen zu messen, denn auch sie wollten lernen, sich das Gestein untertan zu machen und hausten deshalb in Höhlen und unter der Erde. Mit der Zeit veränderten sich ihr Gemüt und ihr Aussehen; es wurde dunkel, sie schrumpften und verloren ihre Eleganz. Jetzt machten sie Jagd auf Zwerge und versuchten, deren Lebensraum zu erobern.

    So begann der Erste Krieg, doch da die Zwerge keine Magie kannten, mussten sie Waffen schmieden, die den gefallenen Elfen ebenbürtig waren. Viele Zwerge verloren ihr Leben, bis die Feinde zurückgeschlagen werden konnten. Von nun an nannten die Zwerge diese Elfen mit Abscheu Orks. Doch auch einige Zwerge wollten die Unsterblichkeit und Magie der Elfen erlangen und zogen aus. An der Oberfläche lebend verwüsteten sie ganze Landstriche und nahmen durch dunkle Rituale und Opferungen die darin enthaltene Magie in sich auf, um sie in Schwarze Magie umzuwandeln. In ihrem verblendeten Hass töten sie alle Elfen, derer sie habhaft werden konnten, so dass diese gegen die Schwarzen Zwerge in den Krieg zogen. Da jedoch ihre Waffen ihnen an Magie ebenbürtig waren, mussten auch die Elfen neue Kriegsmittel herstellen. Nach blutigen Jahren konnten die Elfen den Feind zurückwerfen und wieder in Freiheit leben. Die Schwarzen Zwerge wurden mit der Zeit ebenso hässlich wie die gefallenen Elfen, so dass sie kaum noch voneinander zu unterscheiden waren. Auch sie beschimpfte man von nun an als Orks.

    Doch noch immer sollte sich kein Frieden einstellen, denn sowohl die Zwerge als auch die Elfen beschuldigten sich gegenseitig, an diesen Kriegen Schuld zu sein. So rüsteten sich beide Völker für einen Krieg, um endgültig ihren Frieden zu finden. Es wurden dunkle Zeiten, die Flüsse waren rot vor Blut und der Himmel schwarz von Pfeilen. Als in der dunkelsten Epoche unserer Erzählungen die beiden Völker nach der Großen Schlacht der Völker erkannten, dass keine der beiden Seiten gewinnen konnte, beschlossen sie, Frieden zu schließen. Besiegelt wurde der Pakt durch die Hochzeit einer Elfenprinzessin und eines Zwergenprinzen. Mit den Jahrhunderten der Ehe lernten sie, sich zu lieben und zu verstehen. Sie bekamen viele Kinder, welche sowohl die besten, als auch die schlechtesten Seiten beider Völker in sich vereinen. Diese neue Rasse nannten sie die Menschen. So ist das jüngste der Großen Völker geboren worden.

    Es folgten Jahre des Friedens. Die Elfen und Zwerge wurden zu ehrenvollen Freunden, bauten Städte und neue Reiche. Sie widmeten sich wieder ihrer Aufgabe, welche sie einst von den Göttern bekommen hatten. Durch den Großen Krieg der alten Völker vergaßen sie jedoch bald die Gefahr der gefallenen Brüder. Immer noch zu geschwächt von den Kämpfen ihrer Völker konnten sie den Orks nichts entgegenhalten und standen kurz vor dem Untergang. Die Brut unterjochte große Bereich der Länder, versklavte die noch lebenden der großen Rassen und schwangen sich zu ihren Herrschern auf. Doch die Menschen waren wachsam und stellten sich, angeführt von ihren Herrschern, dem Zwerg und der Elfe, in einem großen Kampf den einfallenden Horden. Bei dem Gefecht, das lange Wochen dauerte, gewannen die Menschen die Oberhand und trieben die Orks zurück, in die Landstriche, aus denen sie kamen und die sie weiterhin unterjochten. Das Herrscherpaar, Mutter Elfe und Vater Zwerg, wurden jedoch in der entscheidenden Schlacht getötet, so dass auch die Menschen nach dem gewonnenen Krieg den Orks nicht nachsetzten. Sie hatten aber ihr Land, das ihrer Vorfahren und Freunde, vor der Willkür der Orks befreit. Zu Ehren des Sieges und des verstorbenen Herrscherpaares wurde eine große Stadt errichtet: in der Mitte ein Berg, in dem Zwerge wohnen, an den Hängen ein Wald mit Bäumen so hoch wie der Himmel für die Elfen und um den Berg herum die Menschen in ihren Häusern. Auf dem Berg wurde die Burg für den Hohen Rat gebaut, geführt von je einem Mitglied jedes Volkes, damit der Zusammenhalt gestärkt und der Frieden gesichert wird. Außerdem wurde die Grenzwacht ins Leben gerufen. Die Grenzer, bestehend aus Menschen, Elfen und Zwergen, bewachen bis heute die freien Reiche der Völker vor den Orks gemeinsam."

    So endete Großvaters Geschichte. An der Wand hinter ihm wurden die Schatten des flackernden Feuers immer länger. Kurz bevor die Flammen erloschen, erschien es mir, als würde sich eine lange Schlange durch die Schatten bewegen.

    Epeisodion I

    Stadt der Grenzer

    Der Novize war noch nicht lange bei den Grenzern. Er sollte zum Heilkundigen ausgebildet werden, doch war sein Lehrmeister eher ein Leermeister des Weines. Er war heute schon zum zweiten Mal in den Keller geschickt worden. Als er vor Monaten das erste Mal hinab gestiegen war, hatte er sich noch gefürchtet und eine möglichst große Fackel mitgenommen, doch nun kannte er sich bestens aus. Er brauchte eigentlich dieses kleine Licht schon gar nicht mehr.

    Als er vor einigen Monaten in die Ausbildungsstadt der Grenzer gekommen war, da war er ehrfürchtig vor den hohen schwarzen Mauern zurückgewichen. Es lag noch kein Schnee auf den Dächern, aber der Winter hatte schon seine ersten Krallen ausgestreckt. Jetzt war es weiß draußen und die Mauern hatten seinen Schrecken für ihn verloren. Vieles, was er geglaubt hatte, hatte er verloren. Sein Meister war ein alter Sack, der meinte, der Wein würde ihn am Leben halten, doch war der Novize sich sicher, dass es sein Leben verkürzen würde. Aber was sollte er denn machen, vielleicht würde er ja einen neuen Meister bekommen, wenn der alte Sack endlich sterben würde. Er könnte ja gleich zwei Flaschen mitbringen, dann ging es hoffentlich schneller.

    Die kleine Lampe warf nur wenig Licht auf die enge Steintreppe, die in Kurven in die Tiefe führte. Sie flackerte und gebar eher Schatten, als dass sie Licht spendete. Beim ersten Mal fand er die Treppe gruselig, doch wenn man sie mehrmals am Tag herabsteigt, dann verlor sie ihren Schrecken. Genauso wie der große Gewölbekeller, der immer im Schatten lag, egal wie viel Licht man mitbrachte. Doch fand man hier unten tatsächlich viele gute Tropfen. Viele Flaschen und Fässer, die von den Hinteren Höfen stammten waren zu finden, genauso wie die aus Sumrei. Er hatte sogar einige Flaschen Met der Asgarden entdeckt. Er schlurfte die letzten Stufen hinab und bog gleich nach links zwischen die ersten Fässer. Wenn er einige Schritte vorwärtsginge und dann noch einige nach rechts, da würde er die Flaschen finden, die sein Meister so gerne trank. Er schloss die Augen und seufzte. Den Weg kannte er schon auswendig, so ließ er die Augen gleich zu. Tatsächlich stieß er nicht an das Fass, das vor ihm auftauchte, sondern bog rechtzeitig ab. Dadurch, dass er die Augen geschlossen hatte, waren nun seine anderen Sinne geschärft. Hätte er dies nicht getan, hätte er wohl die Stimmen auch nicht gehört. Er blieb stehen und lauschte angestrengt. Es war fast nur ein Flüstern, doch war da etwas. Ansonsten war er doch immer alleine hier unten. Aus irgendeinem Grunde musste er frösteln. War da nicht noch etwas? Ein Geruch. Weihrauch? Aber es roch so muffig. Vielleicht war dies jedoch auch nur der Keller. Er öffnete seine Augen wieder und ging leise weiter. Er wurde jetzt aber immer sicherer, dass es nach Weihrauch fast stank. Er erinnerte sich an die Bücher, die er gelesen hatte, dass Orks so riechen sollten. Aber hier, im Weinkeller in der Stadt der Grenzer? Ausgeschlossen. Trotzdem löschte er nun sein Licht. Sofort verbesserte sich wieder sein Hörvermögen, die Stimmen waren immer noch zu vernehmen. Er versuchte die Richtung zu bestimmen und schlich leise vorwärts. Die Stimmen wurden langsam lauter und er konnte nun auch den Schein einer Fackel ausmachen. Geschützt von den Schatten, Fässern und Säulen des Kellers kam er immer näher heran. Der Geruch wurde strenger. Schon konnte er auch einige Fetzen des Gesprächs verstehen, es ging um irgendetwas im Norden. Dann hatte er die Stelle erreicht, von wo die Stimmen kamen. Vorsichtig schaute er an einem Fass vorbei und ihm wäre fast ein Schrei über die Lippen gekommen. Er sah jemandem aus dem Rat der Grenzer neben einem Ork stehen und heftig mit diesem diskutieren. Wegen des geringen Lichts der Fackel, die in einer Halterung hing, konnte er zwar nicht genau erkennen, wer aus dem Rat dort stand, doch die Kleidung verriet seine Stellung. Nur der Rat durfte Weiß als Grenzer tragen. Alle andern mussten schwarze Rüstungen haben. Er verstand nun, was gesprochen wurde, doch konnte er sich keinen Reim daraus machen. Warum sollte der Nördliche Außenposten sich bald nicht mehr melden und wieso wollten sie dies dem hohen Rat der Völker verheimlichen? „Schicken wir doch einfach diesen jungen Lukandor in den Norden, der ist uns schon lange ein Dorn im Auge. Dort wird er nicht wieder lebendig herauskommen. Dann sind wir ihn endlich los, schlug der weiß gekleidete Grenzer vor. „Wir müssssen aberrrr die Trrrruppen möglichst weit in den Sssüden locken, grunzte der Ork, „sssonsssst könnten die Grrrrenzerrr den Einfall noch sssstoppen. „Bald wird die Grenzstadt angegriffen werden, wir müssen nur den Norden lange genug geheim halten. Wenn wir die restlichen Grenzer in den Süden schicken, werden die paar Männer mehr uns dort auch nicht aufhalten. Den Lukandor lassen wir sobald es Gerüchte gibt, mit seinen Leuten in den Norden aufbrechen. „Aberrrr gib ihnen keine Pferde mit, ssssie können zu Fusss laufen, dann haben wirrrr mehrrrr Zzzeit. Bisss sssie herrrausss bekommen, wassss geschehen isssst, isssst es dann schon zzzu spät, grunzt erneut der Ork. Wenn sie nicht vorher sterben, ergänzt der Grenzer. Dem Novizen wurde klar, dass das ein Komplott sein musste. Sie wurden angegriffen. Er musste seinem Meister davon erzählen, besser noch den anderen Ratsmitgliedern. Er ging rückwärts, bis er an ein weiteres Fass stieß. So leise wie möglich bewegte er sich von ihnen fort, doch kannte er diesen Teil des Kellers nicht so gut wie den Vorderen und so stieß er gegen einige Flaschen, die in der Dunkelheit leise klirrten. Erschrocken hielt er die Luft an, dann hörte er Schritte. Er sprintete los, weit konnte die Treppe nicht sein. Er schlug einige Haken zwischen den Fässern und Flaschenregalen und entdeckte das Licht der Fackeln an der Treppe. Zum Glück hatte er diese am Treppenaufgang entzündet, nun würden sie ihm den Weg weisen. Er sah die Faust in der Dunkelheit nicht kommen und spürte den Schmerz erst, als er auf dem Boden aufschlug. Ein Fuß stellte sich auf seinen Rücken, Blitze jagten vor seinen Augen. Unsanft wurde er herumgedreht. „Na was haben wir denn da, einen Novizen. Wohin denn so schnell? „Ich soll Wein holen, stammelt er. „Bitte. Er sah den weiß gekleideten Grenzer flehend an. Der Ork kam mit dazu und packte ihn am Kragen, hob ihn hoch und musterte ihn. Dann ließ er ihn wieder auf den Boden fallen, drehte sich um und verschwand mit einem Grunzen in den Schatten. Der Grenzer blieb mit dem Novizen alleine zurück. Er hatte eine kleine Fackel in der Hand, die er an einer der Säulen befestigte. Der Novize versuchte vom Grenzer wegzukriechen und auf die Beine zu kommen, um wegzulaufen. Da erwischte ihn ein erneuter Faustschlag und schickte ihn zurück auf den Boden. Er sah wieder Blitze und versuchte durch seine Tränen hindurch zu blinzeln. Was er erkennen konnte ließ ihn sich einnässen. Er konnte das Gesicht unter dem weißen Mantel erkennen, es war eine Echse, ein Gestaltenwandler aus ihren Märchen und Sagen, eines der fürchterlichsten Gestallten seiner Kindheit. Erneut kroch er von ihm weg, wurde aber an seinem Bein zurückgezogen. Nun verwandelte sich das Gesicht zu einem der Ratsmitglieder, er zog einen Dolch aus seinem Umhang und zerschnitt ihm die Kehle.

    I

    Nordöstlich von Kumrei

    Ich spürte den Nachtwind an meiner Wange und schaute in die leise rauschenden Blätter des dunklen Waldes. Der Mond brach durch die Wolken und schien kalt und bleich durch die Äste. Es roch nach Weihrauch, jedoch nicht die angenehme Art, sondern modriger und fauliger, so dass man am liebsten das Essen der letzten Tage komplett ausgekotzt hätte. So verraten sie sich immer als erstes.

    Bevor ich mein Schwert ziehen konnte, merkte ich den Windhauch des Pfeils meiner Kameradin an meinem Kopf vorbeiziehen und aus dem Gebüsch vor mir zwischen die Augen des ersten Orks einschlagen. Den Zweiten erledigte ich mit meinem Schwert, indem ich ihm den Kopf sauber abtrennte. Dunkles, stinkendes Blut bespritzte mich, als ich mich zur Seite fallen ließ, um dem nächsten Schwerthieb zu entkommen. Die dunkle, rostige Orkklinge verfehlte mich um Haaresbreite. Ich rollte mich zur Seite und war sofort wieder auf den Füßen. Der Ork, der mich gerade angriff, lag schon mit gespaltenem Schädel auf dem Waldboden. Ich drehte mich um die eigene Achse, um einen besseren Überblick über den Kampf zu bekommen. Meine neun Gefährten und ich waren den Orks zwei oder drei zu eins unterlegen, ihnen aber dank unserer guten Ausbildung als Grenzer mindestens ebenbürtig. Ich hob meine Waffe in die Höhe und erwartete den nächsten Angriff. Mein Schwert beschrieb einen nahezu perfekten Kreis, als ich den Ork empfing. Ich traf sein Schwert und lenkte es zur Seite ab, in der Drehung schlug ich dem nächsten meinen Ellenbogen gegen den Hals, so dass dieser röchelnd niederging. Mit dem Schwung stieß ich dem Anderen mein Schwert mitten ins Herz. Den nächsten Ork, der auf mich zusprang, erledigte ein weiterer Pfeil meiner Elfenkameradin Jûlién. Ich schaute mich erneut um. Den letzten Ork vernichtete unser treuer Zwerg Gondul mit einem einhändig geführten Hammerschwung. So blutverschmiert, wie er im Mondschein im Wald stand, eine Hand am Hammer im Kopf des Orks und die andere an seiner Streitaxt hoch gen Himmel gestreckt, war ich erneut froh, ihn in meiner Truppe zu haben.

    So schnell wie der Angriff der Orks gekommen war, so schnell war er auch schon wieder vorüber. Jûlién trat neben mich: „Lukandor, alles in Ordnung? „ Danke, erwiderte ich ihr und schaute zu meiner Kameradin, sogar in dem bleichen Mondlicht mit dem dunklen Orkblut in ihrem Gesicht konnte ich mich ihrer Schönheit kaum entziehen. Mit Gewalt wand ich meinen Blick von ihr ab. So wie ich erkennen konnte, war keiner von meiner Truppe ernsthaft verletzt worden. Ich schaute an mir herunter und sah, wie schlimm ich aussehen musste: „Ist nicht meins, brummte ich und wischte mein Schwert an der Kleidung eines Orks sauber. „Ich habe auch nicht erwartet, dass dein Blut so stinkt, sagte Jûlién. „So tief in unser Land sind sie lange nicht mehr eingedrungen. Ich kniete mich nieder und schloss meine Augen, lauschte in mich hinein, aber mein Instinkt sagte mir, dass die Gefahr vorüber war. „Wir marschieren weiter, befahl ich mit der gewohnt festen Stimme, wenigstens gab ich mir Mühe, dass sie nicht zu sehr zitterte. „Jûlién und Anduras, ihr bildet die Nachhut, Gondul zu mir an die Spitze. Weil Gondul unser bester Krieger war, wollte ich ihn gerne an meiner Seite wissen, falls es doch noch zu weiteren Überraschungen kommen sollte. Die beiden Elfen, mit ihren besseren Sinnen und treffsicheren Pfeilen, hatte ich hingegen gerne in meinem Rücken. „Wir marschieren noch bis zu den Nachthügeln, da werden wir unser Lager aufschlagen, befahl ich und ging los.

    Langsam ließ der Gestank der Orks nach und nur noch an unseren Kleidern haftete der Geruch des Blutes. Gondul hatte es am schlimmsten erwischt, er hatte einen Teil seines Bartes eingebüßt, doch noch wollte ich ihn nicht auf seinen Verlust ansprechen, zu groß war meine Angst vor seinem Groll. „Nun sag schon, brummte Gondul, der meine Blicke erahnt haben mochte, „dann habe ich es hinter mir. „Nun siehst du endlich zivilisiert aus, erwiderte ich. „Ich hätte ja gesagt, endlich wie eine Bergziege, doch mit dem ganzen Orkblut wohl eher wie eine Inzuchtkröte. Den Hammerschwung von Gondul habe ich noch erahnt, aber die Geschicklichkeit eines Zwerges darf man nie unterschätzen. Wie er gleichzeitig noch einen Tritt in Richtung meiner Leiste in die Bewegung mit einbauen konnte, werde ich wohl nie erraten können. Gerade rechtzeitig konnte ich mich noch zur Seite wegdrehen, doch einen bösen blauen Fleck würde ich dann wohl bekommen. Den hatte ich mir nun aber auch zu recht verdient. Ein leises Stöhnen konnte ich auch nicht unterdrücken, als mich Gonduls Stiefel traf. Leise brummte Gondul „gut so" in seinen Restbart und stapfte weiter.

    Andurin trat aus zu mir an die Spitze unseres kleinen Trupps: „Bruder, wir sollten uns besser vorsehen, ich könnte mit Vâlin vorausschreiten um die Lage an den Nachthügeln zu sichten. Seit wir Kumrei verlassen haben, verlässt du dich zu sehr auf deinen Instinkt. „Du bist zum ersten Mal auf einer Mission. Hier in der Wildnis, in diesen Zeiten, sollte keiner von uns alleine gehen, erwiderte ich ihm. „Er hat aber Recht, brummte Gondul. „Wir können es uns nicht leisten, in den Nachthügeln auf eine noch größere Horde Orks zu treffen. Wir sollten die beiden vorausschicken. Ich überlegte einen Moment, um die Gefahr für meinen Bruder abzuwiegen, er war mir doch sehr ähnlich. Ich hätte mich früher auch zu einer Erkundung gemeldet. Wenn man es jedoch nicht wüsste, dann würde man uns nicht als Brüder erkennen, da er mit seinen hellen Haaren doch kaum aussah wie ich.

    Ich hob dann die Hand, um meinen Trupp zum Stehen zu bringen. Sofort sicherten meine Männer unsere Stellung. Ich winkte Vâlin und meinem Bruder zu mir und holte eine Karte aus meinem Mantel heraus: „Vâlin, du und mein Bruder, ihr geht voraus, um die Lage an den Nachthügeln zu erkunden. Du hast das Kommando. Wenn uns Gefahr droht, kehrt um, wenn nicht, dann sichert die Quelle. Ich zeigte auf der Karte das Gebiet in den Nachthügeln, in dem der Nachtfluss entsprang und wollte die Karte dann an Vâlin weiterreichen. Er lehnte jedoch mit einem Schmunzeln ab: „Du weißt doch, ich bin nicht zum ersten Mal hier. Damit drehte er sich um und ging mit meinem Bruder in die Büsche auf den direkten Weg zu den Nachthügeln voran. Wir restlichen Acht gingen weiter auf den Weg in Richtung Nördlichen Außenposten, um erst auf der Brücke beim Nachtfluss diesen zu verlassen.

    Eine große Eule, die ihren Beuteschrei herausbrüllte, schreckte mich wieder aus meinen Gedanken auf. Ich ließ meinen Trupp anhalten und kniete mich erneut nieder, schloss meine Augen und atmete langsam aus. „Was spürst du?, hauchte Jûlién, die neben mich getreten war. „Etwas stimmt nicht. Die Nacht verändert sich, entgegnete ich ihr. „Anduras, spürst du etwas?, fragte ich unseren Magier in der Truppe. „Ein Zauber wurde gewoben, ein großer Zauber. Mehr kann ich hier auch nicht erspüren, antwortete der Elf mir. Ich gab erneut das Zeichen zum Aufbruch. Hätten wir doch bloß Pferde mitbekommen, doch auch nachdem wir den Kontakt zum Nördlichen Außenposten verloren hatten, hatte keiner damit gerechnet, dass wir uns wirklich beeilen müssten. Der letzte große Orkangriff war vor über 50 Jahren, damals als mein Großvater noch Grenzer war. Außerdem wollte wohl der Rat der Grenzer mein Verhalten disziplinieren. Als sie uns vor über einem Mond losschickten, verboten sie uns regelrecht, Pferde auf die Mission mitzunehmen. Ich hatte wohl doch etwas über die Stränge geschlagen, als ich immer wieder ermahnte, dass wir die Orködnis besser kontrollieren müssten. Ich hatte den Befehl zum Aufbruch zuerst zwar mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, doch so langsam erschien es mir wie ein Himmelfahrtskommando. Wer weiß, was uns noch erwartete. Orks innerhalb unserer Grenzen, und dann noch eine so große Truppe, das war vor ein paar Tagen noch undenkbar. Nun war es jedoch nicht der erste, dem wir begegneten. Schon als wir die Höfe der Ostbauern kreuzten, wurde uns von Orks berichtet, die in den Bergen ihr Unwesen treiben sollten. Ich konnte das nicht so recht glauben, da diese doch durch die Zwerge gehalten wurden. Doch dann entdeckte Jûlién Spuren von Orks, die den Reisenden auflauerten. Es waren nur wenige, doch in diesem Gebiet sollte es eigentlich sicher sein.

    Wir hatten dann die Zwillingsstädte Orsei und Kumrei durchquert, um den großen Fluss zu queren und sind den Weg in Richtung der Nachthügel aufgebrochen. Auch in den beiden großen Handelsstädten war seit einiger Zeit keine Nachricht mehr vom Nördlichen Außenposten eingetroffen. Dies war jedoch nur bedingt ungewöhnlich, da der Winter im Norden manchmal überraschend eintraf.

    Doch nun war seit fast einem halben Jahr keine Nachricht mehr vom Posten eingetroffen. Zuerst hatte der Rat dies abgetan, da die Stellung zu gut gesichert sei, als dass man sich Sorgen machen müsste. Doch nachdem sich der Hohe Rat in der Stadt des Friedens einmischte, wurde eine Nachricht, sowohl in die Zwillingsstädte, als auch in die nördlichsten Städte entsandt, um Neuigkeiten zu erfahren. Es war zu lesen, dass einige Orks aufgetaucht waren, daraufhin wurden wir entsendet. Unsere Aufgabe lautete, zum Nördlichen Außenposten vorzustoßen und von dort aus eine Erkundung im Norden durch zuführen. Doch jetzt überkamen mich doch größere Sorgen, da eine so große Truppe der Brut den Nördlichen Außenposten nicht hätte passieren können, ohne von den Wachtrupps aufgerieben zu werden. Normalerweise…

    Kurz vor Mitternacht erreichten wir die Brücke zum Nachtfluss. Trotz der Nacht konnte man sehen, woher er seinen Namen hatte. Das Wasser war in der Dunkelheit sogar noch schwärzer als die Nacht selbst. Auf dem ruhig fließenden Wasser spiegelte sich nur der bleiche Mond. Ich lenkte meinen Trupp den Wasserlauf hinauf, den Nachthügeln entgegen. So weit im Norden lichteten sich die Wälder immer mehr und wir hatten einen einfachen Weg zwischen den Birkenhainen hindurch. Als die Hügel steiler wurden, befahl ich hintereinander zu gehen. Unsere beiden Zwerge Gondul und Goral gingen voraus, danach ich mit meinen anderen menschlichen Begleitern Macurin, Elias und Fandall. Die Nachhut bildeten unsere beiden verbliebenen elfischen Verbündeten, die uns notfalls mit ihren Pfeilen Deckung geben könnten.

    Die Nacht ging ohne weitere Vorkommnisse zu Ende. Wir genossen eine kurze Rast als die Sonne aufging und wärmten uns in den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Ich wollte die Truppe nicht lange verweilen lassen, da ich möglichst schnell die Nachthügel erreichen wollte; zu dringend erschien mir nun unsere Aufgabe. Erneut verfluchte ich den Rat, dass sie uns keine Pferde mitgaben. Wir marschierten in einem hohen Tempo bis zur Mittagsstunde. Mittlerweile war das Gelände immer unwegsamer und wir mussten mehrmals unsere Kletterkünste unter Beweis stellen. Das Gute war jedoch, dass wir hier kaum von den Orks angegriffen werden würden. Außerdem kannte ich die Nachthügel sehr gut, da ich als Jugendlicher mit meinem Vater und meinem Bruder manchmal tagelang zum Jagen unterwegs gewesen war, als wir noch in Kumrei wohnten. Ich mochte diese kragen Felswände und kleine, enge Schluchten, in denen man außer Birken, Rehe und wilden Ziegen kaum etwas finden würde. Außer vielleicht die schmackhaften Pilze, die vor allem von Zwergen sehr geschätzt wurden. Wir fanden sogar welche, die wir uns zur Mittagsrast schmecken ließen. Gondul und Goral brieten sie uns an Stöcken über einem offenen Feuer. Die Stimmung in der Truppe stieg langsam wieder an, trotz unserer dreckigen Kleidung und der Müdigkeit. Bis zum Abend ließ ich meine Männer nun weiter Marschieren, jedoch in einem verträglicheren Tempo. Der Weg wurde auch nicht einfacher, so dass wir uns gegenseitig mehrmals halfen, die Hindernisse zu überqueren. Wenn wir unser Ziel an der Quelle erreichten, dann würde es jedoch wieder leichter werden und wir hätten eine gute Aussicht, um uns vor Hinterhalten zu schützen.

    Nachdem wir einige Minuten bergauf geklettert waren, erreichten wir endlich das Plateau, auf dem wir unter einem Felsvorsprung Rast machen wollten. Hier erwarteten uns auch schon Vâlin und mein Bruder an einem kleinen Feuer mit drei Hasen, die sie brieten. „Hast mal wieder recht behalten Bruder, begrüßte mich Andurin und schlang seine Hand um meinen Unterarm. Ich erwiderte seinen Gruß und nickte ihm dankend zu. „Kein stinkender Ork in der Nähe, nur diese fetten Hasen hier, beendete er seine Begrüßung. Auch Vâlin nickte mir entgegen und würzte in Ruhe die Hasen zu Ende. Nachdem ich die Wache für die Nacht eingeteilt hatte, gesellte ich mich zu den anderen und ließ mir eine Keule und einen Schluck des dunklen, malzigen Zwergenbiers reichen.

    Später, als ich gegessen hatte, ging ich zu Jûlién auf den Felsvorsprung und setzte mich neben sie, um meine Wache anzutreten. Sie schaute in die Ferne, wo der Nachtfluss irgendwo in den Großen Fluss mündet. „Der Mond trägt die Farbe des Todes, flüsterte sie in die Nacht hinein. Ich erschauerte und schaute in dieselbe Richtung wie sie. Die Landschaft in dem weißen Licht der Nacht erschien mir wie magisch. In der Ferne konnte man die weißen Ausläufer des Riesengebirges sehen, in dem die Zwerge ihr zweites Reich aufbauten und in der anderen Richtung die scheinbar unendliche Weite des Steppenlandes, welches sich bis zum Großen See und dem Alten Zwergenreich erstreckte. „Was werden wir wohl morgen finden?, fragte ich sie. „Werden wir eine zweite zerstörte Stadt in unserem Land haben? „Mach dir keine Sorgen, so wie vor 50 Jahren bei deinem Großvater wird es nicht sein. Außerdem haben wir damals die Orks zurückschlagen können. Sonderlich zuversichtlich klang sie jedoch nicht. Aber wenigstens konnte mich ihre sanfte Stimme etwas beruhigen. „Aber Leben wird es in dieser Stadt wohl nie wieder geben. Hast du sie gesehen, die Ruinen, in denen die Skelette nicht verwesen wollen und die Geister keine Ruhe finden? Ich war dort und werde es nie vergessen. Sie schüttelte daraufhin still den Kopf und rückte ein Stück näher an mich heran. Unsere Hände berührten sich und ein warm-kalter Schauer lief mir den Rücken herunter. „Ich war dort, als die Stadt belagert wurde, hörten wir die Stimme Anduras hinter uns. Jûlién zog ihre Hand fort. „Ich habe damals Seite an Seite mit deinem Großvater als Grenzer gekämpft. Er war ein großer Mann. Er ist nicht geflohen, als das Grauen kam und hat Stand gehalten. Er war mein Freund, so wie du es jetzt auch bist. Damals konnten wir zwar die Orks schlagen, aber nie ergründen, welche Magie im Spiel war. Wir können nur hoffen, dass wir mit besseren Nachrichten vom Außenposten zurückkehren werden, sagte Anduras. Jûlién stand auf und verließ uns, um ihre Nachtruhe aufzunehmen. Anduras wollte ihr folgen, doch drehte er sich erneut zu mir: „Lukandor, etwas wird zwischen euch geschehen, das kann ich in der Zukunft erkennen. Ob zum Guten oder Schlechten, aber etwas wird geschehen, was unseren Trupp für immer verändern wird. Gib mit deiner Entscheidung acht. Daraufhin verschwand er ebenfalls in die Dunkelheit hinter mir und ließ mich mit der Nacht alleine zurück. In die Weite des Landes sehend wartete ich auf den Morgen, was auch immer uns erwarten möge.

    II

    Stadt des Friedens

    Elija erwachte schweißgebadet in ihrem Bett. Es war stockfinster, sie konnte noch nicht einmal die Umrisse des offen stehenden Fensters sehen. Es war kalt, viel zu kalt für die Jahreszeit und es roch streng. Sie schloss die Augen, zählte bis drei, atmete tief aus und schaute erneut in die Dunkelheit. Es war wieder da, alles. Sie konnte die sonst so vertrauten Umrisse ihres kargen Schlafgemaches wiedererkennen. Es war ja nicht sonderlich groß und außer dem Schrank und einem Tisch war der Raum bis auf ihr Bett leer. Mehr brauchte sie auch als Priesterin der Großen Drei nicht. Sie stand langsam auf. Ihr durch Schweiß feucht gewordenes, halb durchsichtiges Seidenkleid klebte leicht an ihrer Haut. Ein kleiner Windstoß ließ es nach hinten wehen, so dass sie fröstelte und die Arme um ihre Brust schlang. Sie befreite ihr Gesicht von den langen Dunklen Haaren und band sie mit einem Knoten am Hinterkopf fest. Ihr Arm schmerzte leicht, sie fuhr mit den Fingern über Ihre Schulter, um den Schmerz abzuschütteln, so wie sie es bei ihrer Ausbildung in der Meditation gelernt hatte.

    Nur fünf Schritte zum Fenster, sie beugte sich leicht hinaus. Auch hier war der Geruch zu bemerken, säuerlich und ein wenig nach schlecht gemischtem Weihrauch, fand Elija. Da hatten ein paar Novizen wohl die Mischung für den neuen Tag noch nicht richtig hinbekommen. Ein neuer Windhauch vertrieb den Geruch nun vollends. Sie sah über die große Stadt mit ihren vielen erleuchteten Häusern und Bäumen. Ihr Zimmer im Gebäude der Priesterinnen, nahe dem Tempel, lag auf halber Höhe des Berges in der Mitte der Stadt des Friedens, so dass sie einen guten Blick auf den Elfenwald und die Menschenhäuser hatte. Die leisen Geräusche aus der Stadt und der Gesang der Elfen wurden vom Wind an ihr Ohr getragen. Am liebsten hätte sie sich wieder hingelegt, aber sie spürte, dass etwas nicht stimmte. Das Gefüge der Götter war – ein Stück verrückt worden. Als hätte sich ihre Macht verschoben. Sie zog sich ihre dunkelblaue Priesterinrobe über, zündete eine Kerze an und verließ ihre Kammer in Richtung ihrer Oberpriesterin. Sie merkte erneut, dass ihr Oberarm schmerzte, das Nachtkleid hatte sich schon rot verfärbt. Sie blieb stehen und sah sich ihren Arm genauer an.

    Ein Symbol war zu erkennen, es blutete, als hätte jemand es ihr in den Arm geritzt.

    Sie beschleunigte ihre Schritte, durchquerte schnell das Schlafhaus und trat auf den Hof, um den Tempel und damit hoffentlich auch ihre Oberpriesterin zu erreichen. Ein paar in helles Blau gekleidete Novizen kreuzten ihren Weg. Wie kurz kam ihr die Zeit vor, seit auch sie noch in hellem Blau gekleidet zur Priesterin ausgebildet worden war. Mit 16 hatte sie sich entschieden als, Priesterin der Großen Drei, zu dem Orden zu dienen. Zwei Jahre hatte ihre Ausbildung gedauert, seit einem Jahr trug sie nun schon das Dunkelblau als Zeichen einer Priesterin, doch auslernen würde sie wohl nie.

    Der Tempel lag höher auf dem Berg, so musste sie in den Berg hineintreten, um diesen zu erreichen. Die Haupthalle war von den Zwergen in den Berg hineingeschlagen worden. Eine große Plattform mit Säulen aus Marmor hing wie ein großer Felsvorsprung über ihr, offen zum Himmel, um die Götter zu erreichen. Sie gelangte an die große Treppe und stieg den Gang empor. 333 Stufen genau waren zu erklimmen, die magische Zahl, jeweils drei für die Götter. Ihr Arm hatte aufgehört zu schmerzen, es erleichterte ihr das Gehen. Am Ende des Tunnels angelangt, sah sie schon die Feuer im Tempel entzündet strahlen und alle Oberpriester waren zwischen den Säulen versammelt und schienen zu streiten. Langsam ging sie auf die Versammlung zu. Die Halle und der künstliche Felsvorsprung kamen ihr jedes Mal erneut schwindelig groß vor. Es schien ihr gar nicht künstlich angelegt zu sein, sondern als wüchsen die Säulen aus der Decke und würden wie marmorne Adern im Stein bis zu der Spitze des Vorsprunges reichen. Am Ende des Tempels waren drei große, rote Granitplatten in einen Kreis aus 9 blauen Marmorsteinen eingebettet. Sie stellten die Großen Drei dar, umgeben von ihren neun Dienern, den Oberpriestern. Jede einzelne blaue Platte war nun von einem Priester besetzt, was höchst selten vorkam, nur zu den großen Jahresfeiern oder wenn etwas Außergewöhnliches passierte und ein Rat einberufen werden musste. Dies war jedoch das letzte Mal vor 50 Jahren geschehen und die nächste Jahresfeier war noch einige Zeit entfernt.

    „…zürnen uns… „Nein, wir…die Zeichen…, hörte Elija nun die ersten Wortfetzen von den Wänden widerhallen. Dann, wie auf einen Befehl hin, drehten sich alle Priester zu ihr um und verstummten. Eine der in schwarze Roben gehüllten Gestalten löste sich aus dem Kreis und kam ihr entgegen. „Elija du? Ich hätte mit jemand – anderem gerechnet, sprach ihre Oberpriesterin sie an. „Was ist passiert? Ich hatte ein Gefühl und mein…, stammelte Elija durch die seltsame Begrüßung ihrer Mentorin verunsichert. „Du blutest?, unterbrach die Oberpriesterin sie, „zeig mir deinen Arm! Sie schob Elijas Ärmel hoch und zog scharf die Luft ein. „Was ist das…, doch Elija kam erneut nicht dazu weiter zu sprechen. „Wir haben das Zeichen, sprach die Oberpriesterin zu den wartenden acht Priestern und zog Elija in den Kreis zwischen die drei Granitblöcke. „Die Drei haben uns ihre Wahl offenbart, wir müssen diese nun annehmen. Bei diesen Wörtern wurde ihr Stimme leiser und sie schaute traurig zu Elija aus der dunkeln Kapuze ihrer Kutte heraus und schien durch Elijas blauen Augen direkt in ihre Seele zu schauen. Die weiteren Versammelten fingen an leise zu murmeln bis der Älteste unter ihnen die Gespräche zum Verstummen brachte: „Ruhe Brüder! Zeig mir den Arm. Elija hob den Arm in die Höhe und ging ihm entgegen. „Das Zeichen! Die Götter haben tatsächlich entschieden. Ich stimme dir zu, Schwester, wir müssen nun handeln! „Und wenn sie es selbst war? Sie könnte sich selbst verletzt haben, um uns zu täuschen, entgegnete es von Elijas rechter Seite. „Elija, schildere uns bitte was passiert ist, bat der Älteste. Sie berichtete, dass sie im Dunkeln erwachte, was sie gerochen, gefühlt hatte und wie sie bemerkte, dass sich in der Nacht etwas veränderte. Wie sie es in der Ausbildung gelernt hatte, berichtete sie von allen Kleinigkeiten, da sich die Götter häufig in diesen zeigten. „Daher und wegen meines Arms, der plötzlich deswegen schmerzte, sie zeigte auf das Symbol, „bin ich zu euch gekommen, endete sie ihren Bericht. „Wir können nicht die Augen verschließen, ich bitte euch Brüder und Schwestern, die Götter wollen mit uns sprechen, bat die Oberpriesterin und schaute in die Runde. Die meisten schienen ihr zu folgen, nur wenige waren anderer Meinung. „So sei es, sprach der Älteste, „Elija warte bitte in deiner Kammer. Die Oberpriesterin nickte ihr zu und sie verließ sehr verstört den Rat.

    Da sie jedoch keine Ruhe finden konnte, folgte sie ihrem inneren Gefühl und ging hinaus in den Garten der Abtei, zu dem ältesten der Elfenbäume, welcher hier oben am Berg noch wuchs. Er war nicht so hoch wie seine Brüder tiefer in der Elfensiedlung am Fuß des Berges, dafür jedoch hatte er sehr stark verzweigte Äste und ähnelte eher einer Trauerweide. Man sagte, wenn der Wind durch die Blätter streicht, könnte man den Baum sprechen hören. Die Blätter glitzerten leicht im Mondschein und schienen silbern zu leuchten. Elija durchschritt den Vorhang aus Zweigen und kniete sich in der Nähe des Stammes nieder. Sie schloss die Augen in der Hoffnung, hier in der Meditation Ruhe zu finden. Wie ihr Bruder Lukandor hatte auch sie die Gabe, in ihrem Inneren Gefahren zu spüren. Diese Stimme war heute Nacht sehr laut und schien von überall gleichzeitig zu kommen. Elija versuchte ihre Stimme besser orten zu können, doch das innere Geflüster nahm nur noch stärker zu. Sie öffnete ihre Augen und lehnte sich gegen den Stamm. „Elija?", hörte sie ihre Oberpriesterin rufen. Sie antworte nur mit einem kurzen „hier" und stand langsam auf. „Komm, wir müssen die Vorbereitungen treffen. Der Rat hat entschieden, in einer Stunde brichst du auf. Ich erkläre es dir auf dem Weg in die Stadt, die Diener bereiten schon deinen Aufbruch vor. Die Oberpriesterin nahm sie am Arm und wollte mit ihr losgehen, da kam ein Windstoß und fegte die Blätter und Zweige des Elfenbaums beiseite, so dass die Sterne zum Vorschein kamen. Ein kleiner Ast brach ab und fiel Elija vor die Füße. Er sah aus wie ein kurzes Schwert, aber eins war ihr sofort klar: Es war ein Geschenk des Baums für sie. „Dies ist ein gutes Zeichen, sprach die Oberpriesterin zu ihr und ging los. „Danke, flüsterte Elija, hob den Ast auf, verbeugte sich leicht und folgte ihrer Mentorin. „Pass auf dich auf, die kurzen Wege sind tückisch, wisperte ihr der Wind hinterher.

    Sie durchquerten den Elfenwald in Richtung Unterstadt, als die Oberpriesterin ihr erklärte: „Das Zeichen auf deinem Arm müssen uns die Götter gesandt haben, die Kugel präsentiert den Raum, der Blitz die Energie und die Welle die Zeit. Es ist ein Zeichen aus der alten Zeit noch bevor die Menschen auf der Welt erschienen. Du wurdest von Ihnen auserwählt. „Auserwählt wozu? Und wieso ich? Elija war immer noch zutiefst verwirrt. „Heute Nacht, du hast es ja auch gespürt, es ist etwas geschehen. Das Gefüge zwischen den Göttern hat sich verändert. Elija, unsere Welt wird untergehen, sprach die Oberpriesterin und schaute sie traurig an. Sie blieb stehen und nahm ihre Hände. „Als die Götterkinder unsere Welt verließen und den Elfen und Zwergen ihre Aufgabe übertrugen, gaben sie auch ihre Macht ab, zurückzukehren. So können wir nur über unsere Rituale und Gebete zu ihnen sprechen. Manchmal antworten sie uns über Zeichen und Gefühle. So wie bei dir, nur ist es dieses Mal sehr, sie zögerte bis sie weiter sprach, „plastisch. „Und was wollen sie? Ich habe doch um nichts gebeten. Elija wurde plötzlich übel. „Nein Elija, du hast um nichts gebeten, die Götterkinder, sie sind es, die etwas gut zu machen haben! Sie müssen zurückkehren, um hier ihre Aufgabe zu erledigen. Sie können nur von uns zurückgeholt werden und der Rat meint, dass das, was heute Nacht passiert ist, uns alle bedroht. Wir wissen nicht genau, was es ist, aber die Götterkinder müssen wieder korrigieren, was verschoben wurde. Ansonsten ist unser aller Leben in Gefahr. Du spürst es doch auch, die Elfenbäume spüren es. Alle, die Magie in sich haben, werden es heute gespürt haben. Das Grauen wird kommen. Dir, Elija, haben die Götter das Zeichen gesandt, du musst hoch in den Norden. „Aber was soll ich dort?, unterbrach Elija nun ihre Mentorin. „Hoch im Norden, nahm die Oberpriesterin den Faden wieder auf, „haben unsere Vorfahren, die ersten gezeugten Menschen, eine Kultstätte erbaut. Dort wirst du sie bitten können, zurückzukehren. Nur unser Blut, das der Elfen und Zwerge, ist stark genug, um ihnen den Weg in unsere Welt zu weisen. „Was soll ich tun?, stammelte Elija, doch die Oberpriesterin schwieg. „Wie soll ich denn den Weg finden und Kontakt aufnehmen?, wollte sie wissen. Darauf war sie in ihrer Ausbildung nicht vorbereitet worden. „Du bist die, die die Götter wollen. Du bist die, die nun die Macht hierzu besitzt. Du musst den Weg finden, wir können dir hierbei nicht helfen. Auch unsere Bücher geben hierzu keinen Rat und unsere Macht ist beschränkt. Doch wir müssen handeln, wenn die Welt nicht untergehen soll. Du hast das Zeichen der Götter, sie werden dir den Weg weisen. Die Oberpriesterin ließ ihre Hände los und ging den Weg weiter. Elija folgte ihr, „sagt ihr Vater, dass ich … und wenn…, sie brach in Tränen aus. „Es ist für alles gesorgt", beruhigte die alte Priesterin ihre ehemalige

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1