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Abrechnung in La Mesa: G.F. Barner 124 – Western
Von G.F. Barner
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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Hogan spürt zwei, drei harte Stöße. Seine Finger schrammen über den Fels. Dann schlagen seine Beine mit voller Wucht irgendwo gegen. In das Geräusch prasselnder Steine mischt sich immer noch Edwards' abgerissenes, schrilles Hohngeschrei. Irgendetwas prallt Matt Hogan an die Hüfte. Es schleudert ihn herum.Er kracht schwer hin und bleibt auf der Seite liegen. Obwohl er nicht begreift, wohin er gefallen sein kann, krallt er instinktiv seine schmerzenden Hände in den Fels, der sich über ihm erhebt.Sekundenlang liegt er still. Über ihm ist der blaue wolkenlose Himmel. Neben ihm ist nichts als Gestein. Und erst in der Sekunde, wo er den Kopf wendet, sieht er die Peitsche neben sich, die der Aufseher absichtlich hinuntergeworfen hat. Reine Schikane.Matt Hogan ist auf die vorspringende Felsplatte gefallen.Weit über ihm sind zwei Köpfe am Rand der Felsen zu erkennen. Er starrt nach oben auf das hässliche, grinsende Gesicht von Red Edwards.Der Dicke brüllt irgendetwas, stößt eine Flut wüster Beschimpfungen hervor. Dann verdreht er jedoch plötzlich die Augen. Und während er sich mit beiden Händen an den Hals greift, sinkt er gurgelnd zusammen.Matt Hogan hat für Sekunden das Gefühl, keine heile Stelle mehr am Körper zu haben.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Hogan spürt zwei, drei harte Stöße. Seine Finger schrammen über den Fels. Dann schlagen seine Beine mit voller Wucht irgendwo gegen. In das Geräusch prasselnder Steine mischt sich immer noch Edwards' abgerissenes, schrilles Hohngeschrei. Irgendetwas prallt Matt Hogan an die Hüfte. Es schleudert ihn herum.Er kracht schwer hin und bleibt auf der Seite liegen. Obwohl er nicht begreift, wohin er gefallen sein kann, krallt er instinktiv seine schmerzenden Hände in den Fels, der sich über ihm erhebt.Sekundenlang liegt er still. Über ihm ist der blaue wolkenlose Himmel. Neben ihm ist nichts als Gestein. Und erst in der Sekunde, wo er den Kopf wendet, sieht er die Peitsche neben sich, die der Aufseher absichtlich hinuntergeworfen hat. Reine Schikane.Matt Hogan ist auf die vorspringende Felsplatte gefallen.Weit über ihm sind zwei Köpfe am Rand der Felsen zu erkennen. Er starrt nach oben auf das hässliche, grinsende Gesicht von Red Edwards.Der Dicke brüllt irgendetwas, stößt eine Flut wüster Beschimpfungen hervor. Dann verdreht er jedoch plötzlich die Augen. Und während er sich mit beiden Händen an den Hals greift, sinkt er gurgelnd zusammen.Matt Hogan hat für Sekunden das Gefühl, keine heile Stelle mehr am Körper zu haben.
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Abrechnung in La Mesa - G.F. Barner
G.F. Barner – 124 – Abrechnung in La Mesa
G.F. Barner
– 124–
Abrechnung in La Mesa
G.F. Barner
Hogan spürt zwei, drei harte Stöße. Seine Finger schrammen über den Fels. Dann schlagen seine Beine mit voller Wucht irgendwo gegen. In das Geräusch prasselnder Steine mischt sich immer noch Edwards’ abgerissenes, schrilles Hohngeschrei. Irgendetwas prallt Matt Hogan an die Hüfte. Es schleudert ihn herum.
Er kracht schwer hin und bleibt auf der Seite liegen. Obwohl er nicht begreift, wohin er gefallen sein kann, krallt er instinktiv seine schmerzenden Hände in den Fels, der sich über ihm erhebt.
Sekundenlang liegt er still. Über ihm ist der blaue wolkenlose Himmel. Neben ihm ist nichts als Gestein. Und erst in der Sekunde, wo er den Kopf wendet, sieht er die Peitsche neben sich, die der Aufseher absichtlich hinuntergeworfen hat. Reine Schikane.
Matt Hogan ist auf die vorspringende Felsplatte gefallen.
Weit über ihm sind zwei Köpfe am Rand der Felsen zu erkennen. Er starrt nach oben auf das hässliche, grinsende Gesicht von Red Edwards.
Der Dicke brüllt irgendetwas, stößt eine Flut wüster Beschimpfungen hervor. Dann verdreht er jedoch plötzlich die Augen. Und während er sich mit beiden Händen an den Hals greift, sinkt er gurgelnd zusammen.
Matt Hogan hat für Sekunden das Gefühl, keine heile Stelle mehr am Körper zu haben.
»He …, he, Ed?«, dringt Franchot
Lanes besorgte Stimme zu Hogan. »Edwards, Mann, was ist mit dir los? He, sag doch was! Edwards, hörst du mich nicht?«
Immer erregter wird Franchot Lanes Gerede.
Er kniet nun neben dem Dicken, und Hogans letzter Blick streift die Satansfratze des gefürchteten, brutalen Aufsehers.
Hitzschlag, denkt Hogan. Den hat es erwischt. Da liegt er, der fette Kloß, der Schinder, der schon manchen auf dem Gewissen hat.
Matt vergisst seine Schmerzen. Er spürt sie kaum noch. Zwar hat er sich den Ellbogen aufgeschlagen und die Hüfte geschrammt, aber es ist nicht so schlimm, wie es zu Anfang ausgesehen hat.
Matt stemmt sich hoch. Dann betastet er sich und blickt wieder nach oben. Von dort kommt immer noch Franchot Lanes Stimme. Der hagere Koch bekommt von Edwards keine Antwort. Schließlich sieht Franchot Lane nach unten. In der Hand hält er das Gewehr.
»Hogan, alles in Ordnung? Ich weiß nicht, was mit Edwards ist. Der rührt sich nicht, sein Puls geht wie ein Hammerwerk. Du, Hogan, was soll ich machen?«
»Gib ihm Wasser und schaff ihn unter den Wagen in den Schatten!«, ruft Hogan hoch, obwohl es ihm schwerfällt, Franchot einen Rat zu geben, der dem Schinder Edwards vielleicht hilft. »Der Dicke wird einen Hitzschlag bekommen haben, denke ich.«
»Ja, ja, das kann sein. Er atmete schon eine ganze Weile so abgerissen und schwitzte fürchterlich. Ist gut, Hogan. Mann, du blutest ja.«
»Nicht der Rede wert.«
Hinauf, denkt Hogan. Dann kommt man hinter dem Wagen heraus. Alle Teufel, Franchot rechnet nie damit, dass ich schnell hochklettern kann. Der erwartet mich erst in wenigen Minuten.
Gedanken schießen Hogan durch den Kopf – Gedanken, die er schon oft gehabt hat. Aber sie ließen sich nie ausführen. Er konnte die letzten neunzehn Monate nur träumen. Es war ein seltsamer Traum, den Matt Hogan, der ehemalige Armeescout und Wagenboss, hatte.
Gedanken an Freiheit, an Sonne, Licht und Leben außerhalb des State Jail.
*
Der geschundene Mann starrt auf den Wagen, auf den Rücken des kleinen Franchot Lane und auf den dicken Bauch von Edwards, der sich wie ein Hügel erhebt. Die Lider Hogans zucken einmal, als sie das Gewehr ausmachen. Es liegt neben dem rechten Vorderrad des Wagens und hinter Franchot Lane.
Du tust mir leid, denkt der Sträfling Nummer 3701 bitter. Du warst immer gut zu mir, Franchot. Und vielleicht war es auch Rasco, den sie den wilden Rasco nennen, der Oberaufseher. Er schickte mich in die Küche, weil ich kein richtiger Mörder sein soll, nur einer, der einen Mordversuch unternommen hat. Man soll immer dankbar für alles sein, wie? Aber dankbar für ein Loch im Jail, für den Gestank in den Zellen? Für Flüche, Fußtritte und Hiebe? Nicht doch.
Der Mann mit der Nummer 3701 schleicht fast lautlos an den Wagen heran, nähert sich dem kleinen Franchot, tritt hinter dem an das Rad.
Und dann streckt er die Hand aus.
Das Gewehr wandert hoch, schwingt herum.
Ein Gewehr haben, denkt Hogan. Und sein Traum ist nun Wahrheit geworden. Zum Ausbruch muss man eine Waffe haben. Jetzt habe ich eine.
Franchot greift nach hinten zur Wasserflasche. Dabei dreht er sich leicht und starrt in die Gewehrmündung.
»Hogan, Mann!«, stößt er entsetzt hervor. »Du wirst doch nicht auf mich … Wie bist du herauf…«
»Komm da raus!«, hört er Hogan sagen. »Mach es langsam, Lane! Kriech, aber greif nicht an die Hüfte. Ich will nichts von dir, wenn du nur friedlich bleibst. Komm jetzt!«
Matt hebt das Gewehr etwas an.
Und Lane kriecht es eiskalt über den Rücken, obwohl er nun in die Sonne gerät.
»Knie dich jetzt hin und schnall deinen Gurt ab!«
»Hogan, sie werden dich jagen. Du entwischst ihnen nicht. Mensch, sei vernünftig!«
»Ich war schon zu lange vernünftig«, erwidert Matt Hogan voller Bitterkeit. »Manchmal begreift man einige Dinge nicht, Lane. Man ist unschuldig, und sie glauben einem nicht, weil ein paar dreckige Halunken etwas schwören. Du kannst jeden ins Jail bringen. Schnall den Gurt auf!«
Die Angst schnürt Lane fast die Kehle zu, als er die Schnalle öffnet. Dann fällt der Gurt.
»Nach links werfen, Lane! Und jetzt geh nach rechts! Steh auf und geh, Lane!«
Der gehorcht, muss vier Schritte machen, sich auf den Bauch legen und die Hände und Beine spreizen.
Hogan geht zu dem Wagengaul und hat dabei Lanes Gurt aufgenommen. Mit Lanes Messer schneidet er die Leinen ab.
Danach kommt er zurück, die Lederriemen in der linken Hand.
»Pass auf, Lane!«, sagt er. »Ich muss dich binden. Lieg still.«
Franchot gehorcht wieder. Er spürt das Gewicht Hogans, als der sich auf seinen Rücken kniet und ihn fesselt.
»Lane, du kannst ruhig sagen, ich hätte dich niedergeschlagen, wenn sie euch finden. Es macht nichts. Sie sollen nicht denken, dass ich dich ohne Gegenwehr erwischt habe.«
Er hört das Röcheln vom Wagen her. Dort stöhnt und lallt Edwards.
Hogan wirbelt herum. Mit drei Sätzen ist er am Wagen und sieht den Mann dort auf der Seite liegen.
»Du?«, fragt der Dicke röchelnd und bewegt seine Hand auf die Hüfte zu. »Der Mörder ist frei, der gemeine Bandit. Er soll in die Hölle … Aaah!«
Hogans Hände schließen sich um den Unterarm von Edwards. Mit großer Wucht wird der Dicke unter dem Wagen herausgerissen. Edwards stößt einen Entsetzensschrei aus. Dann versucht er auszutreten, aber Hogan weicht zur Seite und dreht dabei Edwards’ Handgelenk um. Das Brüllen des Aufsehers wird zum Geheul.
»Du Schweinehund!«, zischelt Hogan und zerrt den schweren Kerl in die Höhe. »Treten und schlagen und immer die Kleinen, die sich nicht wehren können, was? Du bist der letzte Dreck, du Satan, du bist keine Kugel wert. An dir macht man sich nur die Hände schmutzig. Da hast du was.«
Hogans Faust landet an Edwards’ Kinn. Der Dicke knickt ein und fällt aufs Gesicht.
Matt bückt sich, hebt die hingeworfenen Lederriemen wieder auf und bindet den dicken Schurken.
Hogan sieht den Blick, mit dem Lane ihn entsetzt mustert. Dennoch schleift er den dicken Schinder an das Hinterrad. Und dort erst dreht er sich um und starrt Lane finster an.
»Hast du Mitleid mit diesem Ungeheuer?«, fragt Matt Hogan wütend. »Ich kenne dich, Franchot, du kannst keiner Seele etwas tun. Aber er hier hat seinen Hass und seine Unfähigkeit, ein arbeitsames Leben zu führen, an den Sträflingen ausgelassen. Ich weiß, es sind Mörder, Diebe, Banditen, Schurken, aber manchmal ist auch einer dabei, der nichts getan hat. In Edwards steckt nur Hass, Brutalität und nackte Gewalt. Ist es so? Antworte, Mann!«
»Ich – ich denke ja.«
»Keiner mag den Fetten, keiner von euch. Aber ihr haltet zusammen, wenn so ein brutaler Kerl wie Edwards einen Sträfling halb totschlägt.«
Er keucht vor Zorn, als er Edwards an das Hinterrad bindet und auf Lane zukommt. Den schafft er unter den Wagen. Dort bindet er ihn an und sieht sich um.
In der Gegend hier bleibt alles ruhig. Der Weg wird höchstens von den Leuten der Ranch benutzt und von einem Farmer. So weit Hogan auch sehen kann, nirgendwo zeigt sich eine Staubfahne.
Als Matt das Pferd ausschirrt, blickt ihn Franchot Lane an.
»Hogan, du kennst die Strafe für Ausbrecher?«, erkundigt er sich.
»Ja«, erwidert Matt Hogan ungerührt. »Aber ihr bekommt mich nie. Auch Rasco nicht. Ich bin unschuldig, wenn du es auch nicht glaubst. Sucht mich, doch finden werdet ihr mich nie.«
Er steigt auf und reitet davon.
*
Zu Pferd geht es nicht weiter. Das schwere Gespannpferd, das seit Stunden lahmt, bleibt stehen. Sosehr sich Hogan auch bemüht, der Gaul prustet nur und legt sich schließlich.
»Hölle und Verdammnis!«, flucht Matt. »Neun Meilen bis zum Macho Creek. Ich müsste zwei Stunden laufen. Was kann in den zwei Stunden
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