Innovationen als Schlüssel für humanitäre Organisationen: Status quo und die Entwicklung von Erfolgsdeterminanten
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Über dieses E-Book
Michael Streitmayer
Michael Streitmayer, geboren 1986 bei Stuttgart, unterstützt seit 2017 personalseitig das Bosch Center for Artificial Intelligence am Robert Bosch Forschungscampus in Renningen. Im Zuge des Masterstudiengangs "Global Business Development" in Kempten und Barcelona erlernte er Methoden des Innovationsmanagements in der Theorie. Während seiner Zeit beim Innovation Accelerator des United Nations World Food Programme (WFP) tauchte er in die humanitäre Welt ein. Hier unterstützte er die Entwicklung von innovativen Lösungsansätzen für eine Welt ohne Hunger. Seine Masterthesis verfasste er in Kooperation mit dem WFP in Rom. Zuvor studierte er von 2009 bis 2013 in Brandenburg an der Havel Betriebswirtschaftslehre und vertiefte sein Wissen rund um das Thema Human Ressource Management bei Global Playern der Automobilindustrie. Begonnen hatte er seine berufliche Laufbahn, nach dem Zivildienst in einer Behindertenwerkstatt, mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann.
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Buchvorschau
Innovationen als Schlüssel für humanitäre Organisationen - Michael Streitmayer
Angefertigt als Masterarbeit an der Hochschule
Kempten im Studiengang Master of Arts (M.A.) in
Internationale Unternehmensentwicklung
(Global Business Development)
Fakultät Betriebswirtschaft
Aufgabesteller: Prof. Dr. rer. pol. Katrin Stefan
Verfasser: Michael Streitmayer
Vorwort
Über Humanitäre Hilfe und Innovationsmanagement zusammen nachzudenken, ist ein relativ neuer Ansatz, der das wissenschaftliche Fachgebiet der Humanitären Innovation eröffnet. Wie in der UNO Agenda 2030 beschlossen „Wir sind entschlossen, Armut und Hunger in allen ihren Formen und Dimensionen ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass alle Menschen ihr Potential in Würde und Gleichheit und in einer gesunden Umwelt voll entfalten können." Ja, wir sind dazu in der Lage, eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln für siebeneinhalb Milliarden Menschen auf der Erde zu garantieren. Trotzdem werden dazu neue kreative Lösungen, ein Wissenstransfer und die Nutzung der Möglichkeiten von digitalen Netzwerken benötigt. Somit werden das Innovationsmanagement und all seine Methoden und Instrumente im humanitären Kontext immer wichtiger.
Angesichts der immensen Herausforderungen in der Welt, müssen nachhaltige und effiziente Lösungen geboten werden. Neue Technologien und Geschäftsmodelle, welche die Bedürfnisse der Menschen erfüllen, stehen uns zur Verfügung. Als Teil der Sonderinitiative ONE WORLD – No Hunger, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 14 grüne Innovationszentren in Partnerländern der Entwicklungsarbeit eröffnet. Ziel dieser Zentren ist die Nutzung von Innovationen im Bereich der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion um die lokale Nahrungsversorgung zu verbessern, das Einkommen von bäuerlichen Kleinbetrieben zu erhöhen und um Arbeitsplätze, vor allem in der Lebensmittelverarbeitung, zu schaffen. Die steigende Komplexität in der humanitären Hilfe erfordert auch komplett neue Ansätze, den Hunger zu bekämpfen. Der Marshallplan mit Afrika des BMZ, ist ein überzeugender Vorschlag, um abseits der bereits ausgetretenen Pfade, neue Wege zu gehen.
Auf Grundlage eines Praktikums beim World Food Program (WFP), bietet diese Forschungsarbeit einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der neuesten Herangehensweisen in nachhaltiger Entwicklung und humanitärer Hilfe. Das BMZ unterstützt den WFP seit 2016 darin, ein Innovationszentrum zu betreiben, welches an digitalen Lösungen für die Welt ohne Hunger arbeitet.
Der Autor, mit Masterabschluss der Hochschule Kempten, bietet einen gründlichen Überblick über den aktuellsten Stand der Humanitären Innovation. Desweiteren begründet er die Entwicklung in diesem Bereich und die notwendigen Rahmenbediungen für neue Ideen und Problemlösetechniken. Wer ein grundlegendes Verständnis der Hauptakteure im Bereich Humanitäre Innovation erlangen möchte, und darüber, was sie tun und wie sie den Herausforderungen einer unberechenbareren und komplexeren Welt begegnen, wird in dieser Arbeit nützliche Einblicke erhalten.
Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Wissenstransfer, Kreativität und das Nutzbarmachen von digitalen Technologien werden uns dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Dr. Gerd Müller
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Preface (English)
Considering „Humanitarian Aid and „Innovation Management
as being connected is a quite new approach, paving the way to the academic field of Humanitarian Innovation. As enacted in the UN Agenda 2030 „we are determined to end poverty and hunger, in all their forms and dimensions, and to ensure that all human beings can fulfill their potential in dignity and equality and in a healthy environment". Yes, we are able to guarantee sufficient food supplies for the more than seven and a half billion people on earth. In any case, this requires new creative solutions, knowledge transfer and using the chances of digital networks. Hence, Innovation Management and its various methods and tools gain importants in the humanitarian context.
Given the immense challenges the world is facing, sustainable and efficient solutions need to be provided. New technologies and business models that meet peoples’ need are at our disposal. As part of its special initiative ONE WORLD – No Hunger, the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ) has established green innovation centres in 14 partner countries for German development cooperation. The aim of the centres is to use innovation in the agriculture and food sector to increase regional food supplies, boost the income of smallholders, and to create more employment opportunities, particularly in the area of food processing. The increasing complexity in humanitarian aid also highlights the importance of entirely new ways of fighting hunger. The Marshall Plan with Africa, initiated by the BMZ, is a strong proposal to go beyond the beaten track.
Based on an internship at the World Food Program (WFP), this research provides an important contribution to a better understanding of recent approaches in sustainable development and humanitarian aid. As of 2016 the BMZ supports the WPF to establish an innovation center in Munich that is to come up with digital solutions to help us achieve a world without hunger.
The author, who graduated at Kempten University of Applied Science, offers a sound overview of the state of the art in Humanitarian Innovation. Furthermore, investigating the development in the field outlines the necessary framework for new ideas and problem solving approaches. People wanting to get an idea of who the main actors in the field of Humanitarian Innovations are, what they do and how they meet the challenges in an increasingly volatile and complex world, will find useful insights in this work.
A world without hunger is possible. Sharing our knowledge, creativity and harnessing the power of digital technology will help us to reach this goal.
Dr. Gerd Müller
The German Federal Minister for Cooperation and Development
Kurzfassung
Die folgende Masterarbeit beschäftigt sich mit Innovationen im humanitären Sektor. Aufgrund der zunehmenden Komplexität globaler humanitärer Herausforderungen werden von Politik und Experten radikale Veränderungen in der humanitären Arbeit gefordert. Ein moderner Lösungsansatz ist hier, humanitäre Arbeit mit technologischen Innovationen und neuartigen Arbeitsweisen aus dem 21. Jahrhundert zu verknüpfen. Dies führt zu einem Paradigmenwechsel im humanitären Sektor, der in dieser Forschungsarbeit näher betrachtet wird. Der theoretische Teil der Arbeit beschreibt dabei die globalen Herausforderungen und die mit ihnen verbundenen nachhaltigen Entwicklungsziele und definiert zudem den allgegenwärtigen Innovationsbegriff. Im Kapitel „Status quo wird ein Überblick über die Innovationsanstrengungen im humanitären Bereich gegeben und die neusten Arbeitsweisen und Technologietrends vorgestellt. Der empirische Teil zeigt die gewonnenen Erkenntnisse aus den Experteninterviews auf und verdeutlicht diese mit humanitären Projekten aus den Innovationseinrichtungen. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Theorie und Praxis werden Handlungsempfehlungen für humanitäre Innovationseinrichtungen und erfolgreiche Innovationsprojekte abgeleitet. Nach der kritischen Diskussion in „Spiel mit dem Feuer
schließt die Arbeit mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick ab.
Ziel dieser Mastarbeit ist es, humanitäre Innovationen genauer zu betrachten, eine Analyse der aktuellen Innovationsanstrengungen der Organisationen durchzuführen und Erfolgsfaktoren aufzustellen. Keywords: Humanitarian Innovation, Global Goals, Disruptive, Human-Centered Design, Business, Development, Humanitäre Innovation, disruptiv, Entwicklungsziele, Nachhaltigkeit
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Preface (English)
Kurzfassung
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
1.1 Motivation & Forschungslücke
1.2 Forschungsfrage & Forschungsziele
1.3 Eingrenzung des Themas
1.4 Forschungsstand
1.5 Aufbau und Inhalt der Arbeit
Theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Globale Herausforderungen
2.1.1 Der Wandel der Entwicklungspolitik
2.1.2 Millennium Development Goals (2000 – 2015)
2.1.3 Sustainable Development Goals (2015 – 2030)
2.2 Modewort „Innovation"
2.2.1 Definition & Innovationsdimensionen
2.2.2 Innovationsprozess
2.2.3 Exkurs: Neue Innovationstechniken aus der Praxis
Forschungsmethodik
3.1 Systematische Literaturanalyse
3.2 Teilstrukturierte Interviews
3.2.1 Gestaltung des Interviewleitfadens
3.2.2 Auswahl der Interviewpartner
3.2.3 Planung und Durchführung der Interviews
Status quo: Innovationen im humanitären Bereich
4.1 Humanitäre Innovation in der Theorie
4.2 Humanitäre Innovationen in der Praxis
4.2.1 Die Vereinten Nationen
4.2.2 Übersicht über Forschungs- und Innovationseinrichtungen
4.2.3 Neue Arbeitsweisen – von Top-Down zu Bottom-Up
4.2.4 Technologie-Trends
4.2.5 Herausforderungen bei der Umsetzung
Empirische Erkenntnisse
5.1 UNICEF Innovation
5.2 WFP Innovation Accelerator
5.3 UNDP Innovation
5.4 Global Humanitarian Lab
5.5 Singularity University & United Nations Secretariat
Erfolgsfaktoren für humanitäre Innovationen
6.1 Ausrichtung der Organisation
6.2 Kreatives Umfeld
6.3 Grundlagen für Innovationsprojekte
6.4 Katalysatorische Faktoren
Diskussion
7.1 Neue Ansätze oder „alter Wein in neuen Schläuchen"?
7.2 Innovationen im humanitären Bereich „Spiel mit dem Feuer"?
7.3 Limitationen der Arbeit
7.4 Empfehlungen für die weitere Entwicklung
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Sustainable Development Goals
Abbildung 2: Innovationstrichter
Abbildung 3: Stage-Gate-Prozess (erste Generation)
Abbildung 4: Build-Measure-Learn Regelkreis
Abbildung 5: Schnittmenge für Innovationslösungen im Design Thinking
Abbildung 6: Design Thinking Prozessmodel
Abbildung 7: Innovationsprozess für humanitäre Innovationsprojekte
Abbildung 8: Das System der Vereinten Nationen
Abbildung 9: M-PESA: Mobile Geldüberweisungen in einem Geschäft in Kenia
Abbildung 10: Das Missing Maps Projekt: Baraka vor und nach der Bearbeitung
Abbildung 11: Drohnenaufnahme nach Erdbeben in Nepal & Drohnenabwurf von Notfallmedizin in Ruanda
Abbildung 12: UNICEF Innovationen (abgebildet Digital Kiosk in Uganda & Virtual Reality)
Abbildung 13: Hunger Map
Abbildung 14: „The Innovation Accelerator is a place where you can be bold, and fail as well as succeed"
Abbildung 15: ShareTheMeal App
Abbildung 16: GHL Projekte (abgebildet ein Stethoskop aus dem 3D-Drucker & Better Shelter)
Abbildung 17: Roboter im Singularity Innovation Lab
Abbildung 18: Schlüsselaktivitäten für einen erfolgreichen Innovationsprozesses
Abbildung 19: Feedbackschleifen als Erfolgsrezept für Innovationsprojekte
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Innovationsdimensionen
Tabelle 2: Interviewverzeichnis
Tabelle 3: Beispiele für humanitäre Innovationsinitiativen
Abkürzungsverzeichnis