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Gerhard Richter - Maler des Unbegreiflichen: Ein SPIEGEL E-Book
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eBook117 Seiten3 Stunden

Gerhard Richter - Maler des Unbegreiflichen: Ein SPIEGEL E-Book

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Über dieses E-Book

Gerhard Richter ist der berühmteste Maler dieser Zeit, es heißt oft, er habe wie kein anderer die Malerei erneuert – überhaupt treffen auf ihn viele Superlative zu. Zugleich erscheint dieser Künstler vielen wie ein Rätsel, zurückhaltend und doch eloquent, in seiner Kunst pointiert und unbegreiflich zugleich. Dieses SPIEGEL E-Book stellt einen besonderen, auch besonders anschaulichen Weg dar, sich dem Maler zu nähern und seinem Werdegang über sechs Jahrzehnte hinweg zu folgen. Dank der 14 Artikel – der erste stammt aus dem Jahr 1968 – können die Leser den Maler begleiten.
Seit einiger Zeit wächst die Faszination auch an seiner Biografie, Richters Leben ist schließlich mit der Zeitgeschichte, mit der Geschichte des Landes verknüpft: 1932 in Dresden geboren, wuchs er in den Jahren der NS-Diktatur auf, wurde in der DDR erwachsen, flüchtete kurz vor dem Mauerbau in den Westen. Dort schrieb er Kunstgeschichte und schreibt sie bis heute.
SpracheDeutsch
HerausgeberSPIEGEL-Verlag
Erscheinungsdatum20. Sept. 2018
ISBN9783877631836
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    Buchvorschau

    Gerhard Richter - Maler des Unbegreiflichen - SPIEGEL-Verlag

    Inhaltsverzeichnis


    Einführung

    Vorwort

    Kurzbiografie Gerhard Richter


    Gerhard Richter im Gespräch

    „Mich interessiert der Wahn"

    Der Maler spricht mit dem SPIEGEL über seine Suche nach Schönheit


    Annäherungen an Gerhard Richter

    Wenn’s knallt

    Die Arbeitsweisen des erfolgversprechenden Malers

    Strich am Bau

    Für eine westfälische Berufsschule liefert Gerhard Richter zwei paradoxe Riesenbilder

    Einfach ein Bild

    In Düsseldorf wird Richters Werk im Überblick gezeigt

    Das Ende der RAF, gnädig weggemalt

    Gerhard Richters Bilderzyklus „18. Oktober 1977"

    Ein Strahlemann kehrt zurück

    Wie Richter dem Medienzeitalter grandiose Bilder ohne einheitlichen Stil abtrotzte

    Selbstentblößung in Schmelz und Wut

    Autobiografische Elemente im Werk von Gerhard Richter

    „Wunden kann ich nicht malen"

    Interview mit Richter über seinen Bilderzyklus, der bei der Biennale von Venedig 2001 gezeigt wird

    Die Entdeckung des Himmels

    Richters „Wolken" hing 25 Jahre lang versteckt im Landesamt für Statistik in Düsseldorf

    Der Maler löst den Bann

    Der Schriftsteller Botho Strauß über Abbild und Wirklichkeit am Beispiel von Richters „übermalter Fotos"

    Der Zerstörer

    Warum Gerhard Richter Dutzende seiner Bilder vernichtete

    Vom Schnappschuss zur Kunst

    Ausstellung der Richter-Editionen in Berlin

    Leicht verwischt

    Eine junge Künstlergeneration arbeitet sich an Maler-Übervater Richter ab

    Inventur der Eindrücke

    „Atlas", Richters Fundus der Bildideen in einer Münchner Ausstellung

    Vermischtes

    Kurze Meldungen, Auszüge und Zitate aus SPIEGEL-Artikeln 1971–2018


    Anhang

    Impressum

    Einführung • Einleitung

    Vorwort

    Im Jahr 1968, vor fünfzig Jahren also, erschien im SPIEGEL ein großer Artikel über den damals 34 Jahre alten Maler Gerhard Richter. Seither haben Redakteure des Nachrichtenmagazins immer wieder über ihn berichtet und sprachen mit ihm.

    Regelmäßig schien und scheint er das Publikum, auch die Experten vor Rätsel zu stellen. Ein Porträt seines verstorbenen Onkels, ein anderes seiner Tochter wirken so brisant und aufgeladen wie das der toten RAF-Häftlinge, die er malte. Seine abstrakten Gemälde können unglaublich kühl und kühn sein oder als riesige Farbwellen und -welten die Augen (und die Seele) des Betrachters fluten. 

    Heute ist Richter der berühmteste Maler dieser Zeit, es heißt oft, er habe wie kein anderer die Malerei erneuert. Das stimmt, überhaupt treffen viele Superlative zu. 

    Richter selbst spricht anders über sich und seine Kunst, zurückhaltender und differenzierter, doch immer wieder hat er Überraschendes eingeflochten, etwa, als er das Porträt erwähnte, das er von seiner Tochter Betty malte: Er sagte, er habe zuerst Bedenken gehabt, er sei ihm zu filmisch erschienen, er habe an Hitchcocks Thriller „Psycho denken müssen, an den Moment, als der Mörder darin einen Stuhl umdrehte und man das Gesicht der mumifizierten Mutter sehe. „Aber das Eigentliche, was da zur Wirkung kommt, ist doch vielmehr eine schmerzliche Wehmut über Verlust und Trennung und was da so in die Richtung geht. 

    Seine Bilder, die gegenständlichen wie die abstrakten, berühren etwas in den Menschen. 

    Dass seine Werke gelegentlich den Besitzer wechseln und auf dem Auktionsmarkt zu Rekordsummen versteigert werden, schien ihn immer am wenigsten zu interessieren, im Gegenteil, solche Meldungen waren ihm eher unangenehm. 

    Seit einiger Zeit wächst die Faszination auch an seiner Biografie, Richters Leben ist mit der Zeitgeschichte, mit der Geschichte des Landes verknüpft: Geboren 1932 in Dresden, wuchs er in den Jahren der NS-Diktatur auf, wurde erwachsen in der DDR, flüchtete kurz vor dem Mauerbau in den Westen. Hier schrieb er Kunstgeschichte und schreibt sie bis heute.

    Nach einer tabellarischen Übersicht steht am Beginn dieses E-Books ein viel zitiertes, umfassendes SPIEGEL-Gespräch mit Gerhard Richter aus dem Jahr 2005, in dem der Maler sehr grundsätzlich über sich und seine Kunst spricht. Es schließen sich, chronologisch geordnet, 13 Artikel aus sechs Jahrzehnten an. Das Buch schließt unter der Rubrik „Vermischtes" mit Meldungen, Auszügen und Zitaten, die in knapper Form Licht auf das Leben und Schaffen des Malers werfen.

    Ulrike Knöfel 

    Einführung

    Kurzbiografie Gerhard Richter

    Geboren am 9. Februar 1932 in Dresden 

    Umzug der Familie ins sächsische Reichenau 1935, später nach Waltersdorf nahe der tschechischen Grenze

    1947 besucht Richter die Handelsschule in Zittau, belegt zudem einen Abendkurs in Malerei 

    1948 Anstellung in einem Betrieb, der Polittransparente für die DDR-Regierung herstellt 

    1950 stellt ihn das Stadttheater Zittau als Gehilfe in der Prospektmalerei ein (und wird entlassen, weil er sich weigert, das Treppenhaus zu streichen) 

    Richter wechselt zur Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft in Zittau, bewirbt sich (zum zweiten Mal) an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wird angenommen  

    Im Sommer 1951 beginnt er sein Malerei-Studium in Dresden. Er erhält in den 1950er Jahren mehrfach Genehmigungen für Reisen nach Westdeutschland 

    Studienabschluss 1956, anschließend nimmt er an einem Programm zur Förderung vielversprechender Künstler teil 

    1957 Heirat mit Marianne (Ema) Eufinger  

    Im Frühjahr 1961 flüchten beide nach Westdeutschland, Richter beginnt erneut ein Studium, dieses Mal an der Kunstakademie Düsseldorf, 1964 schließt er dort ab 

    1968 Geburt der Tochter Betty 

    1972 vertritt Richter Westdeutschland auf der 36. Biennale in Venedig, zudem nimmt er das erste Mal auf der Documenta in Kassel teil, bis heute war er dort acht Mal eingeladen. Sein Ruhm wächst in den nächsten Jahren stetig, auch international 

    Nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau Ema heiratet er 1982 die Künstlerin Isa Genzken, sie ziehen nach Köln, die Ehe währt elf Jahre 

    1995 erwirbt das Museum of Modern Art in New York Richters so genannten RAF-Zyklus (entstanden 1988, Titel: „18. Oktober 1977"). In Deutschland wird darüber debattiert, wo diese Gemälde-Serie eigentlich hingehört  

    Seit 1996 ist Richter mit der Malerin Sabine Moritz verheiratet, das Ehepaar hat drei Kinder  

    Richter zählt, heute sogar mehr denn je, zu den Künstlern, die weltweit am häufigsten in Ausstellungen geehrt werden 

    Gerhard Richter im Gespräch

    DER SPIEGEL 44/2013

    „Mich interessiert der Wahn"

    Der Maler Gerhard Richter über die viel zu teure Gegenwartskunst, über Schönheit als Programm gegen die Verwahrlosung und seine künstlerische Auseinandersetzung mit einer schwierigen Familiengeschichte. Von Susanne Beyer und Ulrike Knöfel 

    SPIEGEL: Herr Richter, Ihre Bilder erzielen auf Auktionen Höchstpreise, Sie gelten als der teuerste Künstler der Welt. Je berühmter Sie wurden, je mehr man Sie weltweit feierte, desto mehr wurde betont, wie scheu und unnahbar Sie seien. Lebt es sich gut als hochgehandeltes Geheimnis?

    Richter: Sicherlich, obwohl ich mich selbst nicht als Geheimnis sehen kann. Ich bin nur relativ zurückhaltend. Ich war nie gut im Reden, habe keinen Spaß daran, das macht etwas scheu. Außerdem bin ich grundsätzlich skeptisch mir selbst gegenüber und anderen gegenüber natürlich auch. Und so bin ich mir auch nie sicher, ob das, was ich tue, richtig, ob es gut ist.

    SPIEGEL: Das können wir dem begehrtesten Künstler der Welt leider nicht abnehmen.

    Richter: Das müssen Sie aber. Bei anderen habe ich diese schöne Sicherheit immer bewundert. Zum Beispiel die fundamentale Selbstgewissheit bei meinem Kollegen Georg Baselitz, der kann sich leicht auf ein Podium stellen und losreden. Oder früher als Akademiestudent, da erstaunten mich Kommilitonen, die pfeifend vor ihren Bildern saßen, so begeistert waren sie von ihren eigenen Sachen. Ich bin beim Malen eher enttäuscht, dass es bloß wieder ein Bild geworden ist.

    SPIEGEL: Bloß ein Bild - um das sich dann der Weltkunstmarkt reißt.

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