Waldbaden Shinrin Yoku: Wie der Wald uns gesund erhält
Von Greta Hessel
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Über dieses E-Book
Die folgenden Abhandlungen befassen sich mit den, durch die zunehmende Zivilisation und Konzentration der Menschen in Großstädten verursachten, psychischen Problemen. Besonders in einigen Ländern, wie Japan, führten diese Probleme zu erhöhten Selbstmordraten, psychischen Schäden und typischen Krankheitsbildern. Entsprechende Statistiken bewiesen, dass eine deutliche Zunahme dieser psychischen und physischen Krankheitsbilder zu erkennen waren. Die Suche nach Abhilfe führte auch zu den infolge beschriebenen Behandlungsmethoden. Da diese Phänomene auch vermehrt in europäischen Industrieländern wie Deutschland auftreten, ist es an der Zeit, über diese Thematik zu berichten.
Greta Hessel
Greta Hesse, phil. M. A., Akademikerin (Universität Hannover), Philosophin, Dozentin (Universität Freiburg i. Br.) und Therapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie. Leiterin und Dozentin an der Internationalen Akademie für Wald- und Naturtherapie, Pressejournalistin und Fotografin. - Publizistin von mehreren Büchern, publizistische Veröffentlichungen für Magazine, Zeitungen und Zeitschriften. - Internationales Model in Europa und den USA: Foto-Gen, Zürich, Picture Models, Düsseldorf, Top Team, Stuttgart, SMS Frankfurt, Barcelona, Ricardo Gay, Milano, The Models, München, Künstlerdienst Düsseldorf und Stuttgart, Pirelli, Kaffee Hag, Club Méditerranée, Modezeitschriften und Werbeagenturen. - Fernsehspots: Palmolive Haarshampoo und Weißer Riese. Homepage: www.greta-hessel.de E-Mail: greta.hessel@t-online.de
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Buchvorschau
Waldbaden Shinrin Yoku - Greta Hessel
Inhaltsangabe
Vorwort
Einleitung
KAPITEL 1: Wie der Wald uns gesund erhält
Karoshi - Tod durch Überarbeitung
Wie Shinrin Yoku erfunden wurde - Millionen für die Forschung
Suizid in Deutschland: Mediziner sind besonders gefährdet
Wenn Körper, Geist und Seele erkranken
Outdoor- Kliniken und Therapiezentren in Japan
Shinrin Yoku / Waldbaden Praxisanwendung
Waldmedizin in Österreich und Deutschland
Gesundheitspotenzial: Heil- und Kurwald
Shinrin Yoku / Waldbaden: Wohnen und Leben im Grünen
Kapitel 2: Das Wald- und Luftbad in der Naturheilkunde
Warum Shinrin Yoku / Waldbaden Teil der Wald- und Naturtherapie ist
Die Naturheilbewegung - Naturheilvereine
Shinrin Yoku / Waldbaden nach Prießnitz!
Die fünf Säulen der Waldtherapie nach Kneipp
Die Heilkunde: Waldtherapie nach Kneipp, Vorläufer von Shinrin Yoku
Kapitel 3: Mensch und Wald – eine Symbiose?
Die geheime Duftsprache: Abwehrstrategien und Überlebenstechniken
Warum der Wald das neuronale Netzwerk reinigt
Wie Shinrin Yoku / Waldbaden funktioniert: Terpene und Kommunikation
Terpene steigern die Abwehrkräfte!
Pflanzenvokabeln geben Infos und Botschaften ab
Wechselwirkung zwischen Natur und Mensch
Kapitel 4: Waldtherapie und die Psyche
Wie Umwelt und Natur auf die menschliche Psyche wirken
Naturtherapeutische Konzepte zur Prävention
Die Umweltmedizin
Psycho-vegetative Störungen durch Umweltbelastungen
Der Biophilie-Effekt
Kapitel 5: Naturtherapie - die Natur als Heilraum
Wie die psychosomatische Medizin entstand
Die Natur als Heilraum
In der Natur finden wir den Kontakt zu uns selbst
Naturtherapie ist ein Teil der modernen Psychotherapie
Archetypen in uns: Götter, Mythen, Glaubensbilder
Die Macht der „dunklen" Schatten
Die Naturtherapie mit therapeutischer Begleitung
Kapitel 6: Selbsterkenntnis - der Weg zur Heilung
Selbsterkenntnis im Spiegel der Natur
Veränderte Bewusstseinszustände
Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung
Die Übertragung – ein therapeutischer Prozess
Der sokratische Dialog
Was Platon mit der modernen Quantenphysik gemeinsam hat
Erkenne dich selbst - heißt es schon im Orakel von Deplhi
Die letzten Fragen
Kapiel 7: Anhang
Therapeutisches Shinrin Yoku / Waldtherapie - Erfahrungsbericht
Verhaltensregeln für den Aufenthalt im Wald
Quellen
Vita
Seminarangebote - Dank
Ausbildungsweg zur Wald- und Naturtherapie
Haftungsausschluss
Der Urgrund nämlich ist eigentlich und wahrhaft Eines. Das aber, was nach dem Urgrund kommt, ist, da das Eine gleichsam in dieser Weise auf ihm lastet, Alles was am Einen teilhat, und auch jedes beliebige Stück von ihm ist ALLES-UND-EINES.
Plotin
EINLEITUNG
Was SHINRIN YOKU wirklich ist:
„Shinrin Yoku Phase-1" ist Stressbewältigung durch einfache leichte Spaziergänge im Wald.
„Shinrin Yoku Phase-2" ist Waldtherapie / Naturtherapie der Weg zur Selbsterkenntnis oder eine Bewusstseinserweiterung mit therapeutischer Begleitung.
Noch nicht lange auf dem Markt ist ein neuer Begriff aus der japanischen Medizin: „Shinrin-Yoku, was so viel bedeutet wie „die Waldatmosphäre einatmen
, oder einfacher gesagt „Wald Baden."
Forscher aus Japan und Südkorea haben 1982 durch wissenschaftliche Beobachtungen festgestellt, dass, wenn der Mensch eine Zeit im Wald verbringt, sich dieses positiv auf seine Gesundheit auswirkt. In Folge wurde die „Forestmedicine" (Waldtherapie) in der ganzen Welt etabliert.
Ich gehe hier der Frage nach, wie und warum Shinrin Yoku sich auf unsere Gesundheit auswirkt und im zweiten therapeutischen Teil gehe ich der spannenden Frage nach: können Bäume mit uns kommunizieren und wenn wie? Von wo kommen die Informationen / Botschaften, die „Clemens Arvay" als Pflanzenvokabeln bezeichnet, und wie wirken sie auf unsere Psyche? Wer ist der Informant, und wie werden die Informationen / Botschaften übertragen.
Rückbesinnung auf die Natur – oder Ausverkauf der letzten Refugien
Der große Sehnsuchtsmarkt Natur:
Die Natur steht ganz hoch im Trend: Natur zum Entschleunigen und als Kontrastprogramm zum nervenaufreibenden Alltagsstress. Natur als spirituelles Zuhause und Projektionsfläche für Mystiker und Esoteriker. Natur als Überlebenstraining mit Grenzerfahrungen für Outdoorfreaks und Wild - Waldpädagogen. Und letztendlich werden Natur/Wald besetzt von der Tourismusbranche, möglicherweise vom Arzt verschrieben und als Heilmittel und von der Krankenkasse bezahlt.
Der zukünftige Lebensstil ist die neue Natur - und Waldliebe. Der neue Reichtum ist Lebensqualität und „EigenZeit". War bisher die vergangene vegetarische Biowelle im Trend, so ist es nun die Sehnsucht nach Natur, Wald und sich selbst. Rückzug im Natur-Refugium ist die Antwort auf den stressgeplagten, überforderten Menschen, der den Alltag kaum noch bewältigen kann.
Die neue Selbstkompetenz
Die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben hängt nicht mehr mit dem Suchen nach „höher – weiter – schneller" zusammen, sondern besinnt sich eher auf einen achtsamen Umgang mit sich selbst und Anderen.
Waldbaden ist das Schlagwort in der Presse. In den Buchhandlungen werden großformatige Bücher über den Wald auf Sondertischen präsentiert, Wellnessoasen bieten Waldbaden in der Natur an, Ausbildungen werden installiert und Wissenschaft und Universitäten treiben die Forschungen voran, denn nichts ist etwas wert, ist es nicht wissenschaftlich bewiesen.
Biophilia, Terpene, (Aromaduft des Baumes) Ökopsychosomatik sind die Schlagworte und Autoren, wie der Förster „Peter Wohlleben erklärt in mehreren Büchern und in einem aufwendigen Bildband mit großformatigen Fotos, wie die Kommunikation im Wald funktioniert. Sein Buch: „Das geheime Leben der Pflanzen
löst allerdings auch heftige Kritik aus. So schreibt „Uwe Ebbinghaus in einem Artikel für die FAZ: „Bäume kuscheln nicht
. *¹
In einem Interview mit Professor Christian Ammer, Forstwissenschaftler an der Georg-August-Universität-Göttingen, geht es neben den Problemen, die der deutsche Wald noch immer hat, um die „Vermenschlichung des Waldes in Peter Wohllebens Buch. Ammer hat sogar eine Petition gegen das Buch eingereicht. 4500 Personen haben unterschrieben. Ammer behauptet, dass es sich bei dem Buch „weder um Wissenschaft noch um Populärwissenschaft handelt, sondern dass die Grenze zwischen korrekten Fakten und reinen Mutmaßungen in unzulässiger und für den Leser nicht trennbarer Weise verwischt ist.
Also wilde Spekulationen, anstelle von freiem und kritischem Journalismus. Die Aussage „Gruppenkuscheln", Bäume kennen kein Konkurrenzverhältnis, könne man auch so nicht stehen lassen, so Ammer, denn das Gegenteil sei der Fall.
Zitat Ammer: „Was die angeblichen Empfindungen und die Intelligenz von Bäumen angeht: Bäume haben keine Gehirne und auch keine Nervenzellen, sie können daher auch nicht im herkömmlichen Sinn denken und Empfindungen haben. Natürlich können sie auf Reize reagieren, aber nicht in der Form intendierten Handelns wie etwa bei Säugetieren. Bäume sind eben nicht wie Menschen".
Auch Michael Lange zitiert Professor Ammer in einem Artikel für den Deutschlandfunk, diesmal bezieht sich die Aussage auf das Buch: Das geheime Netzwerk der Natur.¹
Zitat Prof. Ammer:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass Bäume Gefühle haben, die ist winzig klein, weil es überhaupt keine Befunde aus den Neurowissenschaften zum Beispiel gibt, die in diese Richtung deuten. Aus meiner Sicht heiligt der Zweck nicht alle Mittel, und ich finde schon, dass man seiner Begeisterung für die Wälder auch Ausdruck verleihen kann, indem man auf dem Boden des Wissens bleibt und nicht wild spekuliert, Zusammenhänge konstruiert, für die es einfach keine Belege gibt."²
Die Jägerfront empörte sich ebenfalls über den „Waldversteher" Wohlleben. ³ Auch der Förster Wohlleben stellt sich die Frage: Kann der Wald mit uns kommunizieren, oder nicht? Gibt es Informationsübertragungen und wenn, dann wie?
„Der Heilungscode des Waldes"
Der Autor „Clemens Arvay, Biologe aus Österreich, beschreibt den „Heilungscode des Waldes
, und landet damit ebenfalls einen Beststeller. Er sagt, dass die Bäume untereinander kommunizieren und sich über „Pflanzenvokabeln ausdrücken und wir Menschen können diese „Infos der Pflanzenvokabeln
über unser Nervensystem empfangen.
Den Japanern allerdings ist die Kommunikation der Bäume nicht so wichtig, sie beziehen sich ausschließlich auf die Duftstoffe der Terpene, die heilende Wirkung haben sollen. Ihnen geht es nicht um Psyche und Kommunikation, sondern nur um Gesundheit und Prävention.
Seitdem nun also die Japaner die Gesundheit durch den Wald wissenschaftlich bestätigt haben, ist der Startschuss für die Vermarktung „Therapie aus dem Wald" gefallen. Aber, was hat es damit auf sich? Viel Geld bezahlen für einen ordinären Waldspaziergang? Und warum kommt die Welle ausgerechnet erst jetzt aus Japan bei uns an?