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Scientologen in Deutschland - Eine sozialwissenschaftliche Studie
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eBook226 Seiten1 Stunde

Scientologen in Deutschland - Eine sozialwissenschaftliche Studie

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Über dieses E-Book

Eine durch die Europäische Union unterstützte Umfrage bei 300 Scientologen in Deutschland. Die Autoren Andras Máté-Tóth und Gábor Dániel Nagy sind beides Religionswissenschaftler an der Universität Szeged in Ungarn.
Das Projekt wurde durch den Europäischen Sozialfond und den Etat von Ungarn kofinanziert. Die sozialwissenschaftliche Studie ist nun erstmals auf Deutsch erhältlich. Die Forschungsarbeit wurde gefördert durch das Projekt Nr. EFOP-3.6.2-16-2017-00007 mit dem Titel:

"Entwicklung einer intelligenten, nachhaltigen und integrativen Gesellschaft: Sozial-, Technologie- und Innovationsnetzwerke in der Beschäftigung und in der digitalen Wirtschaft.

Auf 142 Seiten werden die detaillierten Umfrageresultate dargestellt.
SpracheDeutsch
HerausgeberRe & Ge - Verlag
Erscheinungsdatum5. Feb. 2018
ISBN9783963616921
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    Buchvorschau

    Scientologen in Deutschland - Eine sozialwissenschaftliche Studie - Prof. Dr. Dr. Máté-Tóth

    2009).

    Religiosität

    Gemäß dem amerikanischen Diskurs über Religion  definiert Scientology sich selbst als eine Religion und Kirche. Da sich die europäischen Traditionen und gesetzlichen Bestimmungen erheblich von den amerikanischen unterscheiden, wird der religiöse und kirchliche Charakter von Scientology in Europa vielfach diskutiert (Willms, 2009). Unsere unter den Mitgliedern der Organisation erhobenen Daten belegen nicht, dass eine Mitgliedschaft in Scientology in ihrem religiösen Charakter ähnlich ist wie eine Mitgliedschaft in anderen religiösen Organisationen. In der Religionsforschung ist die Definition von Religion nicht auf private Spiritualität oder die Nutzung von religiösen Diensten der Organisation limitiert. Sie umfasst ebenfalls organisatorische Autodefinition, Ideologie und eine Reihe von Symbolen. Entsprechend dieser Unterscheidung können wir nicht ausschließlich aufgrund von Umfragedaten unter ihren Mitgliedern bestimmen, ob eine Organisation einen religiösen oder nicht-religiösen Charakter hat. Der Widerspruch, der vom

    Gegensatz der gänzlich nicht-religiösen Mitgliederschaft und der religiösen Autodefinition und Selbstdarstellung der Kirche geprägt ist, kann durch die Einführung des Begriffes

    „alternative Religion" überwunden werden. Wir sollten beachten, dass in einigen europäischen Gesellschaften, wie beispielsweise in Großbritannien und in den skandinavischen Ländern, das niedrige Niveau der persönlichen Religiosität und der religiösen Autodefinition von Kirchen ein Alltagsphänomen ist.

    Die Forschung betreffend die Scientology-Kirche seitens des Team des Instituts für Religionswissenschaft der Universität Szeged geht auf das Jahr 2003³ zurück, als wir die ungarischen Scientologen in Zusammenarbeit mit der ungarischen Scientology-Kirche befragen konnten. Die Datenerhebung wurde in Zusammenarbeit mit der Kirche organisiert, aber erstellt, gestaltet und gesteuert wurden der Fragebogen und die Datenerhebung seitens der Forscher der Universität Szeged. Im Jahr 2003 wurde die Umfrage bei einer ungarischen Zusammenkunft von Scientologen durchgeführt, was bedeutet, dass wir eigentlich eine Auswahl von sachverständigen Kirchenmitgliedern vor uns hatten. Die erste Welle der ungarischen Umfragedaten (2003, N=171) repräsentierte die aktiven Mitglieder der Kirche zu jener Zeit; Menschen, die zu kirchlichen Veranstaltungen gingen und bereit waren unseren Fragebogen zu beantworten. Die Antworten der Befragten wurden in keiner Weise von irgendeiner Interessensgruppe

    beeinflusst, da Interviewer der Universität Szeged die Stichprobe aussuchten und den Fragebogen zum Selbstausfüllen an einer ausgewählten Großveranstaltung verteilten und einsammelten, nachdem er von den  Befragten ausgefüllt worden war. Die Datei wurde von den Forschern der Universität erstellt und die Daten von selbigen bereinigt; die auf den Daten basierenden Veröffentlichungen (Máté-Tóth, Mezei, & Nagy, 2008; Máté- Tóth & Nagy, 2008; Máté-Tóth Et Al., 2004; Máté-Tóth, Nagy, & Török, 2008a, 2008 b) wurden von den Forschern individuell vorbereitet und den Vertretern der Scientology- Kirche nur zu Konsultationszwecken präsentiert. Das diese Veröffentlichungen enthaltende Buch erschien im Frühling 2008, herausgegeben von den Autoren dieser Studie.

    Diese erste Welle der Befragung von ungarischen Scientologen hatte viele Defizite, da wir damals nicht die gesamten ungarischen Scientologen erreichen konnten sondern nur die Teilnehmer einer Großveranstaltung. Deshalb konnte unsere Stichprobe nicht als repräsentative Stichprobe sämtlicher Scientology-Mitglieder angesehen werden, sondern es war nur eine gute Auswahl von aktiven, sachverständigen Scientologen, die große kirchliche Veranstaltungen besuchten. Die durchgeführte Daten- analyse und die Schlussfolgerungen aus den Daten sollten unter Berücksichtigung dieses Populationsparameters interpretiert werden. Selbst mit diesen Einschränkungen erwiesen sich die Daten als sehr interessant und aufschlussreich betreffend die speziellen Charakteristika der ausgewählten Scientologen. Wir waren einer Auswahl

    begegnet, die hoch qualifiziert, gut ausgebildet, jung und unternehmerisch war und diese Welt als einen Ort der Möglichkeiten betrachtete. Diese Ergebnisse führten zu einem vertieften Forschungsinteresse unsererseits betreffend Mitgliedschaft in der Scientology-Kirche.

    Im gesamten Verlauf des Forschungsprozesses konnten wir zum einen unbeeinflusst von der Scientology-Kirche als unabhängige Forscher agieren und zum anderen konnten wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Leitern der ungarischen Kirche etablieren und aufrechterhalten. Darüber hinaus konnten wir ihr Vertrauen gewinnen und aufrecht halten; und wir konnten sie in alle Prozesse der Forschung authentisch einzubeziehen, indem wir ihnen einen Einblick gewähren, wie wir gearbeitet hatten. Wir veranstalteten einen Workshop um den Vertretern der Kirche die Forschungsergebnisse zu präsentieren und wir sammelten ihre Kommentare zur Forschung. Einige Kommentare waren sehr hilfreich und wurden dementsprechend unsererseits in die finale Fassung der Forschungsarbeiten integriert. Einige Kommentare wurden in der Endpublikation veröffentlicht als die offizielle, von den Ansichten der Forscher abweichende Kommentare der Scientology-Kirche. Diese sehr gute Zusammenarbeit etablierte eine gemeinsame Basis des Vertrauens für die Weiterführung unserer Forschungsarbeit.

    Im Jahr 2010 konnten wir unter den ungarischen Scientologen eine zweite Forschungswelle durchführen und während dieser Forschung ebenfalls mit der Leitung der ungarischen Scientology-Kirche zusammenarbeiten. Wir

    hatten die Gelegenheit eingehende Interviews⁴ mit 22 Personen in wichtigen leitenden Positionen der ungarischen Scientology-Kirche und ihr nahe stehenden Gruppierungen durchzuführen. Zuvor hatten wir eine Presseanalyse zu den Artikeln über Scientology durchgeführt, welche in der ungarischen Presse zwischen 2000 und 2010 veröffentlicht worden waren. Eine neue, zweite Welle der Umfrageforschung wurde auch durchgeführt, aber dieses Mal war sie für die Population  der ungarischen Scientologen repräsentativ.

    Diese Umfrageforschung wurde wiederum in enger Zusammenarbeit mit der Kirchenleitung durchgeführt. Wir definierten die Grundpopulation für die Forschung gemeinsam mit Experten der Kirche, um eine korrekte Repräsentation zu gewährleisten. Die für diese Umfrageforschung angegangene Grundpopulation bestand gesamthaft aus 2000 Personen. Zusammen mit der Kirchenleitung wurde beschlossen, dass wir versuchen würden die gesamte Grundpopulation zu befragen um eine gut fundierte Darstellung der ungarischen Scientologen zu gewährleisten.

    Wir erstellten einen Fragebogen auf der LimeSurvey⁵- Internet-Umfrageplattform. Diese Plattform machte es möglich die Umfrage in einer kontrollierten, aber immer noch anonymen Weise durchzuführen. Der Fragebogen

    Umfrage-Tool / LimeSurvey Projekt Hamburg, Deutschland. URL: http://www.limesurvey.org

    basierte auf Fragen – allgemeine und einige spezifische – der europäischen Sozialstudie („European Social Survey") und

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