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Zürich: Kleine Stadtgeschichte
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eBook303 Seiten3 Stunden

Zürich: Kleine Stadtgeschichte

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Über dieses E-Book

Huldrych Zwingli feierte die Stadt an der Limmat a ls ein neues Jerusalem, und er sollte nicht der letzte sein, der solche Lobpreisungen anstimmte. Andere fanden Ver gleiche mit Rom angemessener, wieder andere mochten Zürich lieber in einem Atemzug mit Sodom und Gomorra nennen. Die Geister schieden und scheiden sich an der Stadt.
Das geträumte, beschriebene, verherrlichte, verdammte Zürich auf der einen und das gelebte, täglich von Neuem erstehende Zürich auf der anderen Seite – was haben sie miteinander zu tun? Seit über 2000 Jahren bestimmen die Bewohner der Stadt die Antwort auf diese Fragen immer wieder neu. Die Kleine Stadtgeschichte Zürichs zeichnet die wichtigsten Ereignisse für die Stadt von den Anfängen bis heute nach – informativ und spannend zugleich.

"Ein Geschichtsbuch, wie man es gerne hat: übersichtlich, spannend und gespickt mit Anekdoten" Der Landbote
"Verlässlicher und kurzweiliger Reisebegleiter in die Stadt an der Limmat" Damals
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Sept. 2017
ISBN9783791761237
Zürich: Kleine Stadtgeschichte

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    Buchvorschau

    Zürich - Thomas Lau

    Eigenanzeigen

    Zum Buch

    Huldrych Zwingli feierte die Stadt an der Limmat als ein neues Jerusalem, und er sollte nicht der letzte sein, der solche Lobpreisungen anstimmte. Andere fanden Vergleiche mit Rom angemessener, wieder andere mochten Zürich lieber in einem Atemzug mit Sodom und Gomorra nennen. Die Geister schieden und scheiden sich an der Stadt.

    Das geträumte, beschriebene, verherrlichte, verdammte Zürich auf der einen und das gelebte, täglich von Neuem erstehende Zürich auf der anderen Seite – was haben sie miteinander zu tun? Seit über 2000 Jahren bestimmen die Bewohner der Stadt die Antwort auf diese Fragen immer wieder neu. Die Kleine Stadtgeschichte Zürichs zeichnet die wichtigsten Ereignisse für die Stadt von den Anfängen bis heute nach – informativ und spannend zugleich.

    Zum Autor

    Thomas Lau,

    Dr. phil., geboren 1967, studierte Geschichte und öffentliches Recht in Freiburg/Br., Basel und Dublin. Er ist Professor am Lehrstuhl für Allgemeine und Schweizerische Geschichte der Neuzeit der Universität Fribourg.

    Thomas Lau

    Zürich

    Kleine Stadtgeschichte

    VERLAG FRIEDRICH PUSTET

    REGENSBURG

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

    eISBN 978-3-7917-6123-7 (epub)

    © 2017 by Verlag Friedrich Pustet, Regensburg

    Umschlaggestaltung: Martin Veicht, Regensburg

    eBook-Produktion: Friedrich Pustet, Regensburg

    Diese Publikation ist auch als Printprodukt erhältlich:

    ISBN 978-3-7917-2942-8

    Weitere Publikationen aus unserem Programm finden Sie auf www.verlag-pustet.de

    Kontakt und Bestellungen unter verlag@pustet.de

    Auf dem Lindenhof – Spaziergang durch die Geschichte einer Stadt

    Zeitungsleser und Schachspieler, Ruhesuchende und Schaulustige, Kinder und Bankiers – zur Mittagszeit sind sie alle hier anzutreffen. Inmitten der umtriebigen Zürcher Innenstadt wirkt der Lindenhof, als sei er aus der Zeit gefallen. Unter dem Blätterdach von 55 Linden bietet er Bürgern und Besuchern eine Bühne der gemächlichen Selbstdarstellung. Vor allem aber kann der Betrachter von hier aus einen faszinierenden Blick auf das pulsierende Leben werfen, das sich zu seinen Füssen abspielt.

    Der Platz auf der markanten Erhebung am linken Limmatufer wurde bereits seit dem frühen 14. Jahrhundert vor privater Aneignung geschützt. Er sollte unbebaut und allgemein zugänglich bleiben. Der Lindenhof blieb abseits der lautstarken Märkte. Als öffentlicher Garten mahnte er zur Ruhe und Selbstbesinnung. Er war gleichsam das Gegenstück zum höfischen Park, der durch die ordnende Hand eines Fürsten in ein irdisches Paradies verwandelt wurde. Ähnlich wie die Münsterplattform in Bern oder der St. Petersplatz in Basel war er ein Ort, der Fest- oder Grossveranstaltungen einen gemessenen Rahmen verlieh und an dem die Bürgerschaft ihre Fähigkeit zur Selbstbeherrschung demonstrierte. Im 14. Jahrhundert hielt die Stadt hier Gerichtstage ab. Hochämter wurden auf dem Lindenhof gefeiert, Prozessionen machten unter seinem Blätterdach Station.

    Seit der Reformation diente er vor allem als gesellschaftlicher Treffpunkt. Armbrustschützen und Zünfte waren an diesem Ort präsent. Kundgebungen aller Art wurden unter dem Blätterdach des Platzes abgehalten. 1522 trafen sich auf dem weitläufigen Areal die Anhänger der radikalen Reformation. 1713 war das künstliche Hochplateau Schauplatz einer Bürgerversammlung, die Veränderungen in der Stadtverfassung forderte. 1798 leisteten die Bürger hier unter freiem Himmel ihren Eid auf die Helvetische Verfassung. 1838 veranstaltete die Zunft zu Schmiden auf dem Hof aus Anlass des Endes der alten Zunftverfassung eine „Zunftbeerdigung".

    Die stille Erhabenheit des Parks wurde durch seine Unwandelbarkeit unterstrichen. Auf Akzeptanz stiess bei den Bürgern lediglich der Bau von Umfassungsmauern und Treppen. Veränderungen auf dem Platz selbst hingegen stiessen auf Widerstand. Statuen, wie ein nach 1780 aufgestelltes Telldenkmal, standen stets in der Gefahr, von Gegenkräften zerstört zu werden. Hauptgliederungsmerkmal des Platzes blieben die Linden, die seit dem 18. Jahrhundert streng geometrisch gepflanzt wurden. Ihre Zahl wurde seit dem 16. Jahrhundert lediglich um drei Bäume vermehrt. Versuche, den Bewuchs zu verändern, scheiterten. Die 1865 nach schweren Sturmschäden gepflanzten Akazien, Kastanien und Götterbäume mussten wieder abgeholzt werden.

    Auf den Trümmern der Vergangenheit

    Die Weihe des Ortes beruht nicht zuletzt auf der Erinnerung an jene Gebäude, die einst auf ihm standen. Das vergangene Gesicht des Lindenhofes kann der heutige Besucher in den Kellern des angrenzenden Logengebäudes bestaunen. Dort wurden die Fundamente eines römischen Bauwerks zugänglich gemacht.

    Die Überreste vergangener Zeiten, die die Erde des Lindenhofes im Verlaufe der Jahrhunderte immer wieder freigab, erwiesen sich indes als sperrige Zeugen. Bis in jüngste Zeit fungierte die höchste Erhebung einer von der letzten Eiszeit geschaffenen Endmoräne als Spielverderber für jene, die die Vergangenheit der Stadt für ihre Zukunft nutzbar machen wollten. Wer nach Beweisen für eigene Geschichtsbilder suchte, fand in der Erde des Hügels meist das Gegenteil.

    Eine heroische Gründungsgeschichte, die bis in vorhistorische Zeiten zurückreichte, hoffte schon Heinrich Brennwald seiner Stadt um 1520 zueignen zu können. Viele sollten ihm in dem Versuch folgen, die Stadt auf diesem Wege gleichsam zum ewigen Vorort der Eidgenossenschaft zu erklären. Die Realität, so zeigten archäologische Funde seit Mitte des 20. Jahrhunderts, war indes wohl wesentlich bescheidener. Weder die keltischen noch die römischen Besiedlungsreste zeugen von einer hohen Zentralitätsfunktion der betreffenden Agglomerationen.

    Kelten und Römer

    Nichts deutete demnach auf die spätere Bedeutung der Stadt hin, nichts auf ihren Anspruch, ein neues Jerusalem, ein neues Athen, ein neues Rom zu sein. Und doch wurden die römischen Bauten an der Limmat zum Ausgangspunkt künftigen Wachstums.

    Abb. 1: Römischer Grabstein, der am 15. Mai 1747 auf dem Lindenhof gefunden wurde. Der römische Vorsteher des Zollpostens Zürich (Turicum) widmete ihn zwischen 185–200 n. Chr. seinem im Kleinkindalter verstorbenen Sohn. – SNM – Landesmuseum Zürich

    »Unser und unseres Reiches Stadt« – zwischen Kaiseradler und Schweizerkreuz

    Die vornehmste Stadt in Schwaben

    Friedrich von Hohenstaufen und Berthold von Zähringen hatten über Jahre erbittert um das Herzogtum Schwaben gestritten. Schliesslich habe, so erläuterte der Chronist Otto von Freising, Friedrich seinen Widersacher dazu gezwungen, um Frieden zu bitten. Die Bedingungen, die der Staufer ihm 1098 stellte, waren milde. Berthold musste zwar auf Schwaben verzichten, durfte jedoch seinen Herzogstitel behalten und er erhielt Zürich, das Otto in einer berühmten Wendung als „nobilissimum Sueviae oppidum" – als edelste Stadt Schwabens – bezeichnete. Der erste staufische Herzog hatte sich gegenüber dem Zähringer als grosszügiger Sieger erwiesen.

    Angesichts der Bedeutung des historischen Augenblicks widmete der Lobredner des staufischen Kaiserhauses der Bühne des Geschehens einige kurze, aber prägnante Worte. Zürich sei eine Stadt, die ihr Tor mit dem Satz geschmückt habe, sie sei an Gütern und Ehren reich. Günstig an einem See gelegen, hätten Mailänder Untertanen des Kaisers sich hier zu verantworten, wenn sie vor Gericht gefordert worden seien. Was die Zugehörigkeit der Stadt angehe, so dürfe sie als ein Vorort Schwabens gelten und gehöre damit zu den deutschen Landen. Die Aussagen des Chronisten, der übrigens die Limmat und den Genfer See miteinander verwechselt, sind in ihrem Quellengehalt mit Vorsicht zu behandeln. Sie vermitteln aber einige interessante Hinweise auf die Bedeutung, die die Zeitgenossen Zürich zumassen.

    Deutschland und Schwaben – jene losen Rechts- und Ehrgemeinschaften, die Orientierung stiften und Zugehörigkeit erzeugen sollten – bedurften der Stätten, an denen sie Gestalt annehmen konnten. Zürich eignete sich zu diesem Zwecke offenbar in besonderem Masse. Warum? Nun, diese Frage lässt sich angesichts der wenigen Quellen, die uns zur frühen Stadtgeschichte zur Verfügung stehen, allenfalls umrissartig beantworten.

    Von der Burg zur Stadt

    Begeben wir uns einige Jahrhunderte zurück: Dass die Stadt an der Limmat nicht mit dem Abzug der römischen Truppen verödete, wissen wir von den Toten. Ein von Archäologen freigelegtes Gräberfeld an der Bäckerstrasse konnte auf das 6. Jahrhundert datiert werden. Weitere fünf Gräber, die an der Chormauer von St. Peter entdeckt wurden, sind wohl dem 5. bis 7. Jahrhundert zuzuordnen.

    Etwa zur selben Zeit findet sich beim anonymen „Geographen von Ravenna die Ortsbezeichnung „Ziurichi – woher der Name stammt, ist unbekannt. Erste konkrete Informationen über Zürich finden sich erst im 8. Jahrhundert mit dem Auftauchen eines Grafen Pebo, der zwischen 741 und 746 im Zürichgau, einer Untereinheit des Thurgaus, wirkte. Kurz darauf, um 760, wird auf Betreiben zweier Vertrauensleute des Frankenkönigs Pippin der Fiskus Zürich gebildet. Das Königsgut nördlich des Zürichsees wurde also einer gesonderten Verwaltung durch königliche Bedienstete unterworfen. Etwa 60 Jahre – bis zur Reichsreform Ludwigs des Frommen – hatte diese Regelung Bestand. Dann erhält der Zürichgau eigene Grafen (die ab 819/20 nachweisbar sind). Die zuvor erwähnte Fiskalverwaltung wurde damit nicht abgeschafft, wohl aber reduziert.

    Die karolingischen Könige und ihre Getreuen interessierten sich massiv für Güter, auf die die Krone – aus welchen Gründen auch immer – besondere Rechtsansprüche erheben konnte. Nur mit Hilfe dieser Ländereien konnten Kriegszüge finanziert, Königsumritte organisiert und Getreue versorgt werden. In der Umgebung Zürichs waren sie in grosser Zahl vorhanden. Das unterschied diesen Ort von anderen.

    Zudem befand sich in Zürich ein Sicherungskomplex, der den Zugriff auf diese Krongüter erheblich erleichterte. Archäologische Befunde legen den Schluss nahe, dass das römische Kastell auf dem Lindenhof fortbestand. In welchem Umfang es erweitert wurde und wie die Nutzung konkret aussah, wissen wir nicht. Dass im 9. Jahrhundert ein neues Gebäude hier errichtet wurde, darf allerdings als gesichert gelten. Die römische Befestigung wurde zur Burg und unterhalb ihrer Mauern war bereits zu dieser Zeit eine Siedlung entstanden, die in den Urkunden als eigenständige Einheit benannt wurde.

    Beide – Burg und Siedlung – gewannen im Laufe der nächsten beiden Jahrhunderte an Profil. Aus dem Kastell wurde in den Urkunden Mitte des 11. Jahrhunderts ein „imperiale palatium" – eine Kaiserpfalz. Wann genau das zweigeschossige Gebäude, dessen Fundamente bei Grabungen freigelegt wurden, entstanden ist, lässt sich nicht belegen. Tatsache ist jedoch, dass zwischen 952 und 1055 zwölf Besuche eines Kaisers in Zürich verzeichnet wurden.

    Zürich war zu einer eindrucksvollen Bühne geworden, auf der sich kaiserliche Macht inszenieren liess. Burgundische und italienische Gefolgsleute und Bündnispartner wurden hier empfangen und politische Weichenstellungen vorgenommen. Der Glanz kaiserlicher Präsenz zog auch die schwäbischen Herzöge an, die die Pfalz gleichfalls nutzten, um hier ihre Hoftage abzuhalten.

    Der Ort an der Limmat war nun weit mehr als ein übrig gebliebenes römisches Kastell, um das sich eine Siedlung gebildet hatte. In Urkunden firmiert er bereits als „Civitas" – als Stadt. Ab dem 9. Jahrhundert wurden hier Münzen geprägt. Für das 10. Jahrhundert ist die Erhebung von Zöllen und die Abhaltung von Märkten belegt. Der Nachweis von Zürcher Zahlungsmitteln in Skandinavien und die Erwähnung von Zürcher Kaufleuten in einem Koblenzer Zollregister aus dem 11. Jahrhundert zeigt, dass der Handel an Bedeutung gewonnen hatte. Die Stadt profitierte dabei nicht nur vom Wohlwollen der gekrönten Häupter, sondern auch von ihrer günstigen Verkehrslage am See und religiösen Attraktionen, die kauffreudige Pilger in die Stadt zogen.

    Zürich in der Kaiserdämmerung

    Noch bestand Zürich aus mehreren Siedlungskernen und Rechtsbezirken. Noch stand das, was einmal zu einer Stadt werden sollte, auf dem Grund und Boden verschiedener Herren. Sie alle forderten die Treue ihrer Gefolgsleute. Auch der rechtliche Status der Einwohner unterschied sich stark voneinander. Freie, Unfreie und Freigelassene waren gleichermassen im Schatten der Burg zu finden.

    Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Zürichs Siedlungskernen waren ungeachtet dieser eigenwilligen Gemengelage eng. Davon zeugte auch der Bau eines zweiten Limmatüberganges sowie von Befestigungsanlagen, die Stadt und Umland nach neueren Untersuchungen wohl bereits im 11. bzw. 12. Jahrhundert deutlich voneinander abgrenzten.

    Die Bedeutung von Königen und Herzögen für die weitere Stadtentwicklung nahm demgegenüber allmählich ab. Zwar wurde die Verteidigungsfähigkeit der Burg durch Umbauten im 11. möglicherweise auch im 12. Jahrhundert noch einmal gestärkt, die Zeit der Kaiserpfalzherrlichkeit war indes vorüber. Die Zähringer, die in Freiburg oder Bern als überaus rührige Stadtgründer und Stadtgestalter agierten, zeigten an Zürich offenbar kein gesteigertes Interesse. Dies mochte auch daran liegen, dass die Grafen von Lenzburg als Kloster- und Stiftsvögte in Zürich auftraten und damit eine konkurrierende Gewalt darstellten. Als das Grafengeschlecht 1173 ausstarb und die Vogtei an die Herzöge fiel, änderte sich nur wenig, denn auch die Tage der Zähringer waren gezählt. Mit dem Tod Bertholds V. im Jahre 1218 erlosch die Hauptlinie des stolzen Herzogsgeschlechts.

    Die Burg verlor an Anziehungskraft und begann zu verfallen. Bereits um 1271 war die Pfalz offenbar verschwunden. Die Stadt des Königs wurde zu einer Stadt der Bürger, die nun nach anderen Formen der Sinngebung suchten. Es waren vor allem die von den Königen reich ausgestatteten Kirchen und Klöster, die diese Aufgabe zu erfüllen hatten.

    Heilige Orte

    Der Kult um Felix und Regula

    Abb. 2: Das Martyrium von Regula, Felix und Exuperantius; im Bildhintergrund findet sich die erste Zürcher Stadtansicht. – Tafelgemälde von Hans Leu d. Ä., entstanden zwischen 1497 und 1502. SNM – Landesmuseum Zürich.

    Die Geschichte von den beiden Märtyrern Felix und Regula findet sich erstmals in einer Heiligenlegende aus dem 9. Jahrhundert. Sie sollte für das Wachstum ebenso wie für die Gestaltung Zürichs von wesentlicher Bedeutung werden. Schon zu karolingischer Zeit waren die sterblichen Überreste der beiden Heiligen für die Limmatstadt von unschätzbarem Wert. Ob die Legende einen historischen Kern besitzt, ist völlig unklar. Dessen ungeachtet verlieh der Kult um Regula und Felix dem Ort Unverwechselbarkeit und platzierte ihn zugleich in

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