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Fleischträume
Fleischträume
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eBook221 Seiten3 Stunden

Fleischträume

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Über dieses E-Book

Rätselhafte und schreckliche Dinge geschehen! Jeden Tag! Ein unheimliches Buch zieht seine Leser in den Bann und lässt nicht mehr von ihnen ab. Süße Verführungen bringen den Tod. Geister treiben ihr Unwesen und versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. Fremde machen Jagd auf Menschenfleisch und uralte Schriften sprechen von Freude und Leid in ein und demselben Satz. Sind das alles Träume, die uns plagen? Vorahnungen oder die bittere Realität? Ist es nur unsere Fantasie, die uns Streiche spielt? Alexander Knörr hat 13 gruselige Geschichten geschrieben und in diesem Buch zusammengetragen, die mit all unseren Ängsten spielen. Dabei verzichtet er darauf, literweise Blut zu vergießen. Der Autor führt seine Leser viel subtiler in seine Geschichten und packt sie als Leser an den Nackenhaaren, die sich ihnen reihenweise aufstellen werden! Der Künstler Tommy James Peters fertigte zu jeder Geschichte eine passende Illustration. Und als Bonus gibt Peters noch eine weitere Geschichte aus seiner Feder dazu.
SpracheDeutsch
Herausgebermysteria Verlag
Erscheinungsdatum13. Dez. 2013
ISBN9783955776633
Fleischträume

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    Buchvorschau

    Fleischträume - Alexander Knörr

    Danksagung

    Alexander Knörr

    illustriert von Tommy James Peters

    Fleischträume

    Fantastische und schaurige Kurzgeschichten

    Bonusgeschichte ››Der Albtraum‹‹

    von Tommy James Peters

    Alle Texte, Textteile, Grafiken, Layouts sowie alle sonstigen schöpferischen Teile dieses Werks sind unter anderem urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, die Digitalisierung, die Farbverfremdung, sowie das Herunterladen z. B. in den Arbeitsspeicher, das Smoothing, die Komprimierung in ein anderes Format und Ähnliches stellen unter anderem eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung dar. Verstöße gegen den urheberrechtlichen Schutz sowie jegliche Bearbeitung der hier erwähnten schöpferischen Elemente sind nur mit aus-drücklicher vorheriger Zustimmung des Verlags und des Autors zulässig. Zuwiderhandlungen werden unter anderem strafrechtlich verfolgt!

    Deutsche Erstausgabe, 1.Auflage

    Die Originalausgaben erschien Dezember 2013

    im mysteria Verlag als Paperback & eBook

    © 2013 mysteria Verlag

    Publishing Rights © 2013 Alexander Knörr

    E-Book Erstellung: www.AutorenServices.de

    Lektorat: Marlon Baker

    Illustrationen im Buch & Cover: Tommy James Peters

    ISBN-13: 978-1494339401 (fürs Paperback)

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.mysteria-Verlag.de

    www.facebook.com/mysteria.Verlag

    https://twitter.com/mysteriaVerlag

    Vorwort

    Irgendwann musste das ja passieren!

    Schon als kleiner Junge habe ich eine lebhafte Fantasie gehabt. Das erzählten jedenfalls meine Eltern immer und meine Mama sagt das natürlich heute noch. Und es war auch so. Noch heute lebe ich quasi in zwei Welten. Diese Aussage würde normalerweise dazu führen, dass man einen Psychiater anruft und den lieben Herrn Knörr in eine geschlossene Anstalt einliefern ließe.

    Aber als Autor darf man das! Und schon als Kind wollte ich immer schreiben. Ich wünschte mir schon mit sechs Jahren zu Weihnachten eine Schreibmaschine und ein Telefon. In der Schule war ich immer hocherfreut, wenn es darum ging, einen Aufsatz zu schreiben. Das hat mich immer fasziniert und noch mehr war ich von den Reaktionen fasziniert, was mein geschriebenes Wort alles bewirkte. Da waren viele Reaktionen dabei. Von der Verblüffung und dem großen Lob, bis hin zum Zitat zum Schulleiter zu kommen, da dieser mir vorwarf, meine Aufsätze und Referate nicht selbst zu schreiben.

    Mit jungen vierzehn Jahren habe ich zuhause auf meiner Schreibmaschine meinen ersten Roman geschrieben. ››Tollwut‹‹ hieß er und die Story liegt mir heute noch am Herzen. Dann folgte ein erster Ausflug in das Science-Fiction-Genre und ich schrieb mein zweites Manuskript.

    Leider bin ich in der Folge mehrmals umgezogen und in den Wirren der Umzieherei sind irgendwo diese beiden ersten und unveröffentlichten Manuskripte verloren gegangen. Geblieben sind nur ein paar Notizen in einem Notizheft und meine lebhafte Fantasie.

    Später dann habe ich meinen Traum verwirklicht und habe – zunächst mit der Recherche und dem Schreiben von Artikeln in Fachzeitschriften und Sachbüchern über frühe Kulturen, Parawissenschaften und der Möglichkeit außerirdischen Lebens – zu schreiben begonnen. Dann aber wurde der Drang in mir, auch ein wenig wieder die Fantasie spielen zu lassen und nicht immer nur harte Fakten und Denkmodelle aufzuschreiben, wieder entflammt und ich fing an, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben.

    Nur für mich. Eines Tages las ich eine Ausschreibung vom Twilightline Verlag für die Buchreihe ››Dunkle Seiten‹‹. Man solle doch eine fantastische und gruselige Kurzgeschichte schreiben und einreichen. Ich nahm daran teil und meine erste Kurzgeschichte, die veröffentlicht wurde, war ››Kirschen kann niemand widerstehen‹‹, die auch hier mit in das Buch eingeflossen ist.

    Die Leser fanden meine Geschichte gut und auch meine zweite Geschichte, die in den ››Dunklen Seiten VI‹‹ veröffentlicht wurde (››Im Rausch des Feenlandes‹‹) wurde stets gelobt. Also fasste ich den Entschluss, dieses Buch mit dreizehn fantastischen, ab und zu gruseligen, Kurzgeschichten zu schreiben. Da ich schon bei meinen Sachbüchern immer viel auf Bilder setzte, wusste ich jedoch, dass ich einen Illustrator brauchte, der mir zu diesen Geschichten immer eine kleine Zeichnung machen sollte.

    Tommy James Peters kannte ich von seinen sagenhaften Exo-Comics, über die ich mich immer wieder bestens amüsierte. Diese kleinen Comic-Bildchen, die sich den grenzwissenschaftlichen Themen widmen, die ich in meinen Sachbüchern verarbeite, sind einfach genial! Und damit war es nur noch mein Wunsch, eben Tommy James Peters mit ins Boot zu holen und seine Zeichnungen mit meinen Geschichten zu kombinieren. Tommy war sofort mit von der Partie und wir machten uns beide an die Arbeit.

    Nun, wir finden, wir haben eine gute Arbeit abgeliefert. Ob dies einfach nur allerschlimmste Selbstüberschätzung ist, oder der Wahrheit entspricht, können nicht wir entscheiden, sondern alleinig Sie als Leser! Deswegen wächst in uns wieder die Spannung.

    Die Spannung auf das Feedback zu diesem tollen Buch, dass wir jetzt im mysteria Verlag veröffentlichen. Viel Spaß beim Lesen und gruseln und einige erquickende Lesestunden wünschen Ihnen,

    Alexander Knörr und Tommy James Peters

    Abfall

    Mit Mühe bewegt er erst das eine, dann das andere Augenlid, schlägt langsam seine Augen auf, die irgendwie verklebt sind.

    Mann, was ist denn mit mir los?, denkt sich Michael dabei, als er versucht, seinen Arm zu heben, um sich den Glibber aus den Augen zu wischen, der dort hängt, als hätte er entweder drei Wochen am Stück geschlafen, was sehr unwahrscheinlich war, oder dass ihm sein Hund Furby alternativ vollgeschlabbert hat.

    Das passiert öfter mal, wenn er schläft und Furby dann seine Liebe kundtun muss. Dann schleckt er sein Herrchen von oben bis unten ab und versieht ihn mit einer millimeterdicken Speichelschicht. Und das macht er mit einer solchen Akribie und Hingabe, da wäre jeder Knochen neidisch.

    ››Hm, aber Furby ist nicht hier, so viel weiß ich noch. Wo bin ich?‹‹ Michael versuchte, sich weiterhin irgendwie zu bewegen. Zuerst seine Arme, die überhaupt nicht reagierten. Alles fühlt sich an … Ja, wie fühlt es sich an? So, als wenn man in einer komischen Haltung eingeschlafen ist, den Arm unter seinem Bauch geklemmt und verdreht, und nun ist der Arm, die Hand, alles eingeschlafen bis zur Schulter.

    Man spürt rein gar nichts von dieser Extremität und kann sie hin und her schütteln wie ein Anhängsel. Genau so fühlt sich das nun an, nur schütteln kann er den Arm nicht. Keinen seiner Arme. Aber auch sonst fühlt er nichts, keine Beine, keine Füße. Normalerweise spürt Michael immer seine Zehen, die ihm oft irgendwie entgleiten und dann ganz kuriose Sachen machen. Dann stehen irgendwie zwei Zehen übereinander, die gar nicht übereinander gehören, oder die große Zehe krümmt sich wie der Ansatz eines Hügels und versucht sich darin, die anderen Zehen anzustiften, es ihr gleich zu tun. Also seine Zehen machen immer ganz verrückte Sachen und er fühlt diese auch immer und überall.

    Manchmal kann man Michael beobachten, wenn er beispielsweise am Essenstisch sitzt, sich mit seinem Gegenüber unterhält und dann sieht, wie seine Gesichtszüge entgleisen. Wenn dann Marion, seine Freundin, ihn fragt: ››Was ist los? Spielen deine Zehen wieder E-Gitarre dort unten?‹‹ Dann fühlt er sich erwischt, tritt einmal fest auf und spürt dann sofort, wie sein Gesicht rot anläuft.

    Wahrscheinlich würde er noch nicht einmal rot werden. In der Situation, in der er sich momentan befand.

    Die Augen funktionierten aber schon einmal. Das war doch gar nicht so übel. Der Rest könnte auch ein übler Kater sein. Dabei war er gar nicht feiern.

    Michael versucht, seine Gedanken zu sammeln und sich zu konzentrieren. Er schaut um sich, die Augen sind das einzige, das er bewegen kann. Und er hat auch immer noch diesen Glitsch in den Augen und sieht noch ein wenig verschwommen, aber durch immerwährendes Zwinkern wird die Sicht langsam besser. Was ist das rechts von ihm? Er sieht nur einen grauen Schleier und weit entfernt ein paar geometrische Muster, die er aber nicht deuten kann. In diesem Grau nimmt er leichte Schattierungen wahr. Aber weiter bringt es ihn auch nicht.

    OK, denkt sich Michael, dann versuchen wir mal, was wir links so sehen. Michael bewegt sein Augenpaar nach links und versucht, den Kopf ein wenig zu bewegen, da dieser nicht gerade liegt, sondern leicht nach rechts zeigt. Das mit dem Bewegen des Kopfes war wohl nichts. Aber er sieht einen hellen Lichtschein.

    Ah, das könnte der Himmel sein, denkt Michael. ››Stimmt, ich kann jetzt sogar ein paar hellblaue Stellen sehen. Das ist eindeutig der Himmel und einige weiße, dicke und flauschige Wolken, die vorüberziehen.‹‹ Michael ist begeistert.

    Jetzt versucht er, erneut seine Augen und den Kopf noch ein wenig mehr zu drehen, damit er sieht, was links von ihm ist. Ganz leicht gelingt es ihm, seinen Kopf etwa zwei bis drei Zentimeter zu drehen. Ein riesen Erfolg wenn man bedenkt, dass er bisher nur seine Augen bewegen konnte.

    ››OK, du lebst noch und hast noch einen Körper‹‹, beruhigte sich Michael in diesem Moment, der ihn wieder glücklicher machte. Dachte er doch schon, dass er vielleicht gestorben wäre und nun erst lernen müsse, mit seiner ››Seele‹‹ zu sehen.

    Gott sei dank kann ich meinen Kopf bewegen!, denkt er.

    ››Weiter geht's, wo sind wir?‹‹

    Angestrengt bewegt er seinen Kopf und die Augen millimeterweise nach links. Erst sehr verschwommen wie alles andere, dann immer klarer sieht er rötlich-braune, eckige Muster vor sich, zwischen ihnen eine gräuliche Masse, teilweise in Grüntönen unterbrochen. Nach und nach erkennt Michael, was er da vor sich hat.

    ››Das ist eine Backsteinmauer!‹‹, jubelt er förmlich innerlich. ››Ich liege in einem Hinterhof. Boh, wie komme ich denn nur hier her? Wenn ich mich nur erinnern könnte.‹‹

    Erschöpft gönnt er seinen Augen eine Pause, schlägt sie zu und dreht den Kopf wieder in eine angenehmere Position.

    Michael kommt wieder zu sich.

    ››Wie lange war ich denn jetzt wieder weg?‹‹ Michael versucht, seine Gedanken in Worte zu fassen, aber es kommt nichts über seine Lippen als ein leises Ächzen. Ihm ist ganz schwummrig. Wie ein in die Ecke geklatschter Schwamm, denkt er sich.

    Genau wie vorhin versucht Michael, sich nach und nach zu bewegen. Er testet die Beweglichkeit seiner Arme und Hände, seiner Beine und Füße – Oh Gott, wie froh wäre er jetzt, wenn er spüren könnte, dass sich seine Zehen wieder übereinanderstellen. Nichts. Doch etwas ist anders. Er spürt etwas auf seinem Körper. Ein leichtes Kribbeln auf seiner Haut macht sich breit.

    Endlich!, denkt sich Michael und jubelt innerlich.

    Er versucht, seinen Körper irgendwie zu bewegen – vergeblich. Mit seinen Augen sucht er wieder die Umgebung ab. Er war ja wirklich in einem regelrechten ››Loch‹‹ gelandet. In einem solchen Loch würde man vielleicht Abfall entsorgen, der nicht gefunden werden soll. Aber als Betrunkener – wie kommt man als Betrunkener in diese missliche Lage? Michael war immer noch davon überzeugt, auch wenn er sich an rein gar nichts erinnern konnte, dass er wohl sturz betrunken gewesen sein muss, wenn er in diese Situation gelangt ist.

    Er fühlte, wie sich das Kribbeln ausbreitete. Von den Armen her über den Bauch. Es war ein angenehmes Gefühl, irgendwie kitzelte es. Und für Michael war es der Beweis, dass sein Zustand sich besserte.

    Urplötzlich bildete sich ein Bild in seinem Kopf. Das Bild einer jungen, sehr hübschen Frau, die ihn in einer Bar ansprach. ››Aha, du warst also in einer Bar und hast doch gesoffen‹‹, pflichtete sich Michael innerlich bei. ››Kein Wunder, dass du so dermaßen versackt bist.‹‹

    Das Bild der Frau wurde klarer. Ihre blonden Haare legten sich über ihre wunderbar geformten Schultern und schlängelten sich hin bis zu ihren Doppel-D-Körbchen, die in einem anscheinend viel zu engen Top steckten. Sie war sicherlich 1,70 Meter groß und hatte umwerfende grüne Augen, mit denen sie ihn anfunkelte. Dass er mit dieser tollen Frau mitgegangen ist, war sicher kein Wunder. Aber warum hatte er sich denn so mit Alkohol abgeschossen? Hatte er mit ihr nichts Besseres zu tun?

    Das Kribbeln wurde immer heftiger. Zwischendurch spürte er ein Kneifen in den Armen und in der Brust. Fast automatisch versuchte er, an sich herunterzuschauen, um zu sehen, was denn da nun so kribbelte und kneifte. Er senkte die Augen, und hob ganz leicht den Kopf an. Dann erschrak Michael. Er war ja nackt! Nackt wie Gott ihn schuf, lag er da in der Gosse. Jetzt nahm er auch seine Umgebung noch etwas mehr wahr. Um ihn herum lag Abfall. Kartons, Säcke mit Müll und dazwischen er. Nackt! Das Kribbeln konnte er nun auch identifizieren. Da waren Hunderte Fliegen und Maden auf seinem Körper und tummelten sich dort beim Insektensamba.

    Igitt, was ist denn hier los?, dachte er sich. Er konnte immer noch nicht sprechen. Nur leicht den Kopf bewegen.

    ››Aua! Was war denn das wieder?‹‹ Michael suchte nach der Stelle an seinem Körper, wo er eben einen heftigen Stich gespürt hatte. ››Du Dreckvieh, geh da weg!‹‹, stöhnte er leise und unverständlich. Kann es sein? Da grub sich doch so eine eklige, fette Made in seinen Bauch. Mit ihrem Hinterteil ragte sie noch aus seinem Körper heraus und wedelte mit diesem hin und her. Michael wollte sie herausziehen, doch jede Bewegung seiner Arme war unmöglich. Er konnte mittlerweile gerade mal die Fingerspitzen zusammendrücken.

    Wenn das in dem Tempo so weitergeht, dann fressen mich diese Viecher auf, bevor ich mich wieder bewegen kann!, dachte sich Michael und verspürte eine leicht aufsteigende Panik. Doch dann beruhigte er sich wieder.

    ››Junge, Junge, denke daran, du kannst nach und nach immer mehr bewegen. Und das hier ist eine Made, die sich da an dir gütlich tut. Das ist noch kein Weltuntergang‹‹, beruhigte er sich durch seine Gedanken. Doch jedes Kribbeln, jedes Ziepen und Zwicken hatte nun eine andere Bedeutung und verursachte in ihm ein regelrechtes ››Kopfkino‹‹ in dem er die Szenarien, dass sich ganze Hundertschaften von Maden in ihn hineinfressen würden, widerspiegeln ließ.

    Mit einem Blick an sich herunter, seinen Bauch entlang, konnte er diese Gedanken jedoch wieder wegfegen. Da waren ein paar Einzelne, die an ihm knabberten. Das Meiste waren Fliegen, die auf ihm herum latschten.

    Glücklicherweise konnte Michael weder spüren noch sehen, was unter ihm passierte. Denn durch die Müllsäcke, auf denen er lag, die als Quelle der Maden dienten, die auf ihm tanzten, kamen wirklich etliche Tausende von Maden heraus und nahmen den einfacheren Weg an das frische Fleisch. Sie nagten am Rücken von Michael und bildeten einen regelrechten Teppich von hungrigen Leibern, die sich in seinen Körper fraßen. Auch die natürlichen Öffnungen nahmen sie als Maden-Autobahn in den Körper.

    Michael spürte nichts davon und war ahnungslos.

    Allerdings schlich sich nun langsam Angst bei ihm ein. Irgendwann sollte ihn doch jemand hier finden und einen Arzt rufen. Was ist, wenn nicht? Wie lange könnte er hier liegen, bis ihn eine Unterkühlung heimsucht? Die Angst schlich immer mehr in ihm hoch und äußerte sich in Panik. Seine Augen waren das einzige, das er wirklich bewegen konnte und so übernahmen diese die ganze ››Arbeit‹‹.

    Sie flitterten aufgeregt hin und her. Jetzt nahm Michael die Geräusche seiner Umgebung immer intensiver wahr. Jedes Knistern oder Fiepen schreckte ihn auf und seine Augen suchten die Ursache des Tones. Dieses Fiepen wurde immer mehr und intensiver, auch das Knistern im Müll um ihn herum. Was das wohl war? Michael schaute wieder an sich herunter und sah mitten auf seinem Bauch eine für ihn riesig wirkende Ratte!

    ››Oh Gott! Eine Ratte!‹‹, stöhnte er.

    Ratten verursachten schon in einem ››normalen‹‹ Zustand eine Panik in ihm. Waren sie doch Überträger aller möglichen Krankheiten und schlichtweg eklig. Aber je länger er die Ratte betrachtete, etwas anderes blieb ihm ja nicht übrig, umso mehr verlor sie den Schrecken, denn dieses Biest fraß die Maden von seinem Körper, holte sogar die halb in sein Fleisch eingefressene Made wieder heraus und pulte noch das letzte Stückchen davon aus seinem durchtrainierten Körper. OK, seinem durchtrainierten Körper mit leichter Speckwulst. Aber das sollte ja momentan sein kleinstes Problem sein.

    Michael freute sich, dies mit anzusehen, und feuerte die Ratte

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