Frei vom verklemmten Erbe: Warum viele Christen so wenig von gutem Sex verstehen - und wie sich das ändern kann
Von Paul König
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Über dieses E-Book
Vorsicht, dieses Buch bricht Tabus!
Gott, die Bibel und Sex: Passt das zusammen? Unbedingt! Schließlich ist guter Sex eine Erfindung Gottes. Er will, dass seine Menschen total erfüllte Sexualität erleben. Deshalb stehen in der Bibel, die auch Wort Gottes genannt wird, richtig gute und konkrete Tipps dafür. Leider hatten viele "fromme" Menschen von Anfang an etwas dagegen. Und so wurde aus einem erfüllten Erbe ein verklemmtes Erbe.
Paul König spricht in seinem Buch Klartext: über die Geschichte der Prüderie, das Versagen der Kirchen und Gemeinden, vor allem aber darüber, wie erfüllter Sex in der Bibel beschrieben wird - vom erotischen Striptease bis zur Liebe in freier Natur, von prickelnder Verbalerotik bis zum Rezept gegen Pornografie-Abhängigkeit und Ehebruch. Der Autor scheut nicht vor Kritik zurück, deckt moderne Irrtümer auf, hat keinerlei Respekt vor etablierten Tabuzonen und eröffnet Wege zu neuen Denkweisen.
Ein Buch für mutige Christen gleich welcher Konfession, die ihre Bibel als Sex-Ratgeber neu entdecken und das verklemmte Erbe endlich loswerden wollen.
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Buchvorschau
Frei vom verklemmten Erbe - Paul König
Eigentümerhinweis
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Impressum
© Copyright 2013 by Asaph-Verlag
1. Auflage 2013
Bibelzitate wurden, wenn nicht anders angegeben, der Revidierten Elberfelder Bibel
(Rev. 26) © 1985/1991/2008 SCM R. Brockhaus, Witten entnommen.
Umschlaggestaltung: joussenkarliczek, Schorndorf
(unter Verwendung eines Fotos von © chelloveck/istockphoto.com)
Satz/DTP: Jens Wirth
Druck: cpibooks
Printed in the EU
Print: ISBN 978-3-940188-65-6 (Best.-Nr. 147465)
eBook: ISBN 978-3-95459-523-5 (Best.-Nr. 148523)
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Asaph, Postfach 2889, D-58478 Lüdenscheid
asaph@asaph.net – www.asaph.net
Inhaltsverzeichnis
Eigentümerhinweis
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Autors
Kapitel 1 - Unser verklemmtes Erbe
Kapitel 2 - Die Geschichte der Prüderie
Kapitel 3 - Christen und Sex – ein Sinnbild für Inkompetenz
Kapitel 4 - Warum die Porno-Welle die Christen voll erwischt hat
Kapitel 5 - Ein weitverbreiteter Seelsorger-Irrtum
Kapitel 6 - Wie guter Sex aussehen kann: das Hohelied
Kapitel 7 - Eine Botschaft nur für Männer
Kapitel 8 - Eine Botschaft nur für Frauen
Kapitel 9 - Das Paulus-Prinzip oder: Das am meisten ignorierte Bibelwort im Neuen Testament
Kapitel 10 - Dein Problem ist mein Problem
Kapitel 11 - Zweierlei Maß
Kapitel 12 - Und jetzt?
Ausblick
Anhang
Vorwort des Autors
Kann man denn über ein solch intimes Thema ein Buch mit dem Anspruch der Allgemeingültigkeit schreiben? Man kann. Man muss es sogar, wenn Gott einem keine Ruhe lässt. Oder wenn man sieht, dass entscheidende biblische Wahrheiten in weiten Teilen der Christenheit schlichtweg ignoriert werden oder unterbelichtet sind.
Aber gibt es denn keine wichtigeren Themen, mit denen ein Christ sich beschäftigen sollte? Doch, auf jeden Fall! Sex ist die „schönste Nebensache der Welt". Das soll er auch bleiben. Gleichzeitig darf man jedoch die Wichtigkeit dieser Nebensache nicht unterschätzen. Sowohl eine erfüllte als auch eine problembehaftete oder vernachlässigte Sexualität wirken sich auf die ganze Beziehung eines Paares und auf fast alle Lebensbereiche eines Menschen aus. In diesem Buch kann ich natürlich nicht auf jeden einzelnen dieser Aspekte eingehen. Ebenso wenig will ich eine theologisch-theoretische Analyse abliefern, was Sexualität ist und was nicht. Vielmehr möchte ich sehr praktische und augenöffnende Hinweise aus der Bibel geben und so diese schönste Nebensache mit vielen Anregungen und Tipps beleuchten.
Stichwort „beleuchten: Dieses Buch erhebt keinen Anspruch darauf, alles Bisherige zu ersetzen – im Sinne von „Vergiss alles, was du bisher an Literatur zu diesem Themenbereich gelesen hast
. Nein, es versteht sich als Ergänzung, als Scheinwerfer auf einen Teilbereich, der bisher allzu oft im Dunkeln blieb – vielleicht, weil er als zu herausfordernd oder zu ungeheuerlich empfunden wurde. Vielleicht auch, weil man mehr auf moderne Methoden und Erkenntnisse vertrauen mochte als auf die Bibel. Ich setze diesen Scheinwerfer, weil ich festgestellt habe, dass christliche Paare oftmals grundlegende biblische Anleitungen nicht kennen – und dabei in Schwierigkeiten geraten.
Im Verlauf des Buches illustriere ich das Thema mit einigen Beispielen aus dem Leben von Menschen, mit deren Schicksalen ich in Berührung gekommen bin. Naturgemäß sind diese Berichte sehr persönlich, sodass ich es vorgezogen habe, unter einem Pseudonym zu schreiben. Ich tue dies nicht in erster Linie für mich, sondern um die Betroffenen sowie deren Umfeld vor unqualifizierten Reaktionen zu schützen. Ansonsten kann sich der Leser (den ich als Mitglied der Familie Gottes mit „du" anreden werde) sicher sein, dass nur der Name des Autors nicht stimmt. Der Rest ist die reine Wahrheit – zum Teil eine erschreckende Wahrheit.
Apropos Mitglied der Familie Gottes: Dieses Buch ist für Christen gedacht. Und da der Begriff „Christ" heutzutage vielfach unscharf verwendet wird, stelle ich klar: Ich meine damit Menschen, die ihr Leben in einer bewussten Entscheidung Jesus Christus anvertraut haben. Ein Christ im biblischen Sinne ist ein Christusnachfolger – jemand, der sein Leben an der Bibel ausrichten und Jesus immer ähnlicher werden will. Das heißt, ein Christ ist sich seiner Unvollkommenheit und seines Bedarfs an göttlicher Vergebung bewusst. Wer sich hier nicht ganz sicher ist, dem empfehle ich die überkonfessionelle Webseite www.gottkennen.de. Dort kann man auf einer interaktiven Reise mehr über Gott erfahren.
Ich selbst komme aus dem freikirchlichen Umfeld. Deshalb benutze ich zum Beispiel eher Begriffe wie Gemeinde statt Kirche, Pastor statt Pfarrer oder Ältester statt Kirchenvorsteher oder Presbyter. Störe dich gegebenenfalls nicht daran, sondern übertrage das, was du liest, auf deine persönliche Situation. Ob du dieses Buch mit Gewinn lesen wirst, ist vollkommen unabhängig von deiner Konfession. Es ist in erster Linie abhängig von deiner Offenheit und Unvoreingenommenheit. Und egal, ob du evangelisch, katholisch oder freikirchlich bist: Stell dich darauf ein, dass sich jede dieser Richtungen in diesem Buch kritische Anfragen gefallen lassen muss. Denn sie alle haben über Jahrhunderte hinweg auf unterschiedliche Weise unser verklemmtes Erbe geprägt.
Unnötig zu betonen, dass auch ich nicht „die Weisheit mit Löffeln gefressen" habe. Ich bediene mich in erster Linie des Wortes Gottes, aus dem allein ich echte Weisheit beziehen kann. Gleichzeitig schaue ich zurück auf eine lange Erfahrung als Verantwortlicher in einer Ortsgemeinde, als Berater und Prediger, als Ehemann und Familienvater. Auch als Ehe-Seelsorger und Ehe-Beseelsorgter sowie als Schriftsteller und Publizist konnte ich Erfahrungen sammeln. Zuallererst aber blicke ich auf eine lange Zeit als Christ und Leiter zurück, in der ich viel lernen durfte und zudem viele Prägungen, Kirchen, Gemeinden und Einzelschicksale kennengelernt sowie unzählige Seminare und Weiterbildungen gegeben und genossen habe. Trotzdem gilt auch für mich das, was Paulus in Philipper 3 in einem anderen Zusammenhang so ausdrückt: „Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin."
Lass uns also gemeinsam auf die Suche gehen. Denn es gibt viel Erstaunliches zu entdecken – mehr, als du vielleicht bis jetzt zu träumen gewagt hast.
Paul König
Kapitel 1 - Unser verklemmtes Erbe
Stell dir einmal folgende Situation in einer christlichen Gemeinde vor: Ein junges Paar will heiraten. Eines Sonntags kommen sie in der Gemeinde nach vorn und geben Folgendes bekannt: „Wir wollen ja in Kürze heiraten. Einen Ehe-Vorbereitungskurs haben wir schon gemacht und als sehr hilfreich empfunden. Doch wer könnte uns beim Weg in die Ehe begleiten, sozusagen als Coach? Man muss doch nicht jeden Fehler selbst machen, sondern kann aus den Erfahrungen anderer lernen. Wir suchen deshalb ein erfahrenes Ehepaar, mit dem wir uns gerade in den ersten Ehemonaten regelmäßig treffen und austauschen können. Wir wollen über alles sprechen, was Ehe ausmacht: über gegenseitiges Verstehen, Herzensaustausch, Freizeitgestaltung, die Tücken des Alltags – und auch über Sex und Erotik. Wir wünschen uns offene, ehrliche Gespräche und Tipps und Tricks aus eurer Ehe-Erfahrung. Wer wäre dazu bereit?"
Nun – welche Reaktion würdest du in deiner Gemeinde erwarten? Würden die erfahrenen Ehepaare gleich die Köpfe zusammenstecken und absprechen, wer diesem jungen Paar weiterhelfen kann? „Ginge das vielleicht diesmal bei euch? Wir haben schon ein Paar, das wir gerade betreuen, das wird uns sonst zu viel in diesem Jahr. „Aber ja – kein Problem, wir sind gerade frei dafür. Aber vielleicht haben Müllers, Meiers oder Schulzes auch Interesse?
Und nach vorne gerichtet: „Ihr beiden – wir treffen uns nach dem Gottesdienst hinten am Büchertisch. Da besprechen wir dann, wer für euch am besten in Frage kommt. Schön, dass ihr danach fragt!"
So oder ähnlich wäre doch die Reaktion in deiner Gemeinde – oder etwa doch nicht? Du fürchtest, dass auf die Frage der jungen Eheanwärter vielleicht nur betretenes Schweigen zu hören wäre, verbunden mit einer blitzartig auftretenden „Oh wie peinlich"-Atmosphäre? Du könntest dir auch gar nicht vorstellen, wer von den erfahrenen Ehepaaren dazu bereit wäre? Vielleicht würde auch alles zum Pastor und seiner Frau schauen: Er ist doch der Profi. Soll er sich doch um die jungen Leute kümmern, schließlich wird er dafür bezahlt. Aber wie es bei uns in Sachen Ehe, Kommunikation, Sex und Erotik aussieht, das wollen wir mit diesem jungen Paar lieber nicht teilen … Ende des Gedankenprotokolls.
Du vermutest, deine Gemeinde eher in der zweiten Beschreibung wiederzufinden? Willkommen im Club. Und weil man das in der Regel bereits spüren kann, ist es schon unrealistisch genug, dass ein Paar wie das in unserem fiktiven Beispiel überhaupt nach vorne käme, um so etwas zu fragen. Denn wer will sich schon lächerlich machen und für peinliche Situationen sorgen?
Es ist schon ein Jammer, was in vielen christlichen Gemeinden zum Thema Sex geboten oder eben nicht geboten wird. Wobei die Thematik allerdings nicht vollends totgeschwiegen wird. Schon längst setzt man sich vielerorts nicht mehr dem Vorwurf der Leibfeindlichkeit aus. „Sex ist eine gute Gabe Gottes, und die ist im schützenden Rahmen der Ehe am besten aufgehoben – so oder ähnlich hört man es vielfach in christlichen Kreisen. Geht es dann aber in die Praxis, sehen sich die Menschen alleingelassen. Denn seit Urzeiten, so möchte man meinen, haftet der Materie unter Christen der Geruch des Reiz- und Tabuthemas an, das man besser nicht zu offen angeht. Wie eine undurchdringliche Mauer scheint die Christen etwas davon abzuhalten, Gottes Willen zu seiner Erfindung „Sex & Erotik
herauszufinden.
Woraus besteht diese Mauer? Ich nenne es „unser verklemmtes Erbe". Ein ungöttliches Erbe, das biblische Sex- und Erotikanleitungen seit Jahrtausenden verhüllt, diskreditiert, umdeutet oder verschweigt. Ein Erbe, welches dafür sorgt, dass viele Christen so wenig von gutem Sex verstehen. Ein Erbe, das aber gerade von ihnen offenbar am willigsten akzeptiert, gepflegt und weitergereicht wird. Und ein Erbe, das wir, so finde ich, schnellstens loswerden sollten – je früher, je besser.
In diesem ersten Kapitel möchte ich mich mit einigen einleitenden Grundaussagen zu diesem verklemmten Erbe beschäftigen. Aussagen, die enorm wichtig sind für Heilung, Freisetzung und die Rückkehr zu den größtenteils unbeachteten biblischen Normen.
1. Das verklemmte Erbe hat eine lange Geschichte …
… und diese Geschichte prägt das Gesicht der heutigen christlichen Kirche und Gemeinde wie kaum eine andere Fehlentwicklung. Wer also diese Prägung durch Verklemmtheit und Leibfeindlichkeit besiegen und loswerden