Chroniken der Milchstraße - USN Space Rangers: Auf verlorenem Posten
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Über dieses E-Book
Im August des Jahres 2295 sind er und sein Team an Bord des Schlachtschiffes Alliance stationiert, das zu einem Flottenverband, der an der Grenze zum Kehhl'daaranischen Empire patrouilliert, gehört. Die eintönige Routine an Bord lockern sie mit Kriegsspielen auf. Als die Kehhl'daaraner einen Überraschungsangriff starten, ist es vorbei mit der Langeweile. Nun geht es ums nackte Überleben.
Auftakt zur zwölfteiligen Military-Science-Fiction-Reihe aus der Welt von Chroniken der Milchstraße.
Martin V. Horvath
Martin V. Horvath wurde am 10. 9. 1976 in Neunkirchen in Niederösterreich geboren. Er schreibt schon seit seinem zehnten Lebensjahr Geschichten. Als leidenschaftlicher Science-Fiction Fan hat er sich dieser Literaturgattung verschrieben.
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Buchvorschau
Chroniken der Milchstraße - USN Space Rangers - Martin V. Horvath
Inhalt
Ruhe vor dem Sturm
Invasion
Gestrandet
Die Basis
Kampf um die Basis
Ruhe nach dem Sturm
Anhang
Weitere Bücher des Autors
Impressum
Ruhe vor dem Sturm
Si vis pacem para bellum
Wenn du Frieden willst, rüste zum Kriege
Ende des 23. Jahrhunderts! Vor 170 Jahren verließ der Mensch zum ersten Mal das heimatliche Sonnensystem. Seitdem hat die Menschheit eine Vielzahl an Sonnensysteme besiedelt, Kontakte zu zahlreichen Alienvölkern geknüpft. Mit sechs von ihnen man sich zu einem interstellaren Völkerbund zusammen - die Interstellare Union! Die Zivilisation erblühte wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Doch das All ist kein friedlicher Ort. Immer wieder kam es zu Konflikten mit dem aggressiven Reptilienvolk der Kehhl’daaraner …
Er drückte sich nahe einer Ecke gegen die Wand, das Sturmgewehr fest in der Hand - bereit, den Gegner mit gebündelter Mikrowellenstrahlung zu bombardieren. Der Atem ging schwer. Adrenalin wurde durch die Venen gepumpt.
Er wagte es, um die Ecke zu blicken.
Eine saftige Wiese, hüfthohes Gras, welches im lauen Wind einen gleichmütigen Tanz vollführte, einen einsamen Baum und eine schäbige windschiefe, aus morschen Brettern zusammengezimmerte Hütte, keine zwanzig Meter von seiner Position entfernt. All das konnten seine achtsamen Augen erspähen.
Doch was er zu erblicken wünschte, konnte er nicht ausmachen: seinen Gegner!
Wo bist du?, gebar sein Geist eine gewichtige Frage. Irgendwo in der Nähe dieser Hütte musste sich sein Kontrahent verschanzt haben, davon war er überzeugt.
Unerwartet und ziemlich schlagartig stieg die Lufttemperatur.
Ein dröhnender Hall, welcher an Donner gemahnte, drückte an seine Ohren. Ozongeruch stieg ihm in die Nase.
Er benötigte nur wenige Sekunden, um zu begreifen, was all diese Sinneseindrücke zu bedeuten hatten: Ein Strahl aus gebündelten Mikrowellen! Dieser hatte ihn nur knapp verfehlt. Zentimeter hatten ihm das Leben gerettet.
Er kombinierte: Er konnte seinen Rivalen nicht sehen, der ihn umso mehr. Er befand sich direkt in dessen Schussfeld.
Verfluchter Mist!, zog sein Hirnkasten missgestimmt vom Leder. Der Blick ging zur Wand hinter ihm. Einige Zentimeter über seinem Kopf war das weißliche Mauerwerk mit einem schwarzen Fleck verunstaltet.
In der Tat! Die Sense von Gevatter Tod hatte ihn um Haaresbreite verfehlt. Doch das war kein Glück. Sein Antagonist hätte ihn ohne Weiteres getroffen, wäre es seine Absicht gewesen. Doch der zog es vor, mit ihm zu spielen.
Sein Blick wanderte erneut über die Landschaft. Er wollte jenes Phantom, das ihm das Leben schwer machte, sehen. Doch diesen Gefallen erwies es ihm nicht. Sein Gegner blieb weiterhin im Verborgenen.
Wie macht sie das bloß?, sinnierte er.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Mikrowellenstrahl über seinem Kopf hinweg zischte, war er felsenfest davon überzeugt, dass sie sich in der Nähe jener verlotterten Hütte aufhielt. Dieser Schuss belehrte ihm eines Besseren. Er kam aus einer ganz anderen Richtung. Wo auch immer sich seine Rivalin aufhielt, sie war nicht bei der Hütte.
»Na, alter Mann! Überrascht?«, ertönte es aus seinem Headset.
Wut packte ihn. So was von frech! Er und alt! Dir werd ich's zeigen!
Einer plötzlichen Eingebung folgend wirbelte er herum, sah in die Gegenrichtung - zu einem sanft ansteigenden Hügel keine hundert Meter von ihm entfernt. An der Kimmung war eine Gestalt auszumachen. Sie!
Seine Gegnerin stand auf der Spitze des Hügels, flankiert von zwei knorrigen Eichen, den einzigen Bäumen in dieser Gegend. Keinerlei Deckung!
Er konnte es aus dieser Entfernung zwar nicht erkennen, doch hegte er keinerlei Zweifel, dass der Lauf ihres Microwave Assault Rifle Modell 17 auf ihn gerichtet war.
Sein massiger Körper geriet in hektische Bewegung. Er musste schleunigst eine neue Deckung aufsuchen, hier saß er verflucht doch mal inmitten des Präsentiertellers.
Er huschte an der Mauer des Bunkers entlang. Sein Ziel war dessen Rückseite. Dort konnte er sich einen Augenblick lang verstecken und einen Plan für den Gegenschlag austüfteln. Zu dumm, dass es keinen Zugang zum Bunker gab. Er wäre der ideale Unterschlupf gewesen.
Ein feuriger Strahl drillte sich knapp vor seinen Füßen in den Boden. Das Erdreich kochte. Dampf stieg auf.
Verdammt knapp!
»Das nächste Mal werde ich nicht daneben schießen!«, klang die Stimme seiner Kontrahentin auf.
Er keuchte, Schweiß trat ihm auf die Stirn.
Verflucht!
Es waren keine zehn Meter bis zur rückwärtigen Seite des Bunkers, doch ihm ging schon auf halber Strecke die Puste aus. Hank! Du wirst wirklich schön langsam alt, tadelte er sich.
Er schaffte es nicht zur Rückseite! Der Gegner vereitelte dieses Vorhaben. Besser gesagt, die Falle, die er gestellt hatte.
In der Nähe gab es eine primitive Wellblechhütte. Sie war winzig, nicht mehr als ein Geräteschuppen. Aus irgendeinem Grund machte ihm diese Hütte Sorgen.
Er bemerkte im Augenwinkel eine verdächtige Lichtreflexion. Instinktiv warf er sich zu Boden.
Einen Augenblick später sandte eine Mikrowellenwaffe destruktive Energiewellen aus. Absolut tödlich! Beton schmolz, warf Blasen, als hochenergetische Mikrowellenstrahlung innerhalb von Millisekunden die Wand hinter ihm auf mehrere Hundert Grad erhitzte.
Er war verwirrt. Dass er sein Gesicht in die Erde drückte, hatte er eindeutig ihr zu verdanken. Doch wieso? Wie konnte ihr Beschuss aus zwei völlig unterschiedlichen Richtungen gleichzeitig kommen? Als die Antwort in sein Bewusstsein flutete, da lächelte er. Schlau ausgedacht!
Seine Gegnerin hatte mehrere Waffen miteinander gekoppelt. Eine hatte sie geschickt in der Blechhütte platziert, damit weiter auf ihn gefeuert, während sie sich auf eine neue Position begab. Eine Dritte befand sich womöglich in der Holzhütte, wo er sie zuerst vermutet hatte. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass dem so war. Sie hatte die ganze Gegend mit Fallen gespickt, die ihm das Leben schwer machen sollen.
Doch ich habe auch einige Tricks auf Lager.
Er legte das Sturmgewehr neben sich auf den Boden. Mit der nun freien Hand begann er Befehle in das Tastenfeld, welches in den linken Ärmel seiner Uniform eingearbeitet war, einzugeben. Wenn mehrere Waffen ferngesteuert wurden, dann musste es eine Netzwerkverbindung zwischen diesen Gewehren geben. Wenn es ihm gelang, in dieses Netzwerk einzudringen, könnte er dem Spuk ein Ende bereiten oder den Spieß sogar umdrehen. Konzentriert starrte er auf das Display, doch es zeigte nur Schnee, nicht das gewünschte Wellenmuster einer Funkübertragung.
Er gab weitere Befehle ein, ging alle Frequenzen durch. Nach einer Weile hatte er Erfolg, das Display zeigte deutlich das Wellenmuster einer Übertragung auf 3,4 Gigahertz. Der Sender befand sich auf dem Hügel, ein Empfänger in der Wellblechhütte vor ihm.