Betrachtungen: Mit Lyrik und Prosa durch Landschaften und Leben
Von Rosmarie Hofer
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Über dieses E-Book
Kritisch, aber ohne Verbitterung, manchmal leicht ironisch und mit einem Augenzwinkern, betrachtet die Autorin das Streben unserer Gesellschaft nach Wohlstand und technischem Fortschritt und macht dem Leser bewusst, wie empfindsam Natur und Umwelt darauf reagieren. Ihre persönlichen Betrachtungen sind keine Moralpredigten, sondern führen uns – wie der Untertitel verkündet – mit Lyrik und Prosa durch Landschaft und Leben. Eine in vielen ihrer Erzählungen wiederkehrende Landschaft ist das wunderschöne Engadin, das sie zum Schreiben inspiriert hat. Eine Lektüre zum Genießen und Nachdenken.
Rosmarie Hofer
Rosmarie Hofer lebt in Zürich und bezeichnet sich selbst -- sachlich, ohne jede Geziertheit und ohne auf Protest zu warten -- als alte Dame. Sie war früher unter anderem Kolumnistin in damals bekannten Schweizer Zeitschriften und Zeitungen, von denen die wenigsten heute noch erscheinen.
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Buchvorschau
Betrachtungen - Rosmarie Hofer
Inhaltsverzeichnis
Geliebtes Engadin
Lebensabschnitte
Krankheit
Trauer
Verunsicherung / Zerfall
Ausklang
Vorwort und Dank
Liebe Leserinnen und Leser
Ich wurde gefragt, was mich bewogen haben mag, die vorliegenden Texte zu schreiben. Eine Antwort darauf ist für mich nicht ganz einfach. Eigene Erfahrungen haben mir diese Ausführungen aufgedrängt, aber auch mein Engagement für die Menschen.
Vielleicht wird der eine oder andere Leser Ähnliches erlebt haben oder den Gedanken, die mich bewegen, ebenfalls begegnet sein: Über die Vielfalt des Lebens, Ängste, die dazugehören, Leid und Abschied, aber auch Versöhnung und Humor – eine ganze Palette. Sich verstanden wissen in der Fülle unseres Daseins ist tröstlich.
Sollten meine Erzählungen dieses Ziel erreicht haben, erfüllen sie ihren Zweck.
Es ist schon lange mein Wunsch, eine kleine Auswahl meiner Arbeiten zu veröffentlichen. Geholfen hat mir dabei Werner Affentranger vom Verlag Publishing Partners in Biel, welcher in einfühlsamer Weise auch die Gestaltung dieses Bändchens an die Hand genommen hat. Dafür möchte ich ihm herzlich danken sowie auch allen Weggefährten, die mich inspiriert oder sonstwie unterstützt haben, mein Vorhaben zu verwirklichen.
Geliebtes Engadin
Auftakt
Damals und heute
Es ist eine große Fülle vorhanden; diese aber in Worte zu sortieren und einzuordnen, um dem Geschehen, das vergangen und doch gegenwärtig ist, Gestalt verleihen zu können, ist eine andere Frage – besser gesagt, eine Herausforderung, der ich mich nicht gewachsen fühle. Es wird also diese Aufzeichnung nichts als ein Fragment sein.
Freiwillig, ohne Ziel und Zweck, wäre ich nach so vielen Jahren gewiss nicht in dieses Tal zurückgekehrt. Da es aber offenbar geschehen musste, weil ein Seminar mich interessierte, das hier durchgeführt wurde, trieb mich nun eine Art Zwang dazu, Vergangenes auferstehen zu lassen.
Und nun sitze ich hier auf dieser Bank, an diesem See – vor mir der Baum, der in Form eines Posters seit vielen Jahren oberhalb meines Bettes hängt – seit damals nämlich, als Du mir das fertige, von Dir kreierte und vergrößerte Bild voller Freude und Liebe überreicht hattest.
Es ist ein einzigartiges Winterbild, das Du mit der Kamera eingefangen hast, und ich war dabei. Einzigartig deshalb, weil das dunkle, starre Wintergeäst des Baumes sich haarscharf abzeichnet in dem von der untergegangenen Sonne noch durchglühten Himmel, während sich im Vordergrund über dem eis- und schneebedeckten Gelände bereits die Schatten der Dämmerung ausbreiten. Jetzt sind die Wiesen vor dem Baum grüngelblich, die Gräser in Blüte, und hinter dem nun belaubten Geäst liegt glitzernd, silbriggrau der See.
Ich bin noch ganz zu ihm hingegangen, zum altvertrauten Baum. Für drei Wintersaisons war dies Dein Tal. Oft hast Du von diesem Deinem Tal gesprochen und es zu einem Teil von Dir selbst gemacht. Mich hast Du teilnehmen lassen, mich angesteckt mit Deiner Liebe zu mir und zu dem Tal.
Die Gegend hier zeigt sich in diesen Tagen von einer so hellen, grellen, gleißenden, überklaren Schönheit, dass es kaum zu ertragen ist. Die Seele wird überflutet vom Licht, überflutet auch von Trauer über Vergangenes, nie Wiederkehrendes. Und dennoch, ich spüre Dich in der unbeschreiblichen Szenerie dieser Landschaft, obwohl Du körperlich nicht da bist, wir unser gemeinsames Schloss verlassen haben.
Es ist mir selbst ein Rätsel, weshalb mir hier Deine Gegenwart so allumfassend entgegenkommt, als gäbe es diese Trennung gar nicht, als wären unsere Küsse unter diesem Baum noch nicht fortgetragen worden vom gierigen Atem des Windes, als wäre die Intensität unseres gemeinsamen Lebens noch vorhanden wie eh und je und unsere Verbundenheit lebendig und unangetastet. Ist es bloß eine Illusion, der ich mich hingebe? Befähigt mich das Ahnen, dass nichts jemals endgültig ist, zur «unbeschwerten Leichtigkeit des Seins» in diesen Tagen, die ich gelöst und heiter erleben darf? Ich weiß es nicht. Ich spüre nur, dass die Eisenketten der Trauer von mir wegfallen. Es war ein langer Weg.
Weiße Schaumkronen eilen über den jetzt bewegten See dem Gestade entgegen, wo der nun grüne Baum unerschüttert, sich stets verändernd, allen wechselnden Jahreszeiten und Stürmen standgehalten hat.
Landschaftskomposition
Ein Stein am Wege.
Losgelassenes Felsstück
vom Berg entflohen.
Verirrter Falter
strebt über grauem Geröll
dem Tal entgegen.
Braunschwarzer Berggrat,
sich abzeichnend im Blau-All,
bizarre Formen.
Ein Bergsee-Teppich
gewoben aus Urquellen.
Springbrunnen glitzern.
Himmelsgewänder,
weißes Wolkengebilde,
unmerklich schwebend.
Maloja
Schnee, wie Spinnennetzfaden im Fels, und am Himmel silberdurchwirkte dünne Wolkenstreifen. Der Wald beseelt durch den ersten, scheu-farbigen Herbstkuss. Das angekündigte Sommerende weckt Wehmut und das Gefühl von Vergänglichkeit. Ungeduldiger Sommer, du willst weiterziehen in den Süden!
Ein der Sonne zugewandter Fels ist von braunem und grünem Gewächs überzogen. Bald würde er weiß sein, wenn unter ihm die Blätter gefallen sind. Bunte Flora wird erstarren in scheintoter Erde. Ich bin umgeben von der majestätischen Schönheit der Berge. Zwischen Lärchen und Gebüsch mit roten Beeren ein Ausschnitt eines Eisberges, gestützt von Felsen. Stille Gedanken – das Schweigen des Windes, das Verstummen des Bergbaches hinter der Wegbiegung. Verlorenes Vogelgezwitscher. Noch ein Blick auf den scheinbar starren und doch ewig bewegten Berg.
Ich gehe weiter zu den in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts entdeckten Gletschermühlen, Überreste aus der letzten Eiszeit. Viele davon weisen im kompakten Fels keinen Abfluss auf und