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we love fashion (Band 1) - Minirock und Flower-Power
we love fashion (Band 1) - Minirock und Flower-Power
we love fashion (Band 1) - Minirock und Flower-Power
eBook203 Seiten2 Stunden

we love fashion (Band 1) - Minirock und Flower-Power

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Über dieses E-Book

Hanna und Lucy sind nicht nur Schwestern, sie teilen auch eine große Leidenschaft: Mode. Gemeinsam besuchen sie das Internat Fashion School Bernstein, an dem junge Talente alles rund um das Thema Mode lernen können. Und sie teilen auch ein Geheimnis: Zusammen können sie in die Vergangenheit reisen und dort Lifestyle und Mode hautnah miterleben.
Kaum sind die Sommerferien vorbei, müssen sich die Schwestern neuen Herausforderungen in der Fashion School stellen. In Teams sollen sie Referate über die Mode der Sechzigerjahre halten. Während Hanna sich mit der Schulzicke Angelina herumschlagen muss, hat Lucy mehr Glück mit ihrem Partner: Lasse ist der süßeste Typ des Jahrgangs. Doch leider bekommt sie in seiner Gegenwart keinen geraden Satz heraus und sie darf sich auf keinen Fall verlieben. Denn mit einem Kuss ihrer wahren Liebe verlieren die Schwestern die Fähigkeit zum Zeitreisen!

Die Reihe "we love fashion" bietet einen coolen Mix aus Zeitreise und Modebegeisterung, in dem die Schwestern Lucy und Hanna so manch witzige Situation und mitreißendes Ereignis erleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberLoewe Verlag
Erscheinungsdatum11. Aug. 2014
ISBN9783732002016
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    Buchvorschau

    we love fashion (Band 1) - Minirock und Flower-Power - Maya Seidensticker

    Titelseite

    Houston,

    bitte kommen

    So hatten sich Hanna und Lucy ihren ersten Ferienabend bei Oma nicht vorgestellt. Hier saßen sie nun und sahen sich wie in der Schule eine Doku an statt das Modelcasting, das sie viel brennender interessierte. Und die DVD mit der neuesten Staffel von Grey’s Anatomy lag auch noch unberührt da. Aber es half alles nichts, Oma wollte unbedingt zum hundertsten Mal die Mondlandung sehen!

    Lustlos hockten Hanna und Lucy in Chillhosen auf dem gemütlichen Sofa im Wohnzimmer ihrer Großmutter, die es sich in ihrem eleganten Ohrensessel bequem gemacht hatte. Auf der Mattscheibe des alten Röhrenfernsehers flimmerte eine Dokumentation über die Mondlandung im Juli 1969.

    »Wahnsinn – es ist schon fünfundvierzig Jahre her, dass die Besatzung der Apollo 11 auf dem Mond gelandet ist. Mir kommt es vor, als sei es erst gestern gewesen«, sagte Oma und nippte an ihrem Eistee. Hinter ihrem Rücken gähnte Lucy demonstrativ, um ihrer Schwester anzudeuten, wie öde sie das Ganze fand. Als Antwort verdrehte Hanna die Augen.

    Höchste Zeit, den Abend ein bisschen spannender zu gestalten, fand Lucy …

    Jetzt endlich werden Originalaufnahmen der Mondlandefähre Eagle gezeigt. Das interessiert Lucy dann doch. Sie beugt sich vor und schaut auf den Fernsehschirm, auf dem nun Aufnahmen zu sehen sind, die Lucy noch nicht auf YouTube entdeckt hat. Eben erklärt der Kommentator, dass das Mutterschiff, die Apollo 11, nicht zur Landung auf dem Mond geeignet ist, dass es aber auch nicht alleine in der Umlaufbahn des Erdtrabanten zurückgelassen werden darf. Deshalb muss einer der drei Astronauten, Michael Collins, darin zurückbleiben, während Neil Armstrong und Buzz Aldrin in die kleinere Mondlandefähre umsteigen. Lucy versucht sich vorzustellen, wie einsam sich dieser Michael Collins gefühlt haben muss, so ganz allein in einer NASA-Rakete. Ob er sich wohl geärgert hat, dass er als Einziger nicht auf dem Mond spazieren darf? Hatten die drei ausgelost, wer im Mutterschiff bleiben muss? Oder hatte der Präsident höchstpersönlich oder irgendein General entschieden, wer der Glückliche sein würde, der als Erster den Mond betritt?

    Der Ton wird nun gedämpfter, es rauscht etwas, und jemand verkündet auf Englisch: »Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed.« Der Adler ist gelandet. Faszinierend – die historische Tonaufnahme von Neil Armstrong verursacht immer wieder eine Gänsehaut! Tranquility Base, damit ist das »Meer der Ruhe« gemeint – eine ebene Stelle auf der Mondoberfläche, die zur Landung ausgewählt worden war. Neil Armstrong hat die Landefähre, wie vorhin im Bericht erklärt, manuell dorthin gesteuert, weg von dem felsigen Krater, wohin der Bordcomputer sie um ein Haar gebracht hätte. Er hat dabei die Ingenieure im Kontrollzentrum Houston kräftig ins Schwitzen gebracht. Damals war die Technik wohl noch nicht so weit, denkt Lucy, sonst hätte es keine derart gefährlichen Kursabweichungen gegeben. Andererseits war man im Jahr 1969 zugleich auch unglaublich fortschrittlich: Weniger als siebzig Jahre nach Erfindung des Flugzeugs hat die Menschheit damals die Reise zum Mond geschafft. Eigentlich unvorstellbar!

    »Was sitzt ihr hier herum? Los jetzt, an die Arbeit!«, unterbricht eine herrische Frauenstimme Lucys Gedanken. Sie klingt klarer und näher als die rauschenden Aufnahmen der Astronauten und auch als die ruhige Kommentatorenstimme des Off-Sprechers. Überrascht schaut Lucy auf – und blickt geradewegs in das empörte Gesicht einer eleganten Dame, die sie noch nie zuvor gesehen hat. Ihr halblanges rotbraunes Haar ist mithilfe eines Reifens nach hinten frisiert und wurde am Hinterkopf leicht auftoupiert. Sie trägt ein gerade geschnittenes, ärmelloses Minikleid, dessen groß gemustertes Design in knalligem Pink, strahlendem Gelb und leuchtendem Mintgrün nicht gerade als unauffällig bezeichnet werden kann. Es erinnert Lucy vage an eine altmodische Tapete, so wie Oma sie früher in ihrer Wohnung hatte. Im Moment hat Lucy allerdings kaum Zeit, sich über das Outfit der Fremden Gedanken zu machen, denn die Minikleid-Dame blitzt sie wütend aus erstaunlich hellblauen Augen an, die dick mit schwarzem Kajal umrahmt sind. »Ihr werdet nicht fürs Rumtrödeln und Fernsehglotzen bezahlt«, zischt sie die Schwestern wütend an und Lucy weicht unwillkürlich ein Stück zurück. So viel Energie hätte sie einer so zierlichen Frau gar nicht zugetraut. Aber wer ist das? Was meint sie mit »an die Arbeit« – und wofür »bezahlt« sie Hanna und Lucy?

    Plötzlich springt Hanna auf und fängt an, sich wortreich zu entschuldigen. Auch Lucy erhebt sich und starrt ihre Schwester verblüfft an. Wie sieht Hanna denn aus? Auch deren Augen sind dunkel geschminkt, sodass sie irgendwie völlig übernächtigt wirkt. Dagegen wirken Smokey-Eyes geradezu unauffällig. Vor allem aber ist sie höchst merkwürdig gekleidet: Sie trägt ein kurzes schwarzes Kleid und darüber eine weiße Schürze, fast wie ein Hausmädchen-Faschingskostüm. Ihre langen Haare hat sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden. Hatte sie nicht eben noch eine gemütliche Jogginghose und ein bequemes T-Shirt an?

    Ein Griff an den eigenen Hinterkopf bestätigt Lucy, dass auch ihre Frisur sich verändert hat. Ihre Haare sind zu zwei Zöpfen geflochten, so wie bei einem kleinen Mädchen. Oder einem Indianerinnen-Kostüm. Sie schaut an sich hinunter. Tatsächlich, sie ist ebenso seltsam gekleidet wie ihre Schwester. Und ein Blick durch den Raum bestätigt, was sie schon vermutet hat: Sie sind nicht länger in Omas Wohnzimmer, sondern …

    Ja, wo eigentlich? Wohin sind sie diesmal gereist?

    Der Raum ist voller Menschen und wirkt dennoch nicht überfüllt, was an seiner beeindruckenden Größe liegt. Omas Wohnzimmer würde locker fünfmal hineinpassen! Und auch was die Einrichtung betrifft, könnte der Unterschied kaum größer sein: Während Omas Haus gemütlich dekoriert und ein bisschen altmodisch ausgestattet ist, wirkt hier alles elegant und kühl. Die Möbel sind aus Plexiglas, blitzendem Chrom und schwarzem Leder. In der Ecke ist eine Bar aufgebaut, daneben führt eine breite Schiebetür hinaus in einen parkähnlichen Garten und gibt den Blick frei auf einen Swimmingpool. Eindeutig – wer hier wohnt, hat richtig viel Geld! Wahrscheinlich ist die angesäuerte Minikleid-Dame die Hausherrin. Doch wer sie ist und wo sich ihr schickes Haus genau befindet, muss Lucy wohl später herausfinden. Nun gilt es erst einmal, aus der Schusslinie der Gastgeberin zu kommen, die ganz offensichtlich von den Schwestern erwartet, dass sie irgendwelche Arbeiten verrichten. Ihrem Outfit nach sollen sie wohl kellnern. Zu diesem Resultat kommen Lucy und Hanna ziemlich gleichzeitig, weshalb sie mit wiederholtem »Sorry« gemeinsam dorthin eilen, wo sie die Küche vermuten.

    Auf dem Weg stoßen sie um ein Haar mit einer jungen Frau zusammen, die dank ihrer Kurzhaarfrisur und der superschlanken Figur fast wie ein Junge aussieht – wenn ihre Ohren nicht mit extragroßen Creolen geschmückt wären und sie nicht das gleiche Outfit anhätte, das auch Hanna und Lucy tragen.

    »Oh, tut mir leid«, stößt Hanna erschrocken hervor.

    »Schon gut«, sagt die Angerempelte und balanciert gekonnt das Tablett aus, das sie mit der linken Hand trägt. Kein einziges Glas fällt um, nicht einmal ein winziger Tropfen Flüssigkeit schwappt über. Sie scheint diesen Job nicht zum ersten Mal zu machen. »Ich heiße Peggy. Freut mich, dass ihr zur Unterstützung gekommen seid!« Dann streckt sie den Schwestern die freie rechte Hand hin: »Ich bin hier die Nanny. Aber heute darf ich mich zur Feier des Tages um die großen Kinder kümmern statt um die kleinen.«

    Erleichtert atmen die Schwestern auf. Peggy scheint nett zu sein. Und vor allem kann sie ihnen erklären, was zu tun ist. Bestimmt wird sie ihnen auch verraten, wo und wann sie hier gelandet sind.

    »Zur Feier des Tages?«, wiederholt Hanna, nachdem sie sich ebenfalls vorgestellt haben.

    »Zur Feier der Mondlandung natürlich«, meint Peggy, »sagt bloß, ihr habt das nicht mitbekommen? Seit Tagen wird von nichts anderem gesprochen und heute sind die Weltraumkutscher endlich am Ziel. Deshalb wird hier gerade große Fete gemacht. Ich find’s wirklich hyperphänomenal! Vor allem, dass wir hier in Houston alles live mitbekommen.«

    »Es ist der zwanzigste Juli 1969«, begreift Hanna. »Wahnsinn!« Ganz offensichtlich sind sie durch die Zeit gereist und auf einer waschechten Mondlandungsparty gelandet, und das in einer schicken texanischen Villa.

    »Exakt«, sagt Peggy und lacht. »Übrigens sind die Partygäste ziemlich hungrig und durstig. Schnappt euch die Tabletts mit Häppchen und Getränken in der Küche und legt los.«

    Ein großer Schritt …

    »Mensch, Lucy, hast du wieder an Omas Taschenuhr herumgespielt, ohne nachzudenken?«, zischt Hanna in Lucys Ohr, während sich die beiden auf den Weg in die Küche machen. Zerknirscht zuckt Lucy mit den Schultern. »Hab ich ganz spontan gemacht«, murmelt sie als Entschuldigung. »Diese Dokumentation war einfach so langweilig, dass ich es nicht länger ausgehalten habe. Dann dachte ich mir: Mal sehen, ob die Realität damals nicht ein bisschen spannender war. Und zack, waren wir hier. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach geht.«

    »Tja, und schon wieder hast du uns damit unvorbereitet in die Vergangenheit katapultiert«, stellt ihre Schwester fest, doch ihre Stimme klingt dabei nicht mehr ganz so vorwurfsvoll wie eben.

    »Sorry, nächstes Mal sag ich dir vorher Bescheid«, verspricht Lucy. »Ohne das Kribbeln war ich genauso überrascht wie du, plötzlich hier zu landen.«

    »Immerhin wissen wir jetzt, dass es noch funktioniert.«

    »Oh!«, macht Lucy. Daran hat sie noch gar nicht gedacht. Aber Hanna hat völlig recht: Die Frage, ob sie die Zeitreisefähigkeit durch ihren harmlosen Kuss auf der Berliner Mauer verspielt hat, ist damit beantwortet. »Dann ist es doch gut, dass ich – rein zufällig – diese Zeitreise ausgelöst habe«, findet Lucy, schon wieder ganz unbekümmert. »Und außerdem müsstest du doch ganz in deinem Element sein: Was den Modestil betrifft, passt du doch perfekt in dieses Jahrzehnt!«

    Damit hat sie nicht ganz unrecht, das muss auch ihre Schwester zugeben, auch wenn sie eher die Doris-Day-Variante bevorzugt als die flippigen Endsechziger-Outfits. Im Gegensatz zu Lucy, die es gerne lässig mag, liebt Hanna klassische Linien – am besten einfarbig und dezent. Sie bevorzugt gerade geschnittene Hosen, hochwertige Shirts, schlichte Blusen oder schmale Etuikleider. Schmuck trägt sie selten, wenn man von ihrer silbernen Halskette mit Herzanhänger absieht, ohne die man sie fast nie sieht. Allerdings sind Hannas Lieblingsfarben Schwarz und Weiß – ganz im Gegensatz zu den Outfits der Partygäste, die es in Sachen Farbenpracht locker mit einem Pfau oder einem bunten Papagei aufnehmen können. Diese Farbenfreude entspricht wiederum ganz Lucys Geschmack: Die jüngere der beiden Schwestern mag es gerne bunt und flippig.

    »Es kann wohl nicht schaden, sich hier ein bisschen umzuschauen«, grinst Hanna schließlich und pikst ihrer kleinen Schwester dann liebevoll in die Seite. »Du kannst einen aber auch erschrecken mit diesen unvorhergesehenen Abenteuern …«

    Doch vorerst bleibt wenig Zeit zum Beobachten, denn Peggy kann jede Unterstützung gebrauchen und weist die beiden Aushilfskellnerinnen rasch ein. Lucy drückt sie ein Tablett mit Lachs-Kaviar-Häppchen, gefüllten Eiern und überbackenen Weißbrotscheiben in die Hand.

    »Sind das etwa Hawaii-Toasts?«, fragt Lucy und fügt in Gedanken hinzu: Waren die damals etwa gerade modern?

    »Wieso denn Toast aus Hawaii?«, erwidert Peggy. »Das sind Grilled Spamwiches.«

    »Spam? Du meinst nervige Werbe-Mails?«, platzt Lucy verwundert heraus. Das kann doch nicht sein: In einer Zeit, in der es weder Laptops noch elektronische Post gab, müssten Junkmails doch eigentlich vollkommen unbekannt gewesen sein.

    Zum Glück hat das Lachen der Partygäste Lucys unbedachte Frage übertönt. Während sich eine Gruppe Frauen in bodenlangen Blumenkleidern und Herren in schicken Anzügen über einen Scherz der Gastgeberin amüsiert, stupst Hanna ihre Schwester an und raunt ihr zu: »Spam-Mails wurden doch nach dieser Frühstücksfleisch-Marke benannt. Hast du noch nie davon gehört? Das geht alles auf einen dieser schrägen Monty-Python-Sketche zurück, die Papa so komisch findet.«

    Was Hanna so alles weiß … Lucy fand zwar die Achtziger megaspannend, aber für alles, was noch länger her ist, interessiert sie sich nicht besonders. Auch nicht dafür, wo irgendwelche Redewendungen ihren Ursprung haben. Und statt über Monthy Python lacht sie eher über Anke Engelke oder Elias M’Barek. Auch wenn sich die beiden Schwestern äußerlich fast so stark ähneln, als wären sie eineiige Zwillinge, sind sie doch in ihren Vorlieben sehr unterschiedlich. Lucy ist vor allem ausgesprochen spontan, was sie wie jetzt auch zuweilen in verzwickte Situationen bringt, aber sie ist auch äußerst pragmatisch. Deshalb schnappt sie sich ohne weitere Diskussionen das Tablett mit den Snacks und meint: »Am besten sage ich gar nichts mehr, abgesehen von feel free to take one oder please help yourself.« Mit diesen Worten stürzt sie sich ins Gewühl, um den Partygästen das Retro-Fingerfood anzubieten.

    »Okay«, wendet sich Peggy an Hanna, »dann hilfst du mir mit den Getränken.«

    Hanna nickt.

    »Fangen wir mit dem einfachen Teil an«, beginnt Peggy. »Ganz unkompliziert sind die Männer, die nur Altherrenbrause trinken, und die Ladys, die Diplomatensprudel schlürfen.« Irritiert zieht Hanna die Stirn kraus. Peggy muss übersetzen. »Bier und Sekt«, erklärt sie schulterzuckend. Kaum zu fassen, dass Hanna die gängigen Jugendslang-Ausdrücke nicht kennt. Peggy kann ja nicht ahnen, dass ihre neue Kollegin einer völlig anderen Generation entstammt. Einer, in der man »Hopfenblütentee« und »Rülpswasser« zu Bier und Sekt sagt.

    »Alles klar«, behauptet Hanna und tut so, als hätte sie Peggy eben nur rein akustisch nicht richtig verstanden. Sie kann ja unmöglich erklären, dass sie in Wahrheit fast fünfzig Jahre jünger ist als Peggy. Doch die hat ihren Vortrag zum Thema Getränkeservice längst fortgesetzt: »Die meisten Gäste lieben jedoch Longdrinks. Jack bereitet immer ganze Tabletts damit vor, die musst du einfach nur verteilen. Die anderen Drinks servierst du auf Bestellung.«

    Hanna schwirrt jetzt schon der Kopf. Lucy hat’s gut! Hätte sie sich doch bloß für das Snack-Tablett entschieden …

    »Die Lady mit dem langärmeligen Glitzer-Minikleid und den schulterlangen Haaren trinkt beispielsweise Pink Lady. Passend zur Garderobe.« Nach dieser Beschreibung erkennt Hanna sofort, wen Peggy meint, und prägt sich

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