Star Trek - Corps of Engineers 04: Interphase 1
Von Dayton Ward und Kevin Dilmore
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Über dieses E-Book
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Ein gigantisches, verlassenes Raumschiff muss erkundet werden? Das schiffsweite Computersystem ist ausgefallen? Dann rufen Sie am besten die Experten des Ingenieurkorps der Sternenflotte! Vom Hauptquartier der Sternenflotte aus und unter der Leitung von Captain Montgomery Scott kann das I.K.S. alles bauen, reparieren, programmieren, umprogrammieren, neu konstruieren oder einfach herausfinden, um was es sich handelt - seien das fremde Replikatoren oder Planetenkiller. Erwarten Sie nur keine Wunder von ihnen. Es sei denn, es gäbe gar keine andere Möglichkeit ...
Captain David Gold, sein Erster Offizier Commander Sonya Gomez und die Besatzung der U.S.S. da Vinci setzen ein ums andere Mal ihr Leben aufs Spiel. Begleiten Sie die Wunderknaben zu einer fesselnden Reise durch die Randgebiete der Galaxis!
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Episode 4:
Eine gefährliche Rettungsmission droht die Galaxis in einen Krieg zu stürzen!
Vor über 100 Jahren verschwand die U.S.S. Defiant mit der gesamten Mannschaft in einem interdimensionalen Spalt tief in tholianischem Territorium. Nun wurde das verfallene Schiff dabei gesichtet, wie es immer wieder in den Normalraum eintrat. Die tholianischen Behörden haben der Sternenflotte widerwillig gestattet, das Schiff aus dem Spalt zu bergen. Vielleicht kann nun das lang verschollene Schiff geborgen werden, sodass man der tapferen Mannschaft die letzte Ehre erweisen kann.
Captain Gold und ein S.I.K.-Team der U.S.S. da Vinci können zwar an Bord der Defiant gehen, aber ihre Untersuchung enthüllt ein gefährliches Geheimnis: Für mehr als hundert Jahre ist eine uralte Superwaffe in dem zerschundenen und leblosen Raumschiff versteckt worden, zusammen mit Hinweisen auf ein langvergessenes Verbrechen - Indizien, die einen gewaltigen, interstellaren Krieg auslösen können!
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Star Trek - Corps of Engineers 04 - Dayton Ward
Autoren
1
Nostrene konnte die Anspannung auf der ganzen Brücke spüren, auch wenn er selbst sich weigerte, etwas anderes als perfekte Gelassenheit zur Schau zu stellen. Seine Haltung stand im Kontrast zu der seiner Besatzung und den wissenschaftlichen Beratern, die über die Kommandobrücke eilten, letzte Änderungen vornahmen und Abschlusstests durchführten. Konsolen und Bildschirme zeigten eine lange Reihe von Daten und damit die unterschiedlichen Facetten des gewaltigen Experiments, das sie gerade durchführten.
»Halten Lichtgeschwindigkeit minus drei«, meldete der Untergebene an der Steuerkonsole. Er gab sich keine Mühe, die Aufregung in seiner Stimme zu unterdrücken. Nostrene konnte es ihm nicht verübeln. Der jüngere Offizier, der zum ersten Mal an Bord eines Schiffs diente, zeigte die gleiche Aufregung und Begeisterung, die er selbst in diesem Alter empfunden hatte.
»Statusmeldung, Dlyax.« Einer der Wissenschaftler, dessen Station sich weiter vorn auf der Brücke befand, wandte sich zu Nostrene um. Der dunkelrote Farbton seines kristallinen Körpers reflektierte die grelle Beleuchtung, die von den Deckenplatten ausging.
»Commander, das Antriebssystem scheint normal zu funktionieren. Unsere Diagnosescans zeigen keine Anomalien oder Unregelmäßigkeiten. Wir stimmen darin überein, dass der Test unverzüglich beginnen kann.«
Natürlich tun sie das, überlegte Nostrene. Ihr Ruf steht hier genauso auf dem Prüfstand wie das neue Antriebssystem.
Tholianische Schiffe hatten bisher großen Erfolg damit gehabt, aus getarnten Positionen heraus ihre weithin gefürchteten Energienetz-Generatoren zu nutzen, um selbst dem standhaftesten Feind die Energie abzuziehen und seine Schiffshülle zu zerdrücken. Aber Nostrenes Erfahrung nach hatten die meisten Feindschiffe, denen er in vergangenen Schlachten begegnet war, einen entscheidenden Vorteil: Sie waren schneller. Tholianische Schiffe waren schon seit Generationen in der Lage, schneller als das Licht zu reisen, aber sie hatten nie die Geschwindigkeiten erreicht, die feindlichen Schiffen zu eigen war. Und die Schiffe, die dieses Manko immer wieder besonders deutlich machten, waren zu Nostrenes Ärger vor allem die Schiffe der Föderation der Vereinigten Planeten.
Während des letzten Krieges zwischen der Föderation und dem Dominion war dieses Problem offen zutage getreten. Die Kräfte des Alpha-Quadranten hätten sich der Macht der sogenannten »Gründer« und ihren Heerscharen von gentechnisch hergestellten Soldaten, den Jem’Hadar, beinahe ergeben müssen. Der ursprünglich sehr wacklige Frieden zwischen der Tholianischen Versammlung und der Föderation war gestärkt worden und hatte dem tholianischen Volk ermöglicht, den Krieg größtenteils aus einer beobachtenden Position heraus zu verfolgen. Diese Position passte hervorragend zum Nichtangriffspakt, den die Versammlung mit dem Dominion eingegangen war. Auch wenn es zu dieser Zeit nicht besonders populär gewesen wäre, das öffentlich zu bekunden, war Nostrene sicher, dass die tholianischen Streitkräfte sich der vom Dominion demonstrierten Übermacht sehr schnell hätten unterwerfen müssen. Glücklicherweise hatte der Krieg damit geendet, dass die Gründer und die Jem’Hadar wieder in den Gamma-Quadranten zurückgedrängt worden waren, bevor sich Nostrenes Verdacht bestätigen konnte.
Doch solche Bedenken würde man bald ad acta legen können, sollte das Experiment, das sie heute durchführen wollten, sich als erfolgreich erweisen. Tholianische Schiffe würden bald zu den schnellsten im ganzen Quadranten zählen. Außerdem würde die Fähigkeit, neue Energiequellen anzuzapfen, den Verteidigungssystemen und Waffen des Schiffs zusätzlich Stärke verleihen.
Zufrieden mit Dlyax’ Meldung sagte Nostrene: »Sehr gut, nehmen Sie Geschwindigkeit auf.«
Nachdem er den Befehl gegeben hatte, wanderte sein Blick von den Sensoranzeigen zum Hauptschirm der Brücke. Der Computer gab die Sterne als unbewegte Lichtpunkte wieder, aber er wusste, dass sie sich in einigen Augenblicken dehnen und verzerren würden, wenn das Schiff die Schwelle zum Subraum überschritt.
»Lichtgeschwindigkeit minus eins«, meldete der Steuermann, und Nostrene bereitete sich auf den Moment vor, in dem das Schiff in den Subraum eintrat. Er wusste, diese Reaktion war absurd, denn die Trägheitsdämpfer des Schiffs verhinderten, dass er oder ein anderes Besatzungsmitglied die Auswirkungen der Beschleunigung zu spüren bekam. Aber er war seit seiner Kindheit daran gewöhnt und tat es nun beinahe instinktiv. Er war der Ansicht, dass das dazugehörte. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie das Subraumfeld in die Realität eintrat, während das Schiff sich dehnte, ausweitete und sich bis in die Unendlichkeit erstreckte.
»Plus eins«, sagte der Steuermann. »Wir beschleunigen weiter.«
Bis auf die Meldungen seines Untergebenen war es still auf der Brücke. Die Ingenieure und Wissenschaftler kontrollierten die Telemetriedaten, die von den Sensoren geschickt wurden. Eigentlich war das der leichte Teil, der schwierige Teil würde noch kommen. Zunächst musste das Schiff bis zur höchstmöglichen Geschwindigkeit beschleunigen. Dann erst würden die Tests beginnen, in denen die Ausdauer des Schiffs geprüft wurde. Die Besatzung würde untersuchen, wie lange es diese Geschwindigkeit aushielt. Erst wenn diese Tests erfolgreich waren, würde man feiern können. Dann würden ihre bisher argwöhnischen Gegner endgültig einen guten Grund haben, die Tholianische Versammlung zu fürchten.
Nostrene wurde in seinen Betrachtungen unterbrochen, als ein Alarmsignal von einer der Beobachtungsstationen vorne auf der Brücke erklang, dem einige andere folgten.
»Commander«, sagte Dlyax. »Wir verzeichnen einen Energieabfall.«
Nostrene begab sich zu den vorderen Stationen und fragte: »Ursache?«
Der Wissenschaftler tippte einige Kommandos in seine Konsole und untersuchte die sich schnell verändernden Lichtmuster auf seiner Monitoranlage. »Ich kann keinen Grund feststellen. Alle Systeme funktionieren normal, aber dennoch verliert das Antriebssystem unerklärlicherweise Energie.«
Für einen Augenblick kam Nostrene der schreckliche Gedanke, das Schiff könnte antriebslos im Nichts stranden. »Wie schwer ist das Energieleck?«
»Nicht ernst, Commander, aber es ist genug, um das Subraumfeld kollabieren zu lassen.«
Vor die Wahl gestellt, kontrolliert auf Unterlichtgeschwindigkeit zu verlangsamen oder bei Überlichtgeschwindigkeit aus dem Subraum gerissen zu werden, entschied Nostrene sich für die erste Alternative.
»Gehen Sie auf Lichtgeschwindigkeit minus acht«, befahl er. Zu Dlyax gewandt fügte er hinzu: »Initiieren Sie einen Diagnosecheck des Antriebssystems.«
»Commander, unsere Sensoren erfassen einige ungewöhnliche Daten.«
Was ist denn nun wieder? Fällt jetzt das ganze Schiff auseinander?
»Was ist es?«, fragte er und begab sich zur Station des Sensoroffiziers.
Der Untergebene, der diese Konsole bediente, sah nicht auf, als sein Kommandant herantrat. »Ich habe eine Art Bruch im Raum festgestellt, etwa bei vier Komma neun relativ zu unserer gegenwärtigen Position. Er war während meiner vorherigen Messung vor ein paar Augenblicken noch nicht da, Commander.«
Diese Meldung war zu vage für Nostrenes Geschmack. »Spezifizieren.«
»Das kann ich nicht, Commander. Die Anzeigen wechseln ständig. Sie zeigen eine Art Objekt an, aber ich kann die Daten nicht verifizieren.«
Nostrene wusste, wenn so nah am Schiff ein Objekt entdeckt wurde, hätten die automatischen Verteidigungssysteme eigentlich Alarm schlagen sollen. Dass das nicht geschehen war, beunruhigte ihn nur noch mehr. Wurden sie von einem Feind, den die Sensoren nicht erfassen konnten, angegriffen? War ein romulanisches Schiff dort draußen und versuchte einen getarnten Angriff?
»Arbeiten die Sensoren fehlerhaft?«
»Ich kann keinen Fehler finden, Commander«, erwiderte der Sensoroffizier. »Es ist, als würde dieser Raumbereich physisch zerfallen.«
»Ein örtlich begrenztes Phänomen?« Es gab keine Geheimdienstberichte über ungewöhnliche Erscheinungen in diesem Bereich des Raums. Es war eine nur wenig bereiste Region, einer der Gründe, weshalb man sie überhaupt als passenden Ort für die Geschwindigkeitsexperimente ausgewählt hatte.
»Zeigen Sie den Bereich auf dem Hauptschirm«, ordnete er an.
Alle Augen wandten sich dem vorderen Schirm zu, als sich das Bild veränderte. Zuerst sah Nostrene keinen signifikanten Unterschied zum sternenbesetzten All, das vorher dort zu sehen gewesen war. Der Raumbereich schien ruhig und still dazuliegen und entsprach eigentlich genau dem Bild, das er sich so gern vorstellte, wenn er sich zwischen seinen Reisen auf einem Planeten befand