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Trio Berlin - Der Bärenraub: Band 1
Trio Berlin - Der Bärenraub: Band 1
Trio Berlin - Der Bärenraub: Band 1
eBook192 Seiten2 Stunden

Trio Berlin - Der Bärenraub: Band 1

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Über dieses E-Book

In ganz Berlin werden kostbare Bronzestatuen aus den 1950er-Jahren gestohlen. Eines Nachts bricht auch bei Maddie jemand ein und versucht, den Goldenen Bären zu klauen, der einst ihrem Großvater auf der Berlinale verliehen wurde. Doch der Einbrecher flüchtet, als er von Maddie überrascht wird. Was wollte er bloß mit dem Goldenen Bären …? Maddie braucht jetzt dringend den Rat ihrer Freunde Loreta und Julius! Als sie gemeinsam das Erbstück untersuchen, finden sie eine geheime Botschaft und begeben sich sofort auf Spurensuche. Unverhofft geraten sie auf eine gefährliche Schnitzeljagd durch Berlin, die schließlich zu verschwundenen Kunstschätzen in den Katakomben der Hauptstadt führt …
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum14. Jan. 2014
ISBN9783764190392
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    Buchvorschau

    Trio Berlin - Der Bärenraub - Jonas Torsten Krüger

    Magdalena, genannt Maddie, 12 Jahre. Sie ist das jüngste Stuntgirl Berlins und tritt im Filmpark Babelsberg auf. Lieblingsfach: Sport. Hobbys: Motocross, Bungee-Jumping, Kampfsport, Tauchen, ins Kino gehen mit Loreta, ihrer besten Freundin.

    Loreta, genannt Lora, 12 ½ Jahre. Seit sie ihren Vater das erste Mal in Florenz besuchte, ist sie ein großer Fan von Michelangelo und Leonardo da Vinci. Lieblingsfach: Kunst. Hobbys: Kunst, Kunst, Kunst, Backen (auch so was wie Kunst) und ins Kino gehen mit Maddie.

    Julius, genannt »der Papst«, fast 13 Jahre. Kann viel besser mit Tieren als mit Menschen umgehen, würde aber auch gern öfter ins Kino gehen – mit Loreta … Lieblingsfach: Bio und Deutsch. Hobbys: alles was mit Tieren zu tun hat, außer Reiten (Pferde sind ihm irgendwie zu groß), lesen.

    Inhalt

    Die verschwundenen Bären

    Der Einbruch

    Ein Rätsel

    Berlin von oben

    Die Suche

    Die Villa am Wannsee

    Zelten gehen

    Spuren

    Verfolger und Verfolgte

    In die Unterwelt

    Tabula rasa

    Epilog

    Nachwort des Autors

    Die verschwundenen Bären

    »Julius, aufwachen!«

    »Mmmmmmmmmmmmmhhhhhhhh!«

    »Lass ihn doch schlafen, Schatz«, mischte sich Julius’ Mutter ein und gähnte. Sie saß hinter dem Steuer und lenkte den Familienwagen über die nachtschwarze Autobahn.

    Julius’ Vater lachte leise. »Ich hab’s aber versprochen. Und wenn ich ihn jetzt nicht rechtzeitig aufwecke, ist er bis Weihnachten beleidigt.«

    »Mindestens!«, stimmte ihm Julius’ Mutter seufzend zu, setzte den Blinker und überholte einen einsamen Lastwagen. Hinten auf der Rückbank brummte ihr Sohn wieder im Schlaf, und auf der Armatur leuchtete blassblau die Zeit: 02:42 Uhr. Sie hatten ihre Schwester besucht, die in Potsdam wohnte und die Patentante von Julius war – bis tief in die Nacht hinein hatten sie Rommé und Canasta gespielt. Als sie endlich aufbrechen wollten, hatte Julius schon längst zusammengerollt auf dem Sofa geschlafen. Trotzdem hatte ihr Mann recht: Julius musste geweckt werden.

    »Also gut«, sagte sie. »Auf drei!« Sie zählte, dann riefen sie und ihr Mann zusammen: »Er kommt gleich!«

    »Mmmmmmmmhhh … mähh … was?« Julius rekelte sich im Sicherheitsgurt. Er rieb seine Augen, gähnte mit aufgerissenem Löwenmaul und blickte suchend durch die Autofenster. »Gleich kommt er …«, wiederholte Julius murmelnd.

    Seine Eltern lächelten sich zu. Sie verstanden nicht wirklich, was ihr Julius an diesen Bären so toll fand.

    Berlin war, wie die meisten Großstädte, von Autobahnen umzingelt, die aus allen möglichen Richtungen ins Zentrum führten. Passierte man auf einer dieser Zubringerautobahnen irgendwo die Stadtgrenze, wurde man nicht nur von dem gelben, viereckigen Schild mit der schwarzen Aufschrift »Berlin« begrüßt, sondern auch von der Skulptur eines Bären, dem Wappentier der Hauptstadt. Julius liebte diesen hier besonders: Auf den Hinterbeinen stehend reckte sich das bronzene Tier auf dem Mittelstreifen in die Höhe, hob die rechte Tatze und winkte den vorbeirauschenden Autos zu. Und seit Julius ihn mit drei Jahren das erste Mal richtig wahrgenommen hatte, freute er sich jedes Mal darauf, zurückzuwinken. Mittlerweile machten auch seine Eltern mit: Alle drei hoben, wenn sie an der Skulptur vorbeifuhren, die Hände und winkten dem Bären zu. Es war ein bisschen wie ein Ritual, wie ein Schwur unter Blutsbrüdern. Und den wollte Julius um keinen Preis verpassen, auch wenn sie erst nachts um drei daran vorbeikamen. Sich die Nase am Seitenfenster plattdrückend schaute er hinaus. Sie passierten die Brücke von Dreilinden – jetzt waren es nur noch ein paar hundert Meter bis zum ehemaligen Zoll- und Grenzübergang, wo der Bär stand.

    »Waaaas?« Seine Nase wurde noch platter, als er das grelle Licht sah. Es sah aus wie der Scheinwerfer eines Polizeihubschraubers und blendete so stark, dass er die Augen zusammenkneifen musste. Julius wurde nach vorne geschleudert, als seine Mutter erschrocken abbremste. Trotzdem waren sie immer noch so schnell, dass sie in Sekunden an dem Licht vorbeisausten. Es leuchtete auf dem schmalen Mittelstreifen, der die beiden Fahrbahnen trennte – die eine Richtung Potsdam hinaus, die andere nach Berlin hinein. Es leuchtete genau dort, wo die Bronzeskulptur des Bären stand. Nein, wo sie hätte stehen sollen. Julius warf sich im Rücksitz herum und starrte durch die Heckscheibe.

    »Was …«, murmelte er noch einmal.

    So plötzlich, als hätte jemand den Stecker gezogen, erlosch das übergrelle Licht. Und obwohl die Helligkeit von eben und die Dunkelheit jetzt seinen Augen einen Streich spielen mochten, war sich Julius doch sicher: Sein Bär war verschwunden.

    » … war das denn?«, beendete er seinen Satz.

    Seine Eltern zuckten synchron die Schultern, seine Mutter gab wieder Gas und sein Vater murmelte: »Wohl ’ne Baustelle.«

    Julius guckte noch immer nach hinten durch die Heckscheibe, als sie schon längst den Berliner Funkturm passiert hatten und die Häuser der Großstadt in den schwarzen Himmel wuchsen. Er hatte seinem Bären nicht zuwinken können. Wie verrückt war das denn?

    Zu Hause konnte er lange nicht einschlafen. Immer wieder sah er das grelle Licht wie einen Blitz in seinem Kopf aufleuchten und träumte später von einem Ufo, das Berliner Bären entführt.

    »Ich habe echt gedacht«, erzählte Julius am nächsten Morgen seinem Handy, »dass eine fliegende Untertasse den Bären hochbeamt. Unheimlich war das.«

    Sein Handy kicherte. »Und dann werden die Aliens staunen, wenn sie im Kopf der Bronzefigur kein Gehirn finden«, meinte Loreta, immer noch kichernd.

    »Ja, ja, lach du nur«, brummte Julius. Er war ein bisschen verknallt in Loreta, auch wenn er das nicht mal seinen Aquarium-Fischen erzählt hätte – und die konnten schweigen! Loreta hatte tolle schwarze Locken, konnte zeichnen wie Picasso und war nie fies zu anderen. Andererseits war sie so was von groß – Julius musste immer seinen Kopf in den Nacken legen, wenn er ihr ins Gesicht schauen wollte. Eigentlich waren alle Mädchen größer als er. Aber wie sagte seine Mutter immer? »Du bist doch noch in der Wachstumsphase!« Na, schönen Dank auch. Viel gemerkt hatte er von dieser Phase allerdings noch nicht.

    »Was machst du heute noch?«, fragte Julius schließlich.

    »Und du?« Wieder lachte Loreta, und Julius stellte sich vor, wie sie danach eine Lockensträhne zwischen die Lippen nahm und darauf herumkaute.

    »Zoo?«, fragte er hoffnungsvoll. »Da ist gerade ein indisches Weißschwanz-Stachelschwein geboren worden, total süß.«

    »Ähm, nee!«, antwortete Loreta. »Aber egal, ich muss sowieso noch für den Englischtest lernen. Vor den Sommerferien schütten die uns noch mal richtig zu, was?«

    »Stimmt, ich komm mir schon vor wie ’ne Kiesgrube. Dann bis Montag? Mach’s gut, Lora.«

    Loreta kaute nachdenklich auf einer Haarsträhne herum, starrte ihr iPhone an und murmelte schließlich: »Ufos an der Autobahn und samstags in den Zoo – was für ein Spinner!«

    Aus Julius wurde sie einfach nicht richtig schlau – eigentlich kannte sie ihn ja kaum. Er war zwar in derselben Klasse wie sie, wirklich bemerkt hatte Loreta ihn aber erst vor ein paar Monaten, als sie bei einer Bioarbeit die Plätze tauschen sollten und Julius sie abschreiben ließ. Dafür korrigierte sie im Kunstunterricht mit ein paar Strichen seine unbeholfenen Bilder. Und seit ein paar Wochen rief er sie immer mal wieder an. Na ja, nett war er auf jeden Fall, auch wenn sie nicht kapierte, was er an den ganzen Viechern so toll fand. Loretas eigenes und einziges Lieblingstier war jahrelang ein Stoffhase mit grünen Ohren gewesen – alles Lebendige dagegen, das knurrte, sabberte oder nach Fell stank, war nichts für sie. Julius dagegen verbrachte jede freie Minute entweder im Zoo, in den großen Parks von Berlin oder in seinem Zimmer, das angeblich bis in den letzten Winkel mit Aquarien, Terrarien und Hamsterrädern vollgestopft war.

    Loreta seufzte und ließ ihren Blick über das aufgeschlagene Englischbuch schweifen. Warum vergingen die letzten Wochen vor den Sommerferien bloß immer so langsam? Und warum war Vokabellernen nur so entsetzlich langweilig? Loreta warf ihr iPhone in die Luft, fing es auf und rief ihre beste Freundin an. Aber nur die Mailbox sprang an. Sie runzelte die Stirn: Maddie ging eigentlich immer ran, es sei denn …

    Loreta blickte auf die Uhrzeit: Na klar, Samstagmittag. Da gab es nur einen Ort, an dem Maddie sich um diese Zeit aufhielt. Und das Beste war: Wenn Loreta sich beeilte, würde sie’s noch schaffen.

    Sie schnappte sich ihre Tasche, flitzte zur Tür ihres Zimmers, warf noch einen letzten Blick auf das stumm mahnende Englischbuch und huschte entschlossen hinaus.

    Maddie drehte am Gas. Die Yamaha YZ 85 wieherte auf, als ihre dreißig Pferdestärken mit einem Mal losgelassen wurden. Die Motocross-Maschine preschte vorwärts und schlingerte ein paar Sekunden lang, bis Maddie sie wieder unter Kontrolle hatte. Sie schwitzte unter dem Motorradhelm und der gefütterte Overall machte es auch nicht besser. Ganz zu schweigen von der Mauer aus orangerotem Feuer, auf die Maddie zuraste. Noch einmal drehte sie am Gas, packte den Lenker fester und schmiegte sich dicht an die Maschine. Jetzt hörte sie durch den Helm hindurch das Prasseln des Feuers. Die Hitze schlug ihr entgegen mit harten, heißen Fäusten. Ihr Motorrad röhrte, als sie punktgenau die Maschine auf die kleine Rampe steuerte.

    Jetzt geht’s los, dachte Maddie, und gab ein letztes Mal Gas. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen, als sie abhob und direkt auf die Flammen zuflog.

    Julius legte in diesem Moment seinen Kopf schräg. Der Schimpanse hinter der Glasscheibe machte es ihm nach, zog die Lippen zurück und bleckte die Zähne. Julius lachte zurück. Manchmal hatte er das Gefühl, dass er die Tiere im Zoo von Berlin besser verstand als die Menschen der Stadt.

    Loreta zum Beispiel. Die dachte jetzt bestimmt, dass er ein Spinner sei. Ufos, die Bären-Skulpturen klauten, na klar. Warum hatte er nicht einfach seine Klappe gehalten? Julius winkte dem Schimpansen zu, doch der hatte sein Interesse und seine Hände auf eine Banane am Boden verlagert. Julius seufzte. Er wusste genau, dass er kein Superman war: Er war nicht nur ein Stückchen zu klein, sondern auch ein bisschen zu schüchtern und zu pummelig. Und geringfügig zu langsam war er auch. Insgesamt eher der Typ: Im-Sport-wählen-wir-den-als-letzten-in-die-Mannschaft. Manchmal fragte er sich, ob Loreta ihn überhaupt beachten würde, wenn er sie nicht ab und zu mal anrief oder ihr bei den Bio-Hausaufgaben half.

    Julius seufzte erneut und begann weiter durch den Zoo zu schlendern. Erst beim großen Freigehege der Brillenbären blieb er wieder stehen, wo es einen künstlichen Wasserfall gab, hohe Bäume zum Klettern und anstelle von Gittern Glasscheiben. Wenn sich so ein Tier auf seine Hinterpfoten stellte, sah es fast so aus wie die verschwundene Bärenfigur von der Autobahn.

    Aber auch die Brillenbären im Berliner Zoo wollten Julius nicht zuwinken.

    Die tödliche Hitze spürte sie kaum, zu schnell war sie auf der anderen Seite, zu dick gepolstert war ihr Overall. Maddie flog, die Augen immer noch ein wenig zusammengekniffen, durch die Flammen, riss am anderen Ende das Motorrad hoch, sodass die Maschine nur mit dem Hinterrad aufsetzte und wurde von einer Stimme aus den Lautsprechern begrüßt: »Meine Damen und Herren, Applaus für Magdalena Baumgartner, dem jüngsten Stuntgirl Berlins!«

    Tosender Applaus, winkende Hände und jubelnde Gesichter – die als Amphitheater angelegte Vulkan-Arena schien tatsächlich wie in Lava zu kochen. Dicht an dicht saßen knapp 2500 Besucher des Filmparks Babelsberg und bestaunten eine halbe Stunde lang mit offenem Mund die tägliche Show mit all ihren Kämpfen, Stürzen, Verfolgungsjagden und Explosionen. Und sie staunten über Magdalena, die jetzt von der Maschine sprang, einen Hechtsprung nach vorne machte, in eleganter Rolle wieder hochkam und endlich ihren Helm vom Kopf zerren konnte.

    Maddies Herz schlug laut, die Juliluft schmeckte nach Sommer und ihre Klamotten rochen nach rauchigem Schweiß. Sie machte eine Verbeugung, bockte die Motocross-Maschine auf und war froh, in die Umkleideräume verschwinden zu können.

    »Du warst wieder

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